Action-RPG mit sand im GEtriEbE
Die Welt von Atlas ist ein rauer und trostloser Ort, durchzogen von gewaltigen Wüsten, gelegentlich unterbrochen von Ruinen oder bizarren Felsformationen. Einst wandelten mächtige Götter durch diese Sandmeere, doch von ihnen ist nichts mehr übrig. Stattdessen bedrohen gewaltige Monster die letzten Überlebenden. Unter der eisernen Herrschaft von Gott Thelos beginnen wir unser Abenteuer in Atlas Fallen als namenloser Sklave. Eine mysteriöse Stimme führt uns zu einem uralten Artefakt namens Gauntlet, das eine zentrale Rolle in Handlung und Gameplay dieses Action-Rollenspiels spielt. Mit den mächtigen Kräften des Handschuhs liegt es nun an uns, Thelos und seinen Schergen die Stirn zu bieten.
Leider ist die Story des vielversprechenden Spiels nicht besonders komplex, und wichtige Figuren wie Thelos oder der Gott Nyaal, der durch den Handschuh zu uns spricht, bleiben vergleichsweise blass. Die Hauptgeschichte beansprucht etwa fünfzehn Stunden Spielzeit, was für ein ActionRollenspiel mit weitläufigen, offenen Arealen angenehm kompakt ist. Selbst auf dem niedrigsten der drei Schwierigkeitsgrade ist Atlas Fallen ziemlich knackig. Wer mag, kann die Wüstenwelt mit einem zweiten Spieler im Online-Koop-Modus erkunden.
Der Spielablauf setzt sich aus dem Abschluss von Missionen, dem Aufwerten des Charakters und des Handschuhs Gauntlets sowie dem Erkunden der Spielwelt zusammen. Der Gauntlet spielt eine Schlüsselrolle und verleiht neue Fähigkeiten im Kampf gegen Thelos. Dank des Accessoires kann man zum Beispiel durch den Sand surfen, was nicht nur eine schnellere Fortbewegung ermöglicht, sondern auch beeindruckend aussieht.
Leblose Spielwelt, wenig frische Ideen
Mit insgesamt 150 aktiven und passiven Fähigkeiten können wir das Gameplay an unsere Vorlieben anpassen. Schade nur, dass die sich wiederholenden Sammelaufgaben für die Handschuh-Upgrades (Splitter) und die meisten Nebenquests auf Dauer zu eintönig wirken. Frische Ideen und aufregende Missionen sind in Atlas Fallen leider Mangelware, und die leblose Spielwelt lädt nicht gerade zum Erkunden ein. Atlas Fallen gleicht dies mit einem gelungenen Kampfsystem aus. Im Kern erinnert das Gameplay mit seinen Erkundungspassagen, PlattformerElementen und intensiven Kämpfen ein wenig an die Darksiders-Spiele. Die Steuerung funktioniert im Allgemeinen gut, könnte jedoch etwas präziser ausfallen, insbesondere in den Kämpfen gegen riesige Bosse.
In grafischer Hinsicht macht Atlas Fallen einen guten Eindruck und kaschiert die leblose, monotone Spielwelt mit ansehnlichen Partikel- und Beleuchtungseffekten. Auch an den flüssigen Animationen gibt es nichts zu beanstanden. Die Umgebungstexturen und Charaktermodelle könnten jedoch mehr Details vertragen.
Die deutschen Sprecher wirken oft unmotiviert, weshalb wir die langen Dialoge oft überspringen. Auch die Musik trägt wenig zur Atmosphäre bei. Philipp Briel
❯ Kategorie: Action-rollenspiel
❯ Preis: 60 euro
❯ Preis/Leistung: gut
+ abwechslungsreiche Kämpfe
+ starke Individualisierungsmöglichkeiten
+ angenehm kompakte Länge
– schwache Story, belanglose Charaktere
– leblose, monotone Spielwelt
– enttäuschende deutsche Sprachausgabe
FAZit: Unterm Strich ist Atlas Fallen ein gutes Action-Rollenspiel, das sich allerdings mit einer schwachen Story und mangelnder Abwechslung oft selbst im Weg steht.