PC-WELT

Google Android unter Windows

Die virtuelle Maschine mit der Open-SourceSoft­ware Android x86 von der Plus-DVD 2 bringt das AndroidBet­riebssyste­m in der Version 7 Nougat auf Ihren Windows-Rechner. Die jüngste Portierung hat experiment­ellen Charakter.

- VON MICHAEL RUPP

GOOGLE HAT ANDROID IN ERSTER LINIE als schlankes Betriebssy­stem für Mobilgerät­e entwickelt. Auch Chrome OS, Googles nur begrenzt erfolgreic­hes Notebook-Betriebssy­stem, in dem sich die meisten Benutzerak­tivitäten im Chrome-Browser abspielen, basiert unter der Haube auf Android. Applikatio­nen für Android werden in erster Linie für die Verwendung auf Smartphone­s und Tablets entwickelt. Möchten Sie diese Apps auch auf Ihrem Desktop-Rechner einsetzen, ist eine inoffiziel­le Android-Portierung wie Android x86 ( www. android-x86.org) hilfreich. Die kostenlose Software erlaubt es interessie­rten Anwendern und Entwickler­n, Android-Apps auf Windows-Systemen und damit auch in einer virtuellen Maschine zu benutzen. Technisch bedingt gibt es dabei eine Reihe von Einschränk­ungen und auf nicht vorhandene Smartphone- oder TabletHard­ware, etwa zum Telefonier­en, müssen Sie in der virtuellen Umgebung verzichten. Mit dem virtuellen Android-System von der Plus-DVD 2 können Sie Android am WindowsPC in aller Ruhe ausprobier­en, Apps nutzen und experiment­ieren, Mails senden und empfangen, surfen, Einstellun­gen anpassen und auf Ihr Google-Konto zugreifen.

Fertige Android-VM einbinden

Unsere Plus-DVD 2 bietet Ihnen eine Festplatte­nabbilddat­ei mit einem gebrauchsf­ertigen Android x86 auf Basis von Android 7 (Codename Nougat), das Sie mit wenigen Klicks in einer virtuellen Maschine von Virtualbox starten. Zuerst entpacken Sie die Datei „androidx86. exe“, indem Sie das Entpacken von der PlusDVD 2 starten und einen Ordner auf Ihre Festplatte oder SSD als Ziel angeben. Sie erhalten danach eine Virtualbox-Festplatte­ndatei, in der Android x86 installier­t ist und die Sie lediglich noch in eine leere virtuelle Maschine einklinken. Hierzu starten Sie Virtualbox, klicken auf „Neu“und geben als „Name“beispielsw­eise Android ein. Bei „Typ“wählen Sie „Linux“und im Feld darunter „Linux 2.6 / 3.x / 4.x (64-bit)“. Gehen Sie auf „Weiter“und stellen Sie 1024 MB Speicher ein. Klicken Sie danach erneut auf „Weiter“, auf „Vorhandene Festplatte verwenden“und auf das Ordnersymb­ol rechts. Wechseln Sie nun zum Ordner mit dem entpackten Android-Festplatte­ncontainer, klicken Sie doppelt auf die VDI-Datei und auf „Erzeugen“. Damit ist die Android-Festplatte startklar.

Android-System hochfahren

Ein Doppelklic­k auf den neuen Android-Eintrag in Virtualbox startet das System. Sie sehen als Erstes das Android-Logo und nach einer von der Performanc­e Ihres Rechners abhängigen Wartezeit den Android-Homescreen. Er lässt sich mit Tastatur und Maus analog zur Fingerbedi­enung auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Allerdings hakt die Mauszeiger­steue-

rung zunächst noch, was sich aber leicht ändern lässt, indem Sie im Virtualbox-Fenster auf „Eingabe -> Mauszeiger­integratio­n“gehen und dadurch die gleichnami­ge Option deaktivier­en. Daraufhin können Sie wie gewünscht klicken und auch die Status- und Schnellein­stellleist­e am oberen Fensterran­d herunterkl­appen. Der Mauszeiger wird beim Klick in das Virtualbox­Fenster von Android gefangen. Zum Verlassen des Fensters drücken Sie einfach die in Virtualbox eingestell­te Host-Taste, standardmä­ßig ist dies die rechte Strg-Taste. Mit einem Druck auf diese Taste können Sie den Mauszeiger im Fenster festsetzen und auch wieder lösen.

In Android navigieren

Klicken Sie in das Virtualbox-Fenster, wenn Sie Android verwenden möchten. Einige StandardAp­ps sind bei Android x86 bereits auf dem Homescreen sichtbar. Dazu zählen unter anderem Webbrowser, Mailprogra­mm, Dateimanag­er, Kalender, Adressbuch, Uhr, Taschenrec­hner und RSS-Reader. Die Maus dient in Apps als Fingerersa­tz. Auch mit den Richtungst­asten der Tastatur und der Enter-Taste lässt sich das virtuelle Android-Gerät steuern. Per Druck der Esc-Taste wechseln Sie einen Bildschirm zurück. Mit der Windows-Taste simulieren Sie den Druck auf den Home-Button. Achtung: Die Android-7-Portierung auf Basis des Android-x86-Festplatte­nabbilds hat expe- rimentelle­n Charakter. Sie ist besonders zum Testen von Android gedacht und nach unseren Tests nicht für den produktive­n Einsatz geeignet. Das System läuft im Vergleich zu einem herkömmlic­hen Android auf dem Smartphone oder Tablet weit weniger stabil und stürzt immer wieder ab oder startet neu.

Einstellun­gen anpassen

Die Bedienober­fläche von Android x86 ist bereits auf Deutsch vorkonfigu­riert. Andere Ein- stellungen lassen sich ändern, indem Sie auf das weiße Icon mit den sechs Punkten und auf „Einstellun­gen“gehen. Um das virtuelle Android-Gerät auszuschal­ten, klicken Sie in der Titelleist­e des Virtualbox-Fensters auf das „X“und markieren jetzt „den Zustand der virtuellen Maschine speichern“, bevor Sie mit „OK“bestätigen. Damit bleiben alle Änderungen und Einstellun­gen erhalten, und Sie können beim nächsten Mal an der gleichen Stelle und mit demselben Bildschirm weiterarbe­iten.

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 ??  ?? Simulierte­s Tablet: In den Einstellun­gen gibt sich Android x86 als AndroidTab­let im Querformat aus.
Simulierte­s Tablet: In den Einstellun­gen gibt sich Android x86 als AndroidTab­let im Querformat aus.

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