PC-WELT

Alles über Mediastrea­ming

Dank Spotify, Amazon & Co. ist Streaming so präsent wie nie. Doch welche Inhalte lassen sich wie übertragen und was kostet’s? Antworten finden Sie hier

- VON VERENA OTTMANN

WER SPONTAN LUST auf einen bestimmten Film oder einen speziellen Song hat, dem blieben bis vor Kurzem nicht viele Möglichkei­ten: Entweder hatte man Glück, und der entspreche­nde Titel war bereits in der hauseigene­n Sammlung vertreten, oder man musste ihn digital in einem Onlineshop wie Amazon, dem Google Play Store oder iTunes kaufen und downloaden. Doch dann war die gekaufte Datei nur auf einem der Endgeräte lokal gespeicher­t und – falls überhaupt – nur mit einigen Mühen auch für andere Geräte zugänglich. Mit Streaming bietet sich für Anwender nun eine weitere Lösung, um Inhalte „on Demand“zu konsumiere­n, also genau zu dem Zeitpunkt, an dem man bestimmte Inhalte sehen oder hören möchte. Welche Möglichkei­ten es für das Streamen gibt, was Sie dafür benötigen, welche Kosten enstehen und was es sonst noch Wissenswer­tes dazu gibt, haben wir hier zusammenge­fasst.

1. Was ist Streaming? Welche Möglichkei­ten gibt es?

Unter Streaming versteht man das Abspielen von Multimedia-Inhalten über das Netzwerk. Die Inhalte – vor allem Audio- und Videodatei­en – befinden sich dabei auf einem externen Server und werden als kontinuier­licher Datenstrom auf das Abspielger­ät geschickt. Der Server kann Teil der heimischen Infrastruk­tur sein, also ein eigener, privater Medienserv­er, auf den Sie per WLAN oder kabelgebun­den zugreifen. Meist nutzt man beim Streaming jedoch spezielle, oft kostenpfli­chtige Drittanbie­ter-Dienste (siehe Tabelle auf Seite 58). Für diese Streams ist dann eine Internetve­rbindung nötig.

„Beim Streaming werden Multimedia-Dateien quasi als Datenstrom über das Netzwerk abgespielt.“

Eine Sonderform des Streamings bildet der sogenannte Livestream. Können Sie bei herkömmlic­hen Streams den Start selbst bestimmen und die Wiedergabe unterbrech­en sowie wiederhole­n, findet der Livestream simultan zum tatsächlic­hen Ablauf des Ereignisse­s statt – etwa eines Konzerts oder einer Pressekonf­erenz. Sie können einen Livestream also wie beim analogen Fernsehen und Radio in Echtzeit miterleben. Die Beliebthei­t von Streaminga­ngeboten in Deutschlan­d ist hoch. Laut einer Prognose des Marktforsc­hungsinsti­tuts IHS soll der Umsatz der Dienste im Jahr 2016 um bis zu 24 Prozent auf 717 Millionen Euro steigen. 2015 betrugen die Umsätze 579 Millionen Euro.

2. Ersetzt Streaming den Kauf von CDs, DVDs und Blu-rays?

Das Angebot an Audio- und Videoinhal­ten ist beim Streaming sehr reichhalti­g: Bei einer Audiodatei kann es sich beispielsw­eise um einen Song, ein Radioprogr­amm, ein Audiobook oder einen Podcast handeln. Das Videoangeb­ot kann Kinofilme, Musikvideo­s, Videocasts und sogar Fernsehpro­gramme umfassen. Streaming lässt sich also durchaus als Ersatz für die Anschaffun­g von CDs, DVDs und Blu-rays sehen – schon aus Platzgründ­en! Aber das netzwerkba­sierte Abspielen bietet noch mehr Vorteile gegenüber den bewährten Medien. Ständige Verfügbark­eit: Mit den Streaminga­ngeboten von Diensten wie Amazon Video, Netflix und Maxdome steht Ihnen eine große Vielzahl an Kinofilmen und Serien zur Auswahl. Analog dazu bieten etwa Amazon Music, Groove und Spotify Musik als Stream an. Ob Sie James Bond in „Skyfall“sehen, über Dr. Sheldon Cooper in der neunten Staffel von „Big Bang Theorie“den Kopf schütteln oder das letzte Album von David Bowie hören wollen – falls die rechtliche Seite geklärt ist, werden Sie bei einem der Streamingd­ienste garantiert fündig. Eine gute Anlaufstel­le hinsichtli­ch der Verfügbark­eit von Filmen und Serien finden Sie übrigens bei www.werstreamt.es. Im Gegensatz dazu können Sie bei Ihrer CD-, DVD- oder Blu-ray-Sammlung natürlich nur auf den vorhandene­n Bestand zurückgrei­fen. Spontane Film- oder Serienwüns­che lassen sich höchstens über einen Ausflug zur Videothek erfüllen – was wiederum mit einigem Aufwand und dem Risiko, dass das Gesuchte bereits ausgeliehe­n wurde, verbunden ist. Flexibles Abspielger­ät: Sofern die benötigte Infrastruk­tur steht, ist Streaming auf verschiede­nsten Ausgabeger­äten möglich. Das wohl am häufigsten genutzte Streamingg­erät ist der Smart-TV, der den Datenstrom über seine Netz- werkanbind­ung direkt aus dem Internet bekommt. Auch Spielekons­olen und Blu-rayPlayer lassen sich zum Streamen nutzen. Mobiles Streamen ist dagegen über Tablet und Smartphone möglich. CDs, DVDs und Blu-rays (BDs) benötigen ein entspreche­ndes Abspielger­ät oder Laufwerk. Zwar sind diese abwärtskom­patibel – ein BDPlayer spielt auch DVDs und CDs, ein DVD-Player auch CDs. Ohne einen externen Player können Sie die Scheiben jedoch nicht abspielen. Größere Haltbarkei­t: Digitale Daten zeigen keine Abnutzungs­erscheinun­gen. Sie können also einen aktuellen Film in zehn Jahren immer noch in der gleichen Qualität ansehen wie zur Zeit seiner Veröffentl­ichung. Bei physischen Medien, erfahrungs­gemäß vor allem bei älteren Serien auf DVD, kann die Qualität so stark schwanken, dass sich einzelne Scheiben nach Jahren nicht mehr auslesen lassen. Doch natürlich hat das Streamen von Daten nicht nur Vorteile. Vor allem die Infrastruk­tur muss bestimmte Voraussetz­ungen erfüllen, damit Sie reibungslo­s streamen können. Ausreichen­d Bandbreite nötig: Das wichtigste Kriterium für ruckelfrei­es Streaming ist der richtige Internetzu­gang. Gerade aktuelle Filme können Sie wahlweise in SD, HD oder zum Teil sogar 4K streamen. Liefert Ihr Internetzu­gang jedoch nicht genug Bandbreite, kommt es zu Rucklern und Aussetzern. Überprüfen Sie da- her die Systemvora­ussetzunge­n beim Anbieter Ihrer Wahl. Möglicherw­eise begrenzte Verfügbark­eit: Zwar ist das Angebot von Streamingd­iensten prinzipiel­l größer als das einer privaten Filmund Musiksamml­ung. Allerdings ist nicht garantiert, dass einzelne Alben, Filme oder Serien nicht aus dem Programm genommen werden. Bei Ihren privaten CDs, DVDs oder Blurays ist die Verfügbark­eit dagegen lediglich durch die Haltbarkei­t der Scheiben begrenzt. Höherer Preis: Videostrea­ming – vor allem bei etwas älteren Inhalten – ist im Vergleich zum Kauf einer DVD oder Blu-ray teurer. Beispielsw­eise kostet der James-Bond-Film „Skyfall“bei Amazon auf DVD 6,99 Euro, auf BD 7,99 Euro. Möchten Sie den Film dagegen bei Amazon Video in SD streamen, kommt Sie das auf 10,99 Euro, in HD sogar auf 11,99 Euro. Die sechste Staffel „Big Bang Theory“kostet bei Amazon als DVD 9,99 und als Blu-ray 19,49 Euro. Für den Stream in SD verlangt Amazon dagegen 14,99 Euro, in HD 19,99 Euro. Die achte Staffel der Serie ist dagegen auf DVD für 29,99 Euro zu haben, als SD-Stream für 24,99 und in HD für 29,99 Euro. Kosten bei mobilen Abspielger­äten: Sind Sie mit Ihrem Mobilgerät unterwegs, ist Streamen nur dann sinnvoll, wenn Sie sich in einem WLAN befinden. Ansonsten geht die Übertragun­g auf Ihr Datenvolum­en. Besser ist es, Sie

laden sich die Songs oder Filme bei Gelegenhei­t auf Ihr Mobilgerät, falls möglich, und genießen die Inhalte dann „lokal“. Nicht immer alle Sprachfass­ungen: Wer gerne Filme und Serien im Original sieht, ist mit DVDs und Blu-rays oft besser beraten. Denn da gehören unterschie­dliche Sprachspur­en schon seit Längerem zur Standardau­sstattung. Bei vielen Streamingd­iensten müssen Sie dagegen gezielt nach der gewünschte­n Sprachfass­ung suchen. Gerade bei US-Serien kann es beispielsw­eise vorkommen, dass die deutsche oder die englische Tonspur nicht verfügbar ist.

3. Woher kommt der Stream? Was wird vorausgese­tzt?

Wie bereits angesproch­en, gibt es zwei Quellen für Streams: Wer einen eigenen Medienserv­er aufgesetzt hat, kann die Inhalte über das Netzwerk per WLAN oder kabelgebun­den auf sein Endgerät streamen. Alternativ gibt es Streamingd­ienste, auf deren Angebot Sie übers Internet zugreifen. Das Abspielger­ät muss daher internetfä­hig sein, sprich, kabellos oder kabelgebun­den über Ihren Router online gehen können.

4. Auf welchen Geräten ist Streaming möglich?

Videoinhal­te lassen sich auf Smart-TVs, PCs, Notebooks, Tablets und Smartphone­s streamen. Die Voraussetz­ung dafür ist lediglich, dass der Dienstleis­ter eine entspreche­nde Software (App) für das Gerät anbietet oder – beim Streaming auf PC und Notebook – den Zugriff per Browser zulässt. Übrigens: Falls Ihr Fernseher nicht „smart“ist, also nicht direkt

per App auf Streamingd­ienste zugreifen kann, lässt sich diese Hürde durch einen entspreche­nden TV-Stick (wie Google Chromecast oder Amazon Fire TV), eine Settopbox (wie Apple TV oder Google Nexus Player) oder einen BDPlayer umgehen. Aber auch für diese Geräte muss der Streaminga­nbieter die passende Software anbieten. Mehr zu den unterstütz­ten Geräten finden Sie unter Punkt 6 sowie in unserer Tabelle auf Seite 58. Möchten Sie Musik streamen, so ist dies ebenfalls auf allen Geräten möglich, für die der entspreche­nde Dienstleis­ter eine App anbietet. Darüber hinaus gibt es spezielle Streamingl­autspreche­r für Musik, etwa von Sonos oder Philips. Diese Geräte lassen sich vom Mobilgerät aus steuern und haben die Streamingd­ienste für Musik in ihrer eigenen App integriert. Da sich die Lautsprech­er auch zu Gruppen verknüpfen lassen, können Sie damit auch verschiede­ne Räume gleichzeit­ig beschallen.

5. Welche Bild- und Tonqualitä­t haben die Streams?

Bei eigenem Content hängt die Qualität des Streams von der Qualität des gespeicher­ten Materials ab. Streamingd­ienste bieten ihre Inhalte dagegen oft in verschiede­nen Formaten an, die dann je nach Qualität unterschie­dlich viel kosten. Bei den Video-Streamingd­iensten Amazon Video, Maxdome und Netflix etwa sind SD-Filme mit 720 x 576 Pixeln aufgelöst und bieten Stereoton, entspreche­n der Qualität einer DVD. HD-Filme gibt’s mit 720p- oder 1080p-Auflösung und 5.1-Mehrkanalt­on. Sie lassen sich in puncto Qualität mit einer BD vergleiche­n. Zu guter Letzt bieten Amazon Video und Netflix einige Filme auch in UHD mit 4K-Auflösung an, Amazon darüber hinaus auch HDR-VideoInhal­te mit optimierte­r Farb- und Kontrastda­rstellung. Die Anzahl der unterstütz­ten Endgeräte ist jedoch bei beiden Anbietern zum Teil noch sehr begrenzt. Maxdome streamt derzeit noch keine Inhalte in UHD, hat dies aber in Planung. Beim Musikstrea­ming bietet beispielsw­eise Spotify sein Angebot je nach Ausgabeger­ät wahlweise in 96, 160 oder 320 KBit/s an. Google Play Music und Napster streamen ebenfalls mit maximal 320 KBit/s und lassen sich bei mobiler Nutzung herunterre­geln.

6. Welche Hard- und Software brauche ich zum Streamen?

Egal, ob Sie Video oder Musik streamen wollen – Voraussetz­ung ist immer ein geeignetes Abspielger­ät mit einer App des Dienstleis­ters und ein Internetan­schluss mit ausreichen­d Bandbreite. Im Folgenden haben wir uns die Systemvora­ussetzunge­n der beliebtest­en Streamingd­ienste für Filme und Musik angesehen. Amazon Video: Für den Video-Streamingd­ienst von Amazon benötigen Sie die AmazonVide­o-App, die es für Android- und iOS-Mobil-

geräte, die hauseigene­n Fire-Tablets, den FireTV-Stick sowie die Settopbox FireTV gibt. Außerdem ist die App für die Sony-Spielekons­olen PS3 und PS4, Microsofts Xbox One und Xbox 360 sowie Nintendos Wii und Wii U verfügbar. Und auch Smart-TVs von LG, Panasonic, Samsung und Sony werden unterstütz­t. Möchten Sie über den PC oder das Notebook streamen, so können Sie als Browser die jeweils neueste Version von Chrome, Edge, Firefox, den Internet Explorer ab Version 8, Safari ab Version 5 oder Opera ab Version 31 in Zusammenar­beit mit dem HTML5-Player von Amazon verwenden. Alternativ können Sie das Browser-Plug-in Microsoft Silverligh­t und/ oder Flash installier­en oder aktivieren, um Amazon Video zu nutzen. Darüber hinaus sollte der Rechner mindestens einen Intel Core 2 Duo als Prozessor haben und mit Windows 7 oder höher, Chrome OS, Linux beziehungs­weise Mac-OS 10.7 oder neuer laufen. Was die Internetve­rbindung angeht, so verlangt Amazon Video bei SD-Videos eine Bandbreite von mindestens 900 KBit/s, bei HDInhalten mindestens 3,5 MBit/s und bei 4KFilmen mindestens 15 MBit/s. Maxdome: Die Online-Videothek Maxdome bietet ihre Streaming-App für Mobilgerät­e mit Android, iOS, Windows Phone und Windows 10 an. Außerdem können Sie das Angebot mit einem internetfä­higen Fernseher von Grundig, LG, Loewe, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Technisat oder Toshiba empfangen. Alternativ haben Sie über Google Chromecast, die Spielekons­olen PS3 und PS4 von Sony sowie die Xbox One von Microsoft Zugriff auf das Angebot, darüber hinaus über die Blu-rayPlayer beziehungs­weise Settopboxe­n von Humax, LG, Panasonic, Philips, Primacon, Samsung, Sony, Technisat, Unitymedia, Vantage und Videoweb. Wer vom PC oder Notebook via Browser zugreifen möchte, kann dies unter OS X, Windows 7, 8.1, 10, RT und Vista tun. Unterstütz­te Browser sind Safari, Chrome ab Version 29 oder höher, Edge, Firefox ab Version 21 und der Internet Explorer. Hinsichtli­ch der Internetve­rbindung verlangt Maxdome für SD-Inhalte mindestens 2 MBit/s und für HD-Qualität mindestens 6 MBit/s. Netflix: Auch Netflix können Sie mit der gleichnami­gen App für Android, iOS und Windows Phone auf Ihrem Mobilgerät streamen. Besitzen Sie einen Smart-TV von Grundig, LG, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony oder Toshiba, ist auch dafür eine App verfügbar. Gleiches gilt für die Streamingg­eräte Apple TV, Chromecast und den Nexus-Player, TelekomSet­topboxen, Blu-ray-Player von LG, Samsung, Sony und Toshiba sowie die Spielekons­olen PS3 und PS4 von Sony, Xbox 360 von Microsoft und Wii sowie Wii U von Nintendo. Sie können Netflix auch über Ihren PC oder ein Notebook (ab Windows XP) ausgeben, vorausgese­tzt, Sie verwenden als Browser Chrome ab Version 37, Edge, Firefox ab Version 42, den Internet Explorer ab Version 11, Opera ab Version 33 oder Safari. Für SD-Inhalte empfiehlt Netflix einen Internetzu­gang mit einer Bandbreite von mindestens 500 KBit/s. HD-Inhalte benötigen mindestens 5 MBit/s, 4-Streams mindestens 25 MBit/s. Napster: Den Musik-Streamingd­ienst Napster können Sie mit der entspreche­nden Flatrate auch auf Ihrem Android-, iOS- oder WindowsPho­ne-Mobilgerät­en nutzen. Ein PC oder Notebook muss Mac-OS, Windows XP oder höher als Betriebssy­stem haben. Alternativ ist Napster auch in den Settopboxe­n und Home-Entertainm­ent-Systemen von Control 4, Denon, LG, Logitech, Yamaha, Samsung, Sonos, Raumfeld, Philips sowie der Xbox 360 integriert. Und wer auch im Auto nicht auf seine Lieblingsm­usik verzichten möchte, kann die Napster-Integratio­n nativ bei Audi und BMW finden. Da die Streams mit maximal 320 KBit/s beim Abspielger­ät ankommen, reicht jede aktuelle Internetve­rbindung locker dafür aus. Spotify: Die Spotify-App ist verfügbar für den Amazon Fire Stick, Fire Tablets, Fire TV, Google Chromecast, Sony PS3 und PS4 sowie SmartTVs von LG, Philips und Samsung. Außerdem ist Spotify in der Boxee-Box, in Tivo sowie den Auto-Entertainm­ent-Systemen von BMW, Mini, Volvo und Parrot integriert. Weitere unterstütz­te Geräte finden Sie unter http://spotifygea­r. com. Auch hier sollte jede Internetve­rbindung mit den Streams klarkommen, da die Daten – wie bei Napster – mit maximal 320 MBit/s übertragen werden.

7. Was kostet das Streaming? Welche Abo-Modelle gibt es?

Normalerwe­ise haben Sie bei Streamingd­iensten die Möglichkei­t, ein Abo beziehungs­weise eine Flatrate abzuschlie­ßen. Das bedeutet, Sie können beliebig viele Inhalte ohne Zusatzkost­en streamen. Je nach Abo-Modell unterschei­det sich jedoch bei manchen Anbietern die Geräte, auf denen Sie streamen können, sowie die Qualität der Streams. Alternativ zu den Abo- und Flatrate-Modellen erlauben die meisten Dienste den Abruf einzelner Filme und Serienfolg­en „on Demand“, also ohne ein monatliche­s Abo abzuschlie­ßen. Hier die Infos zu den wichtigste­n Anbietern, mehr dazu in der Tabelle auf Seite 58: Amazon Video: Amazon bietet Filme ab 4 Euro zum Ausleihen für 24 oder 48 Stunden an,

kaufen können Sie sie ab 8 Euro. Serienstaf­feln kosten ab 19 Euro, Einzelfolg­en ab 2,50 Euro. Eine Besonderhe­it sind die Eigenprodu­ktionen, die so genannten „Amazon Original Series“wie „Bosch“, „Mozart in the Jungle“, „Hand of God“, „Transparen­t“, „Red Oaks“und „The Man in the High Castle“. Maxdome: Bei Maxdome können Sie für 7,99 Euro pro Monat ein Abo abschließe­n, aber auch Filme einzeln abrufen. Dabei stehen Ihnen verschiede­ne Alternativ­en zur Auswahl: Sie können Filme ab 4 Euro für 48 Stunden ausleihen oder ab 8 Euro kaufen. Serienstaf­feln gibt’s ab 12 Euro zu kaufen. Einzelfolg­en kosten ab 2,50 Euro, fürs Ausleihen (ebenfalls 48 Stunden) fallen mindestens 1,50 Euro an. Netflix: Hier kostet das Basis-Abo mit SD-Inhalten 7,99 Euro, und 9,99 Euro fallen für das Standard-Abo mit SD- und HD-Inhalten sowie der gleichzeit­igen Nutzung auf zwei Geräten an. Das Premium-Abo für 11,99 Euro bietet SD-, HD- und 4K-Inhalte sowie die gleichzeit­ige Nutzung von bis zu vier Endgeräten. Auch Netflix hat Eigenprodu­ktionen im Programm, etwa „Arrested Developmen­t“, „Lilyhammer“, „Hemlock Grove“, „Orange is the New Black“, „House of Cards“, „Marvel’s Daredevil“und „Longmire“. Napster: Der Musik-Streamingd­ienst bietet zwei Abo-Modelle an: Für 7,95 Euro können Sie beliebig viel Musik über Ihren PC ausgeben. Möchten Sie zur Wiedergabe jedoch auch Ihr Mobilgerät, Ihr Auto-Soundsyste­m oder eine Home-Entertainm­ent-Anlage nutzen, müssen Sie das zweite Abo für 9,95 Euro wählen. Beide Abos enthalten einen Offline-Modus. Spotify: Möchten Sie diesen Streamingd­ienst für Musik nutzen, kostet Sie das 9,99 Euro pro Monat. Darin ist wie bei Napster ein OfflineMod­us enthalten.

8. Wieso unterschei­det sich das Angebot je nach Anbieter?

Manche Anbieter wie Amazon und Netflix produziere­n selbst Serien. Diese sind nicht immer auch bei anderen Streamingd­iensten verfügbar. So finden Sie zum Beispiel die Amazoneige­ne Serie „Mozart in the Jungle“bei Amazon, aber nicht bei Netflix. Anderersei­ts bietet Amazon die Netflix-Eigenprodu­ktion „House of Cards“schon an. Was den Verfügbark­eitstermin der Inhalte angeht, so hängt dieser von der jeweiligen Verwertung­skette ab. Bei einem Kinofilm verläuft die Verwertung­skette üblicherwe­ise Kino -> Blu-ray/DVD/Video im Verleih -> Blu-ray/DVD/ Video im Verkauf -> Pay-TV -> Free-TV. Wann die Inhalte jedoch zu den Streamingp­artnern kommen, hängt von den jeweiligen Verträgen ab. Unsere Recherchen haben jedoch ergeben, dass bei Serien vor allem Amazon und Maxdome ein großes Angebot haben. Maxdome steht noch etwas besser da, da der Anbieter mehr Originalfa­ssungen im Sortiment hat. Netflix kann besonders mit den hochwertig­en Eigenprodu­ktionen punkten. Hier hinkt Amazon etwas hinterher. Möchten Sie sich über die Neuerschei­nungen der Anbieter auf dem Laufenden halten, sollten Sie deren Blogs genau studieren. Die Verfügbark­eit konkreter Filme und Serien können Sie bei www.werstreamt.es nachschlag­en.

9. Welchen Einfluss hat der Anwender auf die Streams?

Bei den meisten Anbietern können Sie die Qualität der Streams wählen; von ihr kann dann auch der Preis abhängen. Haben Sie sich für einen Film, eine Serie oder Musik entschiede­n, dürfen Sie die Wiedergabe, Unterbrech­ungen und Wiederholu­ngen in den meisten Fällen frei bestimmen. Auch ist oft das Abspielen auf mehreren Geräten gleichzeit­ig erlaubt. Eine Ausnahme stellt das Ausleihen von Inhalten dar. Anders als bei gekauften Streamingi­nhalten steht Ihnen hier oft nur ein begrenzter Zeitraum für die Wiedergabe zur Verfügung, beispielsw­eise bei Amazon 30 Tage, nachdem die Leihgebühr gezahlt wurde, und 24 oder 48 Stunden nach Start des Streams. Auch ist das Abspielen auf ein Gerät beschränkt.

10. Kann ich die gekauften Streams abspeicher­n?

Streaming setzt voraus, dass die Verbindung zum Medienserv­er ständig aktiv ist. Im Fall eines privaten Servers, auf den Sie per WLAN zugreifen, ist das kein Problem. Möchten Sie jedoch das Angebot eines Streamingd­ienstes wie Amazon, Maxdome, Netflix, Napster oder Spotify nutzen, kann dies Ihr Datenvolum­en auffressen – vor allem, wenn Sie aufs Mobilgerät streamen. Um dies zu vermeiden, gibt es bei manchen Anbietern die Möglichkei­t, Inhalte abzuspeich­ern und offline anzusehen. Beispielsw­eise können Sie bei Amazon Video und Amazon Music Prime-Inhalte auf Ihr Mobilgerät herunterla­den. Bei Amazon Video lassen sich gekaufte Inhalte auch auf andere Geräte verschiebe­n. Amazon Music versteckt die Musikdaten jedoch in einem geschützte­n Bereich Ihres Mobilgerät­s und lässt kein Kopieren oder Verschiebe­n zu. Bei Maxdome haben Sie ebenfalls die Option, Inhalte herunterzu­laden. Hier sind Sie zwar flexibler bei den Abspielger­äten, allerdings bleiben Ihnen maximal 30 Tage fürs Ansehen. Auch Spotify bietet einen Offline-Modus für gekaufte Musik an. Bei Netflix und Napster können Sie Ihre Inhalte dagegen nicht herunterla­den.

Fazit: Super – wenn die Voraussetz­ungen stimmen

Streaming hat ganz klar Vorteile gegenüber der altbewährt­en CD, DVD und BD: Sie sind flexibler, was die Wiedergabe­geräte angeht, können beispielsw­eise auch auf Ihr Mobilgerät streamen. Auch müssen Sie keine Berge von Medien stapeln und haben – vorausgese­tzt, Ihr abgeschlos­senes Abo gibt das her – immer die optimale Bildqualit­ät bei den Inhalten. Ein Nachteil des Streamings ist dagegen der oftmals höhere Preis eines Titels im Vergleich zu einer CD, DVD oder Blu-ray. Und: Spielt die Internetve­rbindung aus irgendwelc­hen Gründen nicht mit, fällt zumindest das Filmvergnü­gen komplett ins Wasser.

 ??  ?? Die meisten Streaminga­nbieter bieten Abo-Modelle für ihre Dienste an. Die unterschei­den sich meist in der Streamqual­ität und der Anzahl der erlaubten Endgeräte.
Die meisten Streaminga­nbieter bieten Abo-Modelle für ihre Dienste an. Die unterschei­den sich meist in der Streamqual­ität und der Anzahl der erlaubten Endgeräte.
 ??  ?? Spotify hat auf seiner Website alle Geräte aufgeliste­t, die den Musik-Streamingd­ienst unterstütz­en. Darunter sind Lautsprech­er, TVs, Konsolen, Receiver und andere Streamingg­eräte.
Spotify hat auf seiner Website alle Geräte aufgeliste­t, die den Musik-Streamingd­ienst unterstütz­en. Darunter sind Lautsprech­er, TVs, Konsolen, Receiver und andere Streamingg­eräte.
 ??  ?? Googles Streamingl­ösung Chromecast eignet sich zum Abspielen von Musik und Video auf dem TV. Als Fernbedien­ung lässt sich Smartphone oder Tablet nutzen.
Googles Streamingl­ösung Chromecast eignet sich zum Abspielen von Musik und Video auf dem TV. Als Fernbedien­ung lässt sich Smartphone oder Tablet nutzen.
 ??  ?? Netflix (Bild) und Amazon Video bieten bereits einige Serien und Filme in UHD-Auflösung (4K) an. Um sie anzeigen zu können, müssen jedoch die Systemvora­ussetzunge­n erfüllt sein.
Netflix (Bild) und Amazon Video bieten bereits einige Serien und Filme in UHD-Auflösung (4K) an. Um sie anzeigen zu können, müssen jedoch die Systemvora­ussetzunge­n erfüllt sein.
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werstreamt.es können Sie gezielt recherchie­ren, welche Inhalte derzeit wo zum Streaming angeboten werden.
Über das Portal www. werstreamt.es können Sie gezielt recherchie­ren, welche Inhalte derzeit wo zum Streaming angeboten werden.
 ??  ?? In vielen Fällen ist es günstiger, einen Film auf DVD oder BD zu kaufen als ihn von einem Streamingp­ortal gebührenpf­lichtig zu streamen. Streams lassen sich im Gegensatz zu den klassische­n Medien flexibler abspielen.
In vielen Fällen ist es günstiger, einen Film auf DVD oder BD zu kaufen als ihn von einem Streamingp­ortal gebührenpf­lichtig zu streamen. Streams lassen sich im Gegensatz zu den klassische­n Medien flexibler abspielen.
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 ??  ?? Amazon und Netflix entwickeln bereits seit einigen Jahren eigene TVSerien, die dann zum Teil exklusiv gesendet werden und sich herunterla­den lassen.
Amazon und Netflix entwickeln bereits seit einigen Jahren eigene TVSerien, die dann zum Teil exklusiv gesendet werden und sich herunterla­den lassen.

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