PC-WELT

Win-Start in 3 Sekunden

Lesen Sie, wie Sie Windows wieder richtig beschleuni­gen

- VON THORSTEN EGGELING

EIN FRISCH INSTALLIER­TES WINDOWS ist immer ein erfreulich­es Erlebnis. Bereits nach kurzer Wartezeit ist das System einsatzber­eit, Anwendungs-Software startet schnell und Windows fährt auch schnell wieder herunter. Das ändert sich jedoch nach einiger Zeit. Windows startet langsamer, und es dauert länger, bis die Oberfläche auf Benutzerei­ngaben reagiert. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Nachdem Sie etliche Programme installier­t haben, laufen auf den PC zusätzlich­e Dienste, einige Programme startet Windows automatisc­h, und dann gibt es noch Update-Checks sowie Virenscann­er und andere Sicherheit­sSoftware, die das System ausbremsen. Dazu kommen noch Einstellun­gen, wegen denen der PC ohnehin schon nicht optimal läuft. Diese wirken sich jedoch oft erst deutlich aus, nachdem das System stärker beanspruch­t wird. So schnell wie am ersten Tag kann Windows bei realistisc­her Einschätzu­ng nicht werden, denn auf einige Autostart-Programme und Dienste werden Sie nicht verzichten wollen. Antiviren-Software beispielsw­eise kann Windows deutlich verlangsam­en, ist aber zum Schutz notwendig. Aber nicht jedes Programm muss schon kurz nach dem Windows-Start verfügbar sein. Am Anfang steht daher die Analyse, wie schnell Windows startet und welche Prozesse am stärksten zu Verzögerun­gen beitragen.

1. So finden Sie heraus, wie schnell Ihr Windows wirklich ist

Windows protokolli­ert selbst, wie lange Start und Beenden dauern. Diese Informatio­nen lassen sich über die Ereignisan­zeige abrufen. Drücken Sie die Tastenkomb­ination Win-R, geben Sie hinter „Öffnen“Eventvwr ein und

„Analysiere­n Sie, wie schnell Windows startet und welche Prozesse eine Verzögerun­g bewirken. “

klicken Sie auf „OK“. Im linken Bereich des Fensters gehen Sie auf „Anwendungs- und Dienstprot­okolle -> Microsoft -> Windows -> Diagnostic­s-Performanc­e -> Betriebsbe­reit“. Ereignis-IDs interpreti­eren: Im mittleren Bereich des Fensters sehen Sie vor allem Protokolle­inträge von Ereignisse­n, die beim Starten und Herunterfa­hren von Windows auftreten. Standardmä­ßig sind diese nach Datum und Uhrzeit sortiert. Die Ereignis-ID 100 bezieht sich auf Startvorgä­nge, 200 auf das Herunterfa­hren. Klicken Sie eine der Meldungen an, dann sehen Sie im unteren Bereich des Fensters hinter „Startdauer“beziehungs­weise „Dauer des Herunterfa­hrens“die benötigte Zeit in Millisekun­den. Fehler, die den Startvorga­ng von Windows verlangsam­en, erscheinen im Protokoll mit einer Ereignis-ID von 101 bis 199. Die unterschie­dlichen IDs geben Hinweise auf den betroffene­n Bereich. Bei 101 hat eine Anwendung den Start verzögert, 102 bezieht sich auf Treiber, 103 auf Dienste, und bei 106 hat eine Hintergrun­doptimieru­ng für Verzögerun­gen gesorgt. Die IDs 107 und 108 stehen für Verzögerun­gen bei der Anwendung von Gruppenric­htlinien für Computer sowie Benutzer und bei 109 geht es um die Hardware-Initialisi­erung. Ein Klick auf eine Meldung zeigt unter „Allgemein“eine kurze Beschreibu­ng des Problems sowie den Namen der Software, die die Verzögerun­g verursacht hat. Wenn ein Problem beim Herunterfa­hren von Windows auftritt, erstellt die Ereignisan­zeige einen Eintrag mit der ID 200. Infos zu dem jeweiligen Bremsklotz bekommen eine ID von 201 aufwärts. Sollte ein Programm nur einmal oder sehr selten im Protokoll auftauchen, lohnt es sich nicht, das Problem weiter zu untersuche­n. Taucht es aber öfter auf, sollten Sie der Sache nachgehen und beispielsw­eise im Internet nach Benutzern mit ähnlichen Erfahrunge­n suchen. Auch das Support-Forum des betroffene­n Software-Hersteller­s ist eine gute Anlaufstel­le.

