Alles digital, alles gut?
D as neue Jahr beginnt ungewohnt. Dass die großen Knaller zum Jahreswechsel entfallen werden, kann man getrost verschmerzen; doch anstelle mit positiven Vorsätzen vor Ort durchzustarten, sitzen viele wieder im Homeof ce. Die vertraute Kommunikation mit Freunden und Kollegen fehlt, die emotionale Bindung leidet. Um halbwegs gut durch die immer noch andauernde C-Krise zu kommen, wäre eine ächendeckende Digitalisierung hilfreich.
Doch mit einer Digitalisierung tut sich Deutschland schwer; es geht nur schleppend voran. Statt E-Learning gibt es in den Schulen einer der führenden Industrienationen vielerorts nur Distanzlernen, allen milliardenschweren Förderprogrammen zum Trotz. Immerhin eine Erfolgsmeldung: Seit dem 1. Januar ist nach jahrelangem Gezerre endlich die elektronische Patientenakte (ePA) im Einsatz! Aber zu früh gefreut: Das Ganze startet nur in einer Testphase. Die nale Zulassung steht immer noch aus, und der Bundesdatenschutzbeauftragte warnt schon einmal vor dem Einsatz. Wer gehofft hat, bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 digital abstimmen zu können, kann das gleich wieder vergessen, wie unser Artikel auf Seite 20 erläutert. Immerhin werden die Ergebnisse der Wahlkreise schon digital weitergeleitet und nicht mehr nur per Fax. Dass E-Voting machbar ist, beweist das EU-Mitglied Estland schon seit Jahren. Aber vielleicht reift bei den Verantwortlichen langsam die Erkenntnis, dass Deutschland einen Zahn zulegen sollte bei der Digitalisierung.
Aber natürlich bietet die Digitalisierung nicht nur Chancen, sondern birgt auch Gefahren: Cyberkriminelle haben in den letzten Monaten gerade Privatanwender verstärkt ins Visier genommen, denn sie können sich weit schlechter absichern als große Unternehmen. Für wen sich eine Cyberversicherung gegen Internet-Betrug lohnt, erklärt unser Verbraucher-Tipp ab Seite 16.
Viel Spaß beim Lesen!