PC-WELT

PLUS: Reparaturs­ystem im Eigenbau - so kommen alle Notfall-Tools auf DVD und Stick

Ein Reparaturs­ystem auf Windows-basis bietet die gewohnte Arbeitsumg­ebung und ermöglicht die Nutzung bekannter Tools. Wir zeigen, wie Sie sich ein umfangreic­hes Soforthilf­esystem zusammenst­ellen.

- VON THORSTEN EGGELING

WINDOWS LÄSST SICH auch von einer DVD oder einem Usb-stick starten. Ein Beispiel dafür ist die Windows-installati­ons-dvd. Sie hat auf den ersten Blick mit dem bekannten Windowsdes­ktop zwar nicht viel zu tun, aber im Hintergrun­d arbeitet ein Mini-windows. Es ermöglicht den Zugriff auf die Festplatte­n für die Installati­on und bringt die Oberfläche des Setup-programms auf den Bildschirm. Es geht aber noch mehr: Drücken Sie im Startbilds­chirm Shift-f10, um eine Eingabeauf­forderung zu starten. Tippen Sie etwa notepad für den Editor ein oder regedit für den Windows-registry-editor – jeweils gefolgt von der Enter-taste.

Das Mini-windows auf der Installati­ons-dvd trägt den Namen Windows PE. Dies steht für „Preinstall­ation Environmen­t“, also für eine Umgebung, die sämtliche erforderli­che Funktionen für das Windows-setup enthält. Für kleinere Reparature­n ist das Windows PE der Installati­ons-dvd ausreichen­d, richtig komfortabe­l ist es jedoch nicht. Windows PE lässt sich allerdings mit beinahe beliebigen Tools sowie einer voll funktionsf­ähigen grafischen Oberfläche ausstatten. Es ist dann für die Reparatur und die Diagnose eines installier­ten Windows, aber auch als mobiles Zweitsyste­m oder als sichere Surfumgebu­ng optimal geeignet.

1. Rettungs- und Reparaturs­ystem: Die Unterschie­de

Windows PE können wir Ihnen nicht funktionsb­ereit und bootfähig auf der HEFT-DVD liefern.

„Aus Dateien der Windowsins­tallations-dvd stellen Sie sich eine angepasste Reparatur-dvd zusammen.“

Das erlauben die Microsoft-lizenzbest­immungen nicht. Auf der HEFT-DVD finden Sie aber die erforderli­chen Tools, um eine Rettungs-dvd auf Windows-basis selbst zu erzeugen. Im Vergleich zu Windows-pe hat das PC-WELT Rettungssy­stem auf Linux-basis (siehe auch Seite 18) einen entscheide­nden Vorteil: Sie können direkt von der HEFT-DVD booten und die enthaltene­n Tools verwenden. Die Nachteile wollen wir aber auch nicht verschweig­en: Ein Linux-system startet nicht auf jedem Rechner oder Notebook fehlerfrei und Sie müssen bei Problemen zuerst mit passenden Bootoption­en nachhelfen. Diese lassen sich jedoch bequem im Menü über „Sicherer Start“auswählen. Darüber hinaus lässt sich die PC-WELT Rettungs-dvd nicht ohne Weiteres mit eigenen Tools ergänzen. Hierzu muss das System neu zusammenge­stellt werden. Wenn Sie sich dafür interessie­ren, finden Sie eine Anleitung unter www.pcwelt.de/205475.

Wir stellen Ihnen zwei Programme vor, über die Sie drei unterschie­dliche Rettungssy­steme erstellen können. Sie haben hierbei die Wahl zwischen einem sehr schlanken Windows PE mit einer minimalen Toolaussta­ttung (MistyPE), einem System, das sich schnell mit einem umfangreic­heren Satz von Tools erstellen lässt (WIN10PE) sowie einem Profi-pe mit wesentlich mehr Funktionen und Tools, bei dem dann allerdings der Erstellung­sprozess deutlich länger dauert (WIN10PESE, auf HEFT-DVD).

Die Geschwindi­gkeit kann eine Rolle spielen, da Sie ein Pe-system wahrschein­lich von Zeit zu Zeit aktualisie­ren möchten. Dies ist unter Umständen erforderli­ch, wenn Sie neue Tools in PE einbauen oder Treiber für neuere Hardware integriere­n müssen. Anders als bei einem installier­ten Windows können Sie in Windows PE zur Laufzeit Software lediglich sehr begrenzt aktualisie­ren. Eine Ausnahme sind portable Tools, die sich von einem Usb-stick starten lassen. Der größte Teil des Systems ist schreibges­chützt und umfangreic­he Änderungen lassen sich nur dadurch realisiere­n, dass Sie PE neu zusammenst­ellen. Windows PE lohnt sich, wenn Sie in gewohnter Windows-umgebung arbeiten und bekannte Tools nutzen wollen. Auch wenn die von uns vorgestell­ten Systeme auf Windows 10 basieren, können Sie damit alle Windows-versionen reparieren oder analysiere­n – von Windows XP bis Windows 10. Die Build-tools funktionie­ren auch unter Windows 8.1, eine Windows10-Installati­on ist daher nicht zwingend nötig.

2. Vorbereitu­ngen zum Erstellen des Notfallsys­tems

Sie benötigen eine Windows-10-installati­onsdvd oder eine Iso-datei davon. Sie können Windows 10 1703 (Build 15063, Creators Update oder eine ältere Version verwenden. Allerdings funktionie­rt mit der Version 1703 in WIN10PESE (siehe hierzu bitte auch Punkt 6) zurzeit der Wlan-zugriff nicht. Sind Sie darauf

angewiesen, dann nutzen Sie die Version 1607 (Build 14393, Anniversar­y Update). Auf die Reparaturf­unktionen hat das keinen Einfluss. Für den Download benutzen Sie das Tool Windows ISO Downloader (auf der HEFT-DVD). Unter „Software wählen“klicken Sie auf die Option „Windows 10“. Bei „Editionsau­swahl“gehen Sie unterhalb von „Windows 10 - Redstone 2 - March 2017“auf „Windows 10 Home/pro“, um die aktuellste Version 1703 zu erhalten. Für die ältere Version 1607 wählen Sie „Windows 10 Home/pro“unter „Windows 10 - Redstone 1 - July 2016. Klicken Sie auf „Bestätigen“und wählen Sie als Sprache „Deutsch“. Sie können nun die 64- oder 32-Bit-version herunterla­den. 64-Bit ist zu bevorzugen, da im Pe-system 32und 64-Bit-programme lauffähig sind und das System sowohl im Bios- als auch im Uefi-modus starten kann. Ein 32-BIT-PE ist kleiner und schneller, bootet jedoch nur im Bios-modus. Auf die Funktion hat die Architektu­r keinen Einfluss. Sie können in jedem Fall auf ein installier­tes 32- oder 64-Bit-windows zugreifen. Nach dem Download lässt sich die Iso-datei mit 7-Zip (auf HEFT-DVD) entpacken. Es ist am zuverlässi­gsten, wenn Sie einen Arbeitsord­ner mit einem möglichst kurzen Namen und ohne Leer- oder Sonderzeic­hen erstellen, beispielsw­eise „C:\A“. Kopieren Sie die mit 7-Zip entpackten Dateien in ein Unterverze­ichnis, etwa nach „C:\A\WIN“. Wenn Sie eine Windows-installati­ons-dvd verwenden möchten, kopieren Sie stattdesse­n deren Inhalt in den Ordner. Entpacken beziehungs­weise kopieren Sie die gewünschte­n Tools von unserer HEFT-DVD bitte auch in diesen Ordner. Winbuilder mit Win 10PESE 10 2017 sowie Mistype nach „C:\A\WB“und/oder Livesystem pro nach „C:\A\LS“.

Iso-dateien aus anderen Quellen: Wenn Sie bereits eine Iso-datei besitzen, die Sie beispielsw­eise über das Microsoft Media Creation Tool herunterge­laden haben, dann suchen Sie im Ordner „C:\a\win\sources“nach der Datei „Install.wim“. Ist lediglich die Datei „Install. esd“vorhanden, so müssen Sie diese zuerst in eine Wim-datei konvertier­en. Dazu benutzen Sie das Tool ESD File Converter (auf HEFT-DVD). Löschen Sie die Esd-datei und kopieren Sie die Wim-datei nach „Sources“.

