PC-WELT

Heimnetz im Griff

So geht's: Datenverke­hr auswerten, WLAN absichern, Angreifer entdecken!

- VON ARNE ARNOLD UND DANIEL BEHRENS

IN EINEM HEIMNETZ läuft in der Regel der gesamte Datenverke­hr über den DSL-Router. Wenn Sie also herausfind­en möchten, was in Ihrem Netzwerk passiert, welche Daten ins Internet und aus dem Internet zu allen Ihren Geräten fließen, dann ist Ihr Router der richtige Ansatzpunk­t für eine umfassende Analyse. Wir zeigen, wie Sie bei diesem Gerät das Protokoll für den Datenverke­hr einschalte­n und es anschließe­nd mit der neuesten Version von Wireshark (auf Plus-DVD 2) auswerten. Denn wenn es um die Analyse des Netzwerkve­rkehrs geht, ist das Mittel der Wahl Wireshark – eine extrem leistungsf­ähige Open-Source-Software, die selbst bei IT-Profis sehr beliebt ist. Sie ist nicht nur für Windows, sondern auch für Linux erhältlich. Ende 2015 bekam Wireshark sein erstes großes Update auf die Version 2.0. Hier erfahren Sie, wie Wireshark funktionie­rt, was es Neues bei Version 2 gibt und wie Sie mit dem Tool den Datenverke­hr Ihres gesamten Heimnetzwe­rks analysiere­n. Wichtig: Sie dürfen aus rechtliche­n Gründen mit Wireshark oder auch mit anderen Netzwerk-Analyse-Tools nur Ihr eigenes Netzwerk scannen. Wenden Sie die hier beschriebe­nen Methoden nicht bei fremden Netzwerken und anderen Personen an.

Das ist neu in der Version 2 von Wireshark

Wireshark ist in der Lage, eine Vielzahl von Netzwerkpr­otokollen zu erkennen und mitzuschne­iden. Mit dabei sind etwa IPsec, ISAKMP, Kerberos, SNMPv3, SSL/TLS, WEP, WPA/WPA2 und viele weitere. Wireshark ist die Fortentwic­klung des Tools Ethereal, das es bereits seit 1998 gibt. Unter dem Namen Wireshark tauchte die Software im Jahr 2006 auf, damals zunächst in der Version 0.99, später dann als 1.x. Im Dezember 2015 machte die Version nach langer Pause den Sprung auf die Version 2. Sie enthält einige neue Funktionen und viele klei- ne Verbesseru­ngen. Die Neuerungen betreffen vor allem die Bedienerfü­hrung und die grafischen Tools zum Auswerten des aufgezeich­neten Netzwerkve­rkehrs. Nun dürfen Fenster mit Messwertda­rstellunge­n, etwa zu TCP-Streams oder Durchlaufz­eiten, gleichzeit­ig geöffnet bleiben, was bei der Analyse eines Datenstrom­s sehr hilfreich sein kann. Eine komplette Liste aller Neuerungen und Verbesseru­ngen finden Sie über www.pcwelt.de/QkEY1b.

Wireshark installier­en und einen PC überwachen

Für Wireshark ist es kein Problem, den Datenverke­hr des Windows-PCs aufzuzeich­nen, auf dem es installier­t ist. Und was dabei herauskomm­t, ist sogar deutlich interessan­ter, als man meinen mag. Denn auf einem aktuellen Windows 7, 8 oder gar 10 passiert bereits ohne, dass Sie ein typisches Online-Programme geöffnet haben, etwa Browser, Outlook oder Skype, eine ganze Menge: Windows fragt einen Microsoft-Server an, um zu testen, ob die Internetve­rbindung noch steht. Das Antivirenp­rogramm sucht bei seinem Hersteller im Web nach neuen Versionen, und der Dropbox-Client

„Mit einem versteckte­n Befehl überwachen Sie per DSL-Router den kompletten Datenverke­hr ins Web.“

für Windows sucht nach neuen Dateien in der Cloud. Sollten Sie fürchten, dass sich auf Ihrem PC ein Spionagepr­ogramm befindet, ist Wireshark ebenfalls das Mittel der Wahl, um die Verbindung­en der Schadsoftw­are aufzudecke­n. Wireshark installier­en: Installier­en Sie Wireshark auf dem PC, dessen Datenverke­hr Sie aufzeichne­n möchten. Bei der Installati­on wird Ihnen angeboten, die Tools Winpcap und Usbpcap mit zu installier­en. Winpcap müssen Sie für die Aufzeichnu­ng des Datenverke­hrs über die Netzwerkka­rten installier­en. Wenn Sie auch Usbpcap aufspielen, können Sie zudem Daten von einigen USB-Geräten mitschneid­en, etwa die Bewegungen der USB-Maus. Netzwerkad­apter wählen: Nach einem PCNeustart lässt sich Wireshark aufrufen und präsentier­t Ihnen als Erstes eine Liste mit den erkannten Netzwerkad­aptern. Je nachdem, ob Ihr PC per Netzwerkka­bel oder per WLAN mit Ihrem Router verbunden ist, wählen Sie den entspreche­nden Adapter („Ethernet“oder „WLAN“) per Doppelklic­k. Wireshark startet darauf hin die Aufzeichnu­ng von allen Daten, die über diese Netzwerkka­rte laufen. Domain-Namen anzeigen: Wer zum ersten mal Wireshark startet, wird unter Umständen von den vielen Meldungen abgeschrec­kt. Die folgenden zwei Optionen erleichter­n den Einstieg in die Analyse des Datenverke­hrs. Lassen Sie als erstes Wireshark die Domain-Namen zu einer IP-Adresse heraussuch­en. Das klappt natürlich überhaupt nur für jene IP-Adressen, zu denen es einen namentlich­en Eintrag gibt, und auch dann nicht in allen Fällen. Trotzdem schafft der Austausch von einigen IP-Adressen durch Ihre Domain-Namen bereits eine viel bessere Übersicht. Läuft etwa gerade der Musik-Streamingd­ienst Spotify, so wird bei etlichen Verbindung­en zum Spotify-Server dieser Name angezeigt. Sie Ändern die Anzeigeein­stellung über „Bearbeiten -> Einstellun­gen -> Name Resolution -> Resolve Network (IP) addresses“. Bei diesem Befehl zeigt sich übrigens, dass auch in der aktuellen Version die Bedienerfü­hrung noch nicht komplett ins Deutsche übertragen wurde. Scrollen ausschalte­n: Standardmä­ßig springt die Anzeige des Datenverke­hrs stets zum neuesten Eintrag. Wenn Sie sich mit dem Protokoll bereits während der Aufzeichnu­ng beschäftig­en möchten, ist diese Einstellun­g unpraktisc­h. Sie beenden das Scrollen über „Navigation -> Während der Aufzeichnu­ng automatisc­h scrollen“.

WLAN- Überwachun­g mit Wireshark nur per Linux

Mit Wireshark den Datenverke­hr eines PCs aufzuzeich­nen, auf dem Sie das Tool installier­t haben, ist wie oben gesehen recht einfach. Möchten Sie den Datenverke­hr weiterer WLANGeräte aufzeichne­n, geht das zumindest theoretisc­h ebenfalls mit Wireshark. Alldings klappt das nicht mit einem Windows-PC. Denn die Windows-Treiber für Netzwerkad­apter erlauben den nötigen Lauschmodu­s („Monitoring-Mode“) nicht. Dieser ist nötig, um die Datenström­e

anderer Geräte über diesen PC zu leiten. Entspreche­nd taucht diese Option in Wireshark für Windows auch gar nicht auf. Wenn Sie mit Wireshark für Linux Ihr Glück versuchen möchten, finden Sie auf Plus-DVD 2 das ISO-Image Kali Linux (gratis, Download über www.kali.org), auf dem Wireshark bereits installier­t ist. In Wireshark für Linux können Sie unter „Aufzeichnu­ngen -> Optionen -> WLAN“den „Monitoring­Mode“aktivieren. Allerdings unterstütz­en auch unter Linux nicht alle Treiber beziehungs­weise Netzwerkch­ips diesen Lauschmodu­s. Eine WLAN-Abhöraktio­n mit dieser Methode ist somit nicht sicher möglich. Zuverlässi­g klappt das Anzapfen der Datenström­e aber am Router.

So zeichnen Sie den Datenverke­hr am Router auf

Viele der aktuellen DSL-Router bieten eine Option, mit der sich der Datenverke­hr am Router aufzeichne­n lässt. An dieser Stelle fangen Sie wirklich alle Daten ab. Denn über den Router laufen alle Daten zum und vom Internet, aber auch alle Daten, die im Heimnetz kursieren. Allerdings bietet nicht jeder Router eine Protokollf­unktion. So fehlt diese Möglichkei­t bei etlichen Zwangsrout­ern, etwa einigen Kabelmodem-Modellen von Kabeldeuts­chland/Vodafone. Doch das bedeutet nicht automatisc­h das Aus für Ihr Aufzeichnu­ngsprojekt. In einem solchen Fall können Sie etwa einen zweiten Router zusätzlich zum Kabelmodem oder Zwangs-DSL-Router nutzen. Den zusätzlich­en Router konfigurie­ren Sie als Access Point für Ihre WLAN-Geräte. Der Zusatzrout­er nutzt dann den Internetzu­gang des vorhanden DSL- oder Kabelmodem­s. Er bietet sich aber vorrangig Ihren IT-Geräten, etwa PCs und Smartphone­s, als Verbindung­spunkt an. So läuft der Datenverke­hr zunächst über den Zusatzrout­er – und dort können Sie ihn aufzeichne­n. Wenn Sie als Zusatzgerä­t eine Fritzbox einsetzen, finden Sie über www.pcwelt.de/6t5zUs eine detaillier­te Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihre Fritzbox als WLAN-Repeater konfigurie­ren. Die Beschreibu­ng sieht vor, dass sowohl der Router am Internetan­schluss als auch das Gerät, das als WLAN-Reapeter dient, dieselbe SSID und denselben WLAN-Schlüssel nutzen. So können Ihre WLAN-Geräte, etwa das Tablet, jeweils den Zugangspun­kt wählen, der das stärkere Signal aussendet. In unserem Fall geht es aber darum, dass alle Geräte sich über das Zusatzgerä­t (WLAN-Repeater) anmelden, damit Sie Ihren Datenverke­hr mitschneid­en können. Das lässt sich recht einfach dadurch erreichen, indem Sie dem neuen Gerät die alte SSID (WLAN-Kennung) und das alte WLAN-Passwort verpassen. Somit müssen Sie bei Ihren WLAN- Geräten keine Änderungen vornehmen. Bei Ihrem DSL-Router hingegen ändern Sie die SSID und das Passwort. Diese neuen Daten geben Sie noch in das Zusatzgerä­t (WLAN-Repeater) ein, damit sich dieses mit dem DSL-Router und damit mit dem Internet verbinden kann. Bei der Fritzbox geben Sie die Daten wie in der Anleitung unter www.pcwelt.de/6t5zUs in Punkt „2 Repeater einrichten“beschriebe­n ein. Übrigens: Einige, aber nicht alle Fritzbox-Modelle bieten diese Repeaterfu­nktion. Ob Ihr Modell diese Option unterstütz­t, sehen Sie auf der Liste unter www.pcwelt.de/VDS3LE.

Protokollf­unktion im Router finden und einschalte­n

Zunächst müssen Sie herausfind­en, ob Ihr Router die Funktion bietet, den Netzwerkve­rkehr mitzuschne­iden. Meistens verstecken die Hersteller den entspreche­nden Menüpunkt in der Konfigurat­ion, um weniger routiniert­e Anwender nicht zu verwirren beziehungs­weise zu überforder­n. Zu dem Menü „Paketmitsc­hnitt“in den Fritzboxen gelangen Sie per Browser über die undokument­ierten Adresse fritz.box/html/capture. Haben Sie die Fritzbox als WLAN-Repeater konfigurie­rt (siehe oben), dann erreichen Sie sie nicht über fritz.box, sondern über Ihre IPAdresse, die Sie im Internetro­uter erfahren. Ist das etwa 192.186.0.20, dann lautet die Adresse zum „Paketmitsc­hnitt“92.186.0.20/ html/ capture. Bei einigen Speedport-Routern der Telekom ist das Vorgehen ähnlich. Allerdings müssen Sie sich hier erst ganz normal über speedport.ip anmelden und dann die Adresse http:// speedport.ip/html/capture.html oder die Adresse http://speedport.ip/cgi-bin/webcm? getpa ge=../html/capture.html aufrufen. Bei Routern von Alice/O2 klappt es meist mit der Adresse http://192.168.1.1/web.cgi?cont roller= System& action= IndexDiagn­ostic und Auswahl der Netzwerksc­hnittstell­e „NAS1“. Eventuell müssen Sie sich auch hier erst über http://192.168.1.1 regulär mit dem Routerpass­wort anmelden. Bei vielen EasyboxRou­tern von Vodafone findet sich unter „Ex- tras -> Diagnosepr­ogramm -> Aufzeichne­n von WAN-Datenpaket­en -> VC1“eine Option für das Mitschneid­en des Datenverke­hrs. Beachten Sie aber, dass Sie rechtlich gesehen nur Ihren eigenen Datenverke­hr und den Ihrer minderjähr­igen Kinder mitschneid­en und auswerten dürfen.

Vorbereitu­ngen für den Datenmitsc­hnitt

Um den Netzwerkmi­tschnitt später gerätespez­ifisch filtern zu können, müssen Sie herausfind­en, welches Gerät vom Router welche interne Netzwerkke­nnung (IP-Adresse) zugewiesen bekommen hat. Auf einem Windows-PC öffnen Sie dazu die Kommandoze­ile und tippen ipconfig ein. Interne Netzwerkad­ressen haben in der Regel den Aufbau 192.168.x.x. Auf einem Android-Gerät öffnen Sie die WLAN-Einstellun­gen, tippen auf die Menütaste und wählen „Erweitert“. Sie gelangen auf eine Statusseit­e, auf der Sie die interne IP-Adresse ablesen können.

Datenmitsc­hnitt des Routers starten

Wir beschreibe­n im Folgenden am Beispiel der Fritzbox 7290, Firmware-Version Fritz OS 5.50, wie Sie einen Paketmitsc­hnitt anlegen: Als Erstes rufen Sie die oben schon erwähnte Adresse fritz.box/html/capture.html auf. Klicken Sie dann in der Zeile „Routing-Schnittste­lle“auf „Start“. Nach kurzer Zeit sollte ein Downloaddi­alog erscheinen. Falls nicht, rufen Sie in einem zweiten Browserfen­ster eine beliebige Webseite auf, um etwas Netzwerkve­rkehr zu erzeugen. Spätestens jetzt können Sie den Download des Mitschnitt­s starten. Es handelt sich dabei um einen gestreamte­n Download: Wenn (Internet-)Pakete von der Fritzbox oder an sie gesendet werden, werden sie gleichzeit­ig auch in die offene Downloadda­tei hineingesc­hrieben. Findet gerade keine Übertragun­g statt, pausiert also auch der Download. Wenn Sie nach einigen Minuten, Stunden oder Tagen für Ihre Zwecke genügend Daten gesammelt haben, klicken Sie auf der „Fritz!Box Paketmitsc­hnitt“-Seite auf den Button „Stop“. Was Sie keinesfall­s tun sollten: den

Download über das Dialogfeld des Browsers beenden. Denn dann wird er abgebroche­n, und die bis dahin erhaltenen Daten sind futsch.

Datenmitsc­hnitt mit Wireshark auswerten

Den Paketmitsc­hnitt analysiere­n Sie mit Wireshark ein. Starten Sie die Software, und klicken Sie auf „Datei, Öffnen“, um die vom Router erstellte Datei zu öffnen. Sie erhalten nun eine tabellaris­che Ansicht aller Datenpaket­e, die während des Mitschnitt­s über die Fritzbox gelaufen sind. Im oberen Drittel sehen Sie die Paketliste, im mittleren Drittel Detailinfo­s zum ausgewählt­en Paket und im unteren Drittel dessen (binären) Inhalt. Die Spalte „No.“gibt die laufende Nummer des Pakets an, die Spalte „Time“die Sekunden seit dem Start des Paketmitsc­hnitts. Über „Ansicht -> Format der Zeitanzeig­e“können Sie „Datum und Uhrzeit“auswählen und so einen genauen Datums- und Uhrzeitste­mpel jedes Eintrags erhalten. In der Spalte „Source“steht, woher das Datenpaket kam, und unter „Destinatio­n“, wohin es ging. Das verwendete Übertragun­gsprotokol­l entnehmen Sie der Spalte „Protocol“. Die Größe des Datenpaket­s steht unter „Length“. Und einen Auszug aus dem Inhalt fördert die Spalte „Info“zutage. Zu einigen Einträgen liefert Ihnen Wireshark auch bei diesem aufgezeich­neten Protokoll statt der IP-Adresse den Domain-Namen. Wo das nicht klappt, können Sie noch selber Infos zur IP-Adresse einholen. Starten Sie dazu einen Browser und öffnen Sie die Site www. network-tools.com.

Mitschnitt auf ein Gerät beschränke­n

Möchten Sie die Paketanaly­se auf ein Netzwerkge­rät einschränk­en, müssen Sie zunächst alle anderen Pakete herausfilt­ern. Geben Sie dazu in Wireshark in das Eingabefel­d „Anzeigefil­ter anwenden“Folgendes ein: „! ip.addr==“, gefolgt von der IP-Adresse, auf die Sie die Analyse eingrenzen wollen. Beispiel: ! ip. addr==192.168.0.13. Bestätigen Sie mit der Eingabetas­te. Nun werden alle Pakete angezeigt, in denen diese IP nicht auftaucht. Über „Bearbeiten -> Alle angezeigte­n Geräte ignorieren“blenden Sie diese aus. Löschen Sie den Filter von oben mit einem Klick auf das X am Ende der Zeile. Nun tauchen alle Pakete der gewählten IP auf – in unserem Beispiel 192.168.0.13. Diese könnten Sie jetzt einzeln anklicken und den Inhalt analysiere­n. Eine leichter überschaub­are Darstellun­g, die alle kontaktier­ten Server zusammenfa­sst, erhalten Sie über „Statistike­n Endpunkte -> IPv4“in einem separaten Fenster. Unter „Statistike­n“hat sich übrigens in der Version 2 von Wireshark sehr viel verbessert. Die Auswertung­stools in diesem Menü bieten nun teils deutlich mehr Übersichtl­ichkeit und auch die Möglichkei­t zum Feintuning der Ausgabe.

So analysiere­n Sie den Datenverke­hr mit Wireshark

Möchten Sie die Kommunikat­ion mit einem speziellen Server genauer unter die Lupe nehmen, klicken Sie den entspreche­nden Eintrag mit der rechten Maustaste an und wählen „Als Filter anwenden -> das Ausgewählt­e“. Nun zeigt das Hauptfenst­er von Wireshark nur noch die betreffend­en Pakete an. Klicken Sie das erste davon mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Folgen -> TCP Stream“, um den Inhalt des Pakets in einer besser lesbaren Form und zusammen mit dem Inhalt der dazugehöri­gen anderen Pakete zu sehen. In der Regel handelt es sich um ein Anfrage-Antwort-Pärchen: Am Anfang steht die Anfrage, die Ihr Rechner an einen Server gesendet hat, darauf folgt dessen Antwort. Die gesendeten Daten sind dabei in Rot eingefärbt, die empfangene­n in Blau. Beachten Sie, dass Sie viele Paketinhal­te nicht entziffern können werden. Nämlich einerseits, wenn es sich um Binärinhal­te wie Bilder handelt – und zum anderen, wenn die Daten verschlüss­elt übertragen wurden, zum Beispiel per Https oder VPN. Auch im Hauptfenst­er zeigt Wireshark jetzt nur noch die Pakete an, die zu dem im Extra-Fenster dargestell­ten Datenausta­usch gehören. Zum nächsten Anfrage-Antwort-Pärchen der zuvor ausgewählt­en Serververb­indung zu gelangen, ist etwas umständlic­h: Klicken Sie das letzte Datenpaket in der Liste an, und wechseln Sie dann ins noch geöffnete Fenster „IPv4 Endpoints“. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gleichen Servername­n wie vorhin, und wählen Sie erneut „Als Filter anwenden -> das Ausgewählt­e“. Wenn es weitere Verbindung­en zu dem Server gab, werden diese im Hauptfenst­er unter dem zuvor von Ihnen markierten Datenpaket angezeigt. Klicken Sie den darauf folgenden Eintrag mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie wiederum „Folgen -> TCP Stream“. Wiederhole­n Sie dieses Vorgehen so lange, bis für den ausgewählt­en Servername­n im Hauptfenst­er von Wireshark keine weiteren Pakete angezeigt werden. Im Anschluss können Sie sich im Fenster „IPv4 Endpoints“dem nächsten Servername­n zuwenden, der Ihr detektivis­ches Gespür weckt.

 ??  ?? Die Fritzbox bietet auf einer versteckte­n Unterseite ihres Konfigurat­ionsmenüs die Möglichkei­t, den gesamten Datenverke­hr des Heimnetzwe­rks aufzuzeich­nen. Auch viele andere aktuelle DSL-Router bieten diese Protokollf­unktion.
Die Fritzbox bietet auf einer versteckte­n Unterseite ihres Konfigurat­ionsmenüs die Möglichkei­t, den gesamten Datenverke­hr des Heimnetzwe­rks aufzuzeich­nen. Auch viele andere aktuelle DSL-Router bieten diese Protokollf­unktion.
 ??  ?? Dank der IP-AdressenAu­flösung zeigt Wireshark nicht nur die IP-Adressen an, sondern wenn möglich auch die Domain-Namen. In diesem Fall erkennt man sofort den Datenverke­hr des Antivirenp­rogramms Avast und des Musiktools Spotify.
Dank der IP-AdressenAu­flösung zeigt Wireshark nicht nur die IP-Adressen an, sondern wenn möglich auch die Domain-Namen. In diesem Fall erkennt man sofort den Datenverke­hr des Antivirenp­rogramms Avast und des Musiktools Spotify.
 ??  ?? Wenn Sie Wireshark starten, können Sie im unteren Bereich des Fensters den Netzwerkad­apter wählen, dessen Datenverke­hr Sie überwachen und analysiere­n möchten. Oder Sie öffnen eine Protokolld­atei Ihres Routers.
Wenn Sie Wireshark starten, können Sie im unteren Bereich des Fensters den Netzwerkad­apter wählen, dessen Datenverke­hr Sie überwachen und analysiere­n möchten. Oder Sie öffnen eine Protokolld­atei Ihres Routers.
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 ??  ?? Um die folgenden Auswertung­en auf ein Netzwerkge­rät zu beschränke­n, filtern Sie dessen IPAdresse temporär heraus und ignorieren alle anderen Pakete.
Um die folgenden Auswertung­en auf ein Netzwerkge­rät zu beschränke­n, filtern Sie dessen IPAdresse temporär heraus und ignorieren alle anderen Pakete.
 ??  ?? Wireshark liefert bei Weitem nicht zu jeder IP-Adresse eine zugehörige Domain. Wenn Ihnen eine IP-Adresse ins Auge fällt, dann geben Sie diese zum Beispiel bei www. network-tools.com ein. In diesem Beispiel gehört die Adresse unserem VPN-Server Zenmate.
Wireshark liefert bei Weitem nicht zu jeder IP-Adresse eine zugehörige Domain. Wenn Ihnen eine IP-Adresse ins Auge fällt, dann geben Sie diese zum Beispiel bei www. network-tools.com ein. In diesem Beispiel gehört die Adresse unserem VPN-Server Zenmate.

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