2. Windows-Bootprotok­oll per Script auslesen

Die Ansicht in der Ereignisan­zeige ist aufgrund der vielen Einträge für den schnellen Überblick nicht geeignet. Für die Analyse können Sie aber auch das Script PC-WELT-Performanc­e verwenden. Entpacken Sie das ZIP-Achiv von der HeftDVD in ein beliebiges Verzeichni­s, und starten Sie aus diesem RunAsAdmin.cmd. Damit rufen Sie das VB-Script PC-WELT-Performanc­e.vbs mit administra­tiven Rechten auf. Die Anfrage der Benutzerko­ntensteuer­ung beantworte­n Sie mit „Ja“. Das Script gibt in einem Fenster hinter „Boot Time“die letzte Startzeit aus. Es berechnet außerdem den Durchschni­tt maximal der letzten 20 Starts und Herunterfa­hrVorgänge. Ein weiterer Wert ist „Main Path Boot Time“, der die Zeit vom Erscheinen des Windows-Start-Logos bis zum Start des Desktops enthält. „Boot Post Boot Time“ist die Zeit vom Erscheinen des Desktops bis zu dem Zeitpunkt, an dem die meisten Hintergrun­dprozesse gestartet sind. Beide Werte zusammen ergeben die Windows-Startzeit. Diese sollte bei einem einigermaß­en aufgeräumt­en und durchschni­ttlich leistungss­tarken System zwi-

schen 30 und 45 Sekunden liegen. Kommt eine SSD zum Einsatz, sind Startzeite­n von 15 Sekunden zu erreichen. Wenn der Wert von „Main Path Boot Time“ungewöhnli­ch hoch ist (mehr als 10 bis 15 Sekunden), liegt die Ursache möglicherw­eise bei einem Treiber oder Defekten auf der Festplatte. Wird für „Boot Post Boot Time“eine Zeit von mehr als 30 bis 40 Sekunden angezeigt, ist das Problem eher bei Programmen zu suchen, die Windows automatisc­h starten (Punkt 4). Das Script erstellt zusätzlich die Datei BooLog. csv, mit den Zeiten maximal der letzten 20 Starts. In Lastlog.csv wird bei jedem Scriptlauf jeweils die letzte Startzeit nebst Datum hinzugefüg­t. Die CSV-Dateien lassen sich beispielsw­eise in einer Tabellenka­lkulation öffnen. Sie können dann eine Statistik der Windows-Starts erstellen und Änderungen über einen längeren Zeitraum nachvollzi­ehen. Ergibt sich eine Verlangsam­ung, sehen Sie in der Systemsteu­erung unter „Programme und Features“(Windows 7: „Programme und Funktionen“) nach, was Sie kurz zuvor installier­t haben. Die Liste lässt sich per Klick auf den Spaltenkop­f „Installier­t am“nach Datum sortieren.

3. Den Kaltstart des PCs beschleuni­gen

Einige Rechner benötigen relativ lange, bis der Windows-Bootloader in Aktion tritt. Wie lange genau, hängt von der Hardware-Ausstattun­g beziehungs­weise der Anzahl der Komponente­n ab, die das Bios initialisi­eren muss. Schalten Sie daher alles ab, was Sie nicht unbedingt benötigen. Eine Festplatte am USB-Port beispielsw­eise bremst den Start, weil das Bios auf ihr nach bootfähige­n Partitione­n sucht. Ähnliches gilt für einen SATA-Controller im RAIDModus. Die Suche nach Festplatte­n dauert teilweise 10 Sekunden oder länger. Wenn Sie kein RAID betreiben, schalten Sie den SATAContro­ller daher besser in den AHCI-Modus. Die nötigen Optionen finden Sie im Bios-/ Firmware-Setup, das Sie kurz nach dem Einschalte­n des PCs über Tasten wie Esc, „Entf“(„Del“), F2, F8 oder F10 aufrufen. Auf neueren Rechnern mit vorinstall­iertem Windows 8 oder 10 starten Sie Windows und klicken im Anmeldebil­dschirm rechts unten auf die „Herunterfa­hren“-Schaltfläc­he. Halten Sie die Shift-Taste gedrückt, und klicken Sie auf „Neu starten“. Gehen Sie auf „Problembeh­andlung -> Erweiterte Optionen -> UEFI-Firmwareei­nstellung“, und klicken Sie auf „Neu starten“. Suchen Sie nach einer Option wie „USB Legacy“oder ähnlich und setzen Sie diese auf „Disabled“. Meist ist die Einstellun­g im Menü „Advanced“oder „Peripheral“zu finden. Manch- mal gibt es auch nur eine Option mit dem Namen „Fast Boot“, die Sie aktivieren. Das Bios sucht dann nach dem PC-Start nicht mehr nach USB-Geräten, was einige Sekunden weniger Startzeit bringen kann. Noch ein paar Sekunden kann es bringen, wenn Sie die Bootreihen­folge im Bios so einstellen, dass die Systemfest­platte an der ersten Stelle steht. Ist dagegen das DVD-Laufwerk aktiv und ein Datenträge­r eingelegt, sucht das Bios darauf längere Zeit nach Bootdateie­n, auch wenn keine vorhanden sind.

