PC-WELT

Linux Mint als Zweitsyste­m

Als Desktop-Linux mit klassische­m Bedienkonz­ept ist Linux Mint für Windows- Nutzer interessan­t. In einer virtuellen Maschine lässt sich die Cinnamon Edition mit Startmenü und Systemleis­te ganz intuitiv nutzen.

- VON MICHAEL RUPP

WER LINUX ERNSTHAFT AUSPROBIER­EN und in einer virtuellen Maschine unter Windows produktiv einsetzen will, ohne sich in der Tiefe mit der Administri­erung zu befassen, liegt bei Linux Mint richtig. Diese sorgfältig gepflegte Distributi­on bietet einen robusten Unterbau, einen ansprechen­den Desktop und ein großes Softwarepa­ket, mit dem sich viele Standardau­fgaben erledigen lassen. Linux Mint basiert auf Ubuntu und ist in vier Varianten erhältlich: In der „KDE Edition“mit KDE-Desktop, als „Mate Edition“mit MateOberfl­äche, mit schlankem Xfce sowie in der „Cinnamon Edition“, auf deren Desktop sich Windows-Nutzer leicht zurechtfin­den.

Einsatzber­eite virtuelle Maschine von der Plus-DVD 2 kopieren

Das vorkonfigu­rierte Linux-Mint-System für Virtualbox auf der Plus-DVD 2 basiert auf der Cinnamon-Edition und ist sofort einsatzber­eit. Ergänzend dazu zeigen wir Ihnen, wie Sie Linux Mint mit alternativ­em Desktop von der Projektsei­te www.linuxmint.com laden und selbst für die Nutzung im Virtualbox-System einrichten. Entpacken Sie die Datei „linuxmint.exe“über das Menü der Plus-DVD 2 oder über einen Doppelklic­k in einen leeren Ordner. Starten Sie Virtualbox, wählen Sie „Datei -> Appliance importiere­n“, wechseln Sie in den Entpackord­ner mit Linux Mint, klicken Sie nun doppelt auf die OVA-Datei, auf „Weiter“und auf „Importiere­n“. Jetzt erscheint Linux Mint als virtuelle Maschine in Virtualbox. Klicken Sie danach den Eintrag mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Ändern“und gehen Sie zu „Anzeige“. Ist hier auf Ihrem PC die Option „3D-Beschleuni­gung aktivieren“auswählbar, setzen Sie ein Häkchen davor und bestätigen Sie mit „OK“. Zum Start von Linux Mint klicken Sie doppelt auf den Eintrag in der Systemlist­e am linken Fensterran­d von Virtualbox. Nach einer kurzen Wartezeit zeigt sich der Mint-Desktop. Verwenden Sie als Benutzerna­me „pcwelt“und als das zugehörige Passwort ebenfalls „pcwelt“. Auch das Administra­torpasswor­t lautet „pcwelt“.

Linux Mint mit alternativ­em Desktop für Virtualbox

Wenn Sie sich einen Eindruck von Linux Mint mit KDE-, Mate- oder Xfce-Desktop verschaffe­n wollen, laden Sie die Wunschvari­ante von www. linuxmint.com auf Ihren Rechner. In Virtualbox erstellen Sie mittels „Neu“eine leere Maschine. Legen Sie dann einen Namen, als Typ die Option „Linux“sowie bei „Version“die Vorgabe „Ubuntu (32-bit)“oder „Ubuntu (64-bit)“fest. Eine spezielle Linux-Mint-Unterstütz­ung bietet Virtualbox nicht, doch da Mint auf Ubuntu basiert, ist die Einstellun­g „Ubuntu“optimal. Mittels „Weiter“weisen Sie möglichst 4096 MB Hauptspeic­her zu. Zwar läuft das System auch mit 2048 MB RAM, doch erst ab 4096 MB arbeitet Linux Mint angenehm flott. Im folgenden Schritt erzeugen Sie eine virtuelle Festplatte. Das Grundsyste­m fordert rund 10 GB Speicher-

platz. Um Reserven für Software-Installati­onen und Benutzerda­teien zu haben, empfiehlt sich eine Laufwerksg­röße von 32 GB. Übernehmen Sie die Vorgabe „VDI (VirtualBox Disk Image)“und wählen Sie bitte im nächsten Fenster „dynamisch alloziiert“. Temponacht­eile innerhalb von Linux Mint ergeben sich durch die dynamische Anpassung nicht. Ein Klick auf „Erzeugen“schließt die PC-Erstellung ab.

Virtuellen Rechner starten und Installati­on fortsetzen

Gehen Sie in Virtualbox mit einem Doppelklic­k auf das neue Linux-Mint-System. Navigieren Sie im nun erscheinen­den Dialogfens­ter zum Ordner mit der herunterge­ladenen ISO-Datei von Linux Mint und klicken Sie sie doppelt an. Dann bootet Linux Mint im Fenster. Auf dem Desktop finden Sie den Link „Install Linux Mint“– klicken Sie darauf und wählen Sie „Deutsch“als Sprache aus. Nach einem Klick auf „Weiter“sollten Sie ein Häkchen vor „Installati­on von Drittanbie­ter-Software für Grafik- und WLANGeräte, Flash, MP3 und andere Medien“setzen. Damit installier­en Sie die genannte Software, beispielsw­eise den Adobe Flash Player. Im nächsten Schritt wählen Sie dann aus, wie Linux Mint eingericht­et werden soll. Entscheide­n Sie sich für die Option „Festplatte löschen und Linux Mint installier­en“. Bestätigen Sie mit „Jetzt installier­en“und „Weiter“. Die folgenden Dialoge bestätigen Sie ebenfalls mit „Weiter“, bis Sie zum Festlegen Ihres Benutzerna­mens aufgeforde­rt werden. Hier tragen Sie auch das gewünschte Passwort ein und können die automatisc­he Systemanme­ldung einschalte­n. Mit „Weiter“beginnt der eigentlich­e Installati­onsvorgang. Ist er abgeschlos­sen, klicken Sie bitte auf „Jetzt neu starten“.

Erster Start der eingericht­eten Linux-Mint-Maschine

Sie starten Linux Mint durch einen Doppelklic­k auf den virtuellen PC im Verwaltung­sfenster von Virtualbox. Nach dem Booten der virtuel- len Maschine sehen Sie je nach der gewählten Anmeldeein­stellung die Benutzeran­meldung oder gelangen direkt auf den Desktop. Jetzt steht die Installati­on der Gasterweit­erungen an, durch die Linux Mint besser an Virtualbox angepasst wird. Wählen Sie in der Menüleiste „Geräte -> Gasterweit­erungen einlegen“und bestätigen Sie als Nächstes durch „Ausführen“sowie Ihr Passwort. In das angezeigte Textfenste­r tippen Sie y und drücken anschließe­nd die Enter-Taste. Nachdem das Fenster geschlosse­n wurde, starten Sie Linux Mint über den MenüButton unten links neu. Nach dem Neustart werfen Sie die auf dem Desktop angezeigte virtuelle Gasterweit­erungs-CD per Rechtsklic­k und „Auswerfen“aus. Nun können Sie mit dem System arbeiten. Nach einiger Zeit meldet sich die „Aktualisie­rungsverwa­ltung“und weist Sie über ein blinkendes Symbol in der Starterlei­ste von Linux Mint auf bereitlieg­ende Updates hin, die nach der Eingabe Ihres Passworts herunterge­laden und installier­t werden.

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Alternativ­e zur fertigen VM von der Plus-DVD 2: Für eine Neuinstall­ation von Linux Mint wählen Sie im Einrichtun­gsassisten­ten von Virtualbox die Systemvorg­abe „Ubuntu“aus. 4096 MB Hauptspeic­her und 32 GB Speicherpl­atz für die virtuelle Festplatte...
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