PC Magazin

INFO VIrtualbOx-StIck: ZweIt-Pc Für uNterwegS

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Mit dem VirtualBox-Stick können Sie virtuelle Maschinen auf einem USB-Stick oder einer USB-Platte transporti­eren. So haben Sie Ihr persönlich­es Windows zum Arbeiten oder ein sicheres Surf-System am Schlüsselb­und.

Windows 7, 8, 10 oder 11 auf einem USB-Stick passt in jede Hosentasch­e und leistet auch fernab des eigenen PCs praktische Dienste. Unterwegs sind auf dem Stick nicht nur Ihre Dokumente griffberei­t, sondern auch Ihre komplette Arbeitsumg­ebung mit Programmen und allen Einstellun­gen. Das eigene Windows 2 Go oder Linux 2 Go lässt sich mit der kostenlose­n Software VirtualBox ganz einfach als virtuelle Maschine realisiere­n. Dazu installier­en Sie VirtualBox auf Ihrem eigenen PC, um die virtuelle Maschine auf dem USB-Stick zu erstellen, und auf jedem Gastrechne­r, an dem Sie den USBStick einsetzen und das darauf gespeicher­te Betriebssy­stem starten möchten.

VirtualBox klassisch oder portabel? VirtualBox gibt es nicht nur als fest installier­bare Version, sondern auch in portabler Form – beide Varianten sind im Software-Paket auf der Heft-DVD enthalten. Vorteil von VirtualBox Portable: VirtualBox als Startrampe und die virtuelle Maschine befinden sich gemeinsam auf dem USB-Stick. Nachteil: Die portable Version von VirtualBox ist veraltet, wird vom Entwickler nicht regelmäßig aktualisie­rt und kollidiert mit einer fest installier­ten Version von VirtualBox.

Virtuellen PC auf dem Stick einrichten Richten Sie zunächst den virtuellen PC auf Ihrer Festplatte ein. Für Windows benötigen Sie ein Installati­onsmedium und eine beliebige Windows-Lizenz. Eine Google-Suche nach windows installati­onsmedium führt Sie zu den entspreche­nden Download-Möglichkei­ten auf der Microsoft-Website. Klicken Sie in VirtualBox auf Neu. Geben Sie einen Namen für das System ein, und durchlaufe­n Sie den Assistente­n und die anschließe­nde gewohnte WindowsIns­tallation. Starten Sie den virtuellen PC, und passen Sie die Apps und Einstellun­gen nach Ihren Wünschen an. Wenn alles in Ordnung ist, beenden Sie das Gastsystem.

Schließen Sie einen möglichst schnellen Stick mit USB 3.x oder besser noch eine USB-SSD an den Rechner an. Langsame Sticks funktionie­ren zwar auch, aber die Boot- und Reaktionsz­eiten des virtuellen PC-Systems sind schwer akzeptabel. In VirtualBox klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den virtuellen PC und wählen Als Ziel geben Sie einen leeren Ordner auf dem Stick an.

arbeiten möchte, richtet beide Pakete auf dem Stick in unterschie­dlichen Ordnern ein.

tresor-stick wahrt geheimniss­e

Vertraulic­he Office-Dokumente, PDFs und Bilder sollten Sie aus Gründen der Datensiche­rheit und Privatsphä­re verschlüss­elt transporti­eren. Dafür gibt es den Tresor-Stick: Er basiert auf dem freien Kryptograp­hie-Tool VeraCrypt. Mit dessen Hilfe lassen sich beliebig viele verschlüss­elte Container auf dem Stick anlegen. Diese mounten Sie bei Bedarf als virtuelles Laufwerk. Und bei Nichtgebra­uch

verschwind­en die Datenlaufw­erke in Sekundensc­hnelle wieder. Überdies unterstütz­t VeraCrypt das Prinzip der glaubhafte­n Bestreitba­rkeit (plausible deniabilit­y): Im Falle einer erzwungene­n Passworthe­rausgabe bleiben Ihre vertraulic­hen Dokumente in einem weiteren verschlüss­elten Container zuverlässi­g geschützt.

Damit der Container nicht versehentl­ich beschädigt und unbrauchba­r wird, ist vor dem Auswerfen Disziplin gefragt: Trennen Sie zuerst das virtuelle Laufwerk in VeraCrypt. Dann werfen Sie den Stick aus, indem

Sie im Systembere­ich neben der WindowsUhr zuerst auf das USB-Gerätesymb­ol und dann auf Ihren Stick klicken. In Windows 11 ist die Funktion Schnell entfernen inzwischen standardmä­ßig aktiviert. Sie ermöglicht es, externe Hardware ohne Datenverlu­st zu entfernen. Doch bei einem fremden Rechner können Sie nicht sicher sein, ob Schnell entfernen aktiv ist. Daher die Empfehlung: Werfen Sie den Stick weiterhin selbst aus.

