NEUER NAME, ALTE PROBLEME
Mit großem Getöse hat Electronic Arts sich vom FIFA-Namen verabschieden müssen und läutet mit EA Sports FC 24 eine neue Zeitrechnung ein. In diesem Zuge wurde nicht weniger als der „größte TechnikSprung in der Geschichte des Fußballs“versprochen. Eine hehre Aufgabe, zumal sich FC 24 auch in der weiterhin vorhandenen Königsdisziplin Ultimate Team mit dem Vorwurf des Pay-to-Win auseinandersetzen muss – eine Tatsache, die die USK mittlerweile dazu verleitet hat, dem Spiel eine Freigabe ab zwölf Jahren zu verpassen.
Inszenierung und Gameplay
Fangen wir mit dem Positiven an: EA ist mit Sicherheit ein optisch ansprechender Titel gelungen. Da sind die unzähligen, realitätsnahen Spielermodelle, bei denen insbesondere die Topstars mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden; die frenetische Atmosphäre in den Stadien, die für die passende Geräuschkulisse sorgen; oder die lebendigen Animationen der Bewegungen. Allerdings hat die PC-Version noch mit einigen Rucklern unabhängig von der RechenPower des genutzten PCs zu kämpfen. Zugleich werden das Steuern, Passen und Schießen in EA Sports FC 24 ein bisschen schwieriger, denn Electronic Arts lässt grundsätzlich mehr manuelle Feinheiten bei der Steuerung zu, was den benötigten SkillLevel nochmals um ein Vielfaches anhebt.
Etwas Liebe für den Karriere-Modus
Kommen wir zum wichtigsten Offline-Modus: Im bisher stiefmütterlich behandelten Karriere-Modus gibt es endlich etwas Bewegung. Neu hinzugekommen ist etwa die Spielvorbereitung, die Hinweise auf kommende Gegner geben soll – sie fallen zwar nur oberflächlich aus, doch immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Auch taktische Vorgaben sind nun angepasst; erfahrene Spieler können trotzdem ohne weitere Einstellungen allein durch den bloßen Spielstil alles über den Haufen werfen.
Ultimate Team: ultimative Gier
Natürlich wurde Ultimate Team ebenfalls überarbeitet. Hier sind auch die Frauenfußballerinnen am Start, die absolut zur Spitzenklasse in der kompetitiven Meta gehören – außer in der Verteidigung, wo einige Zentimeter Körpergröße fehlen, um sich in Luftduellen durchsetzen zu können. Neue Spezialkarten tun ihr Übriges, um EA FC 24 sein eigenes Flair im Ultimate-Modus zu verpassen. Und hier beginnt (schon wieder) das große Problem von EA Sports FC 24.
Wie immer sind die gezogenen Karten reines Glücksspiel, bei der Menge an guten Karten, die regelmäßig Upgrades erfahren, müssen Spieler teilweise monatlich dreistellige Summen ausgeben, wollen sie im Wettbewerb mithalten. Da ist der Vollpreis von 60 Euro für den Kauf der Fußballsimulation an sich noch gar nicht eingerechnet – und solange dieser Pay-to-Win-Faktor so bleibt, wird EA Sports FC 24 immer ein ansehnliches Fußballspiel bleiben, dessen Glücksspielcharakter sämtlichen Spielspaß zerstört.