Gut geschützt vor Windows 10
Die Kritik an der Preisgabe persönlicher Daten durch Windows 10 reißt nicht ab. Wir helfen hier bei den optimalen Schutzeinstellungen und überprüfen, wie Microsoft den Datenschutz bei seinen regelmäßigen Updates handhabt.
DIREKT ZUM START von Windows 10 im Sommer 2015 erntete Microsoft heftige Kritik von Datenschützern. Ihr zentraler Vorwurf lautete damals, dass das Unternehmen sich bei der Standardinstallation und der voreingestellten Option „Expresseinstellungen verwenden“weitgehende Rechte und Eingriffe bei der Übertragung von Benutzerdaten genehmigen würde. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz beispielsweise schrieb: „Mit Windows 10 von Microsoft kommt ein Be- triebssystem auf den Markt, das den PC in eine Art private Abhöranlage verwandelt.“Nach Smartphones und Tablets erfolge nun auch am heimischen Schreibtischrechner oder Notebook eine umfassende Beobachtung. Nutzer der Windows-Vorgängerversionen 7 oder 8 könnten die neue Software zwar kostenlos erhalten, aber die Anwender bezahlten mit der Preisgabe ihrer Daten. Anstoß nahmen die Datenschützer zum einen an Inhalt und Ausmaß der „umfassenden Ausforschung“der Nutzung. Microsoft werte nicht nur Namen, Adresse, Alter, Geschlecht und Telefonnummer aus, sondern zum Beispiel auch den jeweiligen Standort des Gerätes, die in den unternehmenseigenen Apps und Diensten aufgerufenen Webseitenadressen, eingegebene Suchbegriffe, Kontakte zu anderen Personen und die gekauften Artikel wie beispielsweise Musik und Filme. Außerdem gebe Windows 10 dem Rechner eine eindeutige Identifikationsnummer zur Verwendung durch App-Entwickler und Werbenetzwerke. Was Windows 10 im Detail sammelt, veröffentlicht Microsoft zumindest inzwischen ausführlich selbst ( www.pcwelt.de/fLNPby). Kritisiert wird aber auch, dass die Privatsphäreeinstellungen im aktuellen Betriebssystem unübersichtlich über ganz unterschiedlichen Stellen verteilt seien. Genau hier wiederum setzten diverse Softwareentwickler an und brachten praktische Programme wie Donotspy10, W10Privacy oder Shutup10 heraus. Letzteres des Berliner Unternehmens O&O Software ist das populärste; Sie finden es deshalb auf unserer Heft-DVD. Es fasst alle wichtigen Einstellungen zu Privatsphäre und Sicherheit zentral unter einer Oberfläche zusammen und bietet die – angesichts von rund 70 möglichen Einstellungen – äußerst praktische Option „Alle empfohlenen Einstellungen anwenden“. Damit setzen Sie sämtliche relevanten
„Die US-Bürgerrechtsorganisation EFF wirft Microsoft massive Datenschutzverletzungen und Missachtung des Nutzerwillens vor.“