10 Tipps gegen Fake-Shops
Abzocke beim Online-Shopping: Sie haben ein super Angebot gefunden und gleich bezahlt – doch die Ware kommt nie an. So erkennen Sie unseriöse Anbieter und Fake-Shops.
Ungewöhnlich niedrige Preise
Zu verschenken hat keiner etwas. Deshalb sollten Sie sich nicht von allzu günstigen Preisen blenden lassen. Eine Moncler-Jacke für ein Viertel des üblichen Ladenpreises, eine Kaffeemaschine für die Hälfte und das neue Smartphone mit 70 Prozent Rabatt: Das kann natürlich sein, ist aber ungewöhnlich. Ist der Shop jedoch mit solchen Angeboten alleine, stinkt es förmlich nach Betrug. Sie sollten dann unbedingt die Preise vergleichen, zum Beispiel mit einer Preissuchmaschine wie Idealo, Billiger.de oder Geizhals beziehungsweise einen bekannten Shop zur Preisrecherche besuchen. Gibt es hier keine vergleichbaren Angebote, handelt es sich beim vermeintlichen Schnäppchen-Shop mit ziemlicher Sicherheit um eine Betrugsmasche.
Welche Betreiber rma steckt hinter dem Shop?
Ein seriöser Online-Shop hat nichts zu verbergen – ein unseriöser hingegen schon. Grundsätzlich besteht für alle Selbstständigen, Freiberu er und Unternehmen die P icht, ein Impressum zu veröffentlichen. So ist es seit dem Jahr 2007 im Telemediengesetz (TMG) als P icht zur Anbietererkennung bei Onlineangeboten geregelt. Ein OnlineShop ohne Impressum geht also gar nicht. Doch selbst wenn es ein Impressum gibt, ist Vorsicht geboten. Denn man kann man nicht sicher sein, dass die Angaben darin auch stimmen. Mit einer Google-Suche bzw. Google Maps lässt sich das aber meist leicht heraus nden. Gibt es unter der angegebenen Adresse keine Betreiber rma, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Fake-Shop.
Gütesiegel versprechen Ihnen vermeintlich Sicherheit
Auf der Suche nach einem vertrauenswürdigen Online-Shop kann man sich natürlich auch an sogenannten Gütesiegeln orientieren. Damit, und mit entsprechenden Zerti katen, wollen Shops die möglichen Käufer von ihrer Seriosität überzeugen. Doch nicht alle Auszeichnungen halten, was sie auf den ersten Blick versprechen. Als vertrauenswürdig für Shops in Deutschland gelten das Euro-Handels-Institut ( EHI, www.ehi-siegel.de), Trusted Shops ( www. trustedshops.de), Safer Shopping ( www.safer-shopping.de), Shopauskunft ( www.shopauskunft.de) und eKomi ( www.ekomi.de). Unter www.internet-gutesiegel.de nden Sie noch weitere, empfehlenswerte Gütesiegel, deren Prüfkriterien von der „Initiative D21“festgelegt werden. Achten Sie also bei Ihnen unbekannten Shops auf entsprechende Siegel; Sie geben Ihnen ein erstes gutes Gefühl. Mehr aber leider auch nicht, wie Tipp 4 zeigt.
Fremde Gütesiegel täuschen Sicherheit vor
Schmückt sich ein Online-Shop mit einem Gütesiegel, verspricht er ein sicheres Einkaufserlebnis. Doch Vorsicht! Kriminelle Shop-Betreiber verwenden einfach die Logos der Gütesiegel, obwohl sie sich nie haben prüfen lassen. Noch dreister ist der Trick mit dem Siegel eines anderen Shops: Nach einem Klick auf das betreffende Siegel, etwa Trusted Shops, landen Sie zwar auf deren Webseite, erhalten aber Informationen zu einem ganz anderen Shop mit ähnlichem Namen. Prüfen Sie bei unbekannten Händlern also nicht nur das Vorhandensein von Gütesiegeln, sondern auch deren Echtheit.
