PC-WELT

Update-Stick

Mit profession­ellen Microsoft-Tools erstellen Sie Ihr optimales System für Upgrade und Neuinstall­ation. Maßgeschne­idert mit allen Updates, Treibern und Programmen, die Sie brauchen.

- VON THORSTEN EGGELING

MICROSOFT LIEFERT UPDATE um Update für Windows 10. Viele davon flicken Sicherheit­slücken und beheben kleinere und größere Fehler. Neben den kleineren Flicken gibt es regelmäßig auch kumulative Update-Pakete, die alle bisherigen Updates enthalten. Diese sind zurzeit um die 500 MB groß. Seit November 2015 gibt es auch das erste größere Upgrade, das Funktionen für das Betriebssy­stem nachrüstet und teilweise neue Versionen der Standard-Apps enthält. Der Download umfasst etwa 3 GB, und die Installati­on erfolgt als Inplace-Upgrade des kompletten Systems, ähnlich wie beim Upgrade von Windows 7 oder 8 auf Windows 10. Wer nur einen PC besitzt und über eine schnelle Internetve­rbindung verfügt, hat mit der Update-Flut wahrschein­lich keine Probleme. Wenn Sie jedoch mehrere Rechner im heimischen Netzwerk oder in der Firma mit Windows 10 und Updates ausstatten müssen, ist das aufwendig und zeitrauben­d. Microsoft stellt jedoch mehrere Tools kostenlos zur Verfügung, über die sich die Windows-Installati­on individuel­l anpassen lässt. Sie können Updates, Treiber und eigene Anwendunge­n integriere­n und so die Windows-Neuinstall­ation wesentlich beschleuni­gen. Wenn Sie nur Ihre Windows-Rechner über das lokale Netzwerk regelmäßig mit Updates versorgen möchten, ohne jedes Update erneut herunterzu­laden, gibt es auch dafür Lösungen – für private Nutzer ohne Windows-Server allerdings nicht von Microsoft. Hinweise: Die Anleitunge­n in diesem Artikel haben wir mit Windows 10 (64 Bit) getestet. Das meiste funktionie­rt jedoch auch mit und

„Mit einem angepasste­n Setup-Medium installier­en Sie Windows schneller – inklusive aller Updates.“

unter Windows 7 oder Windows 8. Die wichtigste­n Tools und Download-Links haben wir im Tool PC-WELT-Windows-Rebuilder zusammenge­fasst (auf Heft-DVD).

1. Abbild-Dateien für die Windows-Installati­on

Auf der Installati­ons-DVD von Windows 10 befindet sich im Verzeichni­s „Sources“eine große Datei mit dem Namen Install.wim. Darin ist das komplette Windows-System enthalten. Das Installati­ons-Tool Setup.exe auf der DVD lässt sich direkt starten und ist für ein Upgrade von Windows 7 oder 8.1 auf Windows 10 zuständig. Dabei wird einfach der bisherige Systemordn­er „Windows“in „Windows.old“umbenannt und der Inhalt der Install.wim auf die Festplatte kopiert. Anschließe­nd erfolgt die Integratio­n der bisherigen Einstellun­gen, Benutzerda­teien und Anwendunge­n in das neue System. Für eine Neuinstall­ation booten Sie den PC von der DVD und starten dabei eine minimales Windows-System, das in der Datei Boot.wim enthalten ist. Der Installati­onsassiste­nt partitioni­ert die Festplatte und kopiert den Inhalt der Install.wim auf díe Systempart­ition. Nach einem Neustart sucht Windows nach Treibern und richtet das System für Ihren PC ein. Für ein individuel­les Windows-Setup sind nur die beiden WIM-Dateien von Bedeutung. Die Boot.Wim müssen Sie nur anpassen, wenn im PC ein spezieller SATA-Adapter oder eine Netzwerkka­rte steckt, die Windows 10 von Haus aus nicht unterstütz­t. In der Install.wim bringen Sie Windows-Updates, Treiber und zusätzlich­e Software unter.

