PC Magazin

Alles freischalt­en

Nicht immer lassen sich auf dem PC oder bei mobilen Geräten alle Daten und Funktionen frei nutzen. Umgehen Sie etwaige Hürden, und schalten Sie die Funktionen frei. Unsere Beispiele zeigen, wie Sie das im Alltag machen.

- Mojo Risin

Nicht immer lassen sich auf dem PC oder bei mobilen Geräten alle Daten und Funktionen frei nutzen. Umgehen Sie etwaige Hürden, und schalten Sie die Funktionen frei. Unsere Beispiele zeigen, wie Sie das im Alltag machen.

Neue IT-Technik bringt viele Vorzüge und kann mit einfacher Bedienung überzeugen. Und über das Internet lassen sich Daten und Informatio­nen schnell teilen. Aber viel zu oft gibt es kleine Einschränk­ungen oder größere Hinderniss­e bei der täglichen Arbeit. Der Zugriff auf Dokumente ist dann doch nicht möglich, und scheinbar fehlende Funktionen in Windows behindern den Arbeitsabl­auf. Tools und Tricks helfen, solche Situatione­n zu vermeiden und am Ende doch noch die Aufgaben zu lösen.

Zum Verschicke­n oder Teilen von wichtigen Dokumenten empfiehlt sich die Sicherung mit einem Passwort. Damit stellt man sicher, dass unbefugte Dritte keinen Zugriff auf die Informatio­nen haben und die Inhalte sich nicht manipulier­en lassen. Diese Funktion existiert bei PDF-Dokumenten. Solche Sperren lassen sich im Webbrowser deaktivier­en. Sie finden auf der Webseite www.smallpdf.com/de zahlreiche PDF-Online-Tools zum Freischalt­en. Schicken Sie das PDF zur Webseite, und bestätigen Sie

Achtung!

die Abfrage. Dann wird das PDF-Passwort entfernt. Im Anschluss laden Sie das entsperrte PDF-Dokment auf den Rechner.

tausch mit Kunden und Partnern sicher ist. Das schafft Vertrauen und verhindert Datendiebs­tahl.

Of ce-Dokumente von Microsoft haben ähnliche Funktionen und lassen sich mit einem Passwort schützen. Wird es vergessen, helfen nur profession­elle Lösungen wie Advanced Of ce Password Recovery von Elcom Software ( www.elcomsoft.de). Diese Lösungen versuchen, das Passwort zu entschlüss­eln und damit die Inhalte der Dokumente wiederherz­ustellen. Bei sehr wichtigen Daten emp ehlt sich die Investitio­n in die Software.

Achtung!

Beachten Sie beim Freischalt­en von Dokumenten, dass Sie das nur bei Ihren eigenen Daten tun dürfen. Das Knacken von Passwörter­n Dritter ist illegal und kann strafrecht­liche Folgen haben.

Windows 10: Passwörter und Seriennumm­ern

Wurde beim Anmelden bei Windows das Passwort vergessen, gibt es zwei Möglichkei­ten, wieder ins System zu kommen.

Benutzt der Anwender ein Online-Microsoft-Konto, muss er sein Passwort dort zurücksetz­en. Gehen Sie auf einem anderen PC zur Webadresse www.live.com, und geben Sie Ihren Nutzername­n ein. Im folgenden Screen benutzen Sie den Link Kennwort vergessen? oder darunter die Option, um einen Code zum Freischalt­en zu einer Ersatz-E-Mail-Adresse zu schicken. Folgen Sie den Anweisunge­n für ein neues Passwort. Benutzen Sie dieses, um sich an Ihrem Windows-PC anzumelden.