Gekaperte Amazon-Konten
Amazon-Kunden pro tieren von umfassenden Serviceleistungen und dem Schutz ihrer Einkäufe – solange sie den Kauf und die Bezahlung über den Warenkorb von Amazon abwickeln. Mit besonders günstigen Preisen für oft nachgefragte und meist hochpreisige Produkte gehen Betrüger auf Kundenfang: Sie haben zuvor ein Verkäuferkonto eines Marketplace-Händlers per erfolgreicher Phishing-Attacke übernommen. Meist hat der Händler viele positive Bewertungen und ist schon lange bei Amazon aktiv. Im nächsten Schritt bieten die Betrüger zum Beispiel hochwertige Elektroartikel, teure Fitnessgeräte und Einrichtungsgegenstände zu echten Schnäppchenpreisen an. Eingehende Bestellungen wollen die Betrüger dann natürlich an Amazon vorbei über eine ausländische Bankverbindung abwickeln. Wer sein Geld beispielsweise an ein Western-UnionKonto überweist, schaut garantiert in die Röhre. Das Ersparte ist verloren, und die bezahlte Ware kommt nie an. Eine Rückverfolgung und das Aufspüren der Betrüger sind nicht möglich. Und klar: Da man nicht über Amazon kauft, haftet der Shop-Betreiber nicht für den Betrug.
Nur Vorkasse? Nein!
Würden Sie einem Unbekannten auf der Straße 50 Euro in die Hand drücken, wenn er Ihnen verspricht, drei Stunden später drei Kisten edlen Wein zu liefern? Wohl kaum. Warum sollten Sie also eine Ware im Internet bestellen und sie vorab bezahlen? Auch das deutet in der Regel auf einen Betrug hin. Fallen Sie keinesfalls auf seltsame Begründungen wie technische Probleme bei der Zahlungsabwicklung herein. Auf der sicheren Seite sind Sie mit PayPal-Zahlungen und dem verbundenen Käuferschutz (siehe Tipp 7). Ganz sicher sind Sie mit einer Warenlieferung per Nachnahme – dafür bezahlen Sie beim Paketzusteller aber eine Extra-Gebühr.
Der Käuferschutz von PayPal greift nicht immer
Bezahlungen über den Online-Bezahldienst PayPal gelten als sicher. Liefert der Händler nicht, erhalten Sie dank PayPal-Käuferschutz den vollständigen Kaufpreis sowie die bezahlten Versandkosten zurück. Tatsächlich gibt es aber Waren und Dienstleistungen, bei denen der Käuferschutz nicht greift. Dazu zählen unter anderem Immobilien, motorisierte Fahrzeuge und Industriemaschinen, individuell angefertigte Artikel, die nicht der Beschreibung entsprechen, vorausbezahlte Geschenk- und PrepaidKarten sowie Artikel, welche gegen die PayPal-Richtlinien verstoßen. Ebenso versagt PayPal den Käuferschutz, wenn als Zahlungsart Freunde und F amilie ausgewählt wurde. Auch wenn Sie der Verkäufer darum bittet: Lassen Sie sich nie auf eine solche Bezahlung ein, und prüfen Sie die vorgegebene Zahlungsart.
Bestehende Domain verwendet
Manche Betrüger machen sich gar nicht erst die Mühe, einen freien Domainnamen für ihren Fake-Shop zu suchen. Sie kaufen einfach eine Domain einer geschlossenen Firma und eröffnen mit deren Angaben im Impressum einen Webshop. Suchen Sie nun bei Google oder einem Adressverzeichnis nach der Firma, nden Sie (noch) entsprechende Infos und wähnen sich in trügerischer Sicherheit.
Zu schön, um wahr zu sein
Tolles Shopdesign, überragend gute Preise und dann noch Tausende positiver Bewertungen. Was auf den ersten Blick beeindruckt, kann für ein böses Erwachen sorgen. Lassen Sie sich nicht blenden, und seien Sie bei auffallend guten Bewertungen skeptisch. Auch hier liefert eine Google-Suche zusätzliche Infos und echte Bewertungen. Weichen diese zu stark ab, sollten alle Alarmglocken schrillen: Hier kann etwas nicht stimmen.
Gehypter Produktschrott
Sie müssen nicht unbedingt auf einen Fake-Shop hereinfallen, um Geld zu verbrennen. Besonders bei Facebook gibt es immer wieder Werbeanzeigen, mit denen 1a-Produkte zu extrem günstigen Preisen angepriesen werden – oft mit gut gemachten Videos. Nicht selten handelt es sich aber um echten Schrott, beispielsweise wirkungslose Kratzerentferner für den Autolack.