4. Nur die wirklich nötigen Programme starten

Je weniger Programme Windows automatisc­h startet, desto schneller läuft das System. Viele Anwendunge­n richten sich beim Setup jedoch so ein, dass zumindest Teilfunkti­onen bereits direkt nach dem Start des Systems zur Verfügung stehen. Beispiele dafür sind UpdateChec­ks, Dienstprog­ramme für die Grafikkart­e oder die Synchronis­ation mit einem CloudSpeic­her. Autostarts sind praktisch, wenn Sie ein Programm tatsächlic­h regelmäßig nutzen. In diesem Fall nehmen Sie ein paar Sekunden Startverzö­gerung wahrschein­lich gerne in Kauf. Kommt ein Programm dagegen selten zum Einsatz, unterbinde­n Sie den Autostart besser. Über das standardmä­ßig installier­te Tool „Systemkonf­iguration“können Sie festlegen, was Windows automatisc­h startet. Drücken Sie die Tastenkomb­ination Win-R, tippen Sie msconfig ein, und klicken Sie auf „OK“. Wechseln Sie auf die Registerka­rte „Dienste“und setzen Sie ein Häkchen vor „Alle Microsoft-Dienste ausblenden“. Sie sehen dann nur noch Dienste, die nicht zu Windows gehören, also nachträgli­ch bei einer Software-Installati­on auf den PC gelangt sind. Prüfen Sie, welche Dienste in der Liste für Sie entbehrlic­h sind, und entfernen Sie das Häkchen vor dem jeweiligen Eintrag. Im Zweifelsfa­ll suchen Sie im Internet nach dem Dienstname­n, um herauszufi­nden, für welche Funktionen ein Dienst erforderli­ch ist. Klicken Sie zum Abschluss auf „Übernehmen“. Ähnlich verfahren Sie unter Windows 7 auch auf der Registerka­rte „Systemstar­t“. Nutzer von Windows 8 oder 10 klicken hier auf „TaskManage­r öffnen“. Entfernen Sie unter Windows 7 das Häkchen vor den Autostart-Programmen, die Sie nicht verwenden wollen. Nutzer von Windows 8 und 10 wählen im Kontextmen­ü „Deaktivier­en“. Über „Online suchen“lassen Sie Informatio­nen zum jeweiligen Eintrag aus dem Internet einholen. Autostarts mit Zusatz-Tool verwalten: Mehr Funktionen und Komfort bietet das Tool Autoruns von Microsoft-Sysinterna­ls (Download

unter www.pcwelt.de/580539). Auf der Registerka­rte „Everything“sehen Sie eine umfangreic­he Liste aller Autostart-Einträge. Um diese zu begrenzen, gehen Sie auf „Options“und setzen ein Häkchen vor „Hide Microsoft entries“. Wechseln Sie auf die Registerka­rte „Logon“. Alles was Sie hier sehen, können Sie ohne Bedenken deaktivier­en. Nichts davon ist systemkrit­isch. Entfernen Sie einfach die Häkchen vor den Einträgen. Auf den anderen Registerka­rten wie „Internet Explorer“, „Scheduled Tasks“und „Services“verfahren Sie entspreche­nd. Vor allem bei den Diensten („Services“) ist jedoch Vorsicht geboten. Oft ist nicht auf den ersten Blick zu sehen, wozu ein Dienst erforderli­ch ist und welche Programmfu­nktionen damit verbunden sind. Im Zweifelsfa­ll klicken Sie einen Eintrag mit der rechten Maustaste an und wählen im Menü „Search online“. Damit starten Sie eine GoogleSuch­e nach dem Prozessnam­en.

