Alles über Mediastreaming
Dank Spotify, Amazon & Co. ist Streaming so präsent wie nie. Doch welche Inhalte lassen sich wie übertragen und was kostet’s? Antworten finden Sie hier
WER SPONTAN LUST auf einen bestimmten Film oder einen speziellen Song hat, dem blieben bis vor Kurzem nicht viele Möglichkeiten: Entweder hatte man Glück, und der entsprechende Titel war bereits in der hauseigenen Sammlung vertreten, oder man musste ihn digital in einem Onlineshop wie Amazon, dem Google Play Store oder iTunes kaufen und downloaden. Doch dann war die gekaufte Datei nur auf einem der Endgeräte lokal gespeichert und – falls überhaupt – nur mit einigen Mühen auch für andere Geräte zugänglich. Mit Streaming bietet sich für Anwender nun eine weitere Lösung, um Inhalte „on Demand“zu konsumieren, also genau zu dem Zeitpunkt, an dem man bestimmte Inhalte sehen oder hören möchte. Welche Möglichkeiten es für das Streamen gibt, was Sie dafür benötigen, welche Kosten enstehen und was es sonst noch Wissenswertes dazu gibt, haben wir hier zusammengefasst.
1. Was ist Streaming? Welche Möglichkeiten gibt es?
Unter Streaming versteht man das Abspielen von Multimedia-Inhalten über das Netzwerk. Die Inhalte – vor allem Audio- und Videodateien – befinden sich dabei auf einem externen Server und werden als kontinuierlicher Datenstrom auf das Abspielgerät geschickt. Der Server kann Teil der heimischen Infrastruktur sein, also ein eigener, privater Medienserver, auf den Sie per WLAN oder kabelgebunden zugreifen. Meist nutzt man beim Streaming jedoch spezielle, oft kostenpflichtige Drittanbieter-Dienste (siehe Tabelle auf Seite 58). Für diese Streams ist dann eine Internetverbindung nötig.
„Beim Streaming werden Multimedia-Dateien quasi als Datenstrom über das Netzwerk abgespielt.“
Eine Sonderform des Streamings bildet der sogenannte Livestream. Können Sie bei herkömmlichen Streams den Start selbst bestimmen und die Wiedergabe unterbrechen sowie wiederholen, findet der Livestream simultan zum tatsächlichen Ablauf des Ereignisses statt – etwa eines Konzerts oder einer Pressekonferenz. Sie können einen Livestream also wie beim analogen Fernsehen und Radio in Echtzeit miterleben. Die Beliebtheit von Streamingangeboten in Deutschland ist hoch. Laut einer Prognose des Marktforschungsinstituts IHS soll der Umsatz der Dienste im Jahr 2016 um bis zu 24 Prozent auf 717 Millionen Euro steigen. 2015 betrugen die Umsätze 579 Millionen Euro.
2. Ersetzt Streaming den Kauf von CDs, DVDs und Blu-rays?
Das Angebot an Audio- und Videoinhalten ist beim Streaming sehr reichhaltig: Bei einer Audiodatei kann es sich beispielsweise um einen Song, ein Radioprogramm, ein Audiobook oder einen Podcast handeln. Das Videoangebot kann Kinofilme, Musikvideos, Videocasts und sogar Fernsehprogramme umfassen. Streaming lässt sich also durchaus als Ersatz für die Anschaffung von CDs, DVDs und Blu-rays sehen – schon aus Platzgründen! Aber das netzwerkbasierte Abspielen bietet noch mehr Vorteile gegenüber den bewährten Medien. Ständige Verfügbarkeit: Mit den Streamingangeboten von Diensten wie Amazon Video, Netflix und Maxdome steht Ihnen eine große Vielzahl an Kinofilmen und Serien zur Auswahl. Analog dazu bieten etwa Amazon Music, Groove und Spotify Musik als Stream an. Ob Sie James Bond in „Skyfall“sehen, über Dr. Sheldon Cooper in der neunten Staffel von „Big Bang Theorie“den Kopf schütteln oder das letzte Album von David Bowie hören wollen – falls die rechtliche Seite geklärt ist, werden Sie bei einem der Streamingdienste garantiert fündig. Eine gute Anlaufstelle hinsichtlich der Verfügbarkeit von Filmen und Serien finden Sie übrigens bei www.werstreamt.es. Im Gegensatz dazu können Sie bei Ihrer CD-, DVD- oder