PC-WELT

AVM Fritzbox 4020

WLAN-Router

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IST DIE ABER KLEIN! Die Fritzbox 4020 hat die Ausmaße eines Taschenbuc­hs und wiegt nur rund 200 Gramm. Aber AVM hat nicht nur das Gehäuse geschrumpf­t, sondern auch Funktionen gespart: Sie ist nur ein einfacher WLAN-Router. Für den Online-Zugang benötigen Sie ein weiteres Gerät: Ein DSL-, Kabel-, Glasfaserm­odem oder einen vorhandene­n Modem-Router, mit dem Sie die Fritzbox verbinden. Außerdem können Sie mit der kleinen Fritzbox ein kabelgebun­denes Gerät per WLAN ins Heimnetz bringen – sie arbeitet dann als IP-Client. Und sie kann einen vorhandene­n Online-Zugang per WLAN nutzen. Schließlic­h kann sie noch über einen Mobilfunk-Stick online gehen, der per USB an der Box hängt. Die geringe Anzahl an Funktionen macht die Fritzbox aber nicht nur kleiner, sondern auch sparsamer: Die Leistungsa­ufnahme liegt bei der WLAN-Übertragun­g bei 3,8 Watt – und bei 2,2 Watt, wenn die Box nichts überträgt. Die kleine Fritzbox läuft mit Fritz OS 6.25. Das Menü ist ab Werk mit einem Passwort gesichert. Es ist wie die Netzwerkke­nnung und der -schlüssel auf einer beiliegend­en Karte und unten auf dem Router aufgedruck­t. Das Menü der kleinen Fritzbox sieht genauso aus wie bei einer großen: Es fehlen nur Einstellun­gen für Funktionen, die die 4020 nicht mitbringt, also Telefonie, DECT sowie alle Tools für die Analyse des Online-Zugangs per Modem. Auch den Menüpunkt Smart Home bietet die Fritzbox 4020 nicht. Weder Fritzbox-Kenner noch Einsteiger sollten also Probleme mit dem übersichtl­ichen Menü haben. Alle Menüpunkte sind sofort sichtbar, Sie müssen nicht mehr zwischen der Standard- und der erweiterte­n Ansicht umschalten. Auch mit der kleinen Fritzbox können Sie Gästen einen Online-Zugang gewähren, ohne sie ins Heimnetz zu lassen. Außerdem lässt sich ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte für das Heimnetz freigeben: Allerdings eignet sich das Fritz-NAS nicht für umfangreic­he Kopierakti­onen, denn der Datentrans­fer läuft nur schleppend: Beim Lesen von einer USB-3.0-Festplatte schafft die Fritzbox knapp 11 MB/s. Auch beim WLAN hat AVM die kleine Fritzbox beschnitte­n: Sie arbeitet mit N-WLAN, und nur über 2,4 GHz. Aber dafür mit der schnellste­n Version, die über diese Frequenz möglich ist: Mit drei internen Antennen kann sie maximal 450 MBit/s schaffen. Schneller geht es nur mit proprietär­en Erweiterun­gen. Damit eignet sich die Fritzbox nicht für eine Umgebung, in der viele WLANs funken. Denn das tun die meisten ebenfalls über 2,4 GHz, wodurch sich die Funknetze gegenseiti­g ausbremsen oder stören. Deshalb werden Sie in der Praxis auch nur selten erleben, dass sich ein WLAN-Client mit 450 MBit/s mit der Fritzbox verbindet: Dazu müssten der Router und die Gegenstell­e Funkkanäle mit 40 MHz nutzen, was sich in WLAN-reichen Umgebungen verbietet. Die Störeinflü­sse sehen Sie in der neuen Fritzbox im Menü unter „WLAN, Funkkanal“. Können Sie mit der Beschränku­ng auf 2,4 GHz leben, weil im Heimnetz keine 5-GHzGegenst­ellen existieren, überzeugt die Fritzbox 4020. Im Praxis-Test über die kurze Distanz (3 Meter) schafft sie 91 MBit/s zur Gegenstell­e – in diesem Fall der Netgear-Router R7000, der als WLAN-Brücke arbeitete und mit ebenfalls drei Datenström­en über 2,4 GHz arbeitet. Möglicherw­eise kann die kleine Fritzbox noch schneller über die Funkstreck­e, aber das FastEthern­et-LAN regelt die Datenrate ab. Im Alltag wird sich eher ein Notebook oder ein Smartphone mit der Fritzbox verbinden. Im Test gegen ein Notebook mit dem IntelWLAN-Modul Dual-Band-Wireless-N 7260 liefert die 4020 liefert knapp 70 MBit/s. Sehr gut schlägt sich die Fritzbox 4020 über größere Entfernung. Mit dem Notebook als Gegenstell­e erreicht sie sowohl bei 25 Metern wie bei 40 Metern ordentlich­e Datenraten. Das WLAN ist ab Werk mit WPA2 verschlüss­elt, andere WLAN-Geräte verbinden Sie per WPS mit der Fritzbox. Auch sonst hat die kleine Fritzbox 4020 bei der Vernetzung alles an Bord, was auch die große bietet – zum Beispiel lässt sich das WLAN zeitgesteu­ert abschalten, die Box erreichen Sie sich über VPN aus dem Internet, sie besitzt eine Kindersich­erung und arbeitet als Medienserv­er. IPv6 versteht sie auch. Fazit: Der Kern der AVM-Philosophi­e steckt auch in der Fritzbox 4020: Ein übersichtl­iches Menü, viele pfiffige Funktionen und keine Kompromiss­e bei der Benutzerfr­eundlichke­it. Der WLAN-Router arbeitet extrem sparsam, das WLAN-Tempo ist ordentlich und vor allem über lange Distanzen sehr konkurrenz­fähig. Dass AVM allerdings auf die 5-GHz-Frequenz verzichtet, ist nicht zeitgemäß: Das macht den Router nur für kleine Netzwerke attraktiv.

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Der kleinen Fritzbox fehlen einige Funktionen. Doch sie ist günstig und sparsam.
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