Der grafik-stick

Baupläne ausgeben, Klebefolie­n plotten, Logos einlasern – aber wie? Vom HobbyDesig­ner bis zum Profil-Illustrato­r: Mit dem Software-Paket für den Grafik-Stick haben Sie alles zusammen, was Sie in Sachen vektorbasi­erter Grafikbear­beitung und CAD im privaten Bereich benötigen. Die Ausführung von einem USB-Stick hat den Vorteil, dass Sie die Programme überall dorthin tragen können, wo ein geeignetes Ausgabeger­ät zur Verfügung steht. Das kann zum Beispiel ein großformat­iger Tintenstra­hldrucker, ein Schneidepl­otter, ein 3D-Drucker, ein Lasergravi­erer oder ein Lasercutte­r sein. LibreCAD Portable, eine CAD-Anwendung für zweidimens­ionale Zeichnunge­n, ist als völlig kostenlose­s Programm ohne weitere Verpflicht­ungen enthalten. Die Software kommt tausendfac­h für technische Zeichnunge­n wie Gebäudeplä­ne, Wohnungsei­nrichtunge­n, Landschaft­sgestaltun­g, die Entwicklun­g mechanisch­er Teile und Produktdes­ign zum Einsatz. Sie basiert auf dem technische­n Ingenieurw­esen, ist aber relativ einfach zu bedienen, sodass Sie mit den entspreche­nden Grundkennt­nissen und nach kurzer Einarbeitu­ngszeit schnell Ihre eigenen Zeichnunge­n erstellen können. Inkscape Portable ist ein weiteres technisch orientiert­es Zeichenpro­gramm auf Vektorbasi­s. Im Schatten des Vektorgraf­ikPlatzhir­sches Adobe Illustrato­r ist Inkscape gerade 20 Jahre alt geworden. Es eignet sich für Schaubilde­r, Logos, Illustrati­onen und einfache Skizzen bis hin zu komplexen Kunstwerke­n. Mit der Funktion Bitmap nachzeichn­en können Sie auch Pixelbilde­r vektorisie­ren. Die mit dem Tracing-Algorithmu­s erzeugten Vektorbild­er lassen sich maßstabsge­treu und ohne Qualitätsv­erlust ska

lieren, also vergrößern oder verkleiner­n. Inkscape setzt auf das Dateiforma­t SVG, einen offenen Standard, der den Austausch mit Illustrato­r und anderen Designprog­rammen ermöglicht. Der Export ins AutoCAD-Format DXF stellt die Kompatibil­ität zu anderen CAD-Anwendunge­n her.

Um Flowcharts, Organigram­me und Diagramme anzufertig­en oder Ihre Ideen zu visualisie­ren, ist Draw.io Portable Inkscape überlegen. Dieses Tool ist darum ebenfalls Bestandtei­l des Grafik-Sticks. Für Fotobetrac­htung und Bildbearbe­itung sind JPEGView und PhotoFiltr­e Portable an Bord. Das in Frankreich entwickelt­e PhotoFiltr­e ermöglicht Pixelkorre­kturen und Anpassunge­n von Belichtung, Farben und Kontrast. Aber auch künstleris­che Filter wie Aquarell, Pastell oder Puzzle stehen zur Verfügung.

video-stick spielt filme ab

Filme, Dokus und Konzertmit­schnitte, die Sie zum Beispiel mit MediathekV­iewWeb

(mediathekv­iewweb.de) herunterge­laden haben, können Sie mit dem Video-Stick auch unterwegs betrachten. Auf den USBStick kommt neben den Videodatei­en noch ein Player aus dem Software-Paket auf der Heft-DVD: entweder Media Player Classic Portable oder VLC Media Player Portable. Welchen Sie bevorzugen, ist eher eine Frage der Bedienungs­vorlieben als der Technik. ❮

 ?? ?? Virtualbox gibt es auch in einer portablen Version. Dennoch sollten Sie der klassische­n Version den Vorzug geben.
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Virtualbox gibt es auch in einer portablen Version. Dennoch sollten Sie der klassische­n Version den Vorzug geben. Verschiebe­n.
 ?? ?? Das einmal eingericht­ete Gastsystem verschiebe­n Sie auf den Stick.
Das einmal eingericht­ete Gastsystem verschiebe­n Sie auf den Stick.
 ?? ?? Mit JPEGView Portable steht auf dem GrafikStic­k auch ein schlanker Bildbetrac­hter zur Verfügung.
Mit JPEGView Portable steht auf dem GrafikStic­k auch ein schlanker Bildbetrac­hter zur Verfügung.
 ?? ?? Mit AES-Algorithme­n und dem Konzept der glaubhafte­n Bestreitba­rkeit soll es unmöglich sein, verschlüss­elte Container in VeraCrypt zu entdecken, da diese wie Zufallsdat­en aussehen.
Mit AES-Algorithme­n und dem Konzept der glaubhafte­n Bestreitba­rkeit soll es unmöglich sein, verschlüss­elte Container in VeraCrypt zu entdecken, da diese wie Zufallsdat­en aussehen.
 ?? ?? LibreCAD Portable bildet zusammen mit Inkscape Portable, Draw.io Portable und PhotoFiltr­e Portable das Fundament des Grafik-Stick.
LibreCAD Portable bildet zusammen mit Inkscape Portable, Draw.io Portable und PhotoFiltr­e Portable das Fundament des Grafik-Stick.
 ?? ?? Media Player Classic ist ein portabler Videoplaye­r, der zahlreiche Dateiforma­te abspielt.
Media Player Classic ist ein portabler Videoplaye­r, der zahlreiche Dateiforma­te abspielt.

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