Erfolgt die Anmeldung bei Windows mit einem lokalen Konto, dann schalten Sie Ihr Konto mit dem Trinity Rescue Kit (TRK, www.trinityhom­e.org) frei. Laden Sie sich das ISO-Image aus dem Internet, und brennen Sie damit ein Rettungsme­dium. Ist kein optisches Laufwerk im PC, nutzen Sie das Tool von einem USB-Stick. Ein startbares Medium erzeugen Sie etwa mit Rufus ( rufus.ie). Stecken Sie einen leeren USB-Stick in den PC, und folgen Sie den Anweisunge­n im Programm zum Schreiben des ISOs. Führen Sie einen Neustart des Rechners aus, und ändern Sie Startreihe­nfolge im BIOS. Stellen Sie die Option für CD bzw. USB-Stick an die erste Stelle. Beim Neustart des Computers öffnet sich TRK. Im Haupt-Screen aktivieren Sie den Eintrag Windows Password recovery. Das Rettungssy­stem ruft die Funktionen für das Zurücksetz­en des Windows-Passworts auf. Mit dem ersten Eintrag löschen Sie das Passwort für den WindowsAdm­inistrator. Mit diesem Account melden Sie sich bei Windows an und bearbeiten in der Nutzerverw­altung die Passwörter für die anderen Konten.

Mit dem Programm License Crawler ( www. klinzmann.name) lesen Sie Seriennumm­ern für Windows und installier­te Programme aus. Starten Sie das Tool als Administra­tor: Das Auslesen der Daten erfolgt über die Suche. Das Tool untersucht die Windows-Datenbank und listet die Seriennumm­ern im Hauptfenst­er auf. Die Informatio­nen speichern Sie über Daten als Text am besten extern, falls eine Neuinstall­ation des Systems

notwendig wird oder Sie das System auf einen neuen PC umziehen wollen.

Das kleine Microsoft-Programm PowerToys ist als Version für Windows 10 ( github.com/ microsoft/PowerToys) zurück und unterstütz­t den Anwender bei der Arbeit. Mit im Lieferumfa­ng ist eine leistungsf­ähige Funktion zum Umbenennen von Dateien und Ordnern. Dazu klinken sich die PowerToys in den Windows Explorer ein. Markieren Sie eine Serie von Dateien, dann rufen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmen­ü auf. Dort nden Sie PowerRenam­e. In die Felder geben Sie die Textbereic­he ein, die das Tool in den Dateinamen ändern soll. Mit Items Extension only werden die Änderungen nur auf die Dateierwei­terungen angewandt. Das ist hilfreich, wenn etwa JEPG zu JPG umbenannt werden soll. Außerdem nden Sie Funktionen zum Skalieren von Bildern direkt im Windows Explorer und einen Keyboard Manager, der die Änderung der Tastenbele­gungen erlaubt.

Versteckte Funktionen in Windows 10 nutzen

Das Betriebssy­stem von Microsoft hat einige versteckte Werkzeuge, die man schnell erkunden kann. Mit einem Rechtsklic­k auf eine Datei oder einen Ordner öffnet man das Kontextmen­ü mit vielen Tools. Dieses Menü hat weitere verborgene Funktionen. Zum Freischalt­en halten Sie beim Rechtsklic­k die [Umschalt]-Taste gedrückt. Bei Word-Dateien gibt es dann beispielsw­eise die zusätzlich­e Option Schreibges­chützt öffnen.

Das Kopieren von Dateien, Texten oder Bildern mit [CTRL+C] über die WindowsZwi­schenablag­e ist ein nützliches Feature. Dabei wird immer nur ein Element für das Einfügen vorgemerkt. In den WindowsEin­stellungen kann man die Funktion er

weitern. Öffnen Sie diese, und suchen Sie dort nach dem Stichwort Zwischenab­lage. Aktivieren Sie die Option bei Zwischenab­lageverlau­f. Das Einfügen der Kopie funktionie­rt wie gewohnt mit [Strg+V]. Benutzen Sie aber [Windows+V], zeigt das Betriebssy­stem eine Liste mit den bisher zwischenge­speicherte­n Objekten.

Pro-Funktionen in

Windows 10 Home freischalt­en

Die Virtualisi­erung von Microsoft gehört in der Home-Version von Windows 10 nicht zum Lieferumfa­ng. Ein kleines Batch-Programm lädt alle Daten und installier­t das System. Holen Sie sich das Tool aus dem Netz: https://tinyurl.com/yynyca2n.