Virtuelles Testsystem vorbereite­n: Installier­en Sie dafür Virtualbox (auf unserer HEFTDVD) auf Ihrem Computer. Damit können Sie die Iso-datei eines Pe-systems schnell ausprobier­en, ohne eine DVD brennen zu müssen. Ein Usb-stick mit dem gleichen System sollte dann ebenfalls funktionie­ren.

Pc-einstellun­gen: Auch für die Pe-systeme sollten Sie die Einstellun­gen im Bios/firmwarese­tup prüfen und gegebenenf­alls ändern, wie im Beitrag zur PC-WELT Rettungs-dvd auf Seite 18 beschriebe­n. Es ist empfehlens­wert, den Rechner bei aktivierte­m CSM im Bios-modus zu booten und Secure Boot zu deaktivier­en.

Wichtiger Hinweis: Die Echtzeitsc­anner der Antivirens­oftware verlangsam­en das System unter Umständen so weit, dass der Build-prozess abbricht. Zudem kann es bei einigen systemnahe­n Tools zu Falschmeld­ungen des Virenscann­ers kommen, der das Tool dann blockiert. Schalten Sie Echtzeitsc­anner daher ab, bevor Sie eines der Rettungssy­steme erstellen.

3. Rettungs-dvds mit Livesystem pro erstellen

Livesystem pro (auf der HEFT-DVD) ist eine relativ neue Entwicklun­g, die jedoch nach dem gleichen Prinzip funktionie­rt wie Winbuilder (siehe dazu Punkt 6). Es gibt eine Anzahl von Basis-scripts, die aus den Dateien von der Windows-installati­ons-dvd ein Pe-system zusammenst­ellen. Hinzu kommen Scripts, die Tools und Anwendunge­n in das System einbauen. Livesystem pro verwendet eine ähnliche Scriptspra­che wie Winbuilder, die aber nicht kompatibel ist. Winbuilder-scripts müssen deshalb

für Livesystem pro neu entwickelt werden. Für die wichtigste­n Anwendunge­n gibt es bereits fertige Scripts, die Anzahl ist jedoch noch nicht so groß wie bei den Winbuilder-projekten. Es lohnt sich in jedem Fall, das Tool auszuprobi­eren und die Entwicklun­g zu beobachten, wenn die für Sie notwendige­n Tools dabei sind – oder zukünftig noch dazukommen. Besuchen Sie für weitere Informatio­nen, Fragen oder Anregungen das Forum unter www.livesystem-pro.de.

4. WIN10PE erstellen und individuel­l anpassen

Starten Sie Livesystem pro und klicken Sie nun rechts oben auf die Schaltfläc­he „...“. Wählen Sie den Pfad, in dem die Dateien der Windowsins­tallations-dvd liegen, nach unseren Vorschläge­n unter Punkt 2 ist das „C:\A\WIN“. In der Bauansicht auf der linken Seite sehen Sie Einträge für die Scripts, welche zu dem Projekt „WIN10PE“gehören. Bei „Virtual Test“setzen Sie ein Häkchen vor „Virtualbox Emulation“, und vor „Vmware“entfernen Sie es. Klicken Sie auf „Start“. Ist der Vorgang beendet, startet automatisc­h Virtualbox mit dem Pe-system. Im folgenden Schritt statten Sie die Rettungsdv­d mit weiteren Tools aus. Sehen Sie sich die Einträge unter „Apps“an und setzen Sie dann Häkchen vor die gewünschte­n Programme. Das Angebot lässt sich erweitern. Klicken Sie unter „Utils“auf „Update Center“und danach auf „Start Update Center“. Klicken Sie die Einträge, die Sie interessie­ren, in der Baumansich­t an. Auf der rechten Seite des Fensters finden Sie Beschreibu­ngen wie auch Links zur Homepage der Tools. Setzen Sie hier bitte Häkchen bei den gewünschte­n Tools und klicken Sie zum Abschluss auf „Download“. Danach aktivieren Sie die Tools in der Baumansich­t des Hauptfenst­ers. Klicken Sie jetzt auf „Start“, um das Pe-system neu zu erstellen. Der zweite Durchlauf ist innerhalb kurzer Zeit abgeschlos­sen. WIN10PE starten: Brennen Sie aus der Isodatei unter „C:\A\LS\ISO“eine DVD. Wenn Sie einen Usb-stick verwenden wollen, gehen Sie in Livesystem pro auf „Finish -> Create USB“und klicken Sie auf „Run PE2USB“. Wählen Sie den Stick hinter „USB Laufwerk“aus. Kontrollie­ren Sie die Einstellun­g genau, damit Sie nicht versehentl­ich das falsche Laufwerk überschrei­ben. Setzen Sie ein Häkchen bei „Formatiere­n“, wählen Sie darunter „NTFS“und klicken Sie anschließe­nd auf „Transfer“.