Blu-ray-Sammlung natürlich nur auf den vorhandenen Bestand zurückgreifen. Spontane Film- oder Serienwünsche lassen sich höchstens über einen Ausflug zur Videothek erfüllen – was wiederum mit einigem Aufwand und dem Risiko, dass das Gesuchte bereits ausgeliehen wurde, verbunden ist. Flexibles Abspielgerät: Sofern die benötigte Infrastruktur steht, ist Streaming auf verschiedensten Ausgabegeräten möglich. Das wohl am häufigsten genutzte Streaminggerät ist der Smart-TV, der den Datenstrom über seine Netz- werkanbindung direkt aus dem Internet bekommt. Auch Spielekonsolen und Blu-rayPlayer lassen sich zum Streamen nutzen. Mobiles Streamen ist dagegen über Tablet und Smartphone möglich. CDs, DVDs und Blu-rays (BDs) benötigen ein entsprechendes Abspielgerät oder Laufwerk. Zwar sind diese abwärtskompatibel – ein BDPlayer spielt auch DVDs und CDs, ein DVD-Player auch CDs. Ohne einen externen Player können Sie die Scheiben jedoch nicht abspielen. Größere Haltbarkeit: Digitale Daten zeigen keine Abnutzungserscheinungen. Sie können also einen aktuellen Film in zehn Jahren immer noch in der gleichen Qualität ansehen wie zur Zeit seiner Veröffentlichung. Bei physischen Medien, erfahrungsgemäß vor allem bei älteren Serien auf DVD, kann die Qualität so stark schwanken, dass sich einzelne Scheiben nach Jahren nicht mehr auslesen lassen. Doch natürlich hat das Streamen von Daten nicht nur Vorteile. Vor allem die Infrastruktur muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit Sie reibungslos streamen können. Ausreichend Bandbreite nötig: Das wichtigste Kriterium für ruckelfreies Streaming ist der richtige Internetzugang. Gerade aktuelle Filme können Sie wahlweise in SD, HD oder zum Teil sogar 4K streamen. Liefert Ihr Internetzugang jedoch nicht genug Bandbreite, kommt es zu Rucklern und Aussetzern. Überprüfen Sie da- her die Systemvoraussetzungen beim Anbieter Ihrer Wahl. Möglicherweise begrenzte Verfügbarkeit: Zwar ist das Angebot von Streamingdiensten prinzipiell größer als das einer privaten Filmund Musiksammlung. Allerdings ist nicht garantiert, dass einzelne Alben, Filme oder Serien nicht aus dem Programm genommen werden. Bei Ihren privaten CDs, DVDs oder Blurays ist die Verfügbarkeit dagegen lediglich durch die Haltbarkeit der Scheiben begrenzt. Höherer Preis: Videostreaming – vor allem bei etwas älteren Inhalten – ist im Vergleich zum Kauf einer DVD oder Blu-ray teurer. Beispielsweise kostet der James-Bond-Film „Skyfall“bei Amazon auf DVD 6,99 Euro, auf BD 7,99 Euro. Möchten Sie den Film dagegen bei Amazon Video in SD streamen, kommt Sie das auf 10,99 Euro, in HD sogar auf 11,99 Euro. Die sechste Staffel „Big Bang Theory“kostet bei Amazon als DVD 9,99 und als Blu-ray 19,49 Euro. Für den Stream in SD verlangt Amazon dagegen 14,99 Euro, in HD 19,99 Euro. Die achte Staffel der Serie ist dagegen auf DVD für 29,99 Euro zu haben, als SD-Stream für 24,99 und in HD für 29,99 Euro. Kosten bei mobilen Abspielgeräten: Sind Sie mit Ihrem Mobilgerät unterwegs, ist Streamen nur dann sinnvoll, wenn Sie sich in einem WLAN befinden. Ansonsten geht die Übertragung auf Ihr Datenvolumen. Besser ist es, Sie
laden sich die Songs oder Filme bei Gelegenheit auf Ihr Mobilgerät, falls möglich, und genießen die Inhalte dann „lokal“. Nicht immer alle Sprachfassungen: Wer gerne Filme und Serien im Original sieht, ist mit DVDs und Blu-rays oft besser beraten. Denn da gehören unterschiedliche Sprachspuren schon seit Längerem zur Standardausstattung. Bei vielen Streamingdiensten müssen Sie dagegen gezielt nach der gewünschten Sprachfassung suchen. Gerade bei US-Serien kann es beispielsweise vorkommen, dass die deutsche oder die englische Tonspur nicht verfügbar ist.