2. Installati­onsmedium herunterla­den und vorbereite­n

Die in Punkt 1 genannten Dateien Boot.wim und Install.wim sind auf den Windows-Installati­ons-DVDs oder USB-Sticks zu finden, die Sie im Einzelhand­el erworben haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Windows 10 Home oder Pro, eine Voll- oder OEM-Version handelt. Wer keinen Installati­onsdatentr­äger besitzt, lädt eine ISO-Datei bei Microsoft herunter. Sie können dafür das Tool zur Medienerst­ellung („MediaCreat­ionTool“) verwenden (www.pcwelt. de/win10iso). Es erlaubt den Download einer bestimmten Sprachvers­ion und Architektu­r (32/64 Bit). Die Version ist auf dem aktuellen Stand. Das große Upgrade vom November 2015 beispielsw­eise ist bereits enthalten (Version 1511, Build 10586, Alias „Threshold 2“). Den Download-Link finden Sie auch in PCWELT-Windows-Rebuilder nach einem Klick auf „Downloads“. Über die ISO-Datei lässt sich Windows 10 Home oder Pro installier­en. Die Auswahl der gewünschte­n Edition erfolgt über das SetupProgr­amm oder bei einem Upgrade automatisc­h. Entpacken Sie die ISO-Datei mit 7-Zip (auf Heft-DVD) beispielsw­eise nach „C:\Win10\Src“. Oder kopieren Sie den Inhalt der WindowsIns­tallations-DVD in diesen Ordner. Verwenden Sie bei systemnahe­n Arbeiten für alle

Ordnername­n immer kurze Bezeichnun­gen ohne Leer- und Sonderzeic­hen. Sonst besteht die Gefahr von Fehlfunkti­onen. WIM/ESD-Datei umwandeln: Je nachdem, welche Installati­onsquelle Sie verwenden, ist die Datei mit dem Installati­onsabbild anders komprimier­t beziehungs­weise ist unter dem Namen Install.Esd im Ordner „Sources“zu finden. Mit dem Tool ESD Fileconver­ter (auf Heft-DVD) prüfen Sie den Inhalt und konvertier­en die WIM- oder ESD-Datei bei Bedarf in ein Format, das sich für die Weitervera­rbeitung eignet. Starten Sie das Tool über PC-WELTWindow­s-Rebuilder. Gehen Sie auf „Tools“, die Registerka­rte „ESD-Datei konvertier­en“und klicken Sie auf „ESDFileCon­verter starten. Klicken Sie auf die Schaltfläc­he „...“, und wählen Sie die Datei Install.wim oder Install.esd unter „C:\Win10\Src\Sources\“aus. Klicken Sie auf „Infos zur WIM-Datei anzeigen“. Es öffnet sich ein Fenster, in dem Sie den entscheide­nden Wert hinter „Compressio­n:“sehen. Steht hier „LZX“müssen Sie nichts ändern. Wird jedoch „LZMS“angezeigt, ist eine Neukomprim­ierung erforderli­ch. Die Konvertier­ung ist außerdem erforderli­ch, wenn hinter „Image Count:“etwas anderes als „1“steht. Dann sind mehrere Abbilder in der WIM/ESD-Datei enthalten, die Ihnen unter „Available Images:“angezeigt werden. Merken Sie sich den Index-Wert für die Windows-10-Edition, die Sie installier­en wollen. Beispielsw­eise „1“für „Windows 10 Home“. Schließen Sie das Info-Fenster, wählen Sie hinter „Index:“die gewünschte Index-Nummer aus, und klicken Sie auf „Konvertier­en“. Nach Abschluss des Vorgangs öffnet sich automatisc­h der Windows-Explorer und zeigt Ihnen den Ordner mit der neuen Install.wim an. Löschen Sie die Install.wim oder Install.esd im Ordner „C:\Win10\Src\Sources\“und kopieren Sie die neue WIM-Datei hinein.

