Samsung Galaxy Tab Pro S
Windows-Tablet
SAMSUNG KEHRT ZU WINDOWS zurück: Zuletzt setzte der Hersteller ausschließlich auf Android. Nun kommt das Galaxy Tab Pro S mit Windows 10. Dem 12-Zoll-Tablet liegt eine Tastatur zum Anstecken bei, die das Tab zum Notebook machen soll. Der Gegner ist damit klar definiert: Das Tab Pro S tritt gegen das Microsoft Surface Pro 4 an. Beim Design sticht das Samsung-Tablet die Konkurrenz klar aus: Das Galaxy Tab Pro S ist leicht und schmal, trotzdem stabil verarbeitet. Es wiegt mit 692 Gramm weniger als iPad Pro oder Surface Pro 4. Nur die Rückseite ist etwas glatt und das Tablet so dünn, dass die Linse der hinteren Kamera aus dem Gehäuse ragt. Die Tastatur ist magnetisch mit dem Tablet verbunden. Sie dient außerdem als Schutzhülle für das Display. Die Hülle hat auf der Rückseite eine Aussparung für die Kamera, bietet aber keinen flexiblen Standfuß für das Tablet: Sie lässt sich nur in zwei Stellungen falten. In der einen steht das Tablet in einem Winkel von knapp über 90 Grad sehr aufrecht, die zweite Position ist dagegen sehr flach. Die Tasten sitzen in einem Raster von 18,5 mm ohne Zwischenraum direkt nebeneinander: Damit vergrößert sich die Trefferfläche. Aber viele Schnellschreiber schätzen voneinander abgesetzte Tasten mehr, da sie sich besser erfühlen lassen. Das Tasten-Layout entspricht einer Notebook-Tastatur mit großer Enter-Taste. Der Cursorblock ist nicht abgesetzt, außerdem hat die Tastatur keine Hintergrundbeleuchtung. Anders als das Type Cover des Surface Pro 4 lässt sich die Samsung-Tastatur nicht ergonomisch schräg stellen, sondern liegt flach auf. Wenn Sie Tablet samt Tastatur auf den Oberschenkeln platzieren, wackelt diese Konstruktion und die Tastatur biegt sich spürbar durch. So angenehm wie auf einem SurfaceType-Cover oder gar einer Notebook-Tastatur schreiben Sie mit der Galaxy-Tastatur nicht: Die Tasten haben einen sehr niedrigen Hub, die Druckrückmeldung ist spürbar, aber nicht ausgeprägt deutlich. In der Tastatur sitzt ein kleines Touchpad: Damit lässt sich der Mauszeiger schnell und präzise bewegen, auch Touchgesten mit zwei Fingern setzt es schnell um.
Top-Bildschirm mit Amoled
Wie bei einigen seiner Android-Tablets und -Smartphones setzt Samsung auch beim Galaxy Tab Pro S auf einen Bildschirm mit Amoled-Technik: Das bringt knackige, sehr intensive Farben, einen tiefsattes Schwarz und einen unendlichen Kontrast. Doch wie immer bei Samsung kann die übertriebene Farbdarstellung stören: Sie können sie über vier Voreinstellungen verändern, bei „Grundlegend“wirken Fotos und Filme am natürlichsten. Da Amoled keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, arbeitet das Display umso sparsamer, je dunkler der dargestellte Bildinhalt ist. Daher hängt die Akkulaufzeit des Galaxy Tab Pro S stark davon ab, was Sie auf dem TabletBildschirm betrachten: Beim eher dunkel gehaltenen Testfilm läuft es 11,5 Stunden, beim Websurfen nicht einmal fünf. Das Windows-Tablet von Samsung arbeitet mit einem sehr sparsamen Core m3 aus Intels aktueller Skylake-Generation: Deshalb benötigt es anders als die Core-i-Varianten des Surface Pro 4 keinen Lüfter. Das Galaxy Tab Pro S ist etwas langsamer, bietet aber immer noch eine absolut arbeitstaugliche Leistung. Das liegt auch an der 120 GB großen SSD von Lite-on. Insgesamt arbeitet es in etwa so schnell wie ein Notebook mit Core i5 und normaler Festplatte. Sehr schnell ist das 11ac-WLAN mit zwei Antennen, das im Test unter guten Bedingungen über 240 MBit/s beförderte. Neben dem Audioausgang besitzt das Galaxy Tablet nur noch eine Typ-C-Buchse als weiteren Anschluss. Darüber lässt sich das Tablet mit dem beiliegenden Kabel lediglich aufladen. Wollen Sie USB-Stick oder -Festplatte anschließen, benötigen Sie ebenso wie für das gleichzeitige Laden und Datenübertragen eine zusätzliche Docking-Station für rund 80 Euro. Daten laufen beim Tab Pro S mit maximal USB-3.0-Tempo über den Typ-C-Port. Ein Kartenleser für Micro-SD-Karten fehlt. Fazit: Das Samsung Galaxy Tab Pro S setzt voll auf Design und Display, weniger auf Funktionalität. Deshalb ist es ein herausragendes Tablet, auf dem man gerne Fotos und Filme anschaut und per Touch navigiert. Als Arbeitsgerät enttäuscht es: Die Tastatur genügt für gelegentliche Eingaben, zum Notebook für den produktiven Ersatz macht sie das Tablet nicht. Außerdem bietet es zu wenig Anschlüsse. Amoled-Bildschirm sehr schnelles WLAN sehr leicht und flach Testnote Preisurteil Preis (UVP des Herstellers)