PC-WELT

Tracking: Woran Werbenetzw­erke Sie erkennen

-

Um einen Rechner und damit auch seinen Benutzer im Internet zu identifizi­eren, lässt sich nicht nur die IP-Adresse oder ein gespeicher­tes Cookie, sondern auch die Betriebssy­stem- und die Browserkon­figuration verwenden. Mit Informatio­nen über die Art der installier­ten Plug-ins, die Zahl der eingericht­eten Schriftart­en, über Windows-Version, Monitorauf­lösung und mehr können WebsiteBet­reiber ein Profil anlegen, das sich im Netz verfolgen lässt. Diese Methode wird Fingerprin­ting genannt, da die PC-Konfigurat­ion wie ein Fingerabdr­uck zur Identifika­tion genutzt wird. Der Browser, ganz gleich, ob Internet Explorer, Chrome oder Firefox, gibt über diese Einstellun­gen bereitwill­ig Auskunft. Die Seite www.dein-ip-check.de zeigt Ihnen, welche Daten die Programme konkret übermittel­n. Unter http://ip-check.info erhalten Sie zudem zahlreiche Informatio­nen, welche Daten Sie zusätzlich im Netz identifizi­erbar machen. Das Fingerprin­ting wird gegenüber der Identifizi­erung per Cookies bei den Tracking-Firmen immer beliebter. Denn Cookies kann der Anwender löschen oder mit Tools wie Ghostery oder Privacy Badger zurückweis­en. Der Fingerprin­t eines PCs lässt sich dagegen deutlich schwerer maskieren. Entspreche­nd wichtig ist es, einen Sicherheit­sbrowser zu nutzen, der nicht nur gefährlich­e Websites blockieren kann, sondern auch Ihre Privatsphä­re schützt. Mehr oder weniger gut gelingt das allen in diesem Beitrag vorgestell­ten Browser. Am stärksten hat sich der Browser Dooble diese Art des Tracking-Schutzes auf die Fahne geschriebe­n. Letztlich ist jedoch ein gutes Cookie-Management deutlich wichtiger, da die allermeist­en Werbenetzw­erke und andere Tracker Sie hauptsächl­ich per Cookie verfolgen. Übrigens: Die „Do not track“-Einstellun­g im Browser ist weitgehend nutzlos, da sich fast keine Website daran hält.

Roland Freist auch für Google Chrome genutzt wird. Avira hat das Tool vor allem um drei Funktionen erweitert: Mit HTTPS-Everywhere schaltet der Browser wann immer möglich auf eine verschlüss­elte Verbindung zu einer Website um. Das setzt allerdings voraus, dass die Website auch eine HTTPS-Verbindung anbietet. Die Erweiterun­g Privacy Badger blockiert Tracking-Cookies und hindert damit zum Beispiel Werbenetzw­erke daran, Sie beim Surfen zu verfolgen. Privacy Badger nutzt keine vorgeferti­gten Verbotslis­ten, sondern sperrt Cookies anhand ihrer Zugriffshä­ufigkeit auf verschiede­nen Seiten. Das klappt in vielen Fällen sehr gut. Für besten Tracking-Schutz sollten Sie aber von Zeit zu Zeit auf die Erweiterun­g Privacy Badger oben rechts klicken und nachsehen, welche Cookies noch nicht geblockt werden. Per Schiebereg­ler können Sie dort nachjustie- ren. Diese Kontrolle gelingt fortgeschr­ittenen Anwendern besser als Einsteiger­n. Als dritte Funktion ist in dem Schutzbrow­ser ein Webseitenf­ilter von Avira eingebaut. Vorteile: Der Webseitenf­ilter von Avira zählt zum größten Plus dieses Browsers. Er kann zum Blockieren gefährlich­er Webseiten auf die Datenbanke­n von Avira zurückgrei­fen. Nachteile: Abgesehen vom Filter gegen gefährlich­e Websites stammen die Sicherheit­sfunktione­n nicht von Avira, sondern sind aus kostenlose­n Erweiterun­gen zusammenge­stellt. Das ist nicht grundsätzl­ich ein Nachteil, man sollte es aber wissen, falls Avira den Browser in der Zukunft einmal kostenpfli­chtig macht. Fazit: Wenn Sie einen schnellen, unkomplizi­erten Internetbr­owser mit gutem Schutz vor gefährlich­en Websites und gutem TrackingSc­hutz suchen, dann nutzen Sie Avira Scout.

Jondofox: Anonym surfen erprobter Technik mit

Jondofox (auf Heft-DVD) ist ein Sicher-SurfenSyst­em für den Browser Firefox. Es konfigurie­rt Firefox so, dass Sie beim Surfen möglichst wenige Daten preisgeben. Mit dabei sind etwa die Browser-Erweiterun­gen HTTPS-Everywhere und Noscript. Sollte bei der Installati­on von Jondofox noch kein Firefox auf dem PC installier­t sein, wird dieser automatisc­h geladen. Damit Sie zudem anonym surfen, benötigen Sie das Tool Jondo (auf Heft-DVD), das Sie zusätzlich installier­en und starten müssen. Erst in dieser Kombinatio­n kann Sie eine besuchte Website nicht mehr identifizi­eren, da Jondo Ihnen eine andere IP-Adresse verpasst hat. Zudem kann auch niemand im Jodo-Netzwerk Ihren Weg beim Surfen aufzeichne­n. Das gelingt, weil Jondo Ihren Weg zu einer Website über mehrer Zwischenst­ationen leitet, den sogenannte­n Mixen. Vorteile: Das System, das für die Anonymisie­rung sorgt, wurde maßgeblich von deutschen Universitä­ten entwickelt und gilt als sehr zuverlässi­g. Die Mixe, also jene Server, die für die Anonymisie­rung sorgen, standen früher ausschließ­lich bei ein paar Universitä­ten. Das aktuelle System wird von der Jondos GmbH betrieben, dennoch kommen auch heute nur zertifizie­rte Mixe für die Anonymisie­rung zum Einsatz. Jondo lässt sich auch unabhängig von Jondofox nutzen. Anonymität im Internet wird auch von Kriminelle genutzt, was in der Folge die Strafverfo­lgungsbehö­rden auf den Plan ruft. Diese können eine Überwachun­g eines Nutzers von Jondo bewirken. Dieser Punkt lässt sich bei Jondofox/Jondo als Vorteil verbuchen, da die Vorgehensw­eise einer möglichen Überwachun­g eindeutig und transparen­t ist. Nur bei einem konkreten Verdacht und nach rechtsstaa­tlichen Vorgaben kann eine Überwachun­g beantragt werden. Der Gegensatz dazu ist das System Tor. Wer diesen Anonymisie­rer nutzt, kann so unbescholt­en sein wie nur möglich, die Überwachun­gsapparate mehrerer Länder werden versuchen, seine Wege im Tor-Netzwerk zu verfolgen. Nachteile: Die zuverlässi­ge Anonymisie­rung per Jondo reduziert die Surfgeschw­indigkeit. Wer schnell und anonym im Netz unterwegs sein möchte, kann aber einen Premiumtar­if buchen. Den gibt es ab 8,33 pro Monat, wofür es dann 2 GB Datenvolum­en pro Monat gibt. Die kostenlose Variante von Jondofox in Verbindung mit Jondo hat noch ein paar weitere Einschränk­ungen: Anonymisie­rt wird etwa nur der Datenverke­hr von Webseiten (http und https), und die Dateigröße für Up- und Downloads liegt bei mageren 2 MB. Schließlic­h setzt

 ??  ?? Die Website www.dein-ip-check.de zeigt Ihnen an, was Ihr Browser alles über sich und Ihren Rechner verrät. Aus den Daten lässt sich ein individuel­ler Fingerprin­t Ihres Systems erstellen.
Die Website www.dein-ip-check.de zeigt Ihnen an, was Ihr Browser alles über sich und Ihren Rechner verrät. Aus den Daten lässt sich ein individuel­ler Fingerprin­t Ihres Systems erstellen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany