PLUS: Reparatursystem im Eigenbau - so kommen alle Notfall-Tools auf DVD und Stick
Ein Reparatursystem auf Windows-basis bietet die gewohnte Arbeitsumgebung und ermöglicht die Nutzung bekannter Tools. Wir zeigen, wie Sie sich ein umfangreiches Soforthilfesystem zusammenstellen.
WINDOWS LÄSST SICH auch von einer DVD oder einem Usb-stick starten. Ein Beispiel dafür ist die Windows-installations-dvd. Sie hat auf den ersten Blick mit dem bekannten Windowsdesktop zwar nicht viel zu tun, aber im Hintergrund arbeitet ein Mini-windows. Es ermöglicht den Zugriff auf die Festplatten für die Installation und bringt die Oberfläche des Setup-programms auf den Bildschirm. Es geht aber noch mehr: Drücken Sie im Startbildschirm Shift-f10, um eine Eingabeaufforderung zu starten. Tippen Sie etwa notepad für den Editor ein oder regedit für den Windows-registry-editor – jeweils gefolgt von der Enter-taste.
Das Mini-windows auf der Installations-dvd trägt den Namen Windows PE. Dies steht für „Preinstallation Environment“, also für eine Umgebung, die sämtliche erforderliche Funktionen für das Windows-setup enthält. Für kleinere Reparaturen ist das Windows PE der Installations-dvd ausreichend, richtig komfortabel ist es jedoch nicht. Windows PE lässt sich allerdings mit beinahe beliebigen Tools sowie einer voll funktionsfähigen grafischen Oberfläche ausstatten. Es ist dann für die Reparatur und die Diagnose eines installierten Windows, aber auch als mobiles Zweitsystem oder als sichere Surfumgebung optimal geeignet.
1. Rettungs- und Reparatursystem: Die Unterschiede
Windows PE können wir Ihnen nicht funktionsbereit und bootfähig auf der HEFT-DVD liefern.
„Aus Dateien der Windowsinstallations-dvd stellen Sie sich eine angepasste Reparatur-dvd zusammen.“
Das erlauben die Microsoft-lizenzbestimmungen nicht. Auf der HEFT-DVD finden Sie aber die erforderlichen Tools, um eine Rettungs-dvd auf Windows-basis selbst zu erzeugen. Im Vergleich zu Windows-pe hat das PC-WELT Rettungssystem auf Linux-basis (siehe auch Seite 18) einen entscheidenden Vorteil: Sie können direkt von der HEFT-DVD booten und die enthaltenen Tools verwenden. Die Nachteile wollen wir aber auch nicht verschweigen: Ein Linux-system startet nicht auf jedem Rechner oder Notebook fehlerfrei und Sie müssen bei Problemen zuerst mit passenden Bootoptionen nachhelfen. Diese lassen sich jedoch bequem im Menü über „Sicherer Start“auswählen. Darüber hinaus lässt sich die PC-WELT Rettungs-dvd nicht ohne Weiteres mit eigenen Tools ergänzen. Hierzu muss das System neu zusammengestellt werden. Wenn Sie sich dafür interessieren, finden Sie eine Anleitung unter www.pcwelt.de/205475.
Wir stellen Ihnen zwei Programme vor, über die Sie drei unterschiedliche Rettungssysteme erstellen können. Sie haben hierbei die Wahl zwischen einem sehr schlanken Windows PE mit einer minimalen Toolausstattung (MistyPE), einem System, das sich schnell mit einem umfangreicheren Satz von Tools erstellen lässt (WIN10PE) sowie einem Profi-pe mit wesentlich mehr Funktionen und Tools, bei dem dann allerdings der Erstellungsprozess deutlich länger dauert (WIN10PESE, auf HEFT-DVD).
Die Geschwindigkeit kann eine Rolle spielen, da Sie ein Pe-system wahrscheinlich von Zeit zu Zeit aktualisieren möchten. Dies ist unter Umständen erforderlich, wenn Sie neue Tools in PE einbauen oder Treiber für neuere Hardware integrieren müssen. Anders als bei einem installierten Windows können Sie in Windows PE zur Laufzeit Software lediglich sehr begrenzt aktualisieren. Eine Ausnahme sind portable Tools, die sich von einem Usb-stick starten lassen. Der größte Teil des Systems ist schreibgeschützt und umfangreiche Änderungen lassen sich nur dadurch realisieren, dass Sie PE neu zusammenstellen. Windows PE lohnt sich, wenn Sie in gewohnter Windows-umgebung arbeiten und bekannte Tools nutzen wollen. Auch wenn die von uns vorgestellten Systeme auf Windows 10 basieren, können Sie damit alle Windows-versionen reparieren oder analysieren – von Windows XP bis Windows 10. Die Build-tools funktionieren auch unter Windows 8.1, eine Windows10-Installation ist daher nicht zwingend nötig.
2. Vorbereitungen zum Erstellen des Notfallsystems
Sie benötigen eine Windows-10-installationsdvd oder eine Iso-datei davon. Sie können Windows 10 1703 (Build 15063, Creators Update oder eine ältere Version verwenden. Allerdings funktioniert mit der Version 1703 in WIN10PESE (siehe hierzu bitte auch Punkt 6) zurzeit der Wlan-zugriff nicht. Sind Sie darauf
angewiesen, dann nutzen Sie die Version 1607 (Build 14393, Anniversary Update). Auf die Reparaturfunktionen hat das keinen Einfluss. Für den Download benutzen Sie das Tool Windows ISO Downloader (auf der HEFT-DVD). Unter „Software wählen“klicken Sie auf die Option „Windows 10“. Bei „Editionsauswahl“gehen Sie unterhalb von „Windows 10 - Redstone 2 - March 2017“auf „Windows 10 Home/pro“, um die aktuellste Version 1703 zu erhalten. Für die ältere Version 1607 wählen Sie „Windows 10 Home/pro“unter „Windows 10 - Redstone 1 - July 2016. Klicken Sie auf „Bestätigen“und wählen Sie als Sprache „Deutsch“. Sie können nun die 64- oder 32-Bit-version herunterladen. 64-Bit ist zu bevorzugen, da im Pe-system 32und 64-Bit-programme lauffähig sind und das System sowohl im Bios- als auch im Uefi-modus starten kann. Ein 32-BIT-PE ist kleiner und schneller, bootet jedoch nur im Bios-modus. Auf die Funktion hat die Architektur keinen Einfluss. Sie können in jedem Fall auf ein installiertes 32- oder 64-Bit-windows zugreifen. Nach dem Download lässt sich die Iso-datei mit 7-Zip (auf HEFT-DVD) entpacken. Es ist am zuverlässigsten, wenn Sie einen Arbeitsordner mit einem möglichst kurzen Namen und ohne Leer- oder Sonderzeichen erstellen, beispielsweise „C:\A“. Kopieren Sie die mit 7-Zip entpackten Dateien in ein Unterverzeichnis, etwa nach „C:\A\WIN“. Wenn Sie eine Windows-installations-dvd verwenden möchten, kopieren Sie stattdessen deren Inhalt in den Ordner. Entpacken beziehungsweise kopieren Sie die gewünschten Tools von unserer HEFT-DVD bitte auch in diesen Ordner. Winbuilder mit Win 10PESE 10 2017 sowie Mistype nach „C:\A\WB“und/oder Livesystem pro nach „C:\A\LS“.
Iso-dateien aus anderen Quellen: Wenn Sie bereits eine Iso-datei besitzen, die Sie beispielsweise über das Microsoft Media Creation Tool heruntergeladen haben, dann suchen Sie im Ordner „C:\a\win\sources“nach der Datei „Install.wim“. Ist lediglich die Datei „Install. esd“vorhanden, so müssen Sie diese zuerst in eine Wim-datei konvertieren. Dazu benutzen Sie das Tool ESD File Converter (auf HEFT-DVD). Löschen Sie die Esd-datei und kopieren Sie die Wim-datei nach „Sources“.
Virtuelles Testsystem vorbereiten: Installieren Sie dafür Virtualbox (auf unserer HEFTDVD) auf Ihrem Computer. Damit können Sie die Iso-datei eines Pe-systems schnell ausprobieren, ohne eine DVD brennen zu müssen. Ein Usb-stick mit dem gleichen System sollte dann ebenfalls funktionieren.
Pc-einstellungen: Auch für die Pe-systeme sollten Sie die Einstellungen im Bios/firmwaresetup prüfen und gegebenenfalls ändern, wie im Beitrag zur PC-WELT Rettungs-dvd auf Seite 18 beschrieben. Es ist empfehlenswert, den Rechner bei aktiviertem CSM im Bios-modus zu booten und Secure Boot zu deaktivieren.
Wichtiger Hinweis: Die Echtzeitscanner der Antivirensoftware verlangsamen das System unter Umständen so weit, dass der Build-prozess abbricht. Zudem kann es bei einigen systemnahen Tools zu Falschmeldungen des Virenscanners kommen, der das Tool dann blockiert. Schalten Sie Echtzeitscanner daher ab, bevor Sie eines der Rettungssysteme erstellen.
3. Rettungs-dvds mit Livesystem pro erstellen
Livesystem pro (auf der HEFT-DVD) ist eine relativ neue Entwicklung, die jedoch nach dem gleichen Prinzip funktioniert wie Winbuilder (siehe dazu Punkt 6). Es gibt eine Anzahl von Basis-scripts, die aus den Dateien von der Windows-installations-dvd ein Pe-system zusammenstellen. Hinzu kommen Scripts, die Tools und Anwendungen in das System einbauen. Livesystem pro verwendet eine ähnliche Scriptsprache wie Winbuilder, die aber nicht kompatibel ist. Winbuilder-scripts müssen deshalb
für Livesystem pro neu entwickelt werden. Für die wichtigsten Anwendungen gibt es bereits fertige Scripts, die Anzahl ist jedoch noch nicht so groß wie bei den Winbuilder-projekten. Es lohnt sich in jedem Fall, das Tool auszuprobieren und die Entwicklung zu beobachten, wenn die für Sie notwendigen Tools dabei sind – oder zukünftig noch dazukommen. Besuchen Sie für weitere Informationen, Fragen oder Anregungen das Forum unter www.livesystem-pro.de.
4. WIN10PE erstellen und individuell anpassen
Starten Sie Livesystem pro und klicken Sie nun rechts oben auf die Schaltfläche „...“. Wählen Sie den Pfad, in dem die Dateien der Windowsinstallations-dvd liegen, nach unseren Vorschlägen unter Punkt 2 ist das „C:\A\WIN“. In der Bauansicht auf der linken Seite sehen Sie Einträge für die Scripts, welche zu dem Projekt „WIN10PE“gehören. Bei „Virtual Test“setzen Sie ein Häkchen vor „Virtualbox Emulation“, und vor „Vmware“entfernen Sie es. Klicken Sie auf „Start“. Ist der Vorgang beendet, startet automatisch Virtualbox mit dem Pe-system. Im folgenden Schritt statten Sie die Rettungsdvd mit weiteren Tools aus. Sehen Sie sich die Einträge unter „Apps“an und setzen Sie dann Häkchen vor die gewünschten Programme. Das Angebot lässt sich erweitern. Klicken Sie unter „Utils“auf „Update Center“und danach auf „Start Update Center“. Klicken Sie die Einträge, die Sie interessieren, in der Baumansicht an. Auf der rechten Seite des Fensters finden Sie Beschreibungen wie auch Links zur Homepage der Tools. Setzen Sie hier bitte Häkchen bei den gewünschten Tools und klicken Sie zum Abschluss auf „Download“. Danach aktivieren Sie die Tools in der Baumansicht des Hauptfensters. Klicken Sie jetzt auf „Start“, um das Pe-system neu zu erstellen. Der zweite Durchlauf ist innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen. WIN10PE starten: Brennen Sie aus der Isodatei unter „C:\A\LS\ISO“eine DVD. Wenn Sie einen Usb-stick verwenden wollen, gehen Sie in Livesystem pro auf „Finish -> Create USB“und klicken Sie auf „Run PE2USB“. Wählen Sie den Stick hinter „USB Laufwerk“aus. Kontrollieren Sie die Einstellung genau, damit Sie nicht versehentlich das falsche Laufwerk überschreiben. Setzen Sie ein Häkchen bei „Formatieren“, wählen Sie darunter „NTFS“und klicken Sie anschließend auf „Transfer“.
Alternativ verwenden Sie das Tool Rufus (auf unserer HEFT-DVD), das aus einer Iso-datei einen bootfähigen Usb-stick erzeugen kann.
5. Das Rettungssystem WIN10PE nutzen
Booten Sie den Computer von der DVD oder dem Usb-stick. Nach kurzer Zeit erscheint die grafische Oberfläche. Als Startmenü dient Start Isback10, welches ein Menü im Windows-7-stil
zeigt. In den allermeisten Bereichen können Sie Windows-pe und die enthaltenen Tools so verwenden, wie Sie es gewohnt sind. Der Windows-explorer beispielsweise lässt sich über die Tastenkombination Win-e oder mithilfe des Desktop-symbols „Dieser PC“starten. Es gibt allerdings auch einige Besonderheiten. So tauchen im Windows-explorer unter „Netzwerk“keine Rechner mit Freigaben auf. Die Verwaltung des Netzwerks erfolgt ausschließlich über den PE Netzwerk Manager (siehe Punkt 7). Das DVD- oder Usb-laufwerk, von dem Sie das System gestartet haben, trägt den Laufwerksbuchstaben „Y:“. Auf der DVD ist es schreibgeschützt, auf dem Usb-stick beschreibbar. Das Laufwerk „X:“enthält das Betriebssystem, Programme und das Benutzerverzeichnis. Es ist nur virtuell im Hauptspeicher vorhanden. Die darin gespeicherten Daten gehen bei einem Neustart verloren. Die übrigen Laufwerksbuchstaben gehören zu den Festplatten beziehungsweise zu den Partitionen in Ihrem Computer. Die Bezeichnungen weichen in der Regel vom installierten Betriebssystem ab.
Über das Startmenü lässt sich zwar die Systemsteuerung aufrufen, viele Optionen haben aber in einem Pe-system keine Funktion. Sie können aber zum Beispiel die Mauseinstellungen verändern oder über „Datum und Uhrzeit“die Zeit einstellen. Im Startmenü sind unter „Alle Programme -> Computerverwaltung“alle relevanten Elemente der Systemsteuerung untergebracht. Darüber können Sie auch die „Computerverwaltung“mit dem Geräte-manager und der Datenträgerverwaltung aufrufen.
6. Rettungs-dvds mit Winbuilder erstellen und anpassen
Winbuilder sieht etwas anders aus als Livesystem pro (siehe dazu auch Punkt 3), das Tool lässt sich jedoch ähnlich bedienen. Nach dem Start von Builderse.exe sehen Sie links in der Baumansicht die beiden Projekte. „Mistype“ist ein sehr schnelles, allerdings auch ein reduziertes Pe-system, „WIN10PE SE“ist dagegen sehr umfangreich. Die meisten Scripts für Win 10PESE stammen von http://win10se.cwcodes. net. Hier können Sie auch die Basis-version sowie Updates herunterladen. Wir haben das Projekt um zusätzliche Scripts ergänzt, sodass Ihnen im Rettungssystem eine möglichst umfassende Toolsammlung zur Verfügung steht. Klicken Sie das gewünschte Projekt einfach an – beispielsweise „WIN10PE SE“. Im Anschluss daran klicken Sie auf der rechten Seite auf die Schaltfläche „Source“. Unter „Source Directory (%Sourcedir%)“geben Sie das Verzeichnis an, in das Sie die Windows-installationsdateien unter Punkt 2 kopiert haben („C:\A\W10“). Klicken Sie auf die Schaltfläche „Script“. Winbuilder kann das Windows-abbild aus der Install.wim nicht direkt verwenden. Es muss bei jedem Build-prozess in das Dateisystem ein- und wieder ausgehängt werden. Hierbei handelt es sich sowohl um einen langsamen als auch fehleranfälligen Prozess. Deshalb ist es besser, die Dateien direkt verfügbar zu machen. Zu diesem Zweck gehen Sie im Baum auf der linken Seite des Fensters auf den Zweig „Utils -> Extract Wim Folders“und klicken auf die Schaltfläche „Goooooo“. WIN10PESE erstellen: Setzen Sie ein Häkchen bei „Virtualtest -> Virtualbox Emulation“und erstellen Sie daraufhin ein Pe-system mit den Standardvorgaben. Hierzu klicken Sie ganz einfach auf die blaue „Play“-schaltfläche. Die fertige Iso-datei liegt danach in dem Ordner „C:\A\ WB\ISO“, das System wird automatisch in Virtualbox gestartet. Die Bedienung ist ähnlich wie bei WIN10PE unter Punkt 5 beschrieben. Schauen Sie sich die verfügbaren Tools unter „WIN10PE SE -> Apps“an. Setzen Sie als Nächstes Häkchen bei den Tools, die Sie zusätzlich in WIN10PESE einbauen möchten, und entfernen Sie das Häkchen, wenn Sie ein Tool nicht benötigen. Klicken Sie auf die „Play“-schaltfläche, um eine neue Iso-datei zu erzeugen.
Mit der Zahl der integrierten Tools steigt auch der Hauptspeicherbedarf des Systems. Wenn der Rechner lediglich mit 4 GB RAM ausgestattet ist, dann kann es zu Fehlfunktionen kommen. Insbesondere der Virenscanner (siehe dazu auch Punkt 8) benötigt sehr viel Hauptspeicher. In diesem Fall müssen Sie einige der Tools wieder entfernen.
Mistype erstellen: Bei Mistype gehen Sie entsprechend vor. Wählen Sie das Projekt zuerst in der Baumansicht aus und geben Sie nach einem Klick auf „Source“den Ordner mit den Windows-installationsdateien an. Sodann setzen Sie unter „Programs“Häkchen bei denjenigen Tools, die Sie verwenden wollen. Starten Sie im nächsten Schritt den Build-prozess über die „Play“-schaltfläche. Die Iso-datei liegt daraufhin im Ordner „C:\a\wb\mistype.project. Output“. Für einen Test in Virtualbox müssen Sie selbst eine virtuelle Maschine erstellen und die Iso-datei einbinden. Ein Tutorial zu Virtualbox finden Sie unter www.pcwelt.de/1988620. Mistype zeigt nur eine sehr einfache Oberfläche. Mithilfe eines Rechtsklicks auf den Desktop rufen Sie ein Menü auf, über das Sie die Programme starten. Den Netzwerkzugriff aktivieren Sie über „Network -> Start“.
7. Netzwerkverbindung im Win10pe-system aufbauen
Das Netzwerk startet in WIN10PESE automatisch, wenn der PC per Kabel mit dem Netzwerk verbunden ist. Auf dem Desktop erscheint bei WIN10PE das Fenster des PE Netzwerk Managers, bei WIN10PESE öffnen Sie es durch einen Doppelklick auf das Icon im Informationsbereich neben der Uhr.
Hier legen Sie bei Bedarf die Netzwerkeinstellungen fest. Im oberen Bereich des Fensters wählen Sie einen Netzwerkadapter aus, wenn mehrere verfügbar sind. Bei einem Wlanadapter gehen Sie auf die Registerkarte „Wifi“, klicken das gewünschte WLAN an, und nach-
folgend klicken Sie auf „Verbinden“(zurzeit nur bei Windows 10, Version 1703). Tippen Sie den Wpa-schlüssel ein und klicken Sie auf „OK“, um die Verbindung herzustellen.
Der PE Netzwerk Manager kann auch Laufwerke mit Netzwerkfreigaben verbinden. Gehen Sie hierzu auf „Netzwerklaufwerke“und wählen Sie nunmehr einen Laufwerksbuchstaben. Hinter „Pfad“tippen Sie die Bezeichnung der Freigabe in der Form \\Server\freigabename ein. Darunter gehören noch Benutzername und Passwort. Klicken Sie auf „Verbinden“.
8. WIN10PESE: Suche nach Schadsoftware mit Avira Antivir
Auch wenn auf dem PC bereits eine Antivirensoftware installiert ist, lohnt es sich bei auffälligem Verhalten, eine zweite Meinung einzuholen. Bevor Sie Avira Free Antivirus 2017 in WIN10PESE nutzen, starten Sie das Aktualisierungsprogramm über das Icon „Avira Update“auf dem Desktop. Damit laden Sie die aktuellen Virensignaturen herunter. Starten Sie anschließend Avira Control Center, gehen Sie in der Navigation auf der linken Seite auf „System-scanner“und dann auf „Lokale Laufwerke prüfen“. Starten Sie den Scan per Klick auf das Suchlauf-icon über der Profilauswahl. Verdächtige Dateien zeigt das Programm daraufhin in einem Bericht an. Sie können die betroffenen Dateien nun umbenennen oder löschen.
9. WIN10PESE: Hardwareanalyse, Systemtools und Passwörter
Wer wissen möchte, was im Rechner steckt, kann sich Informationen zur Hardware über Hwinfo, CPU-Z oder GPU-Z anzeigen lassen. Diese Tools leisten Ähnliches, zeigen die Informationen aber unterschiedlich aufbereitet an. Wenn Sie vom Notfallsystem aus Werte in der Registry des installierten Systems ändern wollen, verwenden Sie dazu Remote-regedit. Sollten mehrere Windows-installationen vorhanden sein, so wählen Sie nach dem Start einfach die gewünschte aus, etwa „C:\windows“. Danach startet der Windows-registrierungs-editor, in dem Sie wie gewohnt arbeiten können. Mit Produkey lesen Sie den Produktschlüssel aus, beispielsweise von Windows, Microsoft Ofce oder anderen Programmen. Diese Informationen sind wichtig, wenn Sie Windows neu installieren müssen und sich die Produktschlüssel nicht anderweitig notiert haben. Die angezeigten Daten stammen zuerst aus dem Notfallsystem. In Produkey wählen Sie im Menü „File -> Select Source“und im nachfolgenden Schritt die Option „Load the product key from external Windows directory“. Geben Sie darunter den Pfad zum Windows-verzeichnis an und klicken Sie zum Schluss noch auf „OK“. Eine defekte Bootumgebung lässt sich mithilfe von Bootice reparieren. Bei einem Bios-system gehen Sie auf die Registerkarte „Physical disk“und wählen unter „Destination Disk“die Startfestplatte aus. Klicken Sie auf „Process MBR“und dann auf „Install/config“. Ist Windows 7, 8.1 oder 10 installiert, klicken Sie auf „Windows NT 6.x MBR“. Die Uefi-booteinträge lassen sich über die Registerkarte „UEFI“konfigurieren. Im Startmenü stehen Ihnen unter „Alle Programme -> System Tool -> System Recovery“darüber hinaus die Tools aus dem Windowseigenen Rettungssystem zur Verfügung. Nach einem Klick auf „System wiederherstellen“ können Sie Windows auf einen früheren Wiederherstellungspunkt zurücksetzen, und mit „Starthilfe“beseitigen Sie Bootprobleme.
Für den Fall, dass Sie das Windows-anmeldepasswort vergessen haben, starten Sie im Notfallsystem das Tool „Sala Password Renew“. Klicken Sie nun im Fenster rechts unten auf die Schaltfläche „Select a target“. Wählen Sie das Windows-verzeichnis aus, etwa unter „C:\windows“. Klicken Sie auf der linken Seite auf „Renew existing user password“. Wählen Sie dann hinter „Account“das Benutzerkonto aus, dessen Passwort Sie ändern wollen. Geben Sie das neue Passwort hinter „New Password“sowie „Confirm Password“ein, und klicken Sie jetzt im Menü auf der linken Seite auf „Install“.