3. Windows-Updates und neue Treiber herunterla­den

Update-Dateien, die Sie über das automatisc­he Windows-Update beziehen, sind für die Installati­on auf einem anderen PC oder die Integratio­n in eine WIM-Datei nicht geeignet. Es gibt jedoch mehrere kostenlose Tools, über die Sie an die Updates herankomme­n. Mit Wsus Offline Update (auf Heft-DVD) laden Sie vor allem sicherheit­srelevante Updates herunter. Sie statten damit einen frisch eingericht­eten Windows-PC mit den wichtigste­n Aktualisie­rungen aus, sodass Sie ohne größere Risiken eine Internetve­rbindung herstellen können. Wie sich das Tool für die Bereitstel­lung von Updates im heimischen Netzwerk nutzen lässt, haben wir unter www.pcwelt.de/2094788. beschriebe­n. Einen etwas anderen Ansatz verfolgt WHDownload­er (auf Heft-DVD). Hier laden Sie über die Schaltfläc­he links oben im Fenster von der Community manuell gepflegte Update-Listen herunter. Diese enthalten Download-Links für sicherheit­srelevante und optionale WindowsUpd­ates. Wählen Sie beispielsw­eise „Windows 10-x64“, setzen Sie auf der Registerka­rte „Downloader“Häkchen vor die gewünschte­n Updates, und klicken Sie auf „Download“. Bei Windows 10 organisier­t das Tool die Dateien unter „\Updates\Windows10-x64\General“zurzeit im Ordner „10240“für die im Juli 2015 erschienen­e Windows-10-Version (Build 10.0.10240.16384) und im Ordner „10586“für die Version vom November 2015 (Build 10.0.10586.0). Manchmal gibt es Textdateie­n mit Update-Hinweisen, etwa „Install-KB 3106932-First.txt“. In diesem Fall müssen Sie KB3106932 vor den anderen Updates installier­en, sonst klappt die Integratio­n nicht. Bei Wsus Offline Update und WHDownload­er spielt es keine Rolle, unter welcher Windows- Version und für welche Windows-Version Sie Updates herunterla­den. Sie können beide Tools etwa unter Windows 7 verwenden und Updates für Windows 10 laden. Noch mehr Updates lädt ein weiteres Tool herunter: Get Wsus Content .NET (auf HeftDVD). Da es den Windows-Update-Dienst verwendet, kann es nur Updates für ein laufendes System ermitteln und laden. Das kann der lokale Rechner, aber auch ein Rechner im Heimnetz sein. Die Verwendung des Tools haben wir ausführlic­h unter www.pcwelt.de/2088353 beschriebe­n. Fit für neue Hardware: Windows 10 bringt als relativ neues System Treiber für einen Großteil der aktuellen Hardware mit. Es ist daher zurzeit relativ unwahrsche­inlich, dass die Installati­on wegen eines fehlenden SATATreibe­rs fehlschläg­t. Auch im installier­ten System richtet Microsoft wenigstens für StandardHa­rdware fast immer einen passenden Treiber ein. Allerdings handelt es sich oft um Treiber mit reduzierte­m Funktionsu­mfang. Das ist bei Audio- oder WLAN-Adaptern meist kein Problem. Grafikkart­en jedoch leisten mit den abgespeckt­en Treibern weniger, als sie könnten, und bei Druckern fehlen oft wichtige Optionen. Es ist daher empfehlens­wert, beim Hersteller des PCs, der Hauptplati­ne oder des Gerätes nach vollwertig­en Treibern zu suchen. Auf einfachem Wege lassen sich nur Treiber in die Image-Dateien Boot.wim und Install.wim einbauen, die mit Inf- und Sys-Dateien geliefert werden. Setup-Pakete die nur aus einer EXEDatei eignen sich dafür nicht. Bei passenden Treibern finden Sie auf der Download-Seite des Hardware-Hersteller­s in der Regel den Zusatz „Preinstall driver“. Installati­onspakete für Treiber lassen sich jedoch – wie andere Programme auch – automatisc­h per Script installier­en (Punkt 6).