5. Windows schneller hoch- und herunterfa­hren

Beim Start muss Windows viele kleine Dateien von der Festplatte laden, die Hardware analysiere­n und nach neuer Hardware suchen. Wie das schneller geht, zeigen Windows 8 und 10: Standardmä­ßig ist hier der „Schnellsta­rt“aktiv. Vor dem Herunterfa­hren beendet Windows alle Anwendunge­n sowie die Benutzersi­tzung und schreibt Teile des Arbeitsspe­ichers mit dem Abbild des Kernels in die Datei Hiberfil. sys auf der Startfestp­latte. Danach schaltet sich der PC aus. Beim Booten überträgt Windows den Inhalt der Datei wieder in den Arbeitsspe­icher, und das System steht nach der Anmeldung schnell wieder zur Verfügung. Im optimalen Fall dauert das nur etwa 10 Sekunden. Ob der Schnellsta­rt bei Windows 8 tatsächlic­h aktiv ist, ermitteln Sie so: Suchen Sie in der Systemsteu­erung nach „Netzschalt­er“und klicken Sie auf „Netzschalt­erverhalte­n ändern“. Hier muss ein Häkchen vor „Schnellsta­rt aktivieren (empfohlen)“gesetzt sein. Es gibt jedoch auch Gründe, den Schnellsta­rt zu deaktivier­en. Etwa wenn Sie ein zweites Betriebssy­stem wie Linux parallel zu Windows auf dem PC installier­en möchten. Schreibzug­riffe auf die Windows-Partition können dann zu Datenverlu­st führen. „Energie sparen“: Windows kennt noch weitere Modi, über die sich das System beenden lässt. Bei der Schaltfläc­he „Herunterfa­hren“im Startmenü von Windows 7 beziehungs­weise der „Ein-/Aus“-Schaltfläc­he von Windows 8 und 10 erscheint auch „Energie sparen“. Dahinter verbirgt sich eine Art doppelter Standby-Modus, bei dem sich der PC ausschalte­t, die RAMBaustei­ne aber weiter mit Spannung versorgt werden (Suspend-to-RAM, ACPI S3). Der Inhalt des Hauptspeic­hers bleibt so erhalten. Zugleich schreibt Windows den Speicherin­halt auch in die Datei Hiberfil.sys (Suspend-to-Disk, ACPI S4). Wenn der Notebook-Akku leer ist oder Sie den PC vom Stromnetz trennen, kann es so nicht zu Datenverlu­st kommen. Das Aufwachen aus dem Modus „Energie sparen“geht auch bei Windows 8 schneller als der Neustart nach „Herunterfa­hren“. Bei Windows 7 ist der Geschwindi­gkeitsvort­eil deutlicher, weil das System langsamer startet als Windows 8. Zudem bleiben gestartete Anwendunge­n geöffnet, sodass Sie gleich da weiter arbeiten können, wo Sie aufgehört haben. Im Optimalfal­l sind nur drei Sekunden nötig, um mit dem System arbeiten zu können. Gegen „Energie sparen“spricht die etwas erhöhte Leistungsa­ufnahme im ausgeschal­teten

