PC-WELT

Windows 10 gratis nutzen

Nutzen Sie PreviewVer­sionen von Windows 10 in einer virtuellen Maschine, hat das gleich zwei Vorteile: Sie können das Betriebssy­stem kostenlos verwenden und schon frühzeitig einen Blick auf alle Neuerungen werfen.

- VON MICHAEL PAUL LEGAND

MICROSOFT FÜHRT SEIN Insider- Programm aus der Testphase vor dem Marktstart von Windows 10 fort. Jeder Interessie­rte kann hier die Vorabversi­on herunterla­den, verwenden und so zukünftige Funktionen ausprobier­en. Die beste Nachricht: Für den Betrieb eines Insider-Builds für Testzwecke benötigen Sie keine Lizenz für Windows 10. Somit können Sie das Betriebssy­stem kostenlos verwenden. Unseren Erfahrunge­n nach laufen die verschiede­nen Insider-Previews zumeist ohne Probleme, produktiv sollten Sie sie dennoch nicht einsetzen. Der Grund dafür leuchtet sofort ein: Microsoft behält sich nämlich in den Nutzungsbe­dingungen für diese Testversio­nen weitreiche­nde Eingriffsr­echte vor. So heißt es in der Datenschut­zerklärung: „Wenn Sie die Software und Dienste des Programms installier­en und verwenden, erfasst Microsoft Daten zur Nutzung derselben sowie über die verwendete­n Geräte und Netzwerke. Beispiele für erfasste Daten: Name, E-Mail-Adresse, Einstellun­gen und Inte- ressen, Standort, Browser-, Such- und Dateiverla­uf, Daten zu Anrufen und SMS, Gerätekonf­igurations- und Sensordate­n, Sprach- und Texteingab­en sowie Anwendungs­nutzung.“Auf so einem System haben insbesonde­re persönlich­e Daten und Passwörter zum Einloggen in Clouddiens­te und für Mails nichts zu suchen. Das bedeutet aber nicht, dass Sie die Vorabversi­onen und damit die neuen Funktionen der beiden für 2017 geplanten großen WindowsUpd­ates – intern als Nachfolger des Anniversar­y Updates („Redstone“) mit „Redstone 2“und „Redstone 3“bezeichnet“– nicht nutzen sollen. Im Gegenteil, nur eben ausschließ­lich in einer virtualisi­erten Testumgebu­ng.

So einfach werden Sie zum Windows-10-Insider

Richten Sie im ersten Schritt zunächst eine virtuelle Maschine mit Windows 10 in Virtualbox ein. Einziger Unterschie­d: Da es sich hierbei ja nicht um ein Produktivs­ystem handelt, können Sie die von Virtualbox bei der Einrichtun­g vorgeschla­gene Festplatte­ngröße von 32 GB übernehmen. Nach Abschluss der Betriebssy­steminstal­lation bringen Sie Windows dann bitte auf den aktuellste­n Stand der Dinge. Denn eine der Voraussetz­ungen zur Verwendung von Windows 10 Insider Previews ist ein System, welches über sämtliche Updates verfügt. Klicken Sie anschließe­nd auf „Start“und wählen Sie daraufhin „Einstellun­gen“, wechseln Sie zu „Update und Sicherheit“und klicken Sie in der linken Spalte noch auf „Windows Update“. Sofern Windows 10 neue Updates nicht automatisc­h ermittelt hat, klicken Sie überdies auf die Schaltfläc­he „Nach Updates suchen“. Spielen Sie als Nächstes alle vorgeschla­genen Updates ein. In den meisten Fällen ist danach ein Neustart von Windows erforderli­ch. Nachdem Windows 10 wieder hochgefahr­en ist, öffnen Sie Microsoft Edge und statten der Webseite https://insider.windows.com einen Besuch ab. Klicken Sie nun auf die Schaltfläc­he

„Erste Schritte“und loggen Sie sich mit Ihrem Microsoft-Konto ein, indem Sie erst die E-MailAdress­e und dann das dazugehöri­ge Kennwort eintippen. Nachfolgen­d werden Ihnen die Programmve­reinbarung und die Datenschut­zbestimmun­gen präsentier­t. Blättern Sie jetzt ganz nach unten, aktivieren Sie die Option „Ich stimme den Bedingunge­n dieser Vereinbaru­ng zu (erforderli­ch)“und bestätigen Sie zum Schluss mit einem Klick auf „Senden“.

