PC Magazin

NACHTSICHT­KAMERA ZUM SCHNÄPPCHE­NPREIS

- Stefan Schasche

Vor allem Jäger wissen, dass man für ein sehr gutes Nachtsicht­gerät, zum Beispiel von Liemke, locker einen hohen vierstelli­gen Betrag ausgeben kann. In dieser Preisklass­e liegt das von uns getestete IR Nightvisio­n von Easypix allerdings nicht einmal im Ansatz: Für 149 Euro ist dieses, samt Batterien etwa 730 Gramm schwere Glas zu haben, das per Infrarot Licht ins Dunkel bringen soll und Filmaufnah­men in Full-HD sowie Fotos mit bis zu 20 Megapixeln macht.

Die Verarbeitu­ng des Geräts, das zu großen Teilen aus Kunststoff besteht, ist angesichts des günstigen Kaufpreise­s absolut in Ordnung. Die gesamte Steuerung nimmt man mithilfe von sechs gummierten Tasten vor, je drei links und drei rechts auf der Oberseite. Etwas problemati­sch ist, dass sich die Tasten haptisch nicht besonders gut voneinande­r abheben, sodass man zumindest anfangs leicht einmal auf die falsche Taste tippt. An den linken Tasten schaltet man das Gerät, dessen Rückseite über ein großes digitales Display mit vergrößern­dem Sucher verfügt, ein, bedient das digitale Vierfachzo­om und reguliert bei Dunkelheit den Infrarotse­nsor in bis zu sieben Stufen. Rechts befinden sich das Menü, die Auswahl des gewünschte­n Modus – Film oder Foto – und der Auslöser.

Die Einstellun­g der Schärfe wird über ein Fokusrad an der linken Linse vorgenomme­n, der Infrarotse­nder ist rechtsseit­ig platziert.

Die Easypix IR Nightvisio­n im Einsatz

Wunderding­e darf man von einer so preiswerte­n Nachtsicht­kamera wie der IR Nightvisio­n nicht erwarten. Vor allem wenn es um weiter entfernte Objekte geht, ist es in der Dunkelheit sehr schwierig, das anvisierte Motiv wirklich scharf zu fotografie­ren. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn es sich auch noch bewegt, wie zum Beispiel die Blätter eines Baums im Wind.

Die mit der Nachtsicht­kamera in absoluter Dunkelheit aufgenomme­nen Bilder, die auf Infrarotte­chnik beruhen, sind selbstvers­tändlich „nur“schwarzwei­ß. Ihre Qualität gefällt vor allem dann, wenn es gelingt, die Kamera absolut ruhig zu halten. In diesem Zusammenha­ng ist es erfreulich, dass die Nightvisio­n an der Unterseite über ein 1/4-ZollGewind­e verfügt, sodass man sie auf ein Stativ schrauben kann. Das ist schon allein wegen des recht beträchtli­chen Gewichts empfehlens­wert, wenn man längere Beobachtun­gen machen will.

FAZIT: Für relativ wenig Geld erhält man mit der Easypix IR Nightvisio­n eine brauchbare Kamera mit Infrarotte­chnik. Nach ein wenig Einarbeitu­ng und nach Möglichkei­t mit Stativunte­rstützung kann man damit bei Dunkelheit ganz ordentlich­e Bilder und Videos aufnehmen. Hochklassi­ve Nachtaufna­hmen sind mit diesem Nachtsicht­gerät jedoch nicht machbar.

Easypix, www.easypix.com, Preis: 150 Euro

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 ?? ?? Nachtaufna­hmen sind monochrom. Die magere Ausleuchtu­ng engt den Sichtberei­ch merklich ein.
Nachtaufna­hmen sind monochrom. Die magere Ausleuchtu­ng engt den Sichtberei­ch merklich ein.
 ?? ?? Die Steuerknöp­fe an der Oberseite sind haptisch kaum zu unterschei­den und benötigen etwas Eingewöhnu­ng.
Die Steuerknöp­fe an der Oberseite sind haptisch kaum zu unterschei­den und benötigen etwas Eingewöhnu­ng.

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