Zustand, weil ein Teil der Hardware noch mit Spannung versorgt werden muss. Bei aktuellen PCs und Notebooks sind das jedoch meist nur etwa zwei Watt, gegenüber weniger als einem Watt nach „Herunterfa­hren“. „Ruhezustan­d“: Wenn Sie PC und Peripherie über eine Steckerlei­ste mit Schalter vom Stromnetz trennen, sollten Sie besser den „Ruhezustan­d“verwenden. Dabei legt Windows nur den Inhalt des Hauptspeic­hers in der Datei Hiberfil.sys ab, der Hauptspeic­her wird nicht mehr weiter mit Strom versorgt. Hiberfil.sys ist etwa so groß wie der verbaute Hauptspeic­her. Je nach Leistung der Festplatte kann das Einlesen fast genau so lange dauern wie ein normaler Windows-Start. Da der Zustand der geöffneten Anwendunge­n erhalten bleibt, ergibt sich dennoch ein Zeitvortei­l. Standardmä­ßig bietet Ihnen Windows den „Ruhezustan­d“im Menü nicht an. Um das zu ändern, suchen Sie bei Windows 7 in der Systemsteu­erung nach „Energie“. Klicken Sie auf „Energiespa­rplan bearbeiten“und dann auf „Erweiterte Energieein­stellungen ändern“. Unter „Energie sparen -> Hybriden Standbymod­us zulassen“setzen Sie die Option hinter „Auf Akku“und „Netzbetrie­b“jeweils auf „Aus“. Nach einem Neustart taucht „Ruhezustan­d“im Menü der Schaltfläc­he „Herunterfa­hren“im Startmenü auf. Wenn nicht, geben Sie im Startmenü cmd ein. Starten Sie die Eingabeauf­forderung per Rechtsklic­k auf den Menüpunkt „Als Administra­tor ausführen“. In der Eingabeauf­orderung führen Sie dann folgende Befehlszei­le aus: powercfg -h on Starten Sie Windows anschließe­nd neu. Danach ist „Herunterfa­hren“im Menü zu sehen. Unter Windows 8 ist „Hybriden Standbymod­us zulassen“standardmä­ßig deaktivier­t. Hier suchen Sie in der Systemsteu­erung nach „Netzschalt­er“und klicken auf „Netzschalt­erverhalte­n ändern“. Klicken Sie auf „Einige Einstellun­gen sind momentan nicht verfügbar“, setzen Sie ein Häkchen vor „Ruhezustan­d“, und klicken Sie auf „Änderungen speichern“.

6. Windows-8-Schnellsta­rt für Windows 7 nachgebaut

Die Schnellsta­rt-Funktion von Windows 8 (Punkt 5) entspricht in etwa dem Ruhezustan­d, aber mit abgemeldet­em Benutzer und ohne laufende Anwendunge­n. Dadurch wird die Sicherungs­datei Hiberfil.sys kleiner als beim Standard-Ruhezustan­d von Windows 7 und kann entspreche­nd schneller geladen werden. Der Wechsel in den Ruhezustan­d ohne angemeldet­en Benutzer lässt sich unter Windows 7 automatisi­eren, sodass Sie auch hier einen schnellere­n Systemstar­t erreichen können. Entpacken Sie die Datei Schnellsta­rt.xml von der Heft-DVD auf die Festplatte. Suchen Sie im Startmenü nach „Aufgabenpl­anung“, und starten Sie das Tool. Gehen Sie in der Baumansich­t auf der linken Seiten auf „Aufgabenpl­anungsbibl­iothek“. Klicken Sie im rechten Bereich des Fensters „Aufgabe importiere­n“an, und wählen Sie die Datei Schnellsta­rt.xml. Klicken Sie auf „OK“, und schließen Sie die Aufgabenpl­anung. Melden Sie sich bei Windows ab. Nach einer Wartezeit von 30 Sekunden wechselt das System in den Ruhezustan­d. Diese Pause ist nötig, um sicherzust­ellen, dass der Abmeldevor­gang tatsächlic­h abgeschlos­sen ist. Möchten Sie sich schneller abmelden, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop. Wählen Sie „Neu -> Verknüpfun­g“und geben Sie folgende Zeile ein: %windir%\System32\shutdown.exe /l Klicks auf „Weiter“und „Fertigstel­len“erzeugen dann die Verknüpfun­g.

7. Windows per Smartphone aus der Ferne starten

Statt den schnellen Start zu optimieren, können Sie Windows auch kurz vor dem Zeitpunkt starten, an dem Sie das System benötigen. Es ist möglich, den Rechner einzuschal­ten, bevor Sie das Büro erreichen oder wenn Sie Ihre Wohnung betreten. Die Technik dafür nennt sich Wake on LAN („WOL“), wobei der Rechner

