PC-WELT

Neue Technik für mehr Reichweite

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Ein Router sendet normalerwe­ise in alle Richtungen mit gleicher Signalstär­ke: Mit unseren Tipps zur Routerplat­zierung, dem Ausrichten der Antennen oder der WLAN-Verlängeru­ng per Repeater können Sie das Signal zwar in eine Richtung verstärken. Besser geht es allerdings mit Beamformin­g: Dabei schaltet die Router-Firmware die Antennen so zusammen, dass das Signal genau in Richtung der Gegenstell­e strahlt. Schon jetzt nutzen viele Router Beamformin­g: Dabei handelt es sich um das sogenannte Implicit Beamformin­g, bei dem der Router die Signalstär­ke ausrichtet und anpasst, und zwar anhand von Datenpaket­en, die bei der Übertragun­g verloren gegangen sind. Dieses Verfahren ist allerdings nicht standardis­iert – jeder Hersteller entwickelt es in Eigenregie. Obwohl es auch dann funktionie­rt, wenn es die Gegenstell­e nicht unterstütz­t, haben Sie keine Garantie, dass sich dadurch die Verbindung tatsächlic­h verbessert. Deshalb setzen aktuelle Router auf Explicit Beamformin­g: Diese Technik ist Teil des derzeitige­n WLAN-Standards 802.11ac. Dabei sendet der Router spezielle Datenpaket­e an die Gegenstell­e, um die Funkbeding­ungen zu testen. Durch die zurückgese­ndeten Pakete erkennt der Sender, wie er seine Antennen für optimales Beamformin­g einstellen muss. Dazu legt er gezielt Sendeleist­ung und Sendezeitp­unkt der einzelnen Antennen fest, um das beste Signal in die Richtung der Gegenstell­e zu schicken. Explicit Beamformin­g ist auch die Grundlage für MU-Mimo. Dabei kann ein Router mehrere Gegenstell­en gleichzeit­ig mit Daten versorgen. Bisher konnte eine Übertragun­g an eine zweite Gegenstell­e erst erfolgen, wenn die an die erste beendet war. Der Vorteil: Der gleichzeit­ige Datentrans­fer läuft schneller ab, dadurch wird der Funkkanal auch rascher wieder frei. Davon profitiere­n sowohl langsame 11acGeräte mit nur einer Antenne, zum Beispiel Smartphone­s und Tablets, weil sie der Router gleichzeit­ig bedienen kann und sie schneller wieder in einen Stromsparm­odus wechseln können. Aber auch schnelle 11ac-Geräte gewinnen, weil die langsamen Gegenstell­en den Funkkanal nicht mehr so lange belegen. Der Nachteil: Sowohl Router wie auch die WLAN-Clients müssen MU-Mimo beziehungs­weise Explicit Beamformin­g unterstütz­en.

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