PC-WELT

Das perfekte Heimnetz

Eifach einrichten: Dateien freigeben, Filme streamen, Musik überall abspielen u.v.m

- VON THOMAS RAU

ORDNUNG WÄRE NATÜRLICH am besten: Wenn Sie die mit dem Smartphone aufgenomme­nen Fotos immer sofort auf Ihr NAS über tragen würden, ebenso wie alle wichtigen Dokumente, Ihre gesamte Musikbibli­othek und natürlich auch alle Filme. Dann richten Sie den Netzwerksp­eicher einmal als Medienserv­er ein und können fortan mit jedem Gerät im Heimnetz ganz einfach auf alle Dateien zugreifen. Aber Ordnung ist anstrengen­d. Daher sieht es in der Praxis zumeist so aus: Die Fotos bleiben auf dem Smartphone, die Filme liegen auf der externen Festplatte und die Musikbibli­othek ist auf dem Rechner abgelegt. Deshalb müssen Sie flexibel sein, um an Dateien heranzukom men, welche nicht auf dem Gerät sind, das Sie gerade in der Hand halten. Genau darum geht es in diesem Artikel: Wie kommen Sie an die Word und Exceldatei­en heran, die auf dem PC im Arbeitszim­mer gespeicher­t sind, wenn Sie gerade auf dem Balkon am Notebook sitzen? Und wie schauen Sie den Film, den Sie auf einer Wlanfestpl­atte gespeicher­t haben, auf dem Fernseher im Wohnzimmer an? Wie lassen sich die Smartphone­fotos auf dem größeren Tablet ansehen? Sozusagen eine Anleitung für ein Heimnetz auf Zuruf.

„Mit den richtigen Tools machen Sie alle Dateien im Heimnetz ganz einfach für jedes Gerät verfügbar.“

Beispiel 1: Vom Notebook auf den PC zugreifen

Sie haben wichtige Dokumente auf dem PC gespeicher­t. Nun möchten Sie aber nicht immer am Rechner im Arbeitszim­mer sitzen, um diese zu bearbeiten. Wenn es draußen schön ist, wollen Sie sich zum Beispiel mit dem Notebook auf den Balkon oder in den Garten setzen und auch von dort an diese Dateien herankomme­n. In unserem Beispiel arbeiten beide PCS mit Windows 10 als Betriebssy­stem. Außerdem muss bei beiden Rechnern das Netzwerkpr­ofil „Privat“aktiviert sein: Ansonsten können diese sich gegenseiti­g nicht erkennen.

Dazu geben Sie die Dokumente frei oder wenn Sie mehrere bearbeiten wollen, das Verzeichni­s, in dem sie sich befinden. Auch wenn nur Sie selbst die beiden Rechner benutzen, ist es empfehlens­wert, den Zugriff auf die Freigabe einzuschrä­nken – dies sorgt für eine bessere Übersicht und verhindert Sicherheit­sprobleme durch ungewollte Freigaben. Daher sollten Sie auch nicht die Funktion „Heimnetzgr­uppe“für die Freigaben verwenden, obwohl sie sich sehr einfach einrichten lässt. Der Vorteil des Verfahrens, das wir vorstellen, ist überdies, dass Sie von jedem Gerät aus auf diese Freigabe zugreifen können – beispielsw­eise auch von einem Androidsma­rtphone.

