Whatsapp teilt mit Facebook
Der Messenger Whatsapp änderte die Nutzungsbedingungen und gibt nun persönliche Informationen an die Konzernmutter Facebook weiter. Das sind die Details.
„ FÜR SIE, unsere Nutzer, wird sich Folgendes ändern: Nichts“. Dieses Versprechen, das der Facebook-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg nach der 19-Milliarden-Dollar-Übernahme des Messengerdienstes Whatsapp im Frühjahr 2014 gab, galt gerade einmal zweieinhalb Jahre. Denn vor wenigen Wochen führte die Facebook-Tochter neue Nutzungsbedingungen ein, die eine engere Verzahnung der beiden früher selbstständigen Unternehmen zum Ziel haben. So gibt der Messenger zukünftig Kontoinformationen an die Konzernmutter weiter, darunter die persönliche Mobilfunknummer sowie die Art und Dauer der Nutzung. Wer die App in den vergangenen Wochen nutzte, bekam immer wieder den folgenden Hinweis angezeigt: „Bitte stimme den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie bis zum 26. September 2016 zu, um Whatsapp weiterhin zu benutzen.“Die Option „Nicht jetzt“verschob die Zustimmung nur; wie Whatsapp nach dem Stichtag mit Verweigerern umgeht, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar. Unter Umständen interpretiert man dies einfach als Zustimmung zur Datenweitergabe. Zwar lässt sich in den Einstellungen nachträglich die neue Option „Meine Account-Info tei- len“deaktivieren, doch das betrifft nur die Facebook-Werbung selbst. Denn gleichzeitig stellt das Unternehmen in seinen FAQs ( www. pcwelt.de/X7vWMu) unmissverständlich klar: „Die Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten und für andere Zwecke …“.
AGB alarmieren Datenschützer
Datenschützer wie der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar halten die neuen Nutzungsbedingungen für unwirksam und üben zum Teil scharfe Kritik. Caspar will die geänderten AGB deshalb prüfen lassen. Nach einem Bericht des Spiegel ( www.pcwelt. de/jRBD3B) will die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sogar überdenken, ob sie das mehr als zwei Jahre zurückliegende Fusionskontrollverfahren zwischen Facebook und Whatsapp neu aufrollen muss. Für Whatsapp-Nutzer stellt sich die Frage: Was tun? Also: Zustimmen, abwarten oder wechseln? Neben der individuellen Entscheidung ist der Wechsel so eine Sache, denn die meisten Menschen nutzen Whatsapp. Doch mit Threema gibt es eine Alternative.