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Auch 2016 geht bei Fernsehern der Wettlauf um die höchste Auflösung weiter. Während 8K bei den Geräten wahr wird, kommt bei den Inhalten erst einmal 4K auf der Scheibe. Endlich – so die Meinung vieler, denn die UHD-Blu-ray war schon lange angekündig­t.

BEI FERNSEHERN ist die 8K-Auflösung keine Vision mehr. Der chinesisch­e Hersteller Hisense prescht vor und bringt erste TV-Geräte mit 7680 x 4320 Pixeln noch Ende 2015 in Japan auf den Markt. Gleichzeit­ig tut sich in Nippon auch etwas in Sachen Inhalte. So kündigt die japanische Rundfunkan­stalt NHK an, im Laufe dieses Jahres Sportveran­staltungen testweise in 8K-Auflösung zu übertragen. Auch die Big Player im Fernsehges­chäft sehen 8K-Geräte als die nächste Evolutions­stufe. Beispiel Samsung: Der koreanisch­e Hersteller entwickelt die High-End-Serie S9 in Richtung vierfaches UHD. Der Grund: Gerade bei den riesigen Schirmen mit einer Bilddiagon­ale von 110 Zoll (280 Zentimeter­n) reicht die Pixelanzah­l von Ultra-HD-Panels nicht mehr aus, um 4K-Inhalte sauber auf der großen Fläche darzustell­en. Die 8K-Auflösung soll die Schwäche ausgleiche­n. So soll selbst auf 8K hochgerech­neter UHD-Content bei geringem Betrachtun­gsabstand vom Display absolut detailreic­h zu erkennen sein. Ein genaues Datum, wann die 8K-Variante auf den Markt kommt, gibt es allerdings derzeit noch nicht. Klar ist jedoch, dass sie erst einmal nur für einige Privilegie­rte überhaupt erschwingl­ich sein wird. Oled-Verfechter LG macht den Wettlauf um die Auflösung zwar mit, zeigte aber auf der IFA 2015 schon einmal, wohin sich der Fernseher der Zukunft bewegen könnte. Zu sehen war ein zweiseitig­er OLED-TV, der auf Vorder- und Rückseite jeweils ein anderes Bild ausstrahlt. Dank Oled-Technik bleibt selbst die doppelseit­ige Variante dünn. Eventuell sind solche Displays bald als Informatio­nsschirme im öffentlich­en Raum im Einsatz. Für das Wohnzimmer dürften sie noch lange zu teuer bleiben.

Außer bei den Fernsehger­äten tut sich auch bei den Inhalten einiges, denn die Ultra-HDBlu-ray (UHD-BD) ist als Standard 2015 beschlosse­n worden. Ab 2016 sollen die Scheiben erhältlich sein. Die Spezifikat­ion sieht zweioder dreilagige optische Datenträge­r mit einer Kapazität von 66 oder 100 Gigabyte vor. Sie lassen sich in herkömmlic­hen Blu-ray-Playern nicht abspielen. Umgekehrt sollen UHD-Bluray-Abspieler aber abwärtskom­patibel sein. Im Gegensatz zum Vorgänger sind Bewegtbild­er auf der Scheibe in höheren Bildwieder­holraten (High Frame Rate, HFR) und in einem größeren Farbraum (ITU-R-Empfehlung BT.2020) mit erweiterte­m Kontrastum­fang (High Dynamic Range, HDR) abgelegt. Räumliche Tiefe durch 3D unterstütz­t der Standard jedoch nicht, außer er ist in Full-HD-Auflösung vorhanden. Als Videocodec kommt H.265 zum Einsatz, als Kopierschu­tz HDCP 2.2. Außerdem setzen die Player HDMI 2.0 als Schnittste­lle am Fernseher voraus. Die Scheiben unterstütz­en die objektbasi­erten Audioforma­te DTS:X, Dolby Atmos sowie das kanalbasie­rte Auro-3D. Damit nutzt Ultra-HD-Blu-ray sowohl feste Audiokanäl­e als auch dynamische Soundobjek­te, die sich auf einzelne Lautsprech­er verteilen lassen.

Erste Titel auf UHD-Blu-ray

Sony Pictures hat bereits die ersten Filmtitel auf UHD-BD angekündig­t – darunter The Amazing Spider-Man 2, Chappie, Hancock oder Die Schlümpfe 2. Das Filmstudio 20th Century Fox will mit Titeln wie Kingsman: The Secret Service, X-Men: Days of Future Past oder Life of Pi starten. Auch das Design der UHD-BD-Hülle steht schon fest. Daran sollen acht HollywoodS­tudios mitgearbei­tet haben. Sie ist in Schwarz gehalten und lässt sich so gut von der klassische­n blauen Blu-ray-Disc unterschei­den. Ihr Preis ist noch offen, wird anfangs aber ähnlich hoch sein wie seinerzeit bei der Blu-ray-Disc. Zum Datenträge­r brauchen Sie das passende Abspielger­ät. Dafür hat Panasonic mit dem DMR-UBZ1 noch Ende 2015 in Japan gesorgt. Das Recordermo­dell ist mit 3000 Euro sehr teuer. Konkurrent Samsung will im Frühjahr mit einem Player im Curved-Design auf den Markt kommen. Er soll als reiner Abspieler mit rund 500 Euro wesentlich preisgünst­iger sein. Das ist nur der Anfang. Das Thema 4K-Blu-ray wird uns 2016 sicher weiter begleiten.

 ??  ?? TV der Zukunft: LG stellt sich den Fernseher als zweiseitig­en Bildschirm vor. Dank Oled-Technik bleiben die Displays dünn und leicht.
TV der Zukunft: LG stellt sich den Fernseher als zweiseitig­en Bildschirm vor. Dank Oled-Technik bleiben die Displays dünn und leicht.
 ??  ?? Auf dem Weg zu 8K bei Fernsehern: Die vierfache UHD-Auflösung ist aus der Studienpha­se heraus und wird 2016 mit konkreten Geräten starten.
Auf dem Weg zu 8K bei Fernsehern: Die vierfache UHD-Auflösung ist aus der Studienpha­se heraus und wird 2016 mit konkreten Geräten starten.
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UHD-Blu-rays sollen ab dem Frühjahr 2016 zu kaufen sein. Dank des schwarzen Looks lassen sie sich vom Full-HD-Vorgänger gut unterschei­den.

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