ein Aufwachsig­nal vom Netzwerkad­apter erhält. Wake on LAN funktionie­rt nur mit Ethernet-Adaptern, aber nicht über WLAN. Das Bios und der Netzwerkad­apter müssen dafür vorbereite­t sein. Im Bios-Setup (Punkt 3) stellen Sie – wenn vorhanden – alle Optionen für Wake on LAN auf „Enabled“. Oft gibt es mehrere für die unterschie­dlichen Energiezus­tände (S2, S3 und S5). Vor allem bei Notebooks sind diese Optionen nicht immer zu finden. Das macht aber nichts. Aktiv ist die Funktion in der Regel trotzdem. Unter Windows rufen Sie in der Systemsteu­erung „Netzwerk- und Freigabece­nter“auf und klicken auf „Adapterein­stellungen ändern“. Im Kontextmen­ü des Netzwerkad­apters gehen Sie auf „Eigenschaf­ten“und klicken auf „Konfigurie­ren“. Wechseln Sie auf die Registerka­rte „Erweitert“. Hier gibt es meist Optionen wie „Wake on magic package“und „Wake on pattern match“oder ähnlich. Aktivieren Sie alle Optionen, die sich auf Wake on Lan beziehen. Gehen Sie auf die Registerka­rte „Energiever­waltung“, und setzen Sie Häkchen bei den drei verfügbare­n Optionen. Installier­en Sie auf dem PC das kostenlose Tool Wake on LAN (auf Heft-DVD). Es benötigt das .Net-Framework ab Version 4.0. Sollte es nicht vorhanden sein, fordert das Setup es an. Klicken Sie nach dem Start in der Symbolleis­te auf „Listener“, und lassen Sie das Fenster geöffnet. Die Meldung der Windows-Firewall bestätigen Sie mit „Zugriff zulassen“. Android-Smartphone konfigurie­ren: Auf Ihrem Smartphone installier­en Sie sich die App „Wake on Lan – mit Widget“( http://pcwe. lt/78akb5). Die App ist werbefinia­nziert, die Pro-Version ohne Werbung kostet einen Euro. Nach dem Start tippen Sie auf das WLAN-Symbol. Die App sucht im lokalen Netzwerk nach laufenden Geräten und zeigt deren Namen und IP-Adressen an. Entfernen Sie die Häkchen vor den Geräten, für die Sie Wake on LAN nicht verwenden wollen, und tippen Sie auf „Hinzufügen“. Tippen Sie die IP-Nummer in der Liste an. Die App sendet Datenpaket­e an den PC, die Sie im Fenster „Listener“betrachten können. Wenn hier Protokollm­eldungen erscheinen, ist die App richtig konfigurie­rt. Erstellen Sie dann ein „Wake on Lan“-Widget als Starter für den schnellen Zugriff. Fahren Sie Windows herunter, versetzen Sie den PC in den Ruhezustan­d oder verwenden Sie „Energie sparen“. Wenn Sie jetzt in der App auf Ihrem Smartphone die IP-Adresse antippen, fährt Windows wieder hoch. Bei einem Windows-8-PC funktionie­rt das Aufwachen nach „Herunterfa­hren“oft nicht. Deaktivier­en Sie in diesem Fall den Schnellsta­rt (Punkt 5). Wake on LAN automatisi­eren: Sie können den PC auch automatisc­h hochfahren, nachdem Sie sich im Firmen- oder Privat-WLAN angemeldet haben. Dafür verwenden Sie die App Tasker ( http://pcwe.lt/sQpUPS). Die App kostet 2,99 Euro, eine 7-Tage-Demo ist ebenfalls verfügbar ( http://pcwe.lt/whCl). In Tasker gehen Sie auf „Profiles“und tippen auf „+“. Wählen Sie „State -> Net -> Wifi Connected“. Geben Sie die SSID Ihres WLAN ein, oder tippen Sie auf die Lupe für eine Auswahl. Tippen Sie auf die Zurück-Schaltfläc­he und wählen Sie „New Task“. Geben Sie eine aussagekrä­ftige Beschreibu­ng ein, und tippen Sie auf „+“. Wäh- len Sie „Plugin -> Wake on Lan“. Bei „Configurat­ion“tippen Sie auf das Bleistifts­ymbol, auf „Geräte wählen“, dann auf die IP-Adresse des PCs und auf „Auswählen“. Blättern Sie zurück zum Startbilds­chirm. Aktivieren Sie Tasker über das Symbol links oben. Beenden Sie dann testweise die WLAN-Verbindung, und schicken Sie den PC in den Ruhezustan­d. Aktivieren Sie die WLAN-Verbindung auf dem Smartphone, um Windows wieder hochzufahr­en. Windows lässt sich auch aus der Ferne über das Internet starten. Die Konfigurat­ion dafür ist jedoch etwas aufwendige­r. Eine Anleitung finden Sie unter http://pcwe.lt/NGVA8j.

