E-Books leihen und kaufen
Wer auf die haptische Erfahrung verzichten kann, konsumiert Bücher ohne Rascheln und Eselsohren auf seinem Tablet oder Reader. Richtig gute Gratis- Bücher haben allerdings noch immer Seltenheitswert.
BÜCHER AM RECHNER mit starrem Blick auf den Bildschirm zu lesen, macht einfach keinen großen Spaß – weder am Desktop noch am Notebook. Tablets mit Lese-Apps und E-BookReader wie der populäre Kindle sind die besseren Bibliotheken für zu Hause und unterwegs. Nicht nur, weil die Geräte handlich sind, sich sitzend, stehend, liegend und sogar in Bewegung wie ein Buch nutzen lassen und bei Bedarf Hunderte von Digitalbüchern parat halten, überzeugen die Flachmänner beim Lesen. Vorteile ergeben sich vor allem in den flexiblen Darstellungsmöglichkeiten, die jeder zu schätzen weiß, den das Lesen von in kleiner Schrift bedruckten Seiten auf Dauer anstrengt.
Leseproben sind das A und O beim virtuellen Bücherkauf
Dem Buchladen vor Ort fehlen die Leseproben, die einen vor Fehlkäufen bewahren. Mehr als das Überfliegen des Rückentexts ist beim Buchhändler um die Ecke aus Zeitgründen zumeist nicht drin. Dagegen punkten der Marktführer Amazon Kindle Store und der Zweitplatzierte Apple iBooks Store mit brauchbaren Textauszügen über mehrere Seiten oder gar ein ganzes Kapitel. Damit kann man sich einen realistischen Eindruck von Stil, Sprache und Richtung eines Werks verschaffen. Im kostenlosen Probeauszug enthalten ist normalerweise das Inhaltsverzeichnis, aus dem sich die Struktur des Buchs ergibt. Das Beziehen eines Probekapitels funktioniert wie der Buchkauf durch Antippen der entsprechenden Schaltfläche. Überzeugt der Inhalt, so ist das Vollwerk Sekunden später bezahlt, heruntergeladen und lesebereit. Weitere Pluspunkte gibt es für die Extras: Bücher sind durchsuchbar und Fundstellen aller Art lassen sich als Lesezeichen ablegen. Dank der (bei Bedarf auch abschaltbaren) Onlinesynchronisation lesen Sie gekaufte E-Bücher nicht nur geräteübergreifend, sondern auch genau an der Stelle weiter, an der Sie zuvor aufgehört haben. Und mit den Leseeinstellungen passen Sie die Darstellung der Inhalte auf dem Display nach Ihren Vorstellungen an.
Kommerz contra freie Inhalte bei der Auswahl von E-Books
Für Amazon, Apple und Google (Play-BooksShop) sowie weitere E-Book-Händler wie Thalia, Hugendubel (ebook.de), Buecher.de und Welt- bild ist digitale Literatur in erster Linie ein hartes Geschäft, bei dem es um jeden Cent geht. Gut für Konsumenten: Bislang konnte jeder Anbieter die Preise von Digitalbüchern selbst festlegen, wodurch sich Preisunterschiede von Shop zu Shop ergaben. Schlecht für Konsumenten: Die Buchpreisbindung soll künftig auch für elektronische Bücher gelten und dem Wettbewerb einen Riegel vorschieben. Eine vom Bundeskabinett beschlossene Gesetzesänderung soll Verlage verpflichten, für E-Books ebenfalls einen verbindlichen Verkaufspreis festzulegen, der dann für alle Anbieter gilt. Das neue Gesetz dürfte sich in der Praxis allerdings als zahnloser Tiger entpuppen, denn Verlage und Händler können die Preisbindung durch spezifische