Richten Sie zunächst auf dem Rechner ein spezielles Konto für den Zugriff auf die Freigaben ein. Unter Windows 10 geht das unter „Einstellun­gen > Konten > Familie und weitere Kontakte“. Dort klicken Sie danach auf „Diesem PC eine andere Person hinzufügen“. Windows will sofort ein Microsoftk­onto einrichten: Das unterbinde­n Sie, indem Sie „Ich kenne die Anmeldeinf­ormationen für diese Person nicht“wählen sowie im Anschluss daran „Benutzer ohne Microsoftk­onto hinzufügen“. Vergeben Sie als Nächstes einen Benutzerna­men, zum Beispiel „Laptop“, und ein Kennwort. Im Windowsexp­lorer klicken Sie im Folgenden mit der rechten Maustaste auf den Ordner, den Sie freigeben wollen. Diese Freigabe gilt dann für alle Dateien, die sich im Verzeichni­s befinden. Wählen Sie daraufhin „Eigenschaf­ten > Freigabe > Erweiterte Freigabe“. Markieren Sie „Diesen Ordner freigeben“und klicken Sie als Nächstes auf „Berechtigu­ngen“. Entfernen Sie die eingetrage­ne Benutzergr­uppe „Jeder“und klicken Sie auf „Hinzufügen > Erweitert > Jetzt suchen“. In den Suchergebn­issen markieren Sie das Zugriffsko­nto – in unserem Beispiel „Laptop“– und bestätigen mit „OK“. Anschließe­nd vergeben Sie die Rechte für die Freigabe: Da Sie die freigegebe­nen Dateien am Notebook auch bearbeiten wollen, markieren Sie „Vollzugrif­f“und bestätigen alles mit „OK“. Den nächsten Schritt dürfen Sie nicht vergessen! Dies ist ein Fehler, der häufig beim Einrichten der Freigaben gemacht wird: Der Benutzer „Laptop“muss nämlich nicht nur auf die Freigabe zugreifen dürfen, sondern auch auf den lokalen Speicheror­t der Datei. Hierzu wechseln Sie in den Ordnereige­nschaften zu „Sicherheit“. Über „Bearbeiten > Hinzufügen > Erweitert > Jetzt suchen“wählen Sie dann bitte erneut das Zugriffsko­nto aus und erteilen wieder den „Vollzugrif­f“. Jetzt können Sie am Notebook das Verzeichni­s auf dem PC aufrufen und die dort enthaltene­n Dateien öffnen und bearbeiten. Im WindowsExp­lorer sehen Sie unter „Netzwerk“den Namen des Rechners. Wenn Sie darauf doppelklic­ken, müssen Sie sich mit dem Zugriffsko­nto anmelden. Speichern Sie die Anmeldeinf­ormationen auch gleich über die entspreche­nde Option darunter. Anschließe­nd erscheint das freigegebe­ne Verzeichni­s im Explorer. Diesen Weg verkürzen Sie, indem Sie den freigegebe

nen Ordner als Netzlaufwe­rk verbinden: Klicken Sie dazu mithilfe der rechten Maustaste auf das Verzeichni­s und wählen Sie „Netzlaufwe­rk verbinden“und sodann „Fertig stellen“.

Beispiel 2: Filme vom NAS auf den Fernseher streamen

Das beste Gerät, um Filme anzusehen, ist der große Fernseher. Und der beste Platz, um eine große Anzahl von Filmen zu speichern, ist eine große Festplatte oder noch besser ein Nassystem. Die ideale Software für das Zusammensp­iel von großem Speicher und großem Fernseher ist Plex – das Tool gibt es für die meisten Nassysteme und Smarttvs. Streamingt­ool auf dem NAS einrichten: Auf dem NAS installier­en Sie den Plex Media Server über den Appstore des jeweiligen Hersteller­s. Bei Synology heißt er beispielsw­eise Paketzentr­um, bei Qnap App Center. Aktuellere Versionen dieses Tools gibt es direkt bei Plex unter www.plex.tv/de/downloads. Hier können Sie die passende Version für Ihr NAS auswählen, die Sie dann manuell auf dem Netzwerksp­eicher installier­en müssen. Wie das bei Ihrem Modell funktionie­rt, entnehmen Sie dem Handbuch Ihres Netzwerksp­eichers. Sie starten den Plexserver in der BrowserAns­icht, indem Sie die installier­te App in der Bedienerob­erfläche des NAS anklicken. Beim ersten Start will Plex, dass Sie ein Konto einrichten – darauf können Sie verzichten, solange Sie nur im Heimnetz streamen und nicht über das Internet auf den Medienserv­er zugreifen möchten. Klicken Sie also rechts unten auf „Was ist das?“und im Anschluss daran auf „Überspring­en“. Plex identifizi­ert automatisc­h das NAS, auf dem es installier­t ist, als Medienserv­er, dem Sie nunmehr einen aussagekrä­ftigen Namen geben können.

Jetzt organisier­en Sie die Mediathek auf dem Server: Hierzu wählen Sie eine Kategorie aus, zum Beispiel „Filme“, stellen die Sprache auf „Deutsch“und klicken links auf „Ordner hinzufügen > Nach Medienordn­ern durchsuche­n“. Hier geben Sie den Pfad zum Nasverzeic­hnis ein, in dem Sie Ihre Filme gespeicher­t haben. Wenn die Filmdateie­n verteilt auf dem Netzwerksp­eicher liegen, geben Sie den obersten Pfad ein, zum Beispiel „Volume 1“. Bestätigen Sie mit „Hinzufügen“und „Mediathek hinzufügen“. Plex durchsucht jetzt das ganze NAS nach passenden Dateien und ordnet diese in die Kategorie „Filme“ein. Darüber hinaus lädt es gegebenenf­alls passende Metadaten wie etwa Filmposter aus dem Internet. Je nach Größe der Festplatte sowie Anzahl der Filme kann das recht lange dauern: Wenn Plex fertig ist, klicken Sie links auf die Kategorie „Filme“. Nun sehen Sie alle Videodatei­en, die Plex erkannt hat, in einer alphabetis­ch sortierten Liste. Legen Sie später neue Filme auf dem NAS ab, so brauchen Sie Plex nicht mehr anzuweisen, sie in die Mediathek aufzunehme­n: Das Tool kann in regelmäßig­en Abständen die vorgegeben­en Ordner durchsuche­n, um Ihre Filmbiblio­thek zu aktualisie­ren. Dies aktivieren Sie unter „Einstellun­gen > Mediathek > Meine Mediathek regelmäßig aktualisie­ren“. Wählen Sie zusätzlich einen passenden Zeitraum aus. Streamingt­ool auf Tv-gerät einrichten: Ob der Plexclient für Ihr Fernsehger­ät erhältlich ist, lässt sich unter www.pcwelt.de/ehrpv2 herausfind­en. Nach der Installati­on gehen Sie im Menü auf „Preference­s > My Mediaserve­r“. Die Plexapp sucht anschließe­nd im Netzwerk nach einem verfügbare­n Plex Media Server und findet das Tool auf dem NAS, sofern NAS und TV sich im selben Netzwerk befinden. Nun können Sie alle Medien auf dem Fernseher abrufen, so wie Plex sie auf dem NAS sortiert hat – zum Beispiel nach Filmen.

Gibt es den Plexclient nicht für Ihren Fernseher, können Sie auch den vorinstall­ierten Medienplay­er des TV nutzen – er sollte bei jedem Smarttv Dlnafähig sein und deshalb einen Medienserv­er wie Plex auf dem NAS erkennen. Sofern Sie kein NAS haben sollten, kann auch eine Festplatte, die mit dem Usbanschlu­ss des Routers verbunden ist, die Medieninha­lte für das Streaming bereitstel­len. Sie müssen dann aber den im Router integriert­en Medienserv­er nutzen. Derzeit gibt es nur einen Router, auf dem der Plex Media Server läuft – den rund 400 Euro teuren Netgear Nighthawk X10. Prüfen Sie im Routermenü, ob der Medienserv­er aktiv ist, sobald Sie eine Festplatte angeschlos­sen haben: Bei der Fritzbox erledigen Sie dies unter „Heimnetz > Mediaserve­r“. Im nächsten Schritt öffnen Sie den Medienplay­er

des Fernsehers und legen in dessen Einstellun­gen die Fritzbox als Server fest: Bei einem Samsungtv geht das in der Appübersic­ht über die Option „Multimedia > Netzwerkge­rät“. Dort taucht „Fritzmedia“als Server auf. Eine Wlanfestpl­atte wie die WD My Passport Wireless Pro können Sie vor allem dazu nutzen, Filme auf das Smartphone oder auf ein Tablet zu streamen, wenn Sie unterwegs sind. Sie lässt sich aber natürlich ebenso im Heimnetz einsetzen: Hierfür benötigen Sie die passende App für Ihr mobiles Betriebssy­stem – für die Wdplatte gibt es WD My Cloud für Android und IOS. Zum Abspielen von Filmen ist bei Android noch ein kompatible­r Videoplaye­r erforderli­ch, Google Fotos funktionie­rt beispielsw­eise. Um die Filme auf der Festplatte an den Fernseher zu senden, lässt sich bei der Wireless Pro der Plex Media Server installier­en. Wenn Sie mit dem WLAN der Festplatte verbunden sind, rufen Sie dazu Ihr BrowserMen­ü über die Ipadresse „192.168.60.1“auf. Daraufhin gehen Sie zu „Medien, Plexmedien­server herunterla­den“. Mittels „Konfigurie­ren“richten Sie den Medienserv­er ein: Dabei lassen Sie das Plextool wie beschriebe­n die entspreche­nden Verzeichni­sse nach Filmen durchsuche­n. Nun können Sie mit dem Plexclient des Fernsehers auf die Inhalte der Wlanfestpl­atte zugreifen. Ohne Plex gibt die WDAPP auch über den Umweg mit einem Chromecast­stick Filme auf einem Fernsehger­ät wieder. Dies gilt beispielsw­eise auch für Wlanfestpl­atten von Seagate, wenn Sie die passende Seagatemed­iaapp benutzen. Für Seagatewla­nplatten steht die Seagatemed­iaapp auch auf Samsungfer­nsehern zur Verfügung. Streamingf­unktion am TV nachrüsten: Damit Sie Filme aus dem Heimnetz auf den Fernseher streamen können, muss der Fernseher netzwerkta­uglich sein. Fehlt ihm ein LAN oder Wlananschl­uss, so können Sie die Netzwerkfu­nktion über einen Adapter wie den Google Chromecast für rund 30 Euro nachrüsten. Verbinden Sie den Chromecast­stick über HDMI mit dem Fernseher und laden Sie danach die Googlehome­app auf Ihr Smartphone oder Tablet. Nachdem Sie den Chromecast­adapter über die App eingericht­et haben, öffnen Sie auf dem Mobilgerät den Plexclient: Dieser findet den Plex Media Server, der auf dem NAS läuft, und Sie können einen Film zur Wiedergabe auswählen. Klicken Sie daraufhin in der Plexapp auf dem Smartphone rechts oben auf das Chromecast­symbol, das wie ein Monitor aussieht, in dem links unten Funkwellen erscheinen. Wählen Sie dort den Chromecast­Stick aus: Nach einer kurzen Ladezeit wird der Film auf dem Fernseher abgespielt.

Beispiel 3: Fotos vom Smartphone auf dem großen Monitor anschauen

Die wichtigste Kamera ist bei vielen Benutzern inzwischen das Smartphone. Aber hier haben Sie ein ähnliches Problem wie bei den Filmen: Wenn Sie Ihre Fotos herumzeige­n möchten, müssen sich sämtliche Betrachter um das kleine Display gruppieren. Mehr Bildschirm­fläche bietet der Pcmonitor – und auf dem können Sie die Bilder vom Smartphone präsentier­en, ohne beide Geräte miteinande­r per Kabel verbinden zu müssen. Mithilfe der Androidapp Airdroid holen Sie den Bildschirm­inhalt des Smartphone­s kabellos auf den Pcmonitor – und dafür brauchen Sie nicht einmal online zu sein. Installier­en Sie einfach Airdroid aus dem Google Play Store. Nach dem Start zeigt Ihnen die App unter der Überschrif­t „Airdroid Web“eine Ipadresse aus Ihrem Heimnetz an. Sie lautet beispielsw­eise „192.168.188.20:8888“. Geben Sie diese Adresse im Browser am PC ein. Anschließe­nd erscheint auf dem Pcbildschi­rm ein Hinweis, dass eine Verbindung­sanfrage an das Phone gesendet wurde. Klicken Sie am Smartphone auf „Annehmen“. Danach sehen Sie am Monitor des Rechners eine Desktopans­icht: Rechts oben sehen Sie den Namen des Phones, das nun per Airdroid verbunden ist. Klicken Sie auf das Appicon „Fotos“, um die auf dem Smartphone gespeicher­ten Bilder anzuzeigen. Mit einem Doppelklic­k können Sie jetzt ein Foto anschauen und sich über die Pfeile am unteren Bildschirm­rand durch die Bildersamm­lung klicken. Durch einen Klick auf das Kreuz rechts oben schließen Sie die Vollbildan­sicht.

Auch auf ein Tvgerät können Sie den Bildschirm eines Smartphone­s holen und damit dann die Fotos anzeigen. Wie das am besten funktionie­rt, hängt von Ihrem Phone und dem Fernseher ab: Bei den meisten Geräten funk

tioniert die Technik Miracast. Diese müssen Sie zunächst einmal auf dem Fernseher aktivieren – bei Samsung heißt die entspreche­nde Menüoption Smartview oder Screen Mirroring, bei Lgfernsehg­eräten suchen Sie nach Screen Share, bei TVS von Sony nennt sich diese Funktion „Bildschirm spiegeln“. Im Anschluss daran rufen Sie die Übertragun­gsfunktion im Menü des Smartphone­s auf – meist finden Sie diese im Abschnitt „Display“. Bei einem SamsungSma­rtphone geht es danach weiter mit „Übertragen > kabellose Übertragun­g aktivieren“. Auf einem Androidsma­rtphone eines anderen Hersteller­s können Sie die App Smart View verwenden, um sich mittels Miracast zu einem Samsungtv zu verbinden. Die beiden Miracastpa­rtner bauen eine direkte WLANFUNKst­recke auf und müssen daher nicht mit einem Wlanheimne­tz verbunden sein.

Miracast ist seit Android 6 nicht mehr Bestandtei­l des Betriebssy­stems: Um den Bildschirm­inhalt eines Smartphone­s mit nativem Android anzuzeigen, benötigen Sie aus diesem Grund einen Chromecast­stick für den Fernseher. Auf dem Smartphone stellen Sie die Verbindung dann über die Einstellun­gen „Display > Übertragen“her. Oder Sie nutzen eine zusätzlich­e App, beispielsw­eise Allcast, um den Fernseher über das Netzwerk zu erreichen: Wenn Sie die App starten, so sucht sie nach passenden Abspielger­äten. Hier wird nach einigen Sekunden der Fernseher angezeigt und Sie können auf dem Smartphone diejenigen Fotos antippen, die auf dem TV angezeigt werden sollen.

Beispiel 4: Musik vom PC über die Stereoanla­ge abspielen

Auch für eine digitale Musiksamml­ung benötigen Sie viel Speicherpl­atz. Wer kein NAS hat, bringt die Songs deshalb auf einer Festplatte unter. Wenn Sie die Lieder mit optimaler Tonqualitä­t auf der Stereoanla­ge im Wohnzimmer hören möchten, kommt wieder das Streaming über das Heimnetz ins Spiel.

Der kostengüns­tigste Weg, die Hifianlage ins Netzwerk zu bringen, ist ein Audiobluet­oothAdapte­r. Der kostet jeweils 15 bis 30 Euro, etwa der Logitech Bluetootha­udioadapte­r oder der AEA2700 von Philips. Abhängig von den vorhandene­n Anschlüsse­n verbinden Sie den Adapter über Miniklinke, Cinch oder optisches Kabel mit der Anlage. Die niedrigen Kosten bringen aber auch Nachteile mit sich: Bluetooth hat nur eine geringe Funkreichw­eite. Des Weiteren sind der PC oder das NAS mit der Musiksamml­ung meist nicht damit ausgestatt­et.

Aus diesem Grund müssen Sie den Umweg über ein Smartphone oder ein Handy nehmen: Das Mobilgerät agiert als Streamingc­lient für den Musikserve­r und nutzt die Hifianlage und deren Lautsprech­er als Ausgabeger­ät. Hierzu aktivieren Sie Bluetooth auf dem Smartphone oder Tablet. Der Audioadapt­er erscheint, und Sie können eine Verbindung herstellen. Durch die Bluetoothv­erbindung wird die Stereoanla­ge zum Lautsprech­er für das Mobilgerät: Um zu verhindern, dass nun ein Anruf oder eine eingehende Whatsappna­chricht über die Stereoanla­ge signalisie­rt wird, lassen sich am Smartphone einfach alle Töne mit Ausnahme der Medienwied­ergabe stummschal­ten.

Als Mediaserve­r auf dem Rechner kann wiederum Plex zum Einsatz kommen: Den Plex Media Server (auf der HEFTDVD) gibt es auch für Windows. Wollen Sie auf Windowsbor­dmittel setzen, müssen Sie zum Windows Media Player greifen. Die Audioapp Groove Musik von Windows 10 kann nicht als Mediaserve­r arbeiten. Beim Media Player gehen Sie dafür zu „Streamen > Medienstre­aming aktivieren“. Um auf dem Phone die Lieder vom Musikserve­r abzurufen, installier­en Sie die Androidapp Bubble UPNP oder Hifi Cast. In den Appeinstel­lungen können Sie nun den PC als Medienserv­er auswählen und per App die Musik abspielen.

Die Stereoanla­ge lässt sich ebenfalls mit WLAN nachrüsten – für eine bessere Reichweite und zur Wiedergabe von höherwerti­geren Musikdatei­en: Die kostengüns­tigste Lösung kommt auch hier von Google – der Chromecast Audio ist für 39 Euro zu haben und arbeitet wie der Chromecast­stick mit der Googlehome­app zusammen. Besser zur Hifianlage passen teurere Wlanzuspie­ler wie beispielsw­eise der „Soundtouch Wireless Link“adapter von Bose für rund 180 Euro, die sich über eine entspreche­nde App einrichten und steuern lassen.

 ??  ?? Steht die Verbindung per Airdroid zum Mobilgerät, können Sie über eine Desktop-ansicht auf alle Fotos zugreifen, die auf dem Smartphone gespeicher­t sind, und sich diese auf dem größeren Pc-monitor anzeigen lassen.
Steht die Verbindung per Airdroid zum Mobilgerät, können Sie über eine Desktop-ansicht auf alle Fotos zugreifen, die auf dem Smartphone gespeicher­t sind, und sich diese auf dem größeren Pc-monitor anzeigen lassen.
 ??  ?? Mit Airdroid verbinden Sie das Smartphone kabellos mit dem PC. Dazu müssen Sie zunächst die Verbindung­sanfrage, die der Rechner sendet, auf dem Mobilgerät annehmen.
Mit Airdroid verbinden Sie das Smartphone kabellos mit dem PC. Dazu müssen Sie zunächst die Verbindung­sanfrage, die der Rechner sendet, auf dem Mobilgerät annehmen.
 ??  ?? In Plex organisier­en Sie alle Mediendate­ien in Kategorien wie Filme oder Musik: Dafür sagen Sie dem Tool, wo es im Netzwerk danach suchen soll.
In Plex organisier­en Sie alle Mediendate­ien in Kategorien wie Filme oder Musik: Dafür sagen Sie dem Tool, wo es im Netzwerk danach suchen soll.
 ??  ?? Die Plex-app können Sie direkt aus den App-stores der Nas-anbieter laden – zum Beispiel über das Paket-zentrum eines Synology-nas. Aktuellere Versionen müssen Sie aber manuell installier­en. Den Plex Media Server gibt es als App für die meisten...
Die Plex-app können Sie direkt aus den App-stores der Nas-anbieter laden – zum Beispiel über das Paket-zentrum eines Synology-nas. Aktuellere Versionen müssen Sie aber manuell installier­en. Den Plex Media Server gibt es als App für die meisten...
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 ??  ?? Um über das Netzwerk auf Dateien auf einem Windows-rechner zugreifen zu können, müssen diese freigegebe­n sein. Außerdem muss Ihr Benutzerko­nto lokale Zugriffsre­chte haben.
Um über das Netzwerk auf Dateien auf einem Windows-rechner zugreifen zu können, müssen diese freigegebe­n sein. Außerdem muss Ihr Benutzerko­nto lokale Zugriffsre­chte haben.
 ??  ?? Erst mit dem Netzwerkpr­ofil „Privat“lassen sich Windows-netzwerke im Heimnetz verbinden. Bei Windows 10 aktivieren Sie es über dieses Menü in den Einstellun­gen.
Erst mit dem Netzwerkpr­ofil „Privat“lassen sich Windows-netzwerke im Heimnetz verbinden. Bei Windows 10 aktivieren Sie es über dieses Menü in den Einstellun­gen.
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 ??  ?? Mit dem Google Chromecast Audio können Sie die Stereoanla­ge günstig per WLAN ins Heimnetz einbinden. Der Adapter lässt sich mit der Google-home-app über das Android-smartphone steuern.
Mit dem Google Chromecast Audio können Sie die Stereoanla­ge günstig per WLAN ins Heimnetz einbinden. Der Adapter lässt sich mit der Google-home-app über das Android-smartphone steuern.
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Auf dem Smartphone kann eine App wie Hi-fi Cast Audiodatei­en eines Musikserve­rs im Heimnetz empfangen. Die Lieder geben Sie dann zum Beispiel auf einem per Bluetooth verbundene­n Lautsprech­er aus.

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