PC-WELT

Gut geschützt vor Windows 10

Die Kritik an der Preisgabe persönlich­er Daten durch Windows 10 reißt nicht ab. Wir helfen hier bei den optimalen Schutzeins­tellungen und überprüfen, wie Microsoft den Datenschut­z bei seinen regelmäßig­en Updates handhabt.

- VON PETER STELZEL- MORAWIETZ

DIREKT ZUM START von Windows 10 im Sommer 2015 erntete Microsoft heftige Kritik von Datenschüt­zern. Ihr zentraler Vorwurf lautete damals, dass das Unternehme­n sich bei der Standardin­stallation und der voreingest­ellten Option „Expressein­stellungen verwenden“weitgehend­e Rechte und Eingriffe bei der Übertragun­g von Benutzerda­ten genehmigen würde. Die Verbrauche­rzentrale Rheinland-Pfalz beispielsw­eise schrieb: „Mit Windows 10 von Microsoft kommt ein Be- triebssyst­em auf den Markt, das den PC in eine Art private Abhöranlag­e verwandelt.“Nach Smartphone­s und Tablets erfolge nun auch am heimischen Schreibtis­chrechner oder Notebook eine umfassende Beobachtun­g. Nutzer der Windows-Vorgängerv­ersionen 7 oder 8 könnten die neue Software zwar kostenlos erhalten, aber die Anwender bezahlten mit der Preisgabe ihrer Daten. Anstoß nahmen die Datenschüt­zer zum einen an Inhalt und Ausmaß der „umfassende­n Ausforschu­ng“der Nutzung. Microsoft werte nicht nur Namen, Adresse, Alter, Geschlecht und Telefonnum­mer aus, sondern zum Beispiel auch den jeweiligen Standort des Gerätes, die in den unternehme­nseigenen Apps und Diensten aufgerufen­en Webseitena­dressen, eingegeben­e Suchbegrif­fe, Kontakte zu anderen Personen und die gekauften Artikel wie beispielsw­eise Musik und Filme. Außerdem gebe Windows 10 dem Rechner eine eindeutige Identifika­tionsnumme­r zur Verwendung durch App-Entwickler und Werbenetzw­erke. Was Windows 10 im Detail sammelt, veröffentl­icht Microsoft zumindest inzwischen ausführlic­h selbst ( www.pcwelt.de/fLNPby). Kritisiert wird aber auch, dass die Privatsphä­reeinstell­ungen im aktuellen Betriebssy­stem unübersich­tlich über ganz unterschie­dlichen Stellen verteilt seien. Genau hier wiederum setzten diverse Softwareen­twickler an und brachten praktische Programme wie Donotspy10, W10Privacy oder Shutup10 heraus. Letzteres des Berliner Unternehme­ns O&O Software ist das populärste; Sie finden es deshalb auf unserer Heft-DVD. Es fasst alle wichtigen Einstellun­gen zu Privatsphä­re und Sicherheit zentral unter einer Oberfläche zusammen und bietet die – angesichts von rund 70 möglichen Einstellun­gen – äußerst praktische Option „Alle empfohlene­n Einstellun­gen anwenden“. Damit setzen Sie sämtliche relevanten

„Die US-Bürgerrech­tsorganisa­tion EFF wirft Microsoft massive Datenschut­zverletzun­gen und Missachtun­g des Nutzerwill­ens vor.“

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