Samsung Galaxy S7 und S7 Edge
Brandneu vom MWC in Barcelona
DIE ZEIT DER GROSSEN Smartphone-Innovationen scheint vorbei. Auch bei Samsung: Denn die neuen Top-Modelle Galaxy S7 und S7 Edge sind eher eine Auffrischung der Vorgänger als komplette Neuentwicklungen. Die Optik der Android-Smartphones bleibt beispielsweise weitgehend erhalten. Das Galaxy S7 hat wie der Vorgänger einen Aluminiumrahmen und eine Glasrückseite. Die ist jetzt zum Rand hin wie das Glas auf der Vorderseite leicht abgerundet, was für eine angenehmere Haptik sorgt – das Smartphone liegt deutlich besser in der Hand. Das Super-Amoled-Display des S7 bleibt bei 5,1 Zoll in der Bilddiagonalen, auch die Auflösung von QHD (2560 x 1440 Pixel) bleibt identisch. Die Edge-Version hat ein 5,5 Zoll großes Display mit der gleichen Auflösung und ist zu beiden Seiten hin abgerundet. Die Bildschirme kommen auf eine Punktedichte von 576 ppi und 534 ppi, beide sind scharf und kontrastreich, die Farben wirken sehr knackig, wie man es von Amoled-Bildschirmen erwarten darf. Neu ist der Always-on-Modus: Sobald sich der Bildschirm abdunkelt, zeigt er unter anderem eine Uhr oder einen Kalender an. In den Einstellungen kann man zudem noch die Darstellung anpassen.
8-Kern-CPU, 4 GB RAM: Verbesserte Hardware für mehr Leistung
Beide Smartphones sind unter der Haube identisch ausgestattet. Als Motor dient der hauseigene Octacore-Prozessor Exynos 8890: Die 64-Bit-CPU in 14-Nanometer-Architektur vereint zwei Quadcore-Prozessoren mit 2,3 beziehungsweise 1,6 GHz Taktrate. Unterstützt werden sie von einem 4 GB großen Arbeitsspeicher. Ins Internet geht es via ac-WLAN oder LTE Cat9 mit einer maximal möglichen Downloadrate von 450 MBit/s. In Deutschland wird Samsung das S7 und S7 Edge nur mit einem 32 GB großen internen Speicher verkaufen. Dafür können Sie den Speicher mit einer Micro-SD-Karte um bis zu 200 GB erweitern – auf einen Speicherkarteneinschub hatte Samsung beim S6 noch verzichtet. Ebenfalls wieder da: Das Galaxy S7 ist nach der Norm IP68 zertifiziert und vor Wasser und Staub geschützt. Der Akku des Galaxy S7 bleibt allerdings wie beim Vorgänger fest verbaut. Dafür wird er größer: 3000 mAh beim S7, 3600 mAh beim S7 Edge. Bei der Fotokamera reduziert Samsung die Megapixel: S7 und S7 Edge nehmen nur noch mit 12 statt mit 16 Megapixeln wie beim S6 auf. Tatsächlich aber bedeuten weniger Pixel auf einem gleichgroßen Bildsensor, dass die einzelnen Pixel größer werden und mehr Bildinformationen enthalten, was die Qualität erhöht. Die Pixelgröße wächst laut Samsung von 1,2 μm auf 1,4 μm. Außerdem setzen die Koreaner jetzt auf eine f/1.7-Blende, die bis zu 56 Prozent mehr Licht einfangen soll als die f/1.9Blendenöffnung im Galaxy S6.
Dual-Pixel-Sensor: Bessere Bilder auch bei wenig Licht
Außerdem bringt das Galaxy S7 den ersten Dual-Pixel-Sensor in einem Smartphone mit: Damit soll eine ständige Schärfennachführung beim Videodreh und ein schneller Fokus beim Fotografieren möglich sein, vor allem bei schwachem Umgebungslicht. Im ersten Test macht die Kamera einen guten Eindruck. Der Autofokus arbeitet tatsächlich sehr schnell, und die Bildqualität punktet mit Helligkeit, natürlichen Farben und guten Kontrasten. Auf beiden neuen S7-Modellen läuft ein aktuelles Android 6.0.1 mit Samsungs eigener Systemoberfläche. Sie enthält bekannte Funktionen der vorherigen Versionen, etwa die Download-Booster, und beinhaltet auch einen eigenen Cleaner, um das Gerät von unnötigem Speichermüll zu befreien. Mit dem Game Launcher verfügt das System über ein neues Tool, das einige praktische Funktionen für Spieler bietet: Starten Sie damit ein Spiel, können
Sie über einen Button zusätzliche Optionen einblenden, etwa um Benachrichtigungen abzuschalten, Menübuttons zu deaktivieren oder einen Screenshot oder sogar gleich ein Video des Spiels aufzuzeichnen. Außerdem lässt sich das Spiel minimieren, um etwa Nachrichten zu lesen und danach sofort weiterzuspielen. Auch dem Randdisplay des S7 Edge verhilft Samsung mit Edge UX zu neuen Funktionen: Mit People Edge, Task Edge, Apps Edge und Quick Tools können Sie schnell auf wichtige Kontakte zugreifen, häufig verwendete Apps hinterlegen oder gleich bestimmte Funktionen einer Anwendung ausführen. Die Edge-Funktionen sind tatsächlich recht sinnvoll und nützlich, allerdings ließe sich diese Art von Infoanzeige auch bei flachen Bildschirmen realisieren. Öffnen Sie nämlich eine EdgeSeite, wird anschließend ohnehin der gesamte Bildschirm genutzt. Offizieller Marktstart für die neuen GalaxySmartphones ist der 11. März. Sie haben die Wahl zwischen den vier Farben Schwarz, Weiß, Silber und Gold. Das Galaxy S7 kommt zu einem Preis von 699 Euro in den Handel, für das Galaxy S7 Edge werden 799 Euro fällig. Wer eines der beides Smartphone vorbestellt, der bekommt die Virtual-Reality-Brille Gear VR kostenlos dazu.
Fazit: Samsung hat die GalaxySerie sinnvoll weiterentwickelt
Samsung geht genau wie Apple oder Sony den Weg der stetigen Evolution. Das tolle Design der Vorgänger hat man behutsam verbessert, die Hardware an den aktuellen Stand der Technik angepasst und auf die Kritik am Vorgänger reagiert. Wer eine grundlegende Neuausrichtung der Galaxy-Serie erwartet hat, ist vom S7 möglicherweise enttäuscht. Alle anderen bekommen ein absolutes High-End-Smartphone mit edlem Design.