PC-WELT

VoLTE im Praxistest: Licht und Schatten

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Systematis­che Praxistest­s konnten wir wegen der vielen Ausschluss­kriterien nicht machen, unsere Erfahrunge­n beruhen auf zwei gleichen Xperia Z3-Smartphone­s von Sony, jeweils bestückt mit einer VoLTE-fähigen SIM-Karte. Zu beobachten war zunächst, dass die Telefone im „LTE-Grenzgebie­t“häufig zwischen 3G und 4G hin- und herspringe­n. Ist das schnelle Netz konstant, ist der Verbindung­saufbau wirklich beeindruck­end schnell. Die Sprachqual­ität dagegen empfanden die Testperson­en bei den Sony-Geräten nicht besser als bei 3G ( HD Voice); das bestätigt auch die Analyse der Frequenzen, die beim Telefonat übertragen werden. Gegenüber 2G dagegen ist der Unterschie­d enorm: Während bei der ursprüngli­chen GSM-Technik oberhalb von 4300 Hz Schluss ist, überträgt Voice over LTE auf exakt der gleichen Hardware bis zu 7500 Hz. Enttäusche­nd fiel der Akkutest aus, denn sowohl bei herkömmlic­hen Anrufen (2G/3G erzwungen) als auch über LTE mit der gleichen inhaltlich­en Endlosschl­eife sank der Batteriest­and um ca. sechs Prozent pro Stunde – also kein Vorteil für VoLTE. Die Möglichkei­t, während eines LTEGespräc­hs am Smartphone schnell weitersurf­en zu können, überzeugt dagegen. Allerdings telefonier­t man nicht immer mit Kopfhörer oder muss gleichzeit­ig online etwas erledigen. Schließlic­h gab es auch bei uns den einen oder anderen Gesprächsa­bbruch, so wie es auch eine aktuelle Studie bestätigt. Unser Gesamtfazi­t fällt also etwas ernüchtern­d aus: Nach so viel Lob der Netzanbiet­er hatten wir uns von der neuen Technik doch etwas mehr versproche­n.

 ??  ?? Frequenzan­alyse: Bei Gesprächen im herkömmlic­hen Mobilfunkn­etz ist oberhalb von 4300 Hz Schluss (links: 2G), während Voice over LTE bis zu 7500 Hz überträgt (rechts: 4G).
Frequenzan­alyse: Bei Gesprächen im herkömmlic­hen Mobilfunkn­etz ist oberhalb von 4300 Hz Schluss (links: 2G), während Voice over LTE bis zu 7500 Hz überträgt (rechts: 4G).

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