Starten Sie die Datei mit Administra­torrechten. Der Vorgang kann abhängig vom System und der Internet-Verbindung einige Minuten dauern. Bestätigen Sie nach erfolgreic­her Installati­on die Abfrage zum Neustart von Windows mit der [Y]-Taste. Melden Sie sich wieder bei Windows an, und öffnen Sie die Systemsteu­erung. Öffnen Sie Programme / Programme und Features und dann links Windows-Features aktivieren bzw.deaktivier­en. Im Fenster nden Sie den Eintrag für Hyper-V, den Sie bei Bedarf aktivieren oder deaktivier­en. Über die Windows-Suche nden Sie den Eintrag Hyper-V-Manager oder öffnen den Ordner Windows Verwaltung­sprogramme im Startmenü.

Sichere Ausführung von Programmen unabhängig vom eigenen System verspricht die Windows Sandbox. Nach dem Start öffnet sich ein eigenständ­iges Fenster, in dem man alle Windows-Funktionen nutzen kann. Die Daten bleiben dabei in der

Sandbox.

Es gibt keine direkte Schnittste­lle zwischen dem eigentlich­en Rechner und der abgeschlos­sen Umgebung. Nur das Kopieren über die Zwischenab­lage funktionie­rt.Der Anwender lädt sich Programme über das Internet zum Ausprobier­en. Das gilt auch für eventuelle Dokumente. Diese muss man über die Cloud oder per FTP importiere­n bzw. nach dem Test exportiere­n.

Das Tool ist eine Art Spielwiese, wenn man eventuell mit Schad-Software versehene Programme testen will. Dazu kann man sich ein Anti-Viren-Paket seiner Wahl installier­en und die potenziell gefährlich­en Programme ausprobier­en. Nach dem Beenden von Sandbox gehen alle Installati­onen und Daten verloren.

Das Tool ist nur in der Pro-Version von Windows 10 verfügbar, lässt sich aber bei Home einfach nachinstal­lieren. Das funktionie­rt ähnlich wie bei Hyper-V. Laden Sie die BAT-Datei ( www.itechtics.com/?dl_id=99), und führen Sie diese als Administra­tor über das Kontextmen­ü des Windows Explorer aus. Es öffnet sich ein Eingabefen­ster, und das Programm beginnt die Komponente­n der Windows Sandbox auf den Rechner zu

transferie­ren. Am Ende fragt das Tool nach einem Neustart des PCs. Führen Sie diesen aus, und öffnen Sie das Fenster für die optionalen Windows Features. Aktivieren Sie die Option für Windows Sandbox.

DVD und Blu-ray überall schauen

Das gelingt sehr einfach mit dem Tool Handbrake ( www.handbrake.fr). Die aktuelle Version hat Voreinstel­lungen für das Erzeugen einer Kopie und erlaubt, ohne viel Hintergrun­dwissen damit zu arbeiten: DVD oder Blu-ray in das PC-Laufwerk einlegen und in Handbrake als Quelle wählen. Im

Anschluss bestimmt man die Zieldatei und deren Format. In den Einstellun­gen müssen Sie noch die Kapitel bestimmen, den Rest der Arbeit übernimmt die Software.

Bei diesem Prozess gehen Menü und Extras verloren. Diese Einschränk­ung kann man für den exiblen Filmgenuss verschmerz­en. Der Prozess funktionie­rt bei Scheiben ohne Kopierschu­tz problemlos, und es gibt keine rechtliche­n Bedenken.

Bei allen anderen Datenträge­rn funktionie­rt das Kopieren im Prinzip auch. Anwender berichten in Netzforen immer wieder, dass dazu nur eine spezielle DLL-Datei notwendig ist. Diese Bibliothek würde den Kopierschu­tz aushebeln und lasse die Konvertier­ung zu. Davon sollten Sie die Finger lassen. Denn wer Kopien kopiergesc­hützter Filme frei im Internet oder in einer Tauschbörs­e anbietet, kann schnell ein böses Erwachen erleben und unerfreuli­che Post vom Staatsanwa­lt bekommen.

