Testverfahren Whiteboards
Alle digitalen Whiteboards durchlaufen unseren einheitlichen Testparcours, den wir über die drei Wertungskategorien Ausstattung (30 %), Bedienung (40 %) und Leistung (30 %) abbilden.
Bei der Ausstattungswertung zählen etwa Kriterien wie Schnittstellen, der Lieferumfang und die Garantie. Punkte bei der Bedienungs-Wertung bringen unter anderem die vom Whiteboard unterstützten Screen-Share-Funktionen und Zeichenwerkzeuge, aber auch spezielle Merkmale wie eine Handschrifterkennung, eine Of ce-365-Integration oder die Möglichkeit, Videokonferenzen auf das Whiteboard zu holen.
Die Leistungs-Wertung berücksichtigt neben dem typischen Stromverbrauch auch die Bildqualität des Whiteboards. Dafür messen wir mit dem Spektralradiometer Konica Minolta CS-2000 unter anderem die durchschnittliche und maximale Helligkeit des Touch-Panels sowie seine Ausleuchtung, den Kontrast und die Farbtemperatur.
kumente aus der Cloud oder holen über ihren Browser Webinhalte aufs Display.
Alles, was auf dem Whiteboard-Bildschirm erscheint, lässt sich auch in die Präsentation einbauen, sei es als Hintergrund oder Screenshot. Über eine einblendbare Werkzeugleiste beschriftet man das Bild dann direkt mit dem Finger oder Stift. Das macht es sehr leicht, wichtige Elemente mit Anmerkungen oder Markierungen zu versehen. In Meetings oder im Schulungsraum hilft das wiederum ungemein, Tagungs- oder Lerninhalte anschaulicher zu vermitteln. Platz für Ideen gibt es genug, denn die virtuelle Leinwand reicht über den Bildschirmrand hinaus und kann beliebig vergrößert und verkleinert werden.
Müssen Meetings oder Schulungen vertagt werden, tritt die Exportfunktion des Whiteboards in Aktion. Sie legt sämtliche auf der Leinwand dargestellten Inhalte etwa im internen Speicher oder in der Cloud ab. Das Meeting kann dann zu einem späteren Zeitpunkt nahtlos wieder fortgesetzt werden.
Betriebssysteme: Android und Tizen OS
Auf vier der fünf getesteten Whiteboards läuft Android als Betriebssystem. Der Benq RM5502K, der Iiyama TE5503MIS-B1AG, der LG 65TR3F-B und der Viewsonic IFP55502EP verwenden statt eines Standard-Android jedoch eine speziell angepasste Version. Sie enthält keinen App-Store à la Google Play, sondern nur eine Handvoll Apps, die aber alle wichtigen Whiteboard-Funktionen nachbilden. Dazu gehören neben einem Webbrowser und einer Whiteboard-App mit ihren Zeichenwerkzeugen auch ein Dateimanager, eine Of ce-App sowie eine App zum Spiegeln von Bildinhalten von externen Geräten. Die gleiche Funktionalität bietet auch der Samsung Flip 2 WM55R. Mit Tizen OS setzt der Testsieger allerdings auf ein hauseigenes Betriebssystem, das Samsung auch in seinen Smart-TVs integriert. In puncto Bedienung nehmen sich Android und Tizen OS nichts – wer Smartphone und Tablet nutzt, ndet sich auch auf den Whiteboards auf Anhieb zurecht.
Benq RM5502K: Höchster Mitmach-Faktor im Vergleich
Benq hat den 55 Zoll großen RM5502K auf den Einsatz in Bildungseinrichtungen und Klassenzimmern ausgelegt. Das UHDWhiteboard legt den Fokus damit weniger auf Präsentationen und Meetings, in die sich Teilnehmer mit ihren Mobilgeräten interaktiv einklinken können; seine Stärke liegt vielmehr darin, den Dialog zwischen Lehrern und Schülern zu fördern. Dafür setzt der RM5502K auf die Annotationsbeziehungsweise Whiteboard-Software EZWrite, die im Vergleich zu den Konkurrenzlösungen die meisten Mitmach-Eigenschaften besitzt. Zu ihrem Repertoire gehören zum Beispiel diverse Vorlagen, Tafelbilder, geometrische Formen, ein Malerpinsel, ein Taschenrechner sowie die Möglichkeit, Inhalte mit virtuellen Haftnotizen zu versehen. Auch eine Stoppuhr und diverse Quiz-Modi lassen sich aktivieren, was sogar per Sprachkommando funktioniert. Die beiden mitgelieferten Stifte erlauben es zwei Personen gleichzeitig, auf dem Benq zu schreiben, wobei eine Handschrift-Erkennung hilft, Undeutliches lesbar zu machen. Auch freihändig gemalte Formen und Ziffern werden automatisch umgewandelt und lassen sich anschließend wie die Texte als neue Inhalte beliebig auf dem Whiteboard verschieben. Um die Augen aller Teilnehmer zu schonen, gibt es nur beim Benq einen Helligkeitssensor, der die Panel-Hintergrundbeleuchtung dem Umgebungslicht anpasst. Besonders macht den RM5502K auch seine integrierte Benutzerverwaltung (Account Management System, AMS). Über das Cloud-basierte AMS können Anwender ihre personalisierte Arbeitsumgebung abrufen, die dann inklusive eigener Dateien und Ordner ortsunabhängig bereitsteht.
