Zombies im eigenen Haus
PREMIERE: ATTACKE DURCH HAUSHALTSGERÄTE Es ist mal wieder so ein Thema, wie Hollywood-Regisseure es lieben: Der Blog des Technik-Journalisten Brian Krebs, der über Sicherheit schreibt, wird mit der bislang größten gemessenen DDoS-Attacke lahmgelegt. Eine Datenmenge von 620 Gigabit pro Sekunde lassen auch einen der weltgrößten Internetprovider, Akamai, die Flügel strecken – die Seite geht vom Netz. Krebs vermutet dahinter den Racheakt eines BotnetzBetreibers, über den er berichtet hatte. Nun ist nicht nur die Größe des Angriffs eine Premiere, sondern auch die Art der Geräte, die hier zum Einsatz kommen. Angeblich handelt es sich um ferngesteuerte Haushaltsgeräte, von denen aus die Attacken durchgeführt wurden.
DIE GEFAHR DES SCHLAUEN HEIMS Nun waren es nicht Küchenmixer oder Stehlampen, die die Website von Brian Krebs angriffen. Das ist noch Zukunftsmusik. Es sollen Webcams, Router, Videokameras gewesen sein, die sich, mit einer Malware bestückt, zu einem ferngesteuerten Botnet zusammenschließen ließen. Gemeinsam schickten sie zu einem bestimmten Zeitpunkt Anfragen an die Website von Krebs und legten diese dadurch lahm. Die Geräte müssen keine große Leistung oder eine schnelle Internetverbindung haben. Es reicht, wenn es sehr viele sind. Sicherheitsexperten warnen schon lange vor der mangelnden Sicherheit vernetzter Kleingeräte.
DER FEIND IM EIGENEN WOHNZIMMER Überwachungskameras mit Internetanbindung beispielsweise sind sehr beliebt. Häufig werden Billiggeräte mit einem Standardpasswort ausgeliefert, das sich nicht einmal ändern lässt. Smart Home, also die Vernetzung aller möglichen Haushaltgeräte, liegt gerade im Trend. Die Konkurrenz ist groß, alle Hersteller wollen mitmischen – Sicherheitsaspekte bleiben da schnell außen vor. Hier sollte man als Käufer darauf achten, sich wirklich nur sichere Geräte ins Haus zu holen – sonst ist das Botnet aus Haushalt-Zombies bald kein Einzelfall mehr.
Herzlichst, Ihr