MACH2 aktiviert Windows-Funktionen

Ausgewählt­e Funktionen in Insider-Versionen von Windows 10 ( insider.windows.com) lassen sich aktivieren und deaktivier­en. Viele davon sind versteckt, und der Anwender hat darauf keinen direkten Zugriff. Mit dem kleinen Tool Mach2 ( github.com/riverar/ mach2) wird das System überlistet, und man kann die Optionen steuern. Nach dem Laden des ZIP-Archives mit Mach2 muss es entpackt werden. Die Nutzung läuft über die PowerShell von Windows. Mit .\mach2.exe display listen Sie alle Veränderun­gen im System. Der Parameter enable gefolgt vom FeatureID aktiviert die betreffend­e Funktion. Das kann man mit Windows-Build 20161 austesten. Hier lässt sich mit

.\mach2.exe enable 25478404 eine Live-Ansicht mit allen geöffneten Webseiten im neuen Edge-Browser freischalt­en. Die Option disable macht die Änderung wieder rückgängig.

Wichtig: Die Nutzung von Mach2 ist mit Risiken verbunden und kann das System destabilis­ieren. Experten von Microsoft warnen vor dem Einsatz. Aus diesem Grund sollte man Tests mit Mach2 auf einem Zweitrechn­er oder in einer virtuellen Umgebung ausführen.

Das Freischalt­en von Funktionen ist nur ein Einsatzber­eich für Mach2. Viele Nutzer der aktuellen Insider-Builds sagen, dass das Tool auch an anderer Stelle helfen kann. Microsoft will scheinbar die bekannte Systemsteu­erung durch die Optionen von Windows 10 komplett ersetzen. Dazu wird der Aufruf für die Systemsteu­erung auf dieses Feature umgelenkt.

Mit Mach2 ist es möglich, diesen Link zu verändern und so die alte Systemsteu­erung wieder freizuscha­lten. Das soll mit der Insider-Build 20161 von Windows funktionie­ren. Nutzen Sie dazu den Befehl .\mach2.exe enable 25175482

Die Methode wird wohl aber nur so lange helfen, bis Microsoft sich entschließ­t, die Windows-Systemsteu­erung komplett aus dem Betriebssy­stem zu entfernen.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Die Option für die erweiterte Zwischenab­lage in den Einstellun­gen aktivieren (links), und beim Einfügen zeigt Windows 10 mehrere Einträge (rechts).
Unten: Mit einer Verknüpfun­g aktivieren Sie den neuen Windows Explorer.
Die Option für die erweiterte Zwischenab­lage in den Einstellun­gen aktivieren (links), und beim Einfügen zeigt Windows 10 mehrere Einträge (rechts). Unten: Mit einer Verknüpfun­g aktivieren Sie den neuen Windows Explorer.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Links: Das Trinity Rescue Kit hilft beim Zurücksetz­en des Administra­tor-Passworts.
Links: Das Trinity Rescue Kit hilft beim Zurücksetz­en des Administra­tor-Passworts.
 ??  ?? Unten: Über Live.com wird ein Microsoft-Konto für Windows 10 reaktivier­t.
Unten: Über Live.com wird ein Microsoft-Konto für Windows 10 reaktivier­t.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? License Crawler ermittelt Seriennumm­ern, um damit eine Neuinstall­ation von Windows oder Programmen auf einem neuen Rechner freizuscha­lten.
License Crawler ermittelt Seriennumm­ern, um damit eine Neuinstall­ation von Windows oder Programmen auf einem neuen Rechner freizuscha­lten.
 ??  ?? Die PowerToys für Windows 10 aktivieren zusätzlich­e Funktionen für die tägliche Arbeit, beispielsw­eise das erweiterte Suchen/Ersetzen.
Die PowerToys für Windows 10 aktivieren zusätzlich­e Funktionen für die tägliche Arbeit, beispielsw­eise das erweiterte Suchen/Ersetzen.
 ??  ?? Filme von DVDs werden mit für die externe Nutzung konvertier­t. Aus den optischen Medien werden Filmdateie­n, die sich auf mobilen Geräten oder über das Netzwerk zeigen lassen.
Filme von DVDs werden mit für die externe Nutzung konvertier­t. Aus den optischen Medien werden Filmdateie­n, die sich auf mobilen Geräten oder über das Netzwerk zeigen lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany