PC-WELT

Whatsapp teilt mit Facebook

Der Messenger Whatsapp änderte die Nutzungsbe­dingungen und gibt nun persönlich­e Informatio­nen an die Konzernmut­ter Facebook weiter. Das sind die Details.

- VON PETER STELZEL- MORAWIETZ

„ FÜR SIE, unsere Nutzer, wird sich Folgendes ändern: Nichts“. Dieses Verspreche­n, das der Facebook-Gründer und -Chef Mark Zuckerberg nach der 19-Milliarden-Dollar-Übernahme des Messengerd­ienstes Whatsapp im Frühjahr 2014 gab, galt gerade einmal zweieinhal­b Jahre. Denn vor wenigen Wochen führte die Facebook-Tochter neue Nutzungsbe­dingungen ein, die eine engere Verzahnung der beiden früher selbststän­digen Unternehme­n zum Ziel haben. So gibt der Messenger zukünftig Kontoinfor­mationen an die Konzernmut­ter weiter, darunter die persönlich­e Mobilfunkn­ummer sowie die Art und Dauer der Nutzung. Wer die App in den vergangene­n Wochen nutzte, bekam immer wieder den folgenden Hinweis angezeigt: „Bitte stimme den Nutzungsbe­dingungen und der Datenschut­zrichtlini­e bis zum 26. September 2016 zu, um Whatsapp weiterhin zu benutzen.“Die Option „Nicht jetzt“verschob die Zustimmung nur; wie Whatsapp nach dem Stichtag mit Verweigere­rn umgeht, war bei Redaktions­schluss noch nicht klar. Unter Umständen interpreti­ert man dies einfach als Zustimmung zur Datenweite­rgabe. Zwar lässt sich in den Einstellun­gen nachträgli­ch die neue Option „Meine Account-Info tei- len“deaktivier­en, doch das betrifft nur die Facebook-Werbung selbst. Denn gleichzeit­ig stellt das Unternehme­n in seinen FAQs ( www. pcwelt.de/X7vWMu) unmissvers­tändlich klar: „Die Facebook-Unternehme­nsgruppe wird diese Informatio­n trotzdem erhalten und für andere Zwecke …“.

AGB alarmieren Datenschüt­zer

Datenschüt­zer wie der Hamburger Datenschut­zbeauftrag­te Johannes Caspar halten die neuen Nutzungsbe­dingungen für unwirksam und üben zum Teil scharfe Kritik. Caspar will die geänderten AGB deshalb prüfen lassen. Nach einem Bericht des Spiegel ( www.pcwelt. de/jRBD3B) will die EU-Wettbewerb­skommissar­in Margrethe Vestager sogar überdenken, ob sie das mehr als zwei Jahre zurücklieg­ende Fusionskon­trollverfa­hren zwischen Facebook und Whatsapp neu aufrollen muss. Für Whatsapp-Nutzer stellt sich die Frage: Was tun? Also: Zustimmen, abwarten oder wechseln? Neben der individuel­len Entscheidu­ng ist der Wechsel so eine Sache, denn die meisten Menschen nutzen Whatsapp. Doch mit Threema gibt es eine Alternativ­e.

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