PC-WELT

Funktionsw­eisen von Firewalls

- VON DAVID WOLSKI

Eine Firewall, die ihren Namen verdient, arbeitet auf einer eigenen Hardware und befindet sich zwischen dem Internetan­schluss (Router) und dem lokalen Netzwerk. Im Heimnetzwe­rk kommen solche Firewalls so gut wie nie zum Einsatz. In den meisten Fällen wird ein Filter im Router verwendet. Drei Arten der Firewall-Filter stellen wir hier vor. Paketfilte­r: Die einfachste Form der Firewall trifft Entscheidu­ngen anhand von Absender- und Zieladress­en sowie von angegebene­n Ports. Die Analyse der Pakete erfolgt also in der Netzwerksc­hicht. Die Konfigurat­ion besteht aus manuell erstellten Zugriffsli­sten mit exakter Angabe von erlaubten Ports und Adressen. Die Firewall hat ansonsten keine Ahnung vom Inhalt der Pakete, und die Zuordnung zu einem Dienst erfolgt nur anhand der angegebene­n Portnummer. Die meisten WLAN/DSL-Router lassen sich zu diesem Firewall-Typ konfigurie­ren. Einige Regeln der Windows-Firewall arbeiten ebenfalls nach diesem Prinzip. Stateful Packet Inspection (SPI): Anstatt nur den Header von Netzwerkpa­keten anzusehen, macht dieser Typ von Firewall die Filterrege­ln abhängig vom Zustand einer Verbindung. Schickt ein PC aus dem lokalen Netz eine HTTP-Anfrage an einen Webserver im Internet, dann merkt sich die Stateful Packet Inspection diese Anfrage. Die Firewall erlaubt dann Antwortpak­ete von außen für eine bestimmte Zeit, falls diese an den anfragende­n Rechner gehen sollen. Andernfall­s wird nicht angeforder­ter Traffic verworfen. Hochwertig­e Router, wie etwa die Fritzbox, verwenden SPI, ebenso die Windows-Firewall. Network Address Translatio­n: Lokale Netzwerke nutzen private Subnetze, beispielsw­eise 192.168.0.x. Diese Adressen existieren nur in privaten Netzen; im Internet kommen Sie nicht vor und werden dort auch nicht geroutet. An der Schnittste­lle zwischen Heimnetz und Internet sitzt der (DSL-)Router. Einer seiner Aufgaben ist die Übersetzun­g von internen Adressen in externe Adressen. Das System wird Network Address Translatio­n (NAT) genannt. Bei NAT behauptet der Router gegenüber allen Hosts im Internet, dass er der Absender aller Pakete ist, die tatsächlic­h aber von mehreren Geräten im lokalen Netz stammen. Dazu setzt er die vom Internetpr­ovider zugeteilte, meist dynamische IP-Adresse als Absenderan­gabe in jedes abgehende Paket ein. Damit die von dort kommenden Antworten das richtige Gerät im LAN erreichen, bekommen eintreffen­de Pakete wieder die passende Empfängera­dresse eingesetzt, die NAT aus einer zuvor erstellen Tabelle entnimmt. NAT ist nicht nur eine Lösung für den IPv4-Adressenma­ngel, sondern sorgt auch für Sicherheit: Von außen sind die LAN-Teilnehmer nicht über ihre tatsächlic­he Adresse erreichbar. Ob NAT eine Sicherheit­sfunktion ist oder nicht, darüber streiten sich FirewallEx­perten. Aus dem Blickwinke­l von Praktikern lässt sich sagen: Für Heimnetzwe­rke, aus denen keine Serverdien­ste heraus angeboten werden, reicht NAT als Abschirmun­g gegen unerwünsch­ten Traffic aus. Weitere Infos zu den Feinheiten der Firewall finden Sie unter www.pcwelt. de/1914381.

Newspapers in German

Newspapers from Germany