Social Bots in der Praxis
Chatbots sollen den Nutzern dank künstlicher Intelligenz und Sprachassistenten das Leben vereinfachen.
Eine Vorabversion dieser Bots hat Microsoft bereits auf der BUILD 2016 vorgestellt: In Demos wurden die Möglichkeiten demonstriert, die diese Chatbots bieten können, wenn sie beispielsweise von Online-shops oder bei Onlinedienstleistungen angeboten werden.
Ein Beispiel: In einem Skype-gespräch wird der Nutzer zu einem Besuch in London eingeladen. Cortana erkennt die Einladung und bietet zunächst an, den Termin im Terminkalender zu vermerken. Anschließend empfiehlt Cortana die Buchung eines Hotels und bietet für den gewünschten Zeitraum eine Auswahl an. Entscheidet sich der Nutzer für ein Hotel, stellt Cortana eine Verbindung mit dem Chatbot des Hotels her, übergibt die Reisedaten und teilt dem Nutzer die verfügbaren Zimmer mit. Innerhalb von Skype kann der Nutzer das Zimmer buchen, der Chatbot des Hotels schließt die Reservierung ab. Cortana lernt mit der Zeit die Vorlieben seines Nutzers kennen, dazu gehören auch seine Lieblingsspeisen. Hat der Nutzer Hunger auf Pizza, kann er Cortana mitteilen: „Bestell mir bitte meine Lieblingspizza.“Cortana stellt automatisch eine Verbindung mit dem Chatbot eines Lieferdienstes her, bestellt die Pizza, erledigt die Bezahlung, und einige Minuten später klingelt es an der Haustür.
Solche Chatbots sollen in der neuen Vision von Microsoft nicht nur bei Skype zum Einsatz kommen, sondern auch bei anderen Konversationstools. „Conversations as a Platform“heißt das neue Konzept, das Microsoft-chef Satya Nadella zum ersten Mal während der Eröffnung der BUILD 2016 vorstellte. Die Plattform könne die Art und Weise verändern, wie die Nutzer mit Cortana & Co. interagieren. Dabei folgt „Conversations as a Platform“drei Prinzipien:
1) Die menschliche Sprache soll das neue User Interface sein. 2) Bots sind die neuen Apps und digitale Assistenten sind die neuen Meta-apps.
3) Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen sind Bestandteil sämtlicher Interaktionen.
Zur Entwicklung solcher Chatbots hat Microsoft auf der BUILD 2016 die neue Cortana Intelligence Suite, die Cognitive Service API und das Microsoft Bot Framework präsentiert.
Dass Chatbots mit KI und maschinellem Lernen sich auch negativ entwickeln können, musste Microsoft erst kürzlich mit dem Twitterbot Tay lernen. Tay wurde von Benutzern testweise derart stark mit rassistischen Tweets bombardiert, dass der Bot schließlich selbst rassistische Tweets verfasste und vom Netz genommen werden musste. Das soll, so versprach es Satya Nadella während der Keynote, nicht mehr vorkommen.
Auch Facebook arbeitet an Gruppenchatbots für den Facebook Messenger. Sie lassen sich beispielsweise in Gruppenchats integrieren und informieren die Chat-teilnehmer dort etwa über aktuelle Nachrichten, Sportergebnisse oder den Status einer Lieferung. In den USA sind bereits Chatbots von The Score oder der Nba-mannschaft Sacramento Kings im Einsatz. Mit der neuen Funktion könnten sie bald auch in Gruppenchats zum Einsatz kommen.