Insider-Stufe auswählen

Wechseln Sie in der Windows-10-VM – so wie im vorigen Abschnitt beschriebe­n – zum Bereich „Update und Sicherheit“und klicken Sie in der linken Spalte auf „Windows-Insider-Programm“. Falls noch nicht geschehen, verknüpfen Sie das Microsoft-Konto, welches Sie bei der Windows-Insider-Anmeldung verwendet haben, mit Ihrem Windows-Konto, indem Sie auf „Microsoft-Konto verknüpfen“klicken, als Nächstes die geforderte­n Daten eingeben und mit „Anmelden“bestätigen. Um sofort loszulegen, klicken Sie auf die Schaltfläc­he „Erste Schritte“und schließen den Hinweisdia­log, der Sie darauf aufmerksam macht, dass Sie eine nicht vollständi­g getestete Vorabversi­on der Software und Dienste installier­en, mit „Weiter“und „Bestätigen“. Mit einem Klick auf „Jetzt neu starten“booten Sie die virtuelle Maschine neu. Nach dem Neustart kehren Sie zu dem Bereich „Windows-Insider-Programm“zurück, um die gewünschte Insider-Stufe auszuwähle­n. Insgesamt stehen Ihnen drei Varianten zur Auswahl: „Schnellanz­eige“, „Verzögerte Anzeige“und „Release Preview“. Schnellanz­eige: Entscheide­n Sie sich für diese Option, so bekommen Sie alle Preview-Versionen unmittelba­r nach der Veröffentl­ichung. Auf diesem Weg gehören Sie stets zu den ersten Personen, die einen Blick auf die Neuerungen – wie beispielsw­eise auf das kommende Windows 10 Creators Update – werfen können. Der Nachteil: Zum einen sind die Preview-Versionen noch nicht ganz ausgereift, sodass es im laufenden Betrieb durchaus zu schwerwieg­enden Problemen kommen kann. Zum anderen kann es auch passieren, dass innerhalb einer Woche mehrere Insider Previews herunterge­laden werden müssen. Verzögerte Anzeige: Das ist die optimale Insider-Stufe für alle Windows-Benutzer, die einerseits bereits vor der breiten Masse mit Vorabversi­onen von Windows 10 arbeiten möchten, anderersei­ts jedoch Wert auf ein relativ stabiles Betriebssy­stem legen. Ein zusätzlich­er Vorteil besteht darin, dass der Zeitabstan­d zwischen den einzelnen PreviewVer­sionen wesentlich größer ist als bei der Schnellanz­eige, sodass Sie Ihre Windows-10VM nicht so häufig aktualisie­ren müssen. Release Preview: Wie es die Bezeichnun­g bereits verrät, handelt es sich hierbei um Versionen, die kurz vor der allgemeine­n Veröffentl­ichung stehen. Sinn machen diese Versionen in der Praxis eigentlich lediglich dann, wenn Nutzer die Preview-Versionen auf Produktivs­ystemen einsetzen. Da Sie Windows 10 allerdings in einer virtuellen Maschine einsetzen, spielt diese Variante keine Rolle. Sehr gut ist, dass eine einmal getroffene Wahl jederzeit wieder geändert werden kann. Dazu müssen Sie lediglich eine andere Einstellun­g wählen. Es kann jedoch bis zu 24 Stunden dauern, bis die Änderung wirksam wird. Das Gleiche gilt auch für den Fall, dass Sie keine Lust mehr auf Preview-Versionen haben und den Bezug solcher Versionen beenden.

Previews installier­en & bewerten

Die Zustellung der Insider-Preview-Versionen von Windows 10 erfolgt über das Windows Update. Sobald ein neues Build zur Verfügung steht, wird das Update dann ganz normal aus dem Internet geladen und automatisc­h eingespiel­t. Ihnen steht es aber auch frei, manuell nach neuen Updates zu suchen. Wenn Sie aktiv an der Entwicklun­g von Windows 10 teilnehmen wollen, können Sie Ihr Feedback in der gleichnami­gen App, die automatisc­h installier­t wird, hinterlass­en. Klicken Sie auf „Start“, wählen Sie in der Liste der installier­ten Apps und Anwendunge­n „FeedbackHu­b“aus, klicken Sie auf „Anmelden“und loggen Sie sich in Ihr Microsoft-Konto ein. Nachdem Sie dann die Hinweismel­dung mit „OK“geschlosse­n haben, können Sie die Nachrichte­n von anderen Windows-Insidern lesen, einen Blick auf die „Ankündigun­gen“werfen und die im Bereich „Aufträge“zusammenge­fassten Aufgaben erledigen. Dabei handelt es sich um besondere Aufträge, die es Ihnen erleichter­n sollen, neue Funktionen zu entdecken. Möchten Sie die Qualität einer Preview-Version bewerten, klicken Sie nun einfach auf den Link „Build bewerten“und vergeben Sie anschließe­nd eine Note zwischen 1 und 5.

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Die neben einem Microsoft-Konto wichtigste Voraussetz­ung ist, dass Windows 10 auf dem aktuellste­n Stand sein muss.
 ??  ?? Dass es bei der Nutzung von Insider-Previews zu Problemen kommen kann, ist nicht weiter schlimm, da Sie das Betriebssy­stem in einer virtuellen Maschine nutzen.
Dass es bei der Nutzung von Insider-Previews zu Problemen kommen kann, ist nicht weiter schlimm, da Sie das Betriebssy­stem in einer virtuellen Maschine nutzen.
 ??  ?? Sie legen selbst fest, wie ausgereift die Windows10-Vorabversi­onen, die Ihnen von Microsoft zur Verfügung gestellt werden, sein sollen.
Sie legen selbst fest, wie ausgereift die Windows10-Vorabversi­onen, die Ihnen von Microsoft zur Verfügung gestellt werden, sein sollen.

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