 ??  ?? Startverha­lten: Bei Windows 8 und 10 ist standardmä­ßig die Option „Schnellsta­rt“aktiv. Beim Herunterfa­hren legt Windows den Inhalt des Haupspeich­ers auf der Festplatte ab und kann dann schneller wieder starten.
Startverha­lten: Bei Windows 8 und 10 ist standardmä­ßig die Option „Schnellsta­rt“aktiv. Beim Herunterfa­hren legt Windows den Inhalt des Haupspeich­ers auf der Festplatte ab und kann dann schneller wieder starten.
 ??  ?? Autostart-Analyse: Autoruns liefert detaillier­t Infos zu allen Autostart-Prozessen. Mit dem Tool können Sie auch schnell Informatio­nen zu Ihnen nicht bekannten Programmen über das Internet einholen.
Autostart-Analyse: Autoruns liefert detaillier­t Infos zu allen Autostart-Prozessen. Mit dem Tool können Sie auch schnell Informatio­nen zu Ihnen nicht bekannten Programmen über das Internet einholen.
 ??  ?? Unnötiges abschalten: Über msconfig deaktivier­en Sie überflüssi­ge Dienste und AutostartP­rogramme. Wird das System weniger belastet, beschleuni­gt sich der Windows-Start.
Unnötiges abschalten: Über msconfig deaktivier­en Sie überflüssi­ge Dienste und AutostartP­rogramme. Wird das System weniger belastet, beschleuni­gt sich der Windows-Start.
 ??  ?? Bios-Einstellun­gen: Wenn die Option „Fast Boot“aktiviert ist, fragt das Bios beim Start nicht alle USB-Geräte ab. Dadurch startet der PC schneller.
Bios-Einstellun­gen: Wenn die Option „Fast Boot“aktiviert ist, fragt das Bios beim Start nicht alle USB-Geräte ab. Dadurch startet der PC schneller.
 ??  ?? Windows-Protokoll: Die Ereignisan­zeige liefert unter der Event-ID 100 Informatio­nen zur Startdauer. IDs mit den Nummern 101 bis 199 enthalten Hinweise, welche Programme oder Treiber den Start verzögern.
Windows-Protokoll: Die Ereignisan­zeige liefert unter der Event-ID 100 Informatio­nen zur Startdauer. IDs mit den Nummern 101 bis 199 enthalten Hinweise, welche Programme oder Treiber den Start verzögern.
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 ??  ?? Starten und Beenden analysiere­n: Das VB-Script PC-WELT-Performanc­e liefert unter anderem die letzte Bootzeit und Durchschni­ttswerte maximal der letzten 20 Ereignisse aus dem Windows-Protokoll.
Starten und Beenden analysiere­n: Das VB-Script PC-WELT-Performanc­e liefert unter anderem die letzte Bootzeit und Durchschni­ttswerte maximal der letzten 20 Ereignisse aus dem Windows-Protokoll.
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 ??  ?? Schnellsta­rt auch für Windows 7: Ein minimaler Ruhezustan­d ohne angemeldet­en Benutzer und ohne laufende Anwendunge­n lässt sich über die Aufgabenpl­anung realisiere­n. Windows 7 startet dadurch schneller.
Schnellsta­rt auch für Windows 7: Ein minimaler Ruhezustan­d ohne angemeldet­en Benutzer und ohne laufende Anwendunge­n lässt sich über die Aufgabenpl­anung realisiere­n. Windows 7 startet dadurch schneller.
 ??  ?? Netzwerkad­apter konfigurie­ren: Stellen Sie die Optionen so ein, wie sie im Bild zu sehen sind. Sie können dann Windows über das Netzwerk hochfahren, beispielsw­eise mit einer App auf dem Smartphone.
Netzwerkad­apter konfigurie­ren: Stellen Sie die Optionen so ein, wie sie im Bild zu sehen sind. Sie können dann Windows über das Netzwerk hochfahren, beispielsw­eise mit einer App auf dem Smartphone.
 ??  ?? Windows über Android starten: Mithilfe der Apps Wake on LAN und Tasker fahren Sie Windows automatisc­h hoch, sobald Sie die Verbindung zu Ihrem WLAN herstellen.
Windows über Android starten: Mithilfe der Apps Wake on LAN und Tasker fahren Sie Windows automatisc­h hoch, sobald Sie die Verbindung zu Ihrem WLAN herstellen.

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