Quality of Service: So geht’s, das bringt‘s
Die QoS-Funktionen eines Routers machen den Internetzugang nicht schneller. Sie sollen aber dafür sorgen, dass es sich so anfühlt. Dafür ordnen sie die Datenpakete nach vorgegebenen Regeln an: Wichtiges wird schneller übertragen, weniger Wichtiges kann warten. Was für den Router wichtig sein soll, bestimmen Sie über die QoS-Einstellungen, die sich je nach Router unterscheiden: Meist können Sie damit bestimmte Dienste bevorzugen, zum Beispiel Spiele oder VoIP-Telefonate. Oder Sie legen fest, dass der Router alle Daten von einem bestimmten Heimnetzgerät mit hoher Priorität behandeln soll – zum Beispiel vom Tablet, über das Sie Streamingvideos anschauen. Einige Router gestatten auch, einzelnen Geräten eine bestimmte Onlinebandbreite zuzuordnen: So sorgen Sie zum Beispiel dafür, dass der Spiele-PC des Sohnes nicht den Arbeits-PC der Eltern ausbremst. Einige Router bieten auch automatisches QoS: Sie erkennen anhand einer im Router hinterlegten Datenbank, welche Daten schneller befördert werden müssen als andere. Der Router kann per QoS nur den Upload beeinflussen, also die Datenpakete, die aus dem Heimnetz ins Internet gehen. Doch indirekt wirkt sich diese Funktion auch stark auf die Download-Datenrate aus: Denn beim Download erwartet der Sender nach einer bestimmten Datenmenge eine Empfangsbestätigung der Gegenstelle (ACK-Paket) – bleibt diese aus (zum Beispiel weil der Router erst Daten für eine andere Anwendung verschickt), verzögert sich der Download. Wenn Sie per QoS den Versand der ACK-Pakete priorisieren, sorgen Sie dafür, dass der Download nicht ausgebremst wird. Je kleiner die Internetbandbreite ist, desto stärker wirkt sich QoS aus. Auch in einem großen Heimnetz, in dem viele Geräte gleichzeitig aufs Internet zugreifen, können QoS-Regeln hilfreich sein. So können Sie problemlos mit QoS oder einzelnen Regeln experimentieren, denn die Funktion lässt sich bei fast allen Routern auch ohne Schwierigkeit wieder deaktivieren.