Google Android unter Windows
Die virtuelle Maschine mit der Open-SourceSoftware Android x86 von der Plus-DVD 2 bringt das AndroidBetriebssystem in der Version 7 Nougat auf Ihren Windows-Rechner. Die jüngste Portierung hat experimentellen Charakter.
GOOGLE HAT ANDROID IN ERSTER LINIE als schlankes Betriebssystem für Mobilgeräte entwickelt. Auch Chrome OS, Googles nur begrenzt erfolgreiches Notebook-Betriebssystem, in dem sich die meisten Benutzeraktivitäten im Chrome-Browser abspielen, basiert unter der Haube auf Android. Applikationen für Android werden in erster Linie für die Verwendung auf Smartphones und Tablets entwickelt. Möchten Sie diese Apps auch auf Ihrem Desktop-Rechner einsetzen, ist eine inoffizielle Android-Portierung wie Android x86 ( www. android-x86.org) hilfreich. Die kostenlose Software erlaubt es interessierten Anwendern und Entwicklern, Android-Apps auf Windows-Systemen und damit auch in einer virtuellen Maschine zu benutzen. Technisch bedingt gibt es dabei eine Reihe von Einschränkungen und auf nicht vorhandene Smartphone- oder TabletHardware, etwa zum Telefonieren, müssen Sie in der virtuellen Umgebung verzichten. Mit dem virtuellen Android-System von der Plus-DVD 2 können Sie Android am WindowsPC in aller Ruhe ausprobieren, Apps nutzen und experimentieren, Mails senden und empfangen, surfen, Einstellungen anpassen und auf Ihr Google-Konto zugreifen.
Fertige Android-VM einbinden
Unsere Plus-DVD 2 bietet Ihnen eine Festplattenabbilddatei mit einem gebrauchsfertigen Android x86 auf Basis von Android 7 (Codename Nougat), das Sie mit wenigen Klicks in einer virtuellen Maschine von Virtualbox starten. Zuerst entpacken Sie die Datei „androidx86. exe“, indem Sie das Entpacken von der PlusDVD 2 starten und einen Ordner auf Ihre Festplatte oder SSD als Ziel angeben. Sie erhalten danach eine Virtualbox-Festplattendatei, in der Android x86 installiert ist und die Sie lediglich noch in eine leere virtuelle Maschine einklinken. Hierzu starten Sie Virtualbox, klicken auf „Neu“und geben als „Name“beispielsweise Android ein. Bei „Typ“wählen Sie „Linux“und im Feld darunter „Linux 2.6 / 3.x / 4.x (64-bit)“. Gehen Sie auf „Weiter“und stellen Sie 1024 MB Speicher ein. Klicken Sie danach erneut auf „Weiter“, auf „Vorhandene Festplatte verwenden“und auf das Ordnersymbol rechts. Wechseln Sie nun zum Ordner mit dem entpackten Android-Festplattencontainer, klicken Sie doppelt auf die VDI-Datei und auf „Erzeugen“. Damit ist die Android-Festplatte startklar.
Android-System hochfahren
Ein Doppelklick auf den neuen Android-Eintrag in Virtualbox startet das System. Sie sehen als Erstes das Android-Logo und nach einer von der Performance Ihres Rechners abhängigen Wartezeit den Android-Homescreen. Er lässt sich mit Tastatur und Maus analog zur Fingerbedienung auf dem Smartphone oder Tablet steuern. Allerdings hakt die Mauszeigersteue-
rung zunächst noch, was sich aber leicht ändern lässt, indem Sie im Virtualbox-Fenster auf „Eingabe -> Mauszeigerintegration“gehen und dadurch die gleichnamige Option deaktivieren. Daraufhin können Sie wie gewünscht klicken und auch die Status- und Schnelleinstellleiste am oberen Fensterrand herunterklappen. Der Mauszeiger wird beim Klick in das VirtualboxFenster von Android gefangen. Zum Verlassen des Fensters drücken Sie einfach die in Virtualbox eingestellte Host-Taste, standardmäßig ist dies die rechte Strg-Taste. Mit einem Druck auf diese Taste können Sie den Mauszeiger im Fenster festsetzen und auch wieder lösen.
In Android navigieren
Klicken Sie in das Virtualbox-Fenster, wenn Sie Android verwenden möchten. Einige StandardApps sind bei Android x86 bereits auf dem Homescreen sichtbar. Dazu zählen unter anderem Webbrowser, Mailprogramm, Dateimanager, Kalender, Adressbuch, Uhr, Taschenrechner und RSS-Reader. Die Maus dient in Apps als Fingerersatz. Auch mit den Richtungstasten der Tastatur und der Enter-Taste lässt sich das virtuelle Android-Gerät steuern. Per Druck der Esc-Taste wechseln Sie einen Bildschirm zurück. Mit der Windows-Taste simulieren Sie den Druck auf den Home-Button. Achtung: Die Android-7-Portierung auf Basis des Android-x86-Festplattenabbilds hat expe- rimentellen Charakter. Sie ist besonders zum Testen von Android gedacht und nach unseren Tests nicht für den produktiven Einsatz geeignet. Das System läuft im Vergleich zu einem herkömmlichen Android auf dem Smartphone oder Tablet weit weniger stabil und stürzt immer wieder ab oder startet neu.
Einstellungen anpassen
Die Bedienoberfläche von Android x86 ist bereits auf Deutsch vorkonfiguriert. Andere Ein- stellungen lassen sich ändern, indem Sie auf das weiße Icon mit den sechs Punkten und auf „Einstellungen“gehen. Um das virtuelle Android-Gerät auszuschalten, klicken Sie in der Titelleiste des Virtualbox-Fensters auf das „X“und markieren jetzt „den Zustand der virtuellen Maschine speichern“, bevor Sie mit „OK“bestätigen. Damit bleiben alle Änderungen und Einstellungen erhalten, und Sie können beim nächsten Mal an der gleichen Stelle und mit demselben Bildschirm weiterarbeiten.