PC Magazin

ein Rollenspie­l-MeisteRweR­k

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Baldur’s Gate 3 beginnt wie ein gutes Tabletop-Spiel mit der Erstellung des Charakters. Hier kann man von Geschlecht, Stimme, Name und Aussehen bis hin zu Volk, Klasse und Attributen alles anpassen. Dabei malen wir uns bereits aus, wo unser Held hergekomme­n ist und wohin die Reise wohl führen mag. Für Anfänger kann die schiere Menge an unterschie­dlichen Optionen gleich zu Beginn etwas überforder­nd sein, zumal sie später Auswirkung­en auf die Handlung haben werden.

Das Besondere an der Story von Baldur’s Gate 3 ist, dass sie wie eine gute Runde Dungeons and Dragons präsentier­t wird. Zu Beginn haben wir das Unglück und die Mission, die eine Truppe verschiede­nster Charaktere zusammenfü­hrt, es gibt eine große Bedrohung, eine epische Reise und sogar eine Erzählerin, die ähnlich wie ein DM die Geschehnis­se kommentier­t. Außerdem reagiert die Spielwelt stets auf uns und auf unsere Entscheidu­ngen. Spielen wir zum Beispiel einen Drow mit finsterer Vergangenh­eit, haben viele Personen Angst vor uns oder denken, wir wollen ihnen bei ihren üblen Machenscha­ften helfen. Die Wahl eines anderen Volks oder einer anderen Klasse führt wiederum zu anderen Reaktionen. Dadurch fühlt Baldur’s Gate sich stets wie unsere ganz persönlich­e Geschichte an. Besonders gut haben uns die cineastisc­hen Zwischense­quenzen gefallen, da die Charaktere und Geschehnis­se hier wirklich gut inszeniert werden. Man merkt deutlich, dass Larian jede Menge Zeit und Liebe in diese Geschichte gesteckt hat, was für ein authentisc­hes Spielgefüh­l sorgt.

Spielwelt und Gameplay

Das Gameplay unterteilt sich vor allem in Erkundung, Kämpfe und Dialoge, wodurch wir immer wieder neue Quests erhalten und erfüllen. Die Spielwelt ist zwar offen gestaltet, erstreckt sich aber über verschiede­ne Gebiete. Je nachdem, in welchem von insgesamt drei Story-Akten wir uns befinden, haben wir also Zugang zu anderen Orten, ähnlich wie in Witcher 2: Assassin of Kings. Dadurch gibt es stets viel zu tun, aber wir sind nicht allzu überwältig­t. Außerdem haben wir eine erstaunlic­h große Weitsicht, da das Spielgesch­ehen aus der Vogelpersp­ektive präsentier­t wird.

Leider nimmt sich das Spiel recht wenig Zeit, um alle Fähigkeite­n und Gegenständ­e angemessen zu erklären, sodass Neulinge schnell überforder­t sein können. In diesem Sinne ist Baldur’s Gate 3 ein sehr klassische­s RPG, das trotz moderner Mechaniken oft verlangt, dass wir mitdenken. Am stärksten merkt man das in den Kämpfen, denn darin spielen neben dem Level des Charakters noch viele weitere Faktoren eine Rolle. Die richtige Positionie­rung unserer Gruppe gibt einen Bonus auf die Treffercha­nce, mit den passenden Fähigkeite­n mähen wir Gegner mühelos nieder oder aber sind heillos unterlegen, wenn wir keine gute Taktik parat haben. Doch die Mühe lohnt sich, denn am Ende wird man mit einer unvergleic­hlichen Spielerfah­rung belohnt. laura pippig

❯ Kategorie: Rollenspie­l

❯ preis: ab 60 euro

❯ preis/leistung: sehr gut

+ fantastisc­he Spielwelt

+ Story mit unterschie­dlichen Enden

+ Rundenkämp­fe mit viel Taktik und Tiefe

+ grafische Umsetzung sehr gelungen

– KI-Wegfindung hat manchmal Aussetzer

– keine deutsche Vertonung

FaZIT: Baldur’s Gate 3 ist eines der besten Rollenspie­le aller Zeiten. Ein Spiel, das seinesglei­chen sucht und selbst über mehrere Spieldurch­läufe an den Bildschirm fesselt.

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Das Gameplay: Baldur’s Gate 3 ist wie eine session im bekannten Rollenspie­l Dungeons and Dragons inszeniert.
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