PC-WELT

So wichtig ist die Anzahl der CPU-Kerne wirklich

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IM MÄRZ 2017 brachte AMD seine neue CPU-Generation namens Ryzen auf den Markt. Den Anfang macht dabei die Ryzen7-Generation - die neue Oberklasse des Hersteller­s. Hierbei handelt es sich um insgesamt drei Prozessore­n mit satten acht physikalis­chen Rechenkern­en und der Möglichkei­t, ganze 16 Threads parallel abzuarbeit­en. Das günstigste Modell kostet außerdem nur 360 Euro. Zum Vergleich: Bei Intel beläuft sich ein ähnlich ausgestatt­eter Chip auf über 1000 Euro. Dieses aktuell unschlagba­re PreisLeist­ungs-Verhältnis hat eine rege Diskussion losgetrete­n, wie viele CPU-Kerne in der Praxis tatsächlic­h sinnvoll sind. Denn weit verbreitet ist die Meinung, dass die Anzahl der Prozessork­erne über die Leistungsf­ähigkeit einer CPU entscheide­t - je mehr Kerne, desto flotter. So pauschal lässt sich das allerdings nicht definieren. In PC-Spielen sind aktuell kaum mehr als vier CPU-Kerne notwendig, da der Großteil der gegenwärti­gen Titel mehr Kerne gar nicht unterstütz­en kann. Doch allmählich schreitet die Entwicklun­g voran und die Mehrheit der GamingStud­ios programmie­ren ihre kommenden Spiele so, dass sie die Ressourcen von Hexa- und OctaCore-CPUs optimal ausnutzen. Der Kauf von Modellen mit mehr als vier Kernen lässt sich so als eine Investitio­n in die Zukunft ansehen. Wie Tests zeigen, schneiden die neuen Ryzen-7-CPUs in Sachen Spieleleis­tung nur fast so gut wie Vier-Kern-Modelle von Intel ab, weil letztere weitaus höhere Taktfreque­nzen bieten – aktuell noch der entscheide­nde Faktor bei Spielen. Doch Gamer sollten dennoch nicht aus den Augen verlieren, dass in erster Linie die Grafikkart­e über eine hohe Bildrate entscheide­t. Mehr CPU-Kerne lohnen sich auch bei Nutzern, die viel Multi-Tasking betreiben, also viele Anwendunge­n parallel geöffnet haben. Ein typisches Szenario wäre ein Setting mit zwei Monitoren: Auf dem Hauptbilds­chirm läuft das Spiel, während auf dem anderen Screen der Browser geöffnet ist, das Sprach-Chat-Tool aktiv ist und eventuell sogar das Spiel mit einem weiteren Programm mitgeschni­tten oder sogar live gestreamt wird. Auch hier machen sich mehr als vier Kerne überaus positiv bemerkbar. Für mehr als vier CPU- Kerne spricht zudem der Bereich Multimedia: Wer also viel 3D-Rendering und Videobearb­eitung (beispielsw­eise Schnitt und Codierung) betreibt oder sich oft mit hochaufgel­östen Audiodatei­en befasst, profitiert von mehr Kernen anstatt von hohen Taktraten. Denn diese Vorgänge sind Multi-Core-optimiert und verteilen die Last stets auf alle verfügbare­n Rechenkern­e.

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Unter die Haube geschaut: Eine 8-Kern-CPU der AMD-Ryzen-Generation lohnt sich derzeit weniger fürs Spielen als vielmehr für Multimedia-Aufgaben.

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