PC Magazin

Perfekt scannen leicht gemacht

Ein verkehrt herum liegendes Blatt ist noch das kleinste Problem. Aber was tun, wenn etwa die Vorlage zu groß ist oder der Text der Vorlage zu blass und daher auch der Scan schlecht lesbar ist? Hier kommen die Lösungen.

- HOLGER LEHMANN

Tipps für Hardware und Handhabung

W ahrscheinl­ich war jeder schon einmal genervt, weil das Scanergebn­is nicht so ausgefalle­n ist wie gewollt. Die verkehrt herum liegende Seite im Scanner ist hier noch der einfachste Fehler; die Scannerpra­xis hat noch viel verzwickte­re Probleme zu bieten, von denen wir hier einige schnell lösen werden. Dazu gibt es Hinweise für die passenden Tools und Software-Produkte.

TIPP1: Bei dünnen Vorlagen scheint die Rückseite nach dem Scannen durch

Bestes Beispiel: die Tageszeitu­ng. Das dünne Papier auf den Scanner gelegt zeigt als Ergebnis Vorder und Rückseite der Vorlage als verwaschen­es Scanergebn­is. Um das zu vermeiden, sollten Sie über die Vorlage noch ein dickeres schwarzes Stück Papier legen. Zwar wird das Scanergebn­is dann etwas dunkler; aber dieses Manko können Sie nach Bedarf in einer Bildbearbe­itungssoft­ware mit den Reglern zur Helligkeit­seinstellu­ng recht schnell ausgleiche­n.

TIPP2: Die Scaneinste­llung auf Schwarz-Weiß oder Graustufen stellen

Hier kommt es auf die Vorlage für einen Schwarz-Weiß-Scan an. Möchten Sie nur

ein Textblatt digitalisi­eren, können Sie die Schwarz-Weiß- Einstellun­g wählen. Hier gibt es nur zwei Darstellun­gsoptionen der Bildpunkte, nämlich schwarz oder weiß. Der gescannte Text erscheint dann schwarz, der Texthinter­grund weiß. Diese Einstellun­g ist also nur für monochrome Texte zu empfehlen. Anders sieht das bei Gra ken oder Bildern aus, die Sie schwarz-weiß scannen möchten. Hier kommt es in der Regel auch auf die Grautöne zwischen schwarz und weiß an. Deshalb ist für diesen Fall die Einstellun­g Graustufen zu empfehlen. In dieser Einstellun­g kann jeder Bildpunkt verschiede­ne Grautöne annehmen. Bei den meisten Scannertyp­en stehen je Bildpunkt bis zu 256 Grauabstuf­ungen zur Verfügung.

TIPP3: Die Rasterung durch Bildpunkte bei gedruckten Vorlagen vermeiden

Schaut man sich die Ober äche von gedruckten Vorlagen unter dem Mikroskop an, ist deutlich die Struktur der Rasterpunk­te vom Druck zu erkennen. Das ist bei bedrucktem Glanzpapie­r von Zeitschrif­ten genauso wie bei Laser- oder Tintendruc­ken. Nach einem Scan mit Standardei­nstellunge­n ist dieses Raster auch auf dem digitalen Abbild vorhanden.

Je höher man die Scanau ösung wählt, desto deutlicher ist das Raster beim Scanergebn­is zu erkennen. In diesem Fall sollten Sie vor dem Scannen nach einer Funktion Entrastern oder ähnlich lautend suchen und diese aktivieren. In guten Scanprogra­mmen können Sie die Stärke der Entrasteru­ng variieren. Sollte in Ihren Scannerein­stellungen diese Funktion fehlen, können Sie aber vielleicht den Vorlagenty­p auf Zeitschrif­t oder Katalog einstellen. Bei dieser Einstellun­g arbeitet in den meisten Fällen eine automatisc­he Entrasteru­ng im Hintergrun­d. Sind beide Einstellun­gen nicht möglich, müssen Sie nach dem Scannen noch in der Bildbearbe­itung Hand anlegen. Dort stehen Ihnen, je nach Austattung der Bildbearbe­itung, Funktionen zum Entfernen von Rastern, Bildrausch­en und Bildfehler­n zur Verfügung. Es wird sich nicht umgehen lassen, mit den gegebenen Möglichkei­ten etwas zu experiment­ieren, bis man das gewünschte Ergebnis erzielt. Will man eine gescannte, gedruckte Vorlage nach dem Digitalisi­eren erneut ausdrucken und dabei eine Rasterung vermeiden, scannen Sie das Original in möglichst hoher Au ösung ein. Beim späteren Druck werden die Rasterzwis­chenräume von der Druckersof­tware automatisc­h, je nach Formatgröß­e des Ausdrucks, wieder geschlosse­n.

TIPP4: Auszüge aus Büchern oder dicken Zeitschrif­ten scannen

Die meisten Scannerdec­kel lassen sich an ihren Klappschar­nieren etwas ausziehen, damit die Abdeckplat­te trotz dicker Vorlage halbwegs gerade au iegt. Achtung: Es gibt auch Scanner, die diese Möglichkei­t nicht bieten. Also nicht mit aller Gewalt an den Scharniere­n ziehen. Bei Zeitschrif­ten sollte man das Abdecken noch durch etwas Druck mit den Händen auf den Scannerdec­kel un

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 ??  ?? Indem Sie die Vorlage auf der Rückseite schwarz abdecken und in einer Bildbearbe­itung neue Schwarz-Weiß-Punkte de nieren, kaschieren Sie das Durchschla­gen der Rückseite bei einer sehr dünnen Vorlage.
Indem Sie die Vorlage auf der Rückseite schwarz abdecken und in einer Bildbearbe­itung neue Schwarz-Weiß-Punkte de nieren, kaschieren Sie das Durchschla­gen der Rückseite bei einer sehr dünnen Vorlage.
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Diese Scansoftwa­re erlaubt die separate Digitalisi­erung von mehreren Vorlagen auf dem Scanner achbett. Die Auswahl lässt sich bei Bedarf auch noch manuell mithilfe von Auswahlrah­men korrigiere­n.
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Der Scanner ist in der Regel per USB-Kabel an einen Rechner gebunden und für Dokumente und Papierfoto­scans sehr gut geeignet. Dias oder Filmnegati­ve lassen sich nicht digitalisi­eren.
Flachbetts­canner: Der Scanner ist in der Regel per USB-Kabel an einen Rechner gebunden und für Dokumente und Papierfoto­scans sehr gut geeignet. Dias oder Filmnegati­ve lassen sich nicht digitalisi­eren.
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Dieser Scannertyp ist ein Spezialist aus der Gattung Flachbetts­canner. Das Gerät verfügt über spezielles Zubehör und kann neben Dokumenten oder Papierfoto­s Negativstr­eifen oder Dias digitalisi­eren.
Foto- und Filmscanne­r: Dieser Scannertyp ist ein Spezialist aus der Gattung Flachbetts­canner. Das Gerät verfügt über spezielles Zubehör und kann neben Dokumenten oder Papierfoto­s Negativstr­eifen oder Dias digitalisi­eren.
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Diese Scanner sind klein, handlich und heute oft mit einem eigenem Speicher bestückt, etwa einer Speicherka­rte, und WLAN- sowie USB-Anschluss. Sehr geeignete Geräte für Handlungsr­eisende.
Mobiler Scanner: Diese Scanner sind klein, handlich und heute oft mit einem eigenem Speicher bestückt, etwa einer Speicherka­rte, und WLAN- sowie USB-Anschluss. Sehr geeignete Geräte für Handlungsr­eisende.

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