Iiyama TE5503MIS-B1AG: Preisbrecher mit guter Ausstattung
Iiyama beweist mit dem TE5503MIS-B1AG, dass ein großes digitales Whiteboard nicht zwangsläu g teuer sein muss. Im OnlineHandel wird das interaktive 55-Zoll-Display schon für rund 1200 Euro gelistet, was es mindestens 450 Euro günstiger macht als seine vier Mitbewerber. Umso erstaunlicher ist es, dass Iiyama bei seinem Whiteboard an keiner wichtigen Stelle den Rotstift an
gesetzt hat. Bei der Ausstattungswertung erzielt der TE5503MIS-B1AG zusammen mit dem Benq RM5502K sogar die Höchstpunktzahl. Sympathien heimst das Whiteboard hier unter anderem durch seine fünfjährige Garantie, den 16 GByte großen internen Speicher, zwei Eingabestifte und das ebenfalls im Lieferumfang enthaltene WLAN-Modul ein. Zusammen mit seinem LAN-Port und den drei HDMI-Eingängen beschert das dem TE5503MIS-B1AG eine umfassende Konnektivität. Auch die Bedienung stimmt: Das Android-basierte Benutzerinterface iiWare 8.0 macht es durch seinen gut strukturierten Aufbau leicht, Inhalte auf dem 313 cd/m² hellen und sehr gleichmäßig ausgeleuchteten UHD-Display zu teilen und zu bearbeiten. Wie bei Benq, LG und Viewsonic ndet sich auch beim Iiyama ein OPS-Steckplatz. Der bietet Platz für einen optionalen Slot-in-PC, mit dem sich der TE5503MIS-B1AG zum eigenständigen Rechner aufrüsten lässt.
LG 65TR3BF-B: Interaktives Lernen im Großformat
Mit seiner 65-Zoll-Diagonale ragt der LG 65TR3BF-B deutlich aus dem sonst 55 Zoll großen Testfeld heraus. Ein Makel ist das nicht, weil er sich damit unter den Testgeräten für den Einsatz in großen Räumen gleich auf Anhieb am besten quali ziert. Dass der LG 2400 Euro und damit einiges mehr kostet als die Konkurrenz, kann man dem UHD-Whiteboard aufgrund seines größeren Panels letztlich nicht anlasten. Ein Blick auf seine Ausstattung zeigt, dass der Preis absolut in Ordnung geht, denn der 65TR3BF-B bringt alles mit, was ein gutes Whiteboard können muss. Interaktives Arbeiten unterstützt das Whiteboard durch sein helles IPS-Panel, das Infrarot-gesteuert bis zu 20 Touchpunkte, 10 Punkte im Stiftmodus sowie zwei unterschiedliche Stifttypen erkennt. Mit seinen Mitbewerbern teilt sich der LG das einfache Löschen von Inhalten per Hand äche. Für interaktives Lernen maßgeschneidert ist die „Air Class“, die bei den Whiteboards von Iiyama und Viewsonic genau den gleichen Namen trägt. Air Class erlaubt es bis zu 30 Anwendern, mit ihren mobilen Geräten Antworten auf Fragen einzureichen oder an Abstimmungen teilzunehmen, die auf dem Whiteboard stehen. Gemeinsames Arbeiten und Lernen unterstützt der LG 65TR3BF-B auch durch seine Screenshare-App. Sie holt Inhalte von Mobilgeräten auf den Bildschirm und stellt bis zu vier Signalquellen gleichzeitig dar.
Samsung Flip 2 WM55R: Immer noch eine Spur besser
Samsung schnürt mit dem Flip 2 WM55R das beste Whiteboard-Gesamtpaket im Test. In Summe erledigen die Rivalen ihre Aufgabe zwar genauso zuverlässig, doch der Samsung legt insbesondere beim Bedienkomfort noch eine Schippe drauf. Erste Pluspunkte sammelt der 55-Zöller schon bei der Installation, denn er lässt sich sowohl im Querformat als auch im Hochformat aufstellen, wobei ein integrierter Lagesensor das Bild automatisch passend ausrichtet. Richtig zur Geltung kommt dieses Feature erst mit dem optionalen Standfuß, den sich Samsung mit rund 400 Euro teuer bezahlen lässt. Übrigens: Die 65-Zoll-Version des Flip 2 unterstützt nur eine Wandmontage. Bis zu vier Personen können gleichzeitig mit dem Stift auf dem WM55R schreiben, dabei diverse Vorlagen wie Checklisten oder Kalender nutzen und Inhalte beliebig zuschneiden, kopieren und verschieben. Kreative Nutzer dürfen sich im Pinselmodus mit simulierter Wasser- oder Ölfarbe an