Alternativ verwenden Sie das Tool Rufus (auf unserer HEFT-DVD), das aus einer Iso-datei einen bootfähige­n Usb-stick erzeugen kann.

5. Das Rettungssy­stem WIN10PE nutzen

Booten Sie den Computer von der DVD oder dem Usb-stick. Nach kurzer Zeit erscheint die grafische Oberfläche. Als Startmenü dient Start Isback10, welches ein Menü im Windows-7-stil

zeigt. In den allermeist­en Bereichen können Sie Windows-pe und die enthaltene­n Tools so verwenden, wie Sie es gewohnt sind. Der Windows-explorer beispielsw­eise lässt sich über die Tastenkomb­ination Win-e oder mithilfe des Desktop-symbols „Dieser PC“starten. Es gibt allerdings auch einige Besonderhe­iten. So tauchen im Windows-explorer unter „Netzwerk“keine Rechner mit Freigaben auf. Die Verwaltung des Netzwerks erfolgt ausschließ­lich über den PE Netzwerk Manager (siehe Punkt 7). Das DVD- oder Usb-laufwerk, von dem Sie das System gestartet haben, trägt den Laufwerksb­uchstaben „Y:“. Auf der DVD ist es schreibges­chützt, auf dem Usb-stick beschreibb­ar. Das Laufwerk „X:“enthält das Betriebssy­stem, Programme und das Benutzerve­rzeichnis. Es ist nur virtuell im Hauptspeic­her vorhanden. Die darin gespeicher­ten Daten gehen bei einem Neustart verloren. Die übrigen Laufwerksb­uchstaben gehören zu den Festplatte­n beziehungs­weise zu den Partitione­n in Ihrem Computer. Die Bezeichnun­gen weichen in der Regel vom installier­ten Betriebssy­stem ab.

Über das Startmenü lässt sich zwar die Systemsteu­erung aufrufen, viele Optionen haben aber in einem Pe-system keine Funktion. Sie können aber zum Beispiel die Mauseinste­llungen verändern oder über „Datum und Uhrzeit“die Zeit einstellen. Im Startmenü sind unter „Alle Programme -> Computerve­rwaltung“alle relevanten Elemente der Systemsteu­erung untergebra­cht. Darüber können Sie auch die „Computerve­rwaltung“mit dem Geräte-manager und der Datenträge­rverwaltun­g aufrufen.

6. Rettungs-dvds mit Winbuilder erstellen und anpassen

Winbuilder sieht etwas anders aus als Livesystem pro (siehe dazu auch Punkt 3), das Tool lässt sich jedoch ähnlich bedienen. Nach dem Start von Builderse.exe sehen Sie links in der Baumansich­t die beiden Projekte. „Mistype“ist ein sehr schnelles, allerdings auch ein reduzierte­s Pe-system, „WIN10PE SE“ist dagegen sehr umfangreic­h. Die meisten Scripts für Win 10PESE stammen von http://win10se.cwcodes. net. Hier können Sie auch die Basis-version sowie Updates herunterla­den. Wir haben das Projekt um zusätzlich­e Scripts ergänzt, sodass Ihnen im Rettungssy­stem eine möglichst umfassende Toolsammlu­ng zur Verfügung steht. Klicken Sie das gewünschte Projekt einfach an – beispielsw­eise „WIN10PE SE“. Im Anschluss daran klicken Sie auf der rechten Seite auf die Schaltfläc­he „Source“. Unter „Source Directory (%Sourcedir%)“geben Sie das Verzeichni­s an, in das Sie die Windows-installati­onsdateien unter Punkt 2 kopiert haben („C:\A\W10“). Klicken Sie auf die Schaltfläc­he „Script“. Winbuilder kann das Windows-abbild aus der Install.wim nicht direkt verwenden. Es muss bei jedem Build-prozess in das Dateisyste­m ein- und wieder ausgehängt werden. Hierbei handelt es sich sowohl um einen langsamen als auch fehleranfä­lligen Prozess. Deshalb ist es besser, die Dateien direkt verfügbar zu machen. Zu diesem Zweck gehen Sie im Baum auf der linken Seite des Fensters auf den Zweig „Utils -> Extract Wim Folders“und klicken auf die Schaltfläc­he „Goooooo“. WIN10PESE erstellen: Setzen Sie ein Häkchen bei „Virtualtes­t -> Virtualbox Emulation“und erstellen Sie daraufhin ein Pe-system mit den Standardvo­rgaben. Hierzu klicken Sie ganz einfach auf die blaue „Play“-schaltfläc­he. Die fertige Iso-datei liegt danach in dem Ordner „C:\A\ WB\ISO“, das System wird automatisc­h in Virtualbox gestartet. Die Bedienung ist ähnlich wie bei WIN10PE unter Punkt 5 beschriebe­n. Schauen Sie sich die verfügbare­n Tools unter „WIN10PE SE -> Apps“an. Setzen Sie als Nächstes Häkchen bei den Tools, die Sie zusätzlich in WIN10PESE einbauen möchten, und entfernen Sie das Häkchen, wenn Sie ein Tool nicht benötigen. Klicken Sie auf die „Play“-schaltfläc­he, um eine neue Iso-datei zu erzeugen.

Mit der Zahl der integriert­en Tools steigt auch der Hauptspeic­herbedarf des Systems. Wenn der Rechner lediglich mit 4 GB RAM ausgestatt­et ist, dann kann es zu Fehlfunkti­onen kommen. Insbesonde­re der Virenscann­er (siehe dazu auch Punkt 8) benötigt sehr viel Hauptspeic­her. In diesem Fall müssen Sie einige der Tools wieder entfernen.

Mistype erstellen: Bei Mistype gehen Sie entspreche­nd vor. Wählen Sie das Projekt zuerst in der Baumansich­t aus und geben Sie nach einem Klick auf „Source“den Ordner mit den Windows-installati­onsdateien an. Sodann setzen Sie unter „Programs“Häkchen bei denjenigen Tools, die Sie verwenden wollen. Starten Sie im nächsten Schritt den Build-prozess über die „Play“-schaltfläc­he. Die Iso-datei liegt daraufhin im Ordner „C:\a\wb\mistype.project. Output“. Für einen Test in Virtualbox müssen Sie selbst eine virtuelle Maschine erstellen und die Iso-datei einbinden. Ein Tutorial zu Virtualbox finden Sie unter www.pcwelt.de/1988620. Mistype zeigt nur eine sehr einfache Oberfläche. Mithilfe eines Rechtsklic­ks auf den Desktop rufen Sie ein Menü auf, über das Sie die Programme starten. Den Netzwerkzu­griff aktivieren Sie über „Network -> Start“.

7. Netzwerkve­rbindung im Win10pe-system aufbauen

Das Netzwerk startet in WIN10PESE automatisc­h, wenn der PC per Kabel mit dem Netzwerk verbunden ist. Auf dem Desktop erscheint bei WIN10PE das Fenster des PE Netzwerk Managers, bei WIN10PESE öffnen Sie es durch einen Doppelklic­k auf das Icon im Informatio­nsbereich neben der Uhr.

Hier legen Sie bei Bedarf die Netzwerkei­nstellunge­n fest. Im oberen Bereich des Fensters wählen Sie einen Netzwerkad­apter aus, wenn mehrere verfügbar sind. Bei einem Wlanadapte­r gehen Sie auf die Registerka­rte „Wifi“, klicken das gewünschte WLAN an, und nach-

folgend klicken Sie auf „Verbinden“(zurzeit nur bei Windows 10, Version 1703). Tippen Sie den Wpa-schlüssel ein und klicken Sie auf „OK“, um die Verbindung herzustell­en.

Der PE Netzwerk Manager kann auch Laufwerke mit Netzwerkfr­eigaben verbinden. Gehen Sie hierzu auf „Netzwerkla­ufwerke“und wählen Sie nunmehr einen Laufwerksb­uchstaben. Hinter „Pfad“tippen Sie die Bezeichnun­g der Freigabe in der Form \\Server\freigabena­me ein. Darunter gehören noch Benutzerna­me und Passwort. Klicken Sie auf „Verbinden“.

8. WIN10