Windows über das Netzwerk aufwecken
Dieses Programm brauchen Sie: Wake on LAN Tool 2, kostenlos, für Windows XP, Vista, 7, 8, auf Heft-DVD und Download unter http://pcwe.lt/wol2
NAHEZU ALLE NetzwerkAdapter unterstützen eine Funktion namens Wake on LAN (kurz WoL), die es ermöglicht, einen Rechner aus dem StandbyModus oder dem Ruhezustand über das Netzwerk aufzuwecken und ihn auch wieder herunterzufahren. Damit soll ein energiesparender Betrieb der PCs unterstützt werden. Damit WoL funktioniert, müssen mehrere Voraussetzungen stim men: Der Netzwerkadapter muss die Funktion unterstützen, genauso wie die Treiber und das Betriebssystem. Das ist seit etwa 1999 bei praktisch allen Geräten, Chips und WindowsVersionen der Fall. Außerdem muss das Mainboard des PCs mitspielen und den Netzwerkadapter auch im StandbyModus mit Strom versorgen – Sie erkennen das an den leuchtenden beziehungsweise flackern
den LEDLichtern. Zudem benötigen Sie eine spezielle Software, um das Wecksignal an einen anderen Rechner im Netz zu schicken. Mit den Bordmitteln von Windows ist das nicht möglich. Wake on LAN einrichten: Um WoL einzurichten, beginnen Sie am besten mit einer kurzen Kontrolle der WindowsEinstellungen. Öffnen Sie den GeräteManager, und klicken Sie auf den kleinen Pfeil vor „Netzwerkadapter“. Klicken Sie anschließend doppelt auf den Eintrag Ihres Geräts, um seine Eigenschaften zu öffnen, und wechseln Sie zum Register „Energieverwaltung“. Dort müssen die beiden Optionen „Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“und „Nur Magic Packet kann Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“markiert sein. Mit diesen Magic Packets hat es Folgendes auf sich: Um einen Netzwerkadapter eindeutig identifizieren zu können, wird bei WoL die fest mit der Hardware verbundene MACAdresse verwendet. Um ihn aus dem Ruhezustand aufzuwecken, schickt ihm die WeckSoftware ein Datenpaket, das sechs Mal hintereinander seine MACAdresse enthält. Dieses Paket nennt sich Magic Packet. Die entsprechende Option in den AdapterEigenschaften dient dazu sicherzustellen, dass nur dieses Paket diesen Rechner aufwachen lässt und nicht bereits der normale Netzwerkverkehr. Installieren Sie nun das Wake on LAN Tool 2. Es bringt gleich zwei Netzwerkscanner mit, die die aktuell laufenden PCs im Netz ermitteln und in einer Liste mitsamt ihrer IPund MACAdresse zusammenstellen. Von dort aus können Sie die Computer dann fernsteuern. Um die Adapter in allen Netzen zu suchen, mit denen Ihr Rechner verbunden ist, verwenden Sie „Bearbeiten > Neue Hosts suchen“. Um lediglich einen bestimmten Adressbereich zu scannen, gehen Sie auf „ Bearbeiten > Netzwerkscanner öffnen“. Klicken Sie nun einen der gefundenen Computer mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie „Herunterfahren“. Achten Sie jedoch darauf, dass sein Status „online“ist und nicht „offline“. OfflineEinträge können Sie mit „Aufwecken“booten lassen. Über „Timer bearbeiten“und die Auswahl von „Wake“, „Reboot“oder „Shutdown“kann Wake on LAN die Rechner auch zeitgesteuert herunter beziehungsweise hochfahren. Achtung: Normalerweise kann das Programm PCs nur aus dem StandbyModus oder Ruhezustand (Hibernate) wieder zum Leben erwecken. Viele Mainboards bieten jedoch auch eine Option, um sie per WoL auch dann zu boo ten, wenn der Rechner zuvor komplett heruntergefahren wurde. Aktivieren Sie dazu im Bios eine Option, die beispielsweise „Power On By PCI Devices“oder „Wake on LAN from S5“heißt. Üblicherweise steht sie bei den Energieeinstellungen, also unter „Power“. WoLTools sind auch für Mobilgeräte verfügbar, sie bieten allerdings nicht den Komfort und Leistungsumfang der PCProgramme. Unter Android ist „Wake on LAN – mit Widget“einen Blick wert. Die App enthält einen Netzwerkscanner, zeigt an, welche Computer gerade online sind, und bietet ein Widget, über das Sie einen Rechner durch einfaches Antippen hochfahren können. Übrigens wurde vor einigen Jahren auch ein Wake on WLAN spezifiziert, um Rechner über ihren WLANAdapter aufzuwecken. Allerdings wurde die Funktion nie in großem Umfang in WLANAdapter eingebaut. Sie können einen PC in Ihrem Netzwerk auch übers Internet steuern. Dazu muss Ihr Router allerdings unter einer festen IPAdresse erreichbar sein, die Sie beispielsweise von einem Dienst wie DynDNS bekommen. Außerdem müssen Sie für den gewünschten Rechner im Router eine Portfreigabe einrichten. Wake on LAN funktioniert allerdings nicht bei allen Computern. Einige lassen sich auf diese Weise lediglich hochfahren, andere reagieren nicht auf den RebootBefehl. Grund ist in den meisten Fällen das komplizierte Zusammenspiel von Hardware, Treibern und Betriebssystem.