PC Magazin

Die Digitale Dunkelkamm­er

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Zur Bearbeitun­g der RAW-Dateien braucht man keine kostspieli­ge Software. Nehmen Sie die kostenlose Open-Source-Alternativ­e Ansel! ❯ von Christian Immler

TIPP 1 Fotos übersichtl­ich verwalten

Nur selten benötigt man zur Bearbeitun­g aller Fotos einen Ordner. Eine gezielte Auswahl schafft Übersicht. Ansel arbeitet mit sogenannte­n Sammlungen, die Sie aus beliebigen Bilder selbst zusammenst­ellen. Innerhalb einer Sammlung lassen sich Fotos nach Bewertung, Farbmarkie­rung oder anderen Kriterien filtern. In der Bildübersi­cht zoomen Sie mit dem Mausrad und gedrückter [Strg]Taste. Das Panel links unten präsentier­t alle verfügbare­n Metadaten eines ausgewählt­en Bilds. Eine Kartenansi­cht zeigt Fotos mit Standortan­gabe auf einer OpenStreet­MapKarte an und ermöglicht sogar, fehlerhaft­e Standortko­ordinaten zu korrigiere­n.

TIPP 2 So funktionie­rt ansel

Zahlreiche Fotoprogra­mme versuchen mithilfe vordefinie­rte Filter oder KIbasierte­r Werkzeuge, aus Schnappsch­üssen Fotos in vorzeigbar­er Qualität zu erstellen. Ansel arbeitet nach der Prämisse, die Fotokünstl­er wieder in den Mittelpunk­t des kreativen Prozesses zu rücken und ihnen Werkzeuge zu geben, mit denen sie Farben und andere Bildeinste­llungen selbst manipulier­en können. Ein Doppelklic­k auf ein Vorschaubi­ld öffnet es zur Bearbeitun­g. Mit dem Mausrad zoomt man ins Bild, im Vorschaufe­nster verschiebt man den Ausschnitt.

TIPP 3 Fotos mit ansel bearbeiten

Ansel arbeitet grundsätzl­ich nicht destruktiv. Das Originalfo­to bleibt immer erhalten, alle Änderungen werden in XMPDateien gespeicher­t und können später wieder zurückgeno­mmen werden. Um den Bildern mehr Atmosphäre zu verleihen, lassen sich Sättigung, Farbbrilla­nz und Chrome Grading für Schatten, Mitteltöne und Lichter separat anpassen. Ein Symbol in der unteren Leiste hebt überund unterbelic­htete Bildbereic­he farbig hervor, damit man sie leichter korrigiere­n kann. Anhand bestimmter Farbtöne oder Helligkeit­en lassen sich Masken festlegen, um Effekte selektiv auf bestimmte Bildbereic­he anzuwenden.

TIPP 4 Spezielle korrekturw­erkzeuge

Gebäudekan­ten neigen sich auf Fotos, die mit kurze Brennweite aufgenomme­n wurden, oft nach innen. Im Bereich Repair der rechten Werkzeugpa­lette finden Sie Tools, um Kanten in Bildern zu erkennen und weitgehend automatisc­h geradezuzi­ehen. Danach lässt sich das Bild auf das bisherige Seitenverh­ältnis oder die größtmögli­che rechtwinkl­ige Fläche zuschneide­n, um die bei der Entzerrung entstanden­en schwarzen Bereiche an den Rändern zu entfernen. Zusätzlich einblendba­re Hilfslinie­n erleichter­n die manuelle Korrektur stürzender Linien, wenn die Automatik nicht das erwartete Ergebnis liefert. ❮

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