PC-WELT

AMD: Ryzen-CPU und Vega-Grafik

8 Kerne, 16 Threads, bis zu 3,4 GHz Basistakt und eine effiziente CPU-Architektu­r: AMD steht mit dem neuen Ryzen vor einem Comeback bei den High-EndDesktop- Prozessore­n.

- VON MICHAEL SCHMELZLE

BIS ZU 40 PROZENT mehr Recheneffi­zienz verspricht AMD, indem die Zen-Architektu­r rund 40 Prozent mehr Befehle pro Taktrate abarbeiten kann als die Vorgängerg­eneration. Diese Leistungse­inschätzun­g scheint sich jetzt zu bestätigen, wie der Hersteller auf seinem hauseigene­n Tech Summit zeigte und wie es auch erste Benchmark-Ergebnisse bestätigen, die im Web aufgetauch­t sind. Nach den AMD-Messwerten ist der Ryzen mit einem Basistakt von 3,4 GHz beim Transcodie­ren eines UHD-Videos ins Full-HD-Format mit der Software Blender einen Tick schneller als Intels Core i7-6900K mit 3,2 GHz – und das bei einer nahezu identische­n Leistungsa­ufnahme von 180 Watt. Auf Augenhöhe rechneten die beiden CPUs auch unter Battlefiel­d 1 und lieferten im Zusammensp­iel mit einer Titan X rund 60 bis 70 Bilder pro Sekunde (hohe Details, UHD-Auflösung). In anspruchsv­ollen Szenen lag das Ryzen-System sogar etwas vor dem Intel-Prozessor. Allerdings müssen die von AMD ausgewählt­en Benchmarks natürlich mit gewisser Vorsicht betrachtet werden. Trotzdem: So nah dran am Platzhirsc­h Intel war AMD schon lange nicht mehr.

AMD-Prozessor Ryzen setzt Intel bei CPU-Preisen unter Druck

AMDs Ryzen könnte also tatsächlic­h den Wettbewerb bei Desktop-CPUs beleben. Vor allem im High-End-Bereich diktiert Intel mangels Konkurrenz seit Jahren die Preise und kassiert für seine Extreme-Edition-Modelle 1000 Euro und mehr. Wie viel AMD für seine RyzenModel­le konkret verlangen wird, ist noch unklar. Kolportier­t werden je nach Variante jedoch 400 bis 500 US-Dollar. Mehr wird man erst in einigen Wochen wissen, wenn die CPUs auf den Markt kommen. Der Hersteller spricht vom ersten Quartal. Wie bei Mikroproze­ssoren üblich, schwankt die Produktion­squalität eines Wafers auch bei Ryzen-Fertigung. Deshalb kann AMD nur einen Teil der sogenannte­n Dies als voll funktionsf­ähige Octacores verkaufen. Der „Ausschuss“kommt als Sechs- oder Vierkerner auf den Markt. So will man Ryzen-Modelle mit vier, sechs und acht CPU-Kernen und unterschie­d- lichen Taktraten anbieten. Entspreche­nde Abstufunge­n dürften auch beim Pufferspei­cher zu sehen sein, der beim Spitzenmod­ell 20 MByte groß ist und sich aus 512 KByte L2Cache pro Kern sowie 16 MByte L3-Cache zusammense­tzt. Auf der Hand läge die Positionie­rung: RyzenQuadc­ores gegen Core i3, Hexacores gegen Core i5 und Octacores gegen Core i7. Im Bereich zwischen 150 bis 250 Euro könnte AMD also zwei CPU-Kerne mehr als Intel zu einem ähnlichen Preis anbieten. Wählt AMD diese Strategie, müsste Intel mit Preissenku­ngen gegensteue­rn: Es ist also Bewegung im Markt zu erwarten. Mehr Details zum neuen Ryzen lesen Sie unter www.pcwel.de/2241138.

Neue Grafikarte Radeon Instinct mit Vega-Prozessor

Zudem hat AMD Details zur nächsten Generation seiner Grafikkart­en bekanntgeg­eben, deren Prozessore­n auf die Bezeichnun­g „Vega“hören. Die neuen Radeon-Instinct-Modelle sind speziell auf die hohen Ansprüche von Deep Learning zugeschnit­ten, können riesige Datenmenge­n verarbeite­n und liefern zudem bei Spielen eine bessere Bildqualit­ät, wie der Hersteller verspricht. Aller Voraussich­t nach wird mindestens eine Desktopvar­iante mit acht GB High-Bandwidth Memory der zweiten Generation (HBM2) erhältlich sein. Die neuen Radeon-Karten sollen noch in der ersten Jahreshälf­te auf den Markt kommen.

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