Grenzen der Anonymisierung mit Tails
Tails und vergleichbare Systeme zum Schützen Ihrer IP-Adresse beim Surfen schaffen eine relative, jedoch keine absolute Anonymität beim Surfen. Tails kann Ihre IP-Adresse zwar ziemlich gut verschleiern, allerdings nicht vollständig unsichtbar machen. Es liegt in der grundlegenden Funktionsweise des IP-Adresssystems, dass niemand vollständig anonym im Internet unterwegs sein kann, denn das TCP/IP-Protokoll hinterlässt immer Spuren. So arbeitet Tails: Die bei Ihren Aktivitäten im Internet anfallenden Daten werden mit Tails und vergleichbaren Tor-Systemen in kleinste Informationspakete aufgeteilt und über das Internet transportiert. Die einzelnen Pakete haben immer einen Absender und einen Empfänger – beide mit eindeutiger IP-Adresse. Ohne diese Informationen ist es nicht möglich, eine Kommunikation aufzubauen und die Pakete zu übertragen. Anonymisierungstechnik, wie sie in Tails steckt, muss sich deshalb damit begnügen, die Spuren wenigstens zu verwischen. Tor im Hintergrund: Tails nutzt dafür das Tor-Netzwerk und dessen Server. Vor dem Verbindungsaufbau erhält Tails von einem Tor-Verzeichnisserver eine Liste der derzeit verfügbaren Knoten. Der TorClient in Tails baut über den ersten Server eine verschlüsselte Verbindung auf. Die Daten fließen chiffriert über zwei weitere Tor-Server bis zur Zieladresse. Das Netzwerk Tor steht über andere Clients natürlich auch ohne das System Tails zur Verfügung. Tails nimmt Ihnen allerdings die Konfiguration ab, geht standardmäßig über Tor online und bietet weitere Sicherheit: Für die Verschlüsselung des eingesetzten Datenträgers kommt Luks zum Einsatz, beim Browser wird eine verschlüsselte Kommunikation priorisiert, und Mails werden mit Open PGP verschlüsselt. Ferner ist die Messenger-Kommunikation über OTR (Off-the-Record) abgesichert, und zusätzlich gibt es zum sicheren Löschen von Daten innerhalb des virtuellen Tails-PCs noch Nautilus Wipe.