Linux Mint als Zweitsystem
Als Desktop-Linux mit klassischem Bedienkonzept ist Linux Mint für Windows- Nutzer interessant. In einer virtuellen Maschine lässt sich die Cinnamon Edition mit Startmenü und Systemleiste ganz intuitiv nutzen.
WER LINUX ERNSTHAFT AUSPROBIEREN und in einer virtuellen Maschine unter Windows produktiv einsetzen will, ohne sich in der Tiefe mit der Administrierung zu befassen, liegt bei Linux Mint richtig. Diese sorgfältig gepflegte Distribution bietet einen robusten Unterbau, einen ansprechenden Desktop und ein großes Softwarepaket, mit dem sich viele Standardaufgaben erledigen lassen. Linux Mint basiert auf Ubuntu und ist in vier Varianten erhältlich: In der „KDE Edition“mit KDE-Desktop, als „Mate Edition“mit MateOberfläche, mit schlankem Xfce sowie in der „Cinnamon Edition“, auf deren Desktop sich Windows-Nutzer leicht zurechtfinden.
Einsatzbereite virtuelle Maschine von der Plus-DVD 2 kopieren
Das vorkonfigurierte Linux-Mint-System für Virtualbox auf der Plus-DVD 2 basiert auf der Cinnamon-Edition und ist sofort einsatzbereit. Ergänzend dazu zeigen wir Ihnen, wie Sie Linux Mint mit alternativem Desktop von der Projektseite www.linuxmint.com laden und selbst für die Nutzung im Virtualbox-System einrichten. Entpacken Sie die Datei „linuxmint.exe“über das Menü der Plus-DVD 2 oder über einen Doppelklick in einen leeren Ordner. Starten Sie Virtualbox, wählen Sie „Datei -> Appliance importieren“, wechseln Sie in den Entpackordner mit Linux Mint, klicken Sie nun doppelt auf die OVA-Datei, auf „Weiter“und auf „Importieren“. Jetzt erscheint Linux Mint als virtuelle Maschine in Virtualbox. Klicken Sie danach den Eintrag mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Ändern“und gehen Sie zu „Anzeige“. Ist hier auf Ihrem PC die Option „3D-Beschleunigung aktivieren“auswählbar, setzen Sie ein Häkchen davor und bestätigen Sie mit „OK“. Zum Start von Linux Mint klicken Sie doppelt auf den Eintrag in der Systemliste am linken Fensterrand von Virtualbox. Nach einer kurzen Wartezeit zeigt sich der Mint-Desktop. Verwenden Sie als Benutzername „pcwelt“und als das zugehörige Passwort ebenfalls „pcwelt“. Auch das Administratorpasswort lautet „pcwelt“.
Linux Mint mit alternativem Desktop für Virtualbox
Wenn Sie sich einen Eindruck von Linux Mint mit KDE-, Mate- oder Xfce-Desktop verschaffen wollen, laden Sie die Wunschvariante von www. linuxmint.com auf Ihren Rechner. In Virtualbox erstellen Sie mittels „Neu“eine leere Maschine. Legen Sie dann einen Namen, als Typ die Option „Linux“sowie bei „Version“die Vorgabe „Ubuntu (32-bit)“oder „Ubuntu (64-bit)“fest. Eine spezielle Linux-Mint-Unterstützung bietet Virtualbox nicht, doch da Mint auf Ubuntu basiert, ist die Einstellung „Ubuntu“optimal. Mittels „Weiter“weisen Sie möglichst 4096 MB Hauptspeicher zu. Zwar läuft das System auch mit 2048 MB RAM, doch erst ab 4096 MB arbeitet Linux Mint angenehm flott. Im folgenden Schritt erzeugen Sie eine virtuelle Festplatte. Das Grundsystem fordert rund 10 GB Speicher-
platz. Um Reserven für Software-Installationen und Benutzerdateien zu haben, empfiehlt sich eine Laufwerksgröße von 32 GB. Übernehmen Sie die Vorgabe „VDI (VirtualBox Disk Image)“und wählen Sie bitte im nächsten Fenster „dynamisch alloziiert“. Temponachteile innerhalb von Linux Mint ergeben sich durch die dynamische Anpassung nicht. Ein Klick auf „Erzeugen“schließt die PC-Erstellung ab.
Virtuellen Rechner starten und Installation fortsetzen
Gehen Sie in Virtualbox mit einem Doppelklick auf das neue Linux-Mint-System. Navigieren Sie im nun erscheinenden Dialogfenster zum Ordner mit der heruntergeladenen ISO-Datei von Linux Mint und klicken Sie sie doppelt an. Dann bootet Linux Mint im Fenster. Auf dem Desktop finden Sie den Link „Install Linux Mint“– klicken Sie darauf und wählen Sie „Deutsch“als Sprache aus. Nach einem Klick auf „Weiter“sollten Sie ein Häkchen vor „Installation von Drittanbieter-Software für Grafik- und WLANGeräte, Flash, MP3 und andere Medien“setzen. Damit installieren Sie die genannte Software, beispielsweise den Adobe Flash Player. Im nächsten Schritt wählen Sie dann aus, wie Linux Mint eingerichtet werden soll. Entscheiden Sie sich für die Option „Festplatte löschen und Linux Mint installieren“. Bestätigen Sie mit „Jetzt installieren“und „Weiter“. Die folgenden Dialoge bestätigen Sie ebenfalls mit „Weiter“, bis Sie zum Festlegen Ihres Benutzernamens aufgefordert werden. Hier tragen Sie auch das gewünschte Passwort ein und können die automatische Systemanmeldung einschalten. Mit „Weiter“beginnt der eigentliche Installationsvorgang. Ist er abgeschlossen, klicken Sie bitte auf „Jetzt neu starten“.
Erster Start der eingerichteten Linux-Mint-Maschine
Sie starten Linux Mint durch einen Doppelklick auf den virtuellen PC im Verwaltungsfenster von Virtualbox. Nach dem Booten der virtuel- len Maschine sehen Sie je nach der gewählten Anmeldeeinstellung die Benutzeranmeldung oder gelangen direkt auf den Desktop. Jetzt steht die Installation der Gasterweiterungen an, durch die Linux Mint besser an Virtualbox angepasst wird. Wählen Sie in der Menüleiste „Geräte -> Gasterweiterungen einlegen“und bestätigen Sie als Nächstes durch „Ausführen“sowie Ihr Passwort. In das angezeigte Textfenster tippen Sie y und drücken anschließend die Enter-Taste. Nachdem das Fenster geschlossen wurde, starten Sie Linux Mint über den MenüButton unten links neu. Nach dem Neustart werfen Sie die auf dem Desktop angezeigte virtuelle Gasterweiterungs-CD per Rechtsklick und „Auswerfen“aus. Nun können Sie mit dem System arbeiten. Nach einiger Zeit meldet sich die „Aktualisierungsverwaltung“und weist Sie über ein blinkendes Symbol in der Starterleiste von Linux Mint auf bereitliegende Updates hin, die nach der Eingabe Ihres Passworts heruntergeladen und installiert werden.