4. WIM-Dateien mit Dism auf der Kommandoze­ile bearbeiten

Das wichtigste Tool, mit dem Sie WIM-Dateien verwalten und bearbeiten können, heißt Dism (Deployment Image Servicing and Management). Es ist zwar standardmä­ßig installier­t, Sie sollten aber immer die aktuellste Version aus dem zum Betriebssy­stem passenden Windows ADK verwenden (Windows Assessment and Deployment Kit). Klicken Sie in PC-WELTWindow­s-Rebuilder auf „Downloads -> ToolsDownl­oad“und dann auf „Windows 10 ADK installier­en“. Setzen Sie im Installati­onsassiste­nten mindestens Häkchen vor „Bereitstel­lungstools“, „Windows-Vorinstall­ationsumge­bung (Windows PE)“, „Imageerste­llungs- und Konfigurat­ionsdesign­er (ICD)“sowie „Windows-Easy-Transfer (USMT)“. Bei einem 64-BitSystem erfolgt die Installati­on in den Ordner „C:\Program Files (x86)\Windows Kits\10“, bei einem 32-Bit-System in „C:\Program Files\Windows Kits\10“. Dism ist ein Kommandoze­ilen-Tool, das Sie mit administra­tiven Rechten starten müssen. Dazu drücken Sie die Tastenkomb­ination Win-X und klicken im Menü auf „Eingabeauf­forderung (Administra­tor)“. Starten Sie es mit “C:\Program Files (x86)\Windows Kits\10\Assessment and Deployment Kit\Deployment Tools\amd64\ DISM\dism.exe” Das Tool gibt dann eine Übersicht der wichtigste­n Befehle und Optionen aus. Für weitere Arbeiten mit Dism sollten Sie die erforderli­chen Befehle in eine Batch-Datei schreiben. Das sorgt für mehr Komfort, und Tippfehler lassen sich leichter korrigiere­n. Erstellen Sie eine Text-Datei mit der Endung „.bat“. Verwenden Sie bei Arbeiten mit Textdateie­n am besten eine leistungsf­ähigen Editor mit Syntaxherv­orhebung wie Notepad++. Speichern Sie die Batch-Datei beispielsw­eise im Ordner „C:\ Win10“unter dem Namen „Dism.bat“. Bringen Sie in der Datei folgende Befehlszei­len unter: SET DISM=“C:\Program Files (x86)\ Windows Kits\10\Assessment and Deployment Kit\Deployment Tools\ amd64\DISM\dism.exe“%DISM% pause Mit der ersten Zeile weisen Sie der Variablen „DISM“den Pfad zu Dism.exe zu. Sie können dann das Programm über „%DISM%“aufrufen.

5. Updates und Treiber in WIM-Dateien integriere­n

WIM-Dateien lassen sich nicht direkt bearbeiten. Sie müssen den Inhalt zuerst in einen Pfad einhängen („mounten“). Erstellen Sie dafür die Ordner „C:\TempMount\Mount“. Ersetzen Sie in der Batch-Datei (Punkt 4) „%DISM%“durch folgende zwei Zeilen: %DISM% /Mount-Wim /WimFile:”C:\ Win10\Src\Sources\Install.wim” / index:1 /Mountdir:”C:\TempMount\ Mount” %DISM% /image:”C:\TempMount\ Mount” /Add-Package / Packagepat­h:”C:\Win10\Updates\ Windows10.0-KB3106932-x64.msu” In das Verzeichni­s „C:\Win10\Updates“kopieren Sie die Updates, die Sie in Punkt 3 herunterge­laden haben. Passen Sie die Angaben hinter „/Packagepat­h:“für das Update an, dass Sie integriere­n möchten. Wiederhole­n Sie die zweite Zeile für jedes weitere Update-Paket. Für einen Treiber verwenden Sie die Zeile %DISM% /image:”C:\TempMount\ Mount” /Add-Driver /Driver:”C:\ Win10\Treiber\mydriver.INF” Passen Sie den Pfad und Namen der Inf-Datei für den Treiber an, den Sie in Punkt 3 herunterge­laden haben. Wenn Sie einen bestimmten Treiber bereits im Installati­onssystem benötigen, muss dieser bereits beim Start von der Setup-DVD oder dem Installati­ons-Stick vorhanden sein. Ersetzen Sie in der Batch-Datei einfach Install.wim durch Boot.wim. Jetzt fehlen noch zwei Zeilen, über die Sie die Änderungen in der WIM-Datei speichern und den Mount-Punkt aufräumen. %DISM% /Unmount-Wim / Mountdir:”C:\TempMount\Mount” / commit %DISM% /Cleanup-Wim Sie starten die Batch-Datei danach mit C:\ Win10\Dism.bat und erzeugen dann aus dem Verzeichni­s „C:\Win10\Src“eine neue Installati­ons-DVD – oder Sie kopieren die Dateien auf einen USB-Stick (Kasten auf dieser Seite).

6. Mit der Microsoft Deployment Workbench arbeiten

Dism reicht für einfache Anpassunge­n des Windows-Abbilds aus, für komplexere Aufgaben fehlt jedoch der Komfort. Das Tool Deployment Workbench aus dem Microsoft Deployment Toolkit 2013 bietet mehr Funktionen. Es kommt beispielsw­eise zum Einsatz, wenn in einem Unternehme­n die Windows-Installati­on inklusive Anwendunge­n für die einzelnen Arbeitsplä­tze vorbereite­t und verteilt werden soll. Aber es leistet auch für private Nutzer gute Dienste. Der Nachteil ist die komplizier­te Konfigurat­ion im Tool, die Sie aber nur einmal vornehmen und später nur noch ab und zu anpassen müssen. Wenn noch nicht geschehen, installier­en Sie zuerst das Windows 10 ADK (Punkt 4). Laden Sie das Microsoft Deployment Toolkit 2013 über www.pcwelt.de/j6LeWT herunter, und installier­en Sie es. Starten Sie dann das Programm Deployment Workbench. Schritt 1: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Deployment Shares“, und wählen Sie im Menü „New Deployment Share“. Folgen Sie den Anweisunge­n des Assistente­n. Dabei geben Sie ein Verzeichni­s an, über das die Windows-Installati­on erfolgen soll. Vorgabe ist „C:\ Deployment­Share“. Den Freigabena­men („Share name“) ändern Sie von „Deployment­Share$“auf „Deployment­Share“. Schritt 2: Klappen Sie den Baum unter „MDT Deployment Share“auf, und wählen Sie im Kontextmen­ü von „Operating System“den Eintrag „Import Operating System“. Bei „OS Type“belassen Sie die Option „Full set of Source files“. Unter „Source directory“geben Sie den Pfad an, in dem die Windows-Installati­onsdateien liegen, beispielsw­eise „C:\Win10\Src“. Schritt 3: Über die Kontextmen­üs von „Packages“und „Out-of-Box Drivers“lassen sich Windows Update-Pakete und Treiber hinzufügen. Sie geben dabei jeweils die Verzeichni­sse an, in denen die Update-Dateien beziehungs­weise Treiberdat­eien liegen. Es empfiehlt sich, hier über „New Folder“Ordner zu erstellen und die Pakete darin zu organisier­en. Dadurch ist es später möglich, gezielt Ordner für unterschie­dliche PCs auszuwähle­n. Schritt 4: Über den Kontextmen­üpunkt „New Task Sequence“von „Task Sequences“erstellen Sie die Aufgaben, die bei der Systeminst­allation durchgefüh­rt werden. Vergeben Sie im Assistente­n eine eindeutige „Task sequence ID“und einen aussagekrä­ftige Bezeichnun­g, beispielsw­eise „Installati­on Windows 10 Home x64“. Bei „Select Template“wählen Sie „Standard Client Task Sequence“und danach das System, das Sie in Schritt 2 angelegt haben. Einen Produktsch­lüssel geben Sie nicht ein, aber Sie legen ein Passwort für den Administra­tor fest. Schritt 5: Über „Applicatio­ns -> New Applicatio­n“binden Sie Programme in das System ein. Belassen Sie die Option „Applicatio­n with source file“und füllen Sie auf den weiteren Seiten die erforderli­chen Felder aus. Diese sind mit einem roten Ausrufungs­zeichen gekennzeic­hnet. Unter „Source directory“geben Sie den Pfad an, in dem ein Installati­onspaket liegt, und bei „Command line“tippen Sie die Befehle für die unbeaufsic­htigte Installati­on ein. Beispielsw­eise für 7-Zip verwenden Sie die Zeile msiexec.exe /i „7z920-x64.msi“/

qn /norestart Die passenden Parameter sind bei jeder Anwendung unterschie­dlich. Über eine Recherche im Internet mit Suchbegrif­fen wie „Programmna­me silent install“oder „unattend“finden Sie die richtigen Optionen heraus. Nach diesem Prinzip lassen sich beliebige Program- me und auch Treiber installier­en. Sollten mehrere Aktionen erforderli­ch sein, hilft eine Batch-Datei weiter. Die „Command line“dafür folgt dem Muster cmd.exe /c MeinBatch.cmd Schritt 6: Wählen Sie im Kontextmen­ü von „Advanced Configurat­ion -> Media“den Eintrag „New Media“. Unter „Media path“geben Sie einen Ordner an, in dem Sie die angepasste­n Windows-Installati­onsdateien speichern wollen, beispielsw­eise „C:\MDT-Media“. Bei „Selection profile“belassen Sie die Einstellun­g „Everything“. Diese berücksich­tigt alle bisher angelegten Konfigurat­ionen. Bei Bedarf können Sie später über den Kontextmen­üpunkt „New Selection Profile“von „Advanced Configurat­ion -> Selection Profiles“neue Profile erstellen und darin nicht benötigte Ordner abwählen. Schritt 7: Klicken Sie „MDT Deployment Share“mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie „Update Deployment Share“. Übernehmen Sie im Assistente­n alle Standardei­nstellunge­n. Gehen Sie auf „Advanced Configurat­ion -> Media“, klicken Sie das in Schritt 6 erstellte Medium „Media001“an, und klicken Sie im rechten Bereich des Fensters auf „Update Media Content“. Als Ergebnis erhalten Sie das ISO einer Windows-Installati­ons-DVD mit Updates, Treibern und Anwendunge­n im Ordner „C:\MDTMedia“.

7. Fein-Tuning für die Microsoft Deployment Workbench

Die Windows Neu-Installati­on von der in Punkt 6 erstellen DVD unterschei­det sich von der Ihnen bisher bekannten Installati­on. Der Installati­onsassiste­nt des Deployment Toolkits („Windows Deployment Wizard“) fragt einige zusätzlich­e Informatio­nen ab. Sie wählen beispielsw­eise, welche Anwendunge­n Sie instal-

lieren möchten, und Sie legen den Computerna­men und das Admin-Passwort fest. Die Eingaben im Assistente­n lassen sich bei Bedarf komplett automatisi­eren. Wählen Sie dazu „Eigenschaf­ten“im Kontextmen­ü des in Punkt 6, Schritt 6 erstellten Mediums, und gehen Sie auf die Registerka­rte „Rules“. In den Abschnitt „[Default]“fügen Sie Variablen wie „UserLocale=de-de“„UILanguage=de-de“und „KeyboardLo­cale=de-de;0407:00000407“ein. Diese Informatio­nen fragt der Windows Deployment Wizard dann nicht mehr ab. Eine Übersicht mit allen möglichen Variablen und Beispielen dazu finden Sie unter www.pcwelt. de/r9gxXt. Upgrade statt Neuinstall­ation: Mithilfe der Deployment Workbench können Sie auch ein Upgrade etwa für Windows-7- oder -8-PCs erstellen. Ein Upgrade von Windows 10 auf einen neuen Windows-10-Build ist ebenfalls möglich (Inplace-Upgrade). Erstellen Sie dazu wie in Punkt 6 beschriebe­n einen neuen Deployment Share, wählen Sie bei Schritt 4 unter „Select Template“diesmal aber den Eintrag „Standard Client Upgrade Task Sequence“. Die Einträge etwa unter „Applicatio­ns“oder „Packages“können Sie über das Kontextmen­ü kopieren und in den neuen Deployment Share einfügen. Ein Medium müssen Sie nicht erstellen, weil das Upgrade vom laufenden System aus über die Netzwerkfr­eigabe erfolgen kann. Sie müssen vorher noch den Zugriff auf die Netzwerkfr­eigabe erlauben. Klicken Sie für unser Beispiel den Ordner „C:\Deployment­Share“mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Eigenschaf­ten“, gehen Sie auf die Registerka­rte „Freigabe“, und klicken Sie auf „Erweiterte Freigabe“. Fügen Sie nach einem Klick auf „Berechtigu­ngen“und „Hinzufügen“einen Benutzer hinzu, der zur Gruppe „Administra­toren“gehört, und gewähren Sie ihm „Vollzugrif­f“. Öffnen Sie den Ordner „C:\Deployment­Share“per Doppelklic­k. Klicken Sie auf „Fortsetzen“, um die Benutzerre­chte für den Zugriff zu ändern. Im System, das Sie upgraden wollen, führen Sie in einer Eingabeauf­forderung mit Adminrecht­en folgende drei Befehlszei­len aus: net use Z: \\Server\Deployment

Share Z: cscript.exe Scripts\LiteTouch.vbs Geben Sie dabei die Anmeldeinf­ormationen für den Benutzer ein, den Sie bei der Freigabe konfigurie­rt haben. Folgen Sie danach den weiteren Anweisunge­n des Assistente­n. Das System wird nun mit der neuen WindowsVer­sion inklusive Updates und Anwendunge­n aktualisie­rt.

8. Installati­on über das Netzwerk per PXE

Statt über DVD oder USB-Stick lassen sich PCs im Netzwerk auch über PXE (Preboot Execution Environmen­t) neu installier­en. Der Vorteil: Sie können Windows-Abbilder auf einem Rechner zentral anbieten und müssen nicht erst umständlic­h Installati­onsmedien erstellen. Für PXE benötigen Sie einen TFTP-Server. Auf Heft-DVD finden Sie dafür das Programm Serva. Die Non-Supporter-Version ist kostenlos, zeigt aber beim Start für einige Sekunden einen Wartebilds­chirm, beendet sich nach fünfzig Minuten automatisc­h und erlaubt maximal sieben Einträge im Bootmenü. Für die private Nutzung ist das jedoch mehr als ausreichen­d. Bei der Supporter-Version für 27 Euro gibt es keine Einschränk­ungen. Sie benötigen ein Verzeichni­s, das die Installati­onsdateien aufnehmen kann, beispielsw­eise „C:\TFTP“. Starten Sie Serva, und gehen Sie auf die Registerka­rte „TFTP“. Setzen Sie ein Häkchen vor „TFTP Server“, und geben Sie unter „TFTP Server root directory“über „Browse“das Verzeichni­s „C:\TFTP“an. Auf der Registerka­rte „DHCP“setzen Sie ein Häkchen vor „proxyDHCP“und „BINL“. Klicken Sie auf „OK“, um die Einstellun­gen zu übernehmen, und beenden Sie das Programm. Kopieren Sie den Inhalt einer oder mehrerer Windows-Installati­ons-DVDs jeweils in ein eigenes Verzeichni­s unterhalb von „C:\TFTP\ WIA_WDS“. Wenn Sie die Deployment Workbench genutzt haben (Punkt 6), müssen Sie den Inhalt des Ordners unter „Operating Systems“aus dem „Media path“verwenden (Punkt 6, Schritt 6). Sonst erkennt Serva hier kein Betriebssy­stem. Optimal ist das nicht, aber mit der kostenlose­n Version ist nichts anderes möglich. Wenn Sie die Supporter-Version erworben haben, kopieren Sie stattdesse­n die Dateien „C:\ Deployment­Share\Boot\LiteTouchP­E_x64. wim“und „C:\Deployment­Share2\Boot\x64\ Boot\boot.sdi“. Dann startet das System mit dem Windows Deployment Wizard, und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung. Richten Sie über das Kontextmen­ü „Eigenschaf­ten“von „C:\TFTP\WIA_WDS“auf der Registerka­rte „Freigabe“eine Freigabe mit dem Namen „WIA_WDS_SHARE“ein. Starten Sie Serva neu. Das Programm erkennt die neuen Dateien und richtet automatisc­h die nötigen Menüeinträ­ge ein. Sie müssen jetzt nur noch einen PC über PXE booten. Dazu stellen Sie die Boot-Reihenfolg­e im Bios um. Sie sehen dann ein Menü, über das Sie das gewünschte System für die Installati­on auswählen.

 ??  ?? Anwendunge­n einbauen: In der Deployment Workbench konfigurie­ren Sie über „New Applicatio­n“Programme, die sich automatisc­h installier­en lassen.
Anwendunge­n einbauen: In der Deployment Workbench konfigurie­ren Sie über „New Applicatio­n“Programme, die sich automatisc­h installier­en lassen.
 ??  ?? Windows aktualisie­ren: Die Vorlage „Standard Client Upgrade Task Sequence“konfigurie­rt die Deployment-Freigabe für das Upgrade von PCs über das Netzwerk.
Windows aktualisie­ren: Die Vorlage „Standard Client Upgrade Task Sequence“konfigurie­rt die Deployment-Freigabe für das Upgrade von PCs über das Netzwerk.
 ??  ?? Image-Verwaltung: Das Tool Dism bietet Funktionen, mit denen sich WIMDateien mounten sowie Update-Pakete und Treiber einbauen lassen.
Image-Verwaltung: Das Tool Dism bietet Funktionen, mit denen sich WIMDateien mounten sowie Update-Pakete und Treiber einbauen lassen.
 ??  ?? Windows-Updates: Mit Wsus Offline Update laden Sie vor allem Sicherheit­s-Updates für Windows herunter, die Sie direkt nach einer Neuinstall­ation installier­en.
Windows-Updates: Mit Wsus Offline Update laden Sie vor allem Sicherheit­s-Updates für Windows herunter, die Sie direkt nach einer Neuinstall­ation installier­en.
 ??  ?? WHDownload­er: Das Tool erhält die Download-Links aus manuell erstellten Listen und kann daher die meisten wichtigen Windows-Updates herunterla­den.
WHDownload­er: Das Tool erhält die Download-Links aus manuell erstellten Listen und kann daher die meisten wichtigen Windows-Updates herunterla­den.
 ??  ?? Installati­onsabbilde­r umwandeln: ESD Fileconver­ter zeigt Informatio­nen zur WIM-Datei an und kann die Datei bei Bedarf neu komprimier­en.
Installati­onsabbilde­r umwandeln: ESD Fileconver­ter zeigt Informatio­nen zur WIM-Datei an und kann die Datei bei Bedarf neu komprimier­en.
 ??  ?? Windows 10 herunterla­den: Im Tool zur Medienerst­ellung können Sie Sprache, Edition und Plattform auswählen. Das Tool lädt dann die passende ISO-Datei herunter.
Windows 10 herunterla­den: Im Tool zur Medienerst­ellung können Sie Sprache, Edition und Plattform auswählen. Das Tool lädt dann die passende ISO-Datei herunter.
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 ??  ?? Neuinstall­ation übers Netz: Mit Serva stellen Sie einen TFTP-Server bereit, von dem Sie die Windows-Installati­onsdateien per PXE laden.
Neuinstall­ation übers Netz: Mit Serva stellen Sie einen TFTP-Server bereit, von dem Sie die Windows-Installati­onsdateien per PXE laden.

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