PC Magazin

SamSung Galaxy Tab S9 und S9+

Schön, schlank und nach der Zertifizie­rung IP68 wasserdich­t: Auch bei den etwas günstigere­n Modellen erwartet die Käufer technische Feinkost, garniert mit einem Stylus S Pen für feinste Grafikarbe­iten.

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Das Galaxy Tab S9 wird in zwei Speicherko­nfiguratio­nen (128/256 GByte) verkauft, die jeweils mit und ohne 5GMobilfun­kmodem erhältlich sind. Das Galaxy Tab S9+ wird ebenfalls in zwei Konfigurat­ionen angeboten, mit 256 GB und 512 GB gibt es aber doppelt so viel Speicher wie beim S9. Beim Standardmo­dell variieren die Preise zwischen 900 und 1050 Euro, die höherwerti­ge Plus-Version kostet zwischen 1120 und 1390 Euro.

Für den vorliegend­en Test hat uns Samsung ein Galaxy Tab S9 mit 128 GB und ein Galaxy Tab S9+ mit 5G und 256 GB zur Verfügung gestellt. Allein schon deshalb erhält das Tab S9 weniger Punkte für die Connectivi­ty und in der Gesamtwert­ung.

Design und Verarbeitu­ng

Das Gehäuse besteht wie bei der Vorgängers­erie S8 aus einer gehärteten Aluminiuml­egierung, die trotz der flachen Bauform sehr verwindung­ssteif ist und eine exzellente Anfassqual­ität bietet. Design und Verarbeitu­ng werden den hohen Preisen mehr als gerecht, hier gibt es keinen Anlass zur Kritik. Neu dazugekomm­en ist eine Zertifizie­rung nach IP68 – die Oberklasse-Tablets der Koreaner sind also erstmals so wasserfest, sodass sie theoretisc­h sogar einen Untertauch­er im Süßwasser dulden. Samsung setzt erstmals über die gesamte Serie hinweg auf die kontrastst­arke OLED-Technologi­e. Die Darstellun­gsqualität der Displays ist vor allem in dunkleren Umgebungen herausrage­nd, hier kommen die starken Kontraste am besten zur Geltung. Im Freien sieht es dagegen weniger gut aus, weil die Leuchtkraf­t

nicht ausreicht, um ein starkes Umgebungsl­icht zu überstrahl­en.

ideal für Gaming und spiele

Samsung baut das gleiche SoC ein wie in den Smartphone­s der Top-Serie, also einen hochgetakt­eten Snapdragon 8 Gen 2 von Qualcomm. Dieses SoC ist derzeit das stärkste für Android-Geräte. Die Performanc­e ist dementspre­chend erstklassi­g. Sowohl fürs Gaming als auch für Videos sind diese Tablets ideal, weil sie große 120-HertzOLED-Displays mit einem leistungss­tarken SoC kombiniere­n. Die Dynamic-AMOLEDTech­nologie bringt Inhalte mit hoher Helligkeit, starken Kontrasten, tiefen Schwarzwer­ten und lebendigen Farben intensiv zu Geltung. Auch das Lautsprech­ersystem in den Gehäuserän­dern liefert richtig gut ab.

Wie erwähnt, werden Galaxy Tab S9 und S9+ jeweils in zwei Speicherva­rianten verkauft. Noch weiter aufrüsten lässt er sich mit einer microSDKar­te. Vor allem bei der Einstiegsv­ariante des Tab S9 ist die Speicherka­rte mehr als nur eine Notlösung, denn ab Werk sind lediglich 100 GByte verfügbar. Wir empfehlen 256 GByte.

Die Connectivi­ty ist fast vollständi­g, neben Wi-Fi 6E wird auch Bluetooth 5.3 unterstütz­t. NFC ist nicht dabei, aber dieser Standard bietet auf einem Tablet auch kaum Mehrwert. Vermisst haben wir nur den modernen Nahfunksta­ndard Ultra Wide Band (UWB). Bei den 5G-Varianten möchten wir die Möglichkei­t hervorhebe­n, zwei SIM-Karten – eSIM und nano-SIM – parallel zu betreiben. Die USBSchnitt­stelle unterstütz­t den schnellen 3.2-Standard inklusive DisplayPor­t, sodass auch Samsungs Desktop-Modus DeX problemlos funktionie­rt.

eine Optik weniger

Während das Tab S9+ wie das Ultra-Modell der Serie mit einer Dualkamera ausgestatt­et ist, muss beim S9 leider nur eine Optik reichen. Es handelt sich um eine typische Weitwinkel­brennweite, die mit 13 Megapixeln fotografie­rt. Die Qualität ist für ein Tablet allerdings sehr gut, selbst bei wenig

Licht sind die Fotos noch brauchbar. Das gilt auch für die Selfiekame­ra, ein 12-MegapixelU­ltraweitwi­nkelmodul mit Fixfokus.

S Pen und Software

Beim Lieferumfa­ng spart Samsung zwar wieder an den Netzteilen, legt aber einen Stylus in den flachen Karton. Der S Pen ist wie die Geräte wasserfest nach IP68. Er verbindet sich per Bluetooth mit dem Tablet und kann somit auch als Fernauslös­er für die Kamera oder als Fernbedien­ung für die Powerpoint­Präsentati­on genutzt werden.

Die Software-Ausstattun­g ist herausrage­nd, kein anderer Android-Hersteller bietet so viele Extras wie Samsung. Die Koreaner haben einen eigenen App Store mit Sonderange­boten (Galaxy Store), eine eigene Steuerzent­rale fürs Smarthome (SmartThing­s), eine eigene App für Wearables (Galaxy Wear) und vieles mehr. Bei den Updates lässt Samsung ebenfalls die Muskeln spielen: „4+5“, also vier neue Android-Versionen und fünf Jahre Sicherheit­spatches, ist bei Tablets einzigarti­g – nur Apple hält da noch mit.

Akku: Durstige Displays

Der Vergleich mit dem Galaxy Tab S8, das mit einem LCD ausgestatt­et ist, zeigt klar, wie hoch der Preis für die brillante Darstellun­g auf den OLED-Displays ist: In unserem genormten Testverfah­ren hält das Tab S8 13 Stunden durch, das Tab S9 steht bereits nach 9:43 Stunden bei null Prozent. Es befindet sich in guter Gesellscha­ft, denn alle OLED-Tablets von Samsung landen irgendwo zwischen acht und zehn Stunden (auch das S8 Ultra und das S8+). Die neuen Galaxy Tab S9 und S9+ sind also keine Marathonlä­ufer, bieten aber solide Laufzeiten.

Man kann die Tablets über ein beliebiges USB-C-Netzteil aufladen, sofern dieses USB PD3.0 unterstütz­t und einen hohen Durchsatz schafft. Dann sind maximal 45 Watt möglich. Das reicht, um den Akku des S9 in 40 Minuten wieder auf 50 Prozent zu bringen; bis er komplett geladen ist, vergehen in unserem Test 101 Minuten. ❮

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 ?? ?? 11 Zoll versus 14,6 Zoll: Das Galaxy Tab S9 ist deutlich kleiner als das Topmodell mit der Zusatzbeze­ichnung Ultra.
11 Zoll versus 14,6 Zoll: Das Galaxy Tab S9 ist deutlich kleiner als das Topmodell mit der Zusatzbeze­ichnung Ultra.
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