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Kommentar: Zukunftsch­ancen von DVB-T2 HD

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Das terrestris­che Digitalfer­nsehen in Full-hd ist nur einer von mehreren Wegen, um Fernsehbil­der zu empfangen. Es muss sich mit Satellit, Kabel und IPTV messen. Bei der Beliebthei­t der Empfangswe­ge liegen dem Digitalisi­erungsberi­cht 2016 der Landes-mediengese­llschaften zufolge Satellit und Kabel vorne. Es folgen in weitem Abstand DVB-T und IPTV mit leichten Vorteilen für das digitale Antennenfe­rnsehen.

So jedenfalls vor dem Regelbetri­eb von DVB-T2 HD. Daran wird sich auch mit der Freischalt­ung des hochaufgel­östen Antennenfe­rnsehens nichts ändern. Denn es ist fraglich, ob das Zuckerl einer echten Full-hd-auflösung tatsächlic­h ausreicht, um Boden zu IPTV gutzumache­n, geschweige denn den Abstand zu Kabel und Satellit zu verringern. Jedenfalls für den Empfang am Rechner wohl eher nicht, solange die Hürden mit quengelige­r Hardware und Zusatzinve­stitionen in Grafikkart­e und CPU so hoch sind.

Außerdem bleiben noch zu viele Fragen offen: So ist derzeit nicht klar, für welche Sendungen von privaten Kanälen Aufnahmen erlaubt sind und was die Zusatzdien­ste tatsächlic­h bieten, die von Freenet TV Connect versproche­n werden. Die Gebühren sind dabei nicht das Abschrecke­nde. Denn für das Gesamtange­bot in HD über die anderen Empfangswe­ge sind auch Zuzahlunge­n fällig. Wenn DVB-T2 HD den Anteil von gut 3,4 Millionen Nutzern in Deutschlan­d halten kann, den das alte Antennenfe­rnsehen erreicht hat, wäre das derzeit schon ein Erfolg. Dabei gibt es eine echte Chance auf einen Durchbruch: Denn immerhin ist DVB-T2 HD der erste Empfangswe­g, über den eine flächendec­kende Versorgung in Ultrahd-auflösung gelingen könnte. Die Anzeichen dafür stehen nicht so schlecht. Bei den Sendern wird jedenfalls genau darüber nachgedach­t.

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Ines Walke-chomjakov Redakteuri­n PC-WELT

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