3. Woher kommt der Stream? Was wird vorausgesetzt?
Wie bereits angesprochen, gibt es zwei Quellen für Streams: Wer einen eigenen Medienserver aufgesetzt hat, kann die Inhalte über das Netzwerk per WLAN oder kabelgebunden auf sein Endgerät streamen. Alternativ gibt es Streamingdienste, auf deren Angebot Sie übers Internet zugreifen. Das Abspielgerät muss daher internetfähig sein, sprich, kabellos oder kabelgebunden über Ihren Router online gehen können.
4. Auf welchen Geräten ist Streaming möglich?
Videoinhalte lassen sich auf Smart-TVs, PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones streamen. Die Voraussetzung dafür ist lediglich, dass der Dienstleister eine entsprechende Software (App) für das Gerät anbietet oder – beim Streaming auf PC und Notebook – den Zugriff per Browser zulässt. Übrigens: Falls Ihr Fernseher nicht „smart“ist, also nicht direkt
per App auf Streamingdienste zugreifen kann, lässt sich diese Hürde durch einen entsprechenden TV-Stick (wie Google Chromecast oder Amazon Fire TV), eine Settopbox (wie Apple TV oder Google Nexus Player) oder einen BDPlayer umgehen. Aber auch für diese Geräte muss der Streaminganbieter die passende Software anbieten. Mehr zu den unterstützten Geräten finden Sie unter Punkt 6 sowie in unserer Tabelle auf Seite 58. Möchten Sie Musik streamen, so ist dies ebenfalls auf allen Geräten möglich, für die der entsprechende Dienstleister eine App anbietet. Darüber hinaus gibt es spezielle Streaminglautsprecher für Musik, etwa von Sonos oder Philips. Diese Geräte lassen sich vom Mobilgerät aus steuern und haben die Streamingdienste für Musik in ihrer eigenen App integriert. Da sich die Lautsprecher auch zu Gruppen verknüpfen lassen, können Sie damit auch verschiedene Räume gleichzeitig beschallen.
5. Welche Bild- und Tonqualität haben die Streams?
Bei eigenem Content hängt die Qualität des Streams von der Qualität des gespeicherten Materials ab. Streamingdienste bieten ihre Inhalte dagegen oft in verschiedenen Formaten an, die dann je nach Qualität unterschiedlich viel kosten. Bei den Video-Streamingdiensten Amazon Video, Maxdome und Netflix etwa sind SD-Filme mit 720 x 576 Pixeln aufgelöst und bieten Stereoton, entsprechen der Qualität einer DVD. HD-Filme gibt’s mit 720p- oder 1080p-Auflösung und 5.1-Mehrkanalton. Sie lassen sich in puncto Qualität mit einer BD vergleichen. Zu guter Letzt bieten Amazon Video und Netflix einige Filme auch in UHD mit 4K-Auflösung an, Amazon darüber hinaus auch HDR-VideoInhalte mit optimierter Farb- und Kontrastdarstellung. Die Anzahl der unterstützten Endgeräte ist jedoch bei beiden Anbietern zum Teil noch sehr begrenzt. Maxdome streamt derzeit noch keine Inhalte in UHD, hat dies aber in Planung. Beim Musikstreaming bietet beispielsweise Spotify sein Angebot je nach Ausgabegerät wahlweise in 96, 160 oder 320 KBit/s an. Google Play Music und Napster streamen ebenfalls mit maximal 320 KBit/s und lassen sich bei mobiler Nutzung herunterregeln.
6. Welche Hard- und Software brauche ich zum Streamen?
Egal, ob Sie Video oder Musik streamen wollen – Voraussetzung ist immer ein geeignetes Abspielgerät mit einer App des Dienstleisters und ein Internetanschluss mit ausreichend Bandbreite. Im Folgenden haben wir uns die Systemvoraussetzungen der beliebtesten Streamingdienste für Filme und Musik angesehen. Amazon Video: Für den Video-Streamingdienst von Amazon benötigen Sie die AmazonVideo-App, die es für Android- und iOS-Mobil-
geräte, die hauseigenen Fire-Tablets, den FireTV-Stick sowie die Settopbox FireTV gibt. Außerdem ist die App für die Sony-Spielekonsolen PS3 und PS4, Microsofts Xbox One und Xbox 360 sowie Nintendos Wii und Wii U verfügbar. Und auch Smart-TVs von LG, Panasonic, Samsung und Sony werden unterstützt. Möchten Sie über den PC oder das Notebook streamen, so können Sie als Browser die jeweils neueste Version von Chrome, Edge, Firefox, den Internet Explorer ab Version 8, Safari ab Version 5 oder Opera ab Version 31 in Zusammenarbeit mit dem HTML5-Player von Amazon verwenden. Alternativ können Sie das Browser-Plug-in Microsoft Silverlight und/ oder Flash installieren oder aktivieren, um Amazon Video zu nutzen. Darüber hinaus sollte der Rechner mindestens einen Intel Core 2 Duo als Prozessor haben und mit Windows 7 oder höher, Chrome OS, Linux beziehungsweise Mac-OS 10.7 oder neuer laufen. Was die Internetverbindung angeht, so verlangt Amazon Video bei SD-Videos eine Bandbreite von mindestens 900 KBit/s, bei HDInhalten mindestens 3,5 MBit/s und bei 4KFilmen mindestens 15 MBit/s. Maxdome: Die Online-Videothek Maxdome bietet ihre Streaming-App für Mobilgeräte mit Android, iOS, Windows Phone und Windows 10 an. Außerdem können Sie das Angebot mit einem internetfähigen Fernseher von Grundig, LG, Loewe, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Technisat oder Toshiba empfangen. Alternativ haben Sie über Google Chromecast, die Spielekonsolen PS3 und PS4 von Sony sowie die Xbox One von Microsoft Zugriff auf das Angebot, darüber hinaus über die Blu-rayPlayer beziehungsweise Settopboxen von Humax, LG, Panasonic, Philips, Primacon, Samsung, Sony, Technisat, Unitymedia, Vantage und Videoweb. Wer vom PC oder Notebook via Browser zugreifen möchte, kann dies unter OS X, Windows 7, 8.1, 10, RT und Vista tun. Unterstützte Browser sind Safari, Chrome ab Version 29 oder höher, Edge, Firefox ab Version 21 und der Internet Explorer. Hinsichtlich der Internetverbindung verlangt Maxdome für SD-Inhalte mindestens 2 MBit/s und für HD-Qualität mindestens 6 MBit/s. Netflix: Auch Netflix können Sie mit der gleichnamigen App für Android, iOS und Windows Phone auf Ihrem Mobilgerät streamen. Besitzen Sie einen Smart-TV von Grundig, LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony oder Toshiba, ist auch dafür eine App verfügbar. Gleiches gilt für die Streaminggeräte Apple TV, Chromecast und den Nexus-Player, TelekomSettopboxen, Blu-ray-Player von LG, Samsung, Sony und Toshiba sowie die Spielekonsolen PS3 und PS4 von Sony, Xbox 360 von Microsoft und Wii sowie Wii U von Nintendo. Sie können Netflix auch über Ihren PC oder ein Notebook (ab Windows XP) ausgeben, vorausgesetzt, Sie verwenden als Browser Chrome ab Version 37, Edge, Firefox ab Version 42, den Internet Explorer ab Version 11, Opera ab Version 33 oder Safari. Für SD-Inhalte empfiehlt Netflix einen Internetzugang mit einer Bandbreite von mindestens 500 KBit/s. HD-Inhalte benötigen mindestens 5 MBit/s, 4-Streams mindestens 25 MBit/s. Napster: Den Musik-Streamingdienst Napster können Sie mit der entsprechenden Flatrate auch auf Ihrem Android-, iOS- oder WindowsPhone-Mobilgeräten nutzen. Ein PC oder Notebook muss Mac-OS, Windows XP oder höher als Betriebssystem haben. Alternativ ist Napster auch in den Settopboxen und Home-Entertainment-Systemen von Control 4, Denon, LG, Logitech, Yamaha, Samsung, Sonos, Raumfeld, Philips sowie der Xbox 360 integriert. Und wer auch im Auto nicht auf seine Lieblingsmusik verzichten möchte, kann die Napster-Integration nativ bei Audi und BMW finden. Da die Streams mit maximal 320 KBit/s beim Abspielgerät ankommen, reicht jede aktuelle Internetverbindung locker dafür aus. Spotify: Die Spotify-App ist verfügbar für den Amazon Fire Stick, Fire Tablets, Fire TV, Google Chromecast, Sony PS3 und PS4 sowie SmartTVs von LG, Philips und Samsung. Außerdem ist Spotify in der Boxee-Box, in Tivo sowie den Auto-Entertainment-Systemen von BMW, Mini, Volvo und Parrot integriert. Weitere unterstützte Geräte finden Sie unter http://spotifygear. com. Auch hier sollte jede Internetverbindung mit den Streams klarkommen, da die Daten – wie bei Napster – mit maximal 320 MBit/s übertragen werden.
7. Was kostet das Streaming? Welche Abo-Modelle gibt es?
Normalerweise haben Sie bei Streamingdiensten die Möglichkeit, ein Abo beziehungsweise eine Flatrate abzuschließen. Das bedeutet, Sie können beliebig viele Inhalte ohne Zusatzkosten streamen. Je nach Abo-Modell unterscheidet sich jedoch bei manchen Anbietern die Geräte, auf denen Sie streamen können, sowie die Qualität der Streams. Alternativ zu den Abo- und Flatrate-Modellen erlauben die meisten Dienste den Abruf einzelner Filme und Serienfolgen „on Demand“, also ohne ein monatliches Abo abzuschließen. Hier die Infos zu den wichtigsten Anbietern, mehr dazu in der Tabelle auf Seite 58: Amazon Video: Amazon bietet Filme ab 4 Euro zum Ausleihen für 24 oder 48 Stunden an,
kaufen können Sie sie ab 8 Euro. Serienstaffeln kosten ab 19 Euro, Einzelfolgen ab 2,50 Euro. Eine Besonderheit sind die Eigenproduktionen, die so genannten „Amazon Original Series“wie „Bosch“, „Mozart in the Jungle“, „Hand of God“, „Transparent“, „Red Oaks“und „The Man in the High Castle“. Maxdome: Bei Maxdome können Sie für 7,99 Euro pro Monat ein Abo abschließen, aber auch Filme einzeln abrufen. Dabei stehen Ihnen verschiedene Alternativen zur Auswahl: Sie können Filme ab 4 Euro für 48 Stunden ausleihen oder ab 8 Euro kaufen. Serienstaffeln gibt’s ab 12 Euro zu kaufen. Einzelfolgen kosten ab 2,50 Euro, fürs Ausleihen (ebenfalls 48 Stunden) fallen mindestens 1,50 Euro an. Netflix: Hier kostet das Basis-Abo mit SD-Inhalten 7,99 Euro, und 9,99 Euro fallen für das Standard-Abo mit SD- und HD-Inhalten sowie der gleichzeitigen Nutzung auf zwei Geräten an. Das Premium-Abo für 11,99 Euro bietet SD-, HD- und 4K-Inhalte sowie die gleichzeitige Nutzung von bis zu vier Endgeräten. Auch Netflix hat Eigenproduktionen im Programm, etwa „Arrested Development“, „Lilyhammer“, „Hemlock Grove“, „Orange is the New Black“, „House of Cards“, „Marvel’s Daredevil“und „Longmire“. Napster: Der Musik-Streamingdienst bietet zwei Abo-Modelle an: Für 7,95 Euro können Sie beliebig viel Musik über Ihren PC ausgeben. Möchten Sie zur Wiedergabe jedoch auch Ihr Mobilgerät, Ihr Auto-Soundsystem oder eine Home-Entertainment-Anlage nutzen, müssen Sie das zweite Abo für 9,95 Euro wählen. Beide Abos enthalten einen Offline-Modus. Spotify: Möchten Sie diesen Streamingdienst für Musik nutzen, kostet Sie das 9,99 Euro pro Monat. Darin ist wie bei Napster ein OfflineModus enthalten.
8. Wieso unterscheidet sich das Angebot je nach Anbieter?
Manche Anbieter wie Amazon und Netflix produzieren selbst Serien. Diese sind nicht immer auch bei anderen Streamingdiensten verfügbar. So finden Sie zum Beispiel die Amazoneigene Serie „Mozart in the Jungle“bei Amazon, aber nicht bei Netflix. Andererseits bietet Amazon die Netflix-Eigenproduktion „House of Cards“schon an. Was den Verfügbarkeitstermin der Inhalte angeht, so hängt dieser von der jeweiligen Verwertungskette ab. Bei einem Kinofilm verläuft die Verwertungskette üblicherweise Kino -> Blu-ray/DVD/Video im Verleih -> Blu-ray/DVD/ Video im Verkauf -> Pay-TV -> Free-TV. Wann die Inhalte jedoch zu den Streamingpartnern kommen, hängt von den jeweiligen Verträgen ab. Unsere Recherchen haben jedoch ergeben, dass bei Serien vor allem Amazon und Maxdome ein großes Angebot haben. Maxdome steht noch etwas besser da, da der Anbieter mehr Originalfassungen im Sortiment hat. Netflix kann besonders mit den hochwertigen Eigenproduktionen punkten. Hier hinkt Amazon etwas hinterher. Möchten Sie sich über die Neuerscheinungen der Anbieter auf dem Laufenden halten, sollten Sie deren Blogs genau studieren. Die Verfügbarkeit konkreter Filme und Serien können Sie bei www.werstreamt.es nachschlagen.
9. Welchen Einfluss hat der Anwender auf die Streams?
Bei den meisten Anbietern können Sie die Qualität der Streams wählen; von ihr kann dann auch der Preis abhängen. Haben Sie sich für einen Film, eine Serie oder Musik entschieden, dürfen Sie die Wiedergabe, Unterbrechungen und Wiederholungen in den meisten Fällen frei bestimmen. Auch ist oft das Abspielen auf mehreren Geräten gleichzeitig erlaubt. Eine Ausnahme stellt das Ausleihen von Inhalten dar. Anders als bei gekauften Streaminginhalten steht Ihnen hier oft nur ein begrenzter Zeitraum für die Wiedergabe zur Verfügung, beispielsweise bei Amazon 30 Tage, nachdem die Leihgebühr gezahlt wurde, und 24 oder 48 Stunden nach Start des Streams. Auch ist das Abspielen auf ein Gerät beschränkt.
10. Kann ich die gekauften Streams abspeichern?
Streaming setzt voraus, dass die Verbindung zum Medienserver ständig aktiv ist. Im Fall eines privaten Servers, auf den Sie per WLAN zugreifen, ist das kein Problem. Möchten Sie jedoch das Angebot eines Streamingdienstes wie Amazon, Maxdome, Netflix, Napster oder Spotify nutzen, kann dies Ihr Datenvolumen auffressen – vor allem, wenn Sie aufs Mobilgerät streamen. Um dies zu vermeiden, gibt es bei manchen Anbietern die Möglichkeit, Inhalte abzuspeichern und offline anzusehen. Beispielsweise können Sie bei Amazon Video und Amazon Music Prime-Inhalte auf Ihr Mobilgerät herunterladen. Bei Amazon Video lassen sich gekaufte Inhalte auch auf andere Geräte verschieben. Amazon Music versteckt die Musikdaten jedoch in einem geschützten Bereich Ihres Mobilgeräts und lässt kein Kopieren oder Verschieben zu. Bei Maxdome haben Sie ebenfalls die Option, Inhalte herunterzuladen. Hier sind Sie zwar flexibler bei den Abspielgeräten, allerdings bleiben Ihnen maximal 30 Tage fürs Ansehen. Auch Spotify bietet einen Offline-Modus für gekaufte Musik an. Bei Netflix und Napster können Sie Ihre Inhalte dagegen nicht herunterladen.
Fazit: Super – wenn die Voraussetzungen stimmen
Streaming hat ganz klar Vorteile gegenüber der altbewährten CD, DVD und BD: Sie sind flexibler, was die Wiedergabegeräte angeht, können beispielsweise auch auf Ihr Mobilgerät streamen. Auch müssen Sie keine Berge von Medien stapeln und haben – vorausgesetzt, Ihr abgeschlossenes Abo gibt das her – immer die optimale Bildqualität bei den Inhalten. Ein Nachteil des Streamings ist dagegen der oftmals höhere Preis eines Titels im Vergleich zu einer CD, DVD oder Blu-ray. Und: Spielt die Internetverbindung aus irgendwelchen Gründen nicht mit, fällt zumindest das Filmvergnügen komplett ins Wasser.