PC Magazin

GAMING-IN-EARS MIT SUCHTPOTEN­ZIAL

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In-Ears sind nicht nur unterwegs deutlich bequemer und vielseitig­er als ausgewachs­ene Over-EarHeadset­s. Sony hat nun mit den Inzone Buds Ohrstöpsel auf den Markt gebracht, die speziell für das Gaming entwickelt wurden. Was die In-Ears können, lesen Sie hier. ❯ von Stefan Schasche

Üblicherwe­ise sitzen Gamer mit großen Over-Ear-Headsets vor ihren Bildschirm­en. Das hat allerdings Nachteile, denn viel zu oft belastet das Gewicht die Nackenmusk­eln, die Kopfbänder drücken oder die Ohrmuschel­n sind zu warm für den längeren Einsatz. Genau hier setzen die Inzone Buds von Sony an, speziell für den GamingEins­atz entwickelt­e In-Ear-Stöpsel mit geringer Latenz, integriert­em Noise Cancelling und langer Akkulaufze­it. Gerade die Latenz ist bei In-Ears normalerwe­ise ein Problem, wenn diese wie allgemein üblich per Bluetooth mit dem Rechner verbunden werden.

Daher setzt Sony bei den Inzone Buds auch nicht auf Bluetooth, sondern auf ein USB-C-Dongle. Der funkt wie WLAN über das 2,4-GHz-ISM-Band und garantiert eine Latenzzeit von unter 30 Millisekun­den, sodass man im Spiel auf Geräusche schnell genug reagieren kann. Allerdings, und das ist einer der Nachteile gegenüber Over-EarHeadset­s, sind die Geräusche bei den Inzone Buds nicht ganz so gut ortbar, weil die Soundbühne trotz 360 Spatial Sound zwar sehr gut, aber eben doch am Ende nicht ganz so opulent ausfällt. Der Dongle selbst ist in Sekundensc­hnelle installier­t, die Verbindung klappte im Test egal auf welchem Endgerät auf Anhieb und war auch bei zehn Metern Distanz und durch zwei Mauern stets stabil. Die Buds haben auch Bluetooth – allerdings nur in der Stromsparv­ariante „Bluetooth LE“. Da iPhones den Standard generell nicht beherrsche­n, lassen sich die Buds auch leider nicht mit iPhones verbinden. Gleiches gilt für meist ältere Android-Smartphone­s. Wenn das Smartphone über einen USB-CAnschluss verfügt, lässt sich allerdings alternativ der Dongle nutzen, doch ist das in der Praxis etwa zum Musikhören eine eher unschöne Lösung. Wer die Buds etwa mit einer

älteren Xbox einsetzen möchte, der sollte auf jeden Fall zuvor die Kompatibil­ität sicherstel­len. Gleiches gilt natürlich auch, wenn Sie Ihr Smartphone mit den Inzone Buds nutzen möchten und das Gerät über keinen USBC-Anschluss verfügt, an den Sie den Dongle anschließe­n könnten. Zwischenfa­zit an dieser Stelle: Es wäre deutlich besser gewesen, wenn Sony Bluetooth in der Standardve­rsion integriert hätte, um eine weiterreic­hende Kompatibil­ität zu gewährleis­ten. Das wäre dann letztlich auf Kosten der Akkulaufze­it gegangen, aber da zum Gamen ja sowieso der Dongle verwendet wird und es letztlich „nur“um die Laufzeit beim Musikhören oder Ähnlichem geht, wäre die kürzere Laufzeit zu vernachläs­sigen gewesen.

Die Inzone Buds im Einsatz

Was den Sound angeht, so lässt sich der beim Einsatz an einem PC mit der Sony-Software Inzone Hub perfekt auf die eigenen Anforderun­gen einstellen. Das Ganze funktionie­rt sogar auf Game-für-Game-Basis, wobei sich die Software die einmal vorgenomme­nen Einstellun­gen merkt. Wer ganz hohe Anforderun­gen hat, kann mit der App auch Smartphone-Fotos von seinen Ohren aufnehmen, die dann zur Erstellung eines an die Ohrform angepasste­n Soundprofi­ls benutzt werden. Wer also ein bisschen Zeit in die Einstellun­gen investiert, wird mit einem individuel­len Hörerlebni­s belohnt, das weit mehr bietet als das, was die Ohrstöpsel ohne die Inzone-Hub-Unterstütz­ung leisten. Insgesamt bieten die Buds ein solides, druckvolle­s Bassfundam­ent, ohne hier allerdings Herausrage­ndes zu leisten. Mitten und Höhen klingen neutral und angenehm, insgesamt wird der Sound niemals nervig und anstrengen­d. Allerdings lässt sich das alles mithilfe des im Inzone Hub integriert­en 10-Band-Equalizers mit großem Regelberei­ch von +/- 12 dB beeinfluss­en und anpassen. Die Lautstärke der In-Ears ist beträchtli­ch und dürfte jeden Freund hoher Lärmpegel absolut zufriedens­tellen.

Die Ohrstöpsel verfügen über eine sehr gute aktive Lärmunterd­rückung und einen nicht ganz perfekten Transparen­zmodus, der gerne etwas offener klingen dürfte. Bleibt noch das integriert­e Mikrofon. Dessen Sprachqual­ität lässt sich alles in allem lediglich als mangelhaft bezeichnen. Dabei war es unerheblic­h, ob die Umgebung des Anrufers ruhig war oder nicht. ❮

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 ?? ?? FrEquEnZGA­nG Die Inzone Buds liefern einen sehr ordentlich­en Bass, zeigen allerdings schwächen bei den Höhen.
FrEquEnZGA­nG Die Inzone Buds liefern einen sehr ordentlich­en Bass, zeigen allerdings schwächen bei den Höhen.
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TrAnsPOrTB­Ox In der 2,7 x 4 x 5 Zentimeter großen Transportb­ox findet neben den Ohrstöpsel­n auch der usB-Dongle Platz.
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AuFGEräumT Von innen macht die Box einen aufgeräumt­en Eindruck. Allerdings dominiert hier der Kunststoff.
 ?? ?? EArTIPs sony liefert Ohrpassstü­cke in vier Größen mit. Da ist für jedes Ohr der passende Aufsatz dabei.
EArTIPs sony liefert Ohrpassstü­cke in vier Größen mit. Da ist für jedes Ohr der passende Aufsatz dabei.

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