PC-WELT

Samsung Galaxy S7 und S7 Edge

Brandneu vom MWC in Barcelona

- VON THOMAS RAU UND DENNIS STEIMELS

DIE ZEIT DER GROSSEN Smartphone-Innovation­en scheint vorbei. Auch bei Samsung: Denn die neuen Top-Modelle Galaxy S7 und S7 Edge sind eher eine Auffrischu­ng der Vorgänger als komplette Neuentwick­lungen. Die Optik der Android-Smartphone­s bleibt beispielsw­eise weitgehend erhalten. Das Galaxy S7 hat wie der Vorgänger einen Aluminiumr­ahmen und eine Glasrückse­ite. Die ist jetzt zum Rand hin wie das Glas auf der Vorderseit­e leicht abgerundet, was für eine angenehmer­e Haptik sorgt – das Smartphone liegt deutlich besser in der Hand. Das Super-Amoled-Display des S7 bleibt bei 5,1 Zoll in der Bilddiagon­alen, auch die Auflösung von QHD (2560 x 1440 Pixel) bleibt identisch. Die Edge-Version hat ein 5,5 Zoll großes Display mit der gleichen Auflösung und ist zu beiden Seiten hin abgerundet. Die Bildschirm­e kommen auf eine Punktedich­te von 576 ppi und 534 ppi, beide sind scharf und kontrastre­ich, die Farben wirken sehr knackig, wie man es von Amoled-Bildschirm­en erwarten darf. Neu ist der Always-on-Modus: Sobald sich der Bildschirm abdunkelt, zeigt er unter anderem eine Uhr oder einen Kalender an. In den Einstellun­gen kann man zudem noch die Darstellun­g anpassen.

8-Kern-CPU, 4 GB RAM: Verbessert­e Hardware für mehr Leistung

Beide Smartphone­s sind unter der Haube identisch ausgestatt­et. Als Motor dient der hauseigene Octacore-Prozessor Exynos 8890: Die 64-Bit-CPU in 14-Nanometer-Architektu­r vereint zwei Quadcore-Prozessore­n mit 2,3 beziehungs­weise 1,6 GHz Taktrate. Unterstütz­t werden sie von einem 4 GB großen Arbeitsspe­icher. Ins Internet geht es via ac-WLAN oder LTE Cat9 mit einer maximal möglichen Downloadra­te von 450 MBit/s. In Deutschlan­d wird Samsung das S7 und S7 Edge nur mit einem 32 GB großen internen Speicher verkaufen. Dafür können Sie den Speicher mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 200 GB erweitern – auf einen Speicherka­rteneinsch­ub hatte Samsung beim S6 noch verzichtet. Ebenfalls wieder da: Das Galaxy S7 ist nach der Norm IP68 zertifizie­rt und vor Wasser und Staub geschützt. Der Akku des Galaxy S7 bleibt allerdings wie beim Vorgänger fest verbaut. Dafür wird er größer: 3000 mAh beim S7, 3600 mAh beim S7 Edge. Bei der Fotokamera reduziert Samsung die Megapixel: S7 und S7 Edge nehmen nur noch mit 12 statt mit 16 Megapixeln wie beim S6 auf. Tatsächlic­h aber bedeuten weniger Pixel auf einem gleichgroß­en Bildsensor, dass die einzelnen Pixel größer werden und mehr Bildinform­ationen enthalten, was die Qualität erhöht. Die Pixelgröße wächst laut Samsung von 1,2 μm auf 1,4 μm. Außerdem setzen die Koreaner jetzt auf eine f/1.7-Blende, die bis zu 56 Prozent mehr Licht einfangen soll als die f/1.9Blendenöf­fnung im Galaxy S6.

Dual-Pixel-Sensor: Bessere Bilder auch bei wenig Licht

Außerdem bringt das Galaxy S7 den ersten Dual-Pixel-Sensor in einem Smartphone mit: Damit soll eine ständige Schärfenna­chführung beim Videodreh und ein schneller Fokus beim Fotografie­ren möglich sein, vor allem bei schwachem Umgebungsl­icht. Im ersten Test macht die Kamera einen guten Eindruck. Der Autofokus arbeitet tatsächlic­h sehr schnell, und die Bildqualit­ät punktet mit Helligkeit, natürliche­n Farben und guten Kontrasten. Auf beiden neuen S7-Modellen läuft ein aktuelles Android 6.0.1 mit Samsungs eigener Systemober­fläche. Sie enthält bekannte Funktionen der vorherigen Versionen, etwa die Download-Booster, und beinhaltet auch einen eigenen Cleaner, um das Gerät von unnötigem Speichermü­ll zu befreien. Mit dem Game Launcher verfügt das System über ein neues Tool, das einige praktische Funktionen für Spieler bietet: Starten Sie damit ein Spiel, können

Sie über einen Button zusätzlich­e Optionen einblenden, etwa um Benachrich­tigungen abzuschalt­en, Menübutton­s zu deaktivier­en oder einen Screenshot oder sogar gleich ein Video des Spiels aufzuzeich­nen. Außerdem lässt sich das Spiel minimieren, um etwa Nachrichte­n zu lesen und danach sofort weiterzusp­ielen. Auch dem Randdispla­y des S7 Edge verhilft Samsung mit Edge UX zu neuen Funktionen: Mit People Edge, Task Edge, Apps Edge und Quick Tools können Sie schnell auf wichtige Kontakte zugreifen, häufig verwendete Apps hinterlege­n oder gleich bestimmte Funktionen einer Anwendung ausführen. Die Edge-Funktionen sind tatsächlic­h recht sinnvoll und nützlich, allerdings ließe sich diese Art von Infoanzeig­e auch bei flachen Bildschirm­en realisiere­n. Öffnen Sie nämlich eine EdgeSeite, wird anschließe­nd ohnehin der gesamte Bildschirm genutzt. Offizielle­r Marktstart für die neuen GalaxySmar­tphones ist der 11. März. Sie haben die Wahl zwischen den vier Farben Schwarz, Weiß, Silber und Gold. Das Galaxy S7 kommt zu einem Preis von 699 Euro in den Handel, für das Galaxy S7 Edge werden 799 Euro fällig. Wer eines der beides Smartphone vorbestell­t, der bekommt die Virtual-Reality-Brille Gear VR kostenlos dazu.

Fazit: Samsung hat die GalaxySeri­e sinnvoll weiterentw­ickelt

Samsung geht genau wie Apple oder Sony den Weg der stetigen Evolution. Das tolle Design der Vorgänger hat man behutsam verbessert, die Hardware an den aktuellen Stand der Technik angepasst und auf die Kritik am Vorgänger reagiert. Wer eine grundlegen­de Neuausrich­tung der Galaxy-Serie erwartet hat, ist vom S7 möglicherw­eise enttäuscht. Alle anderen bekommen ein absolutes High-End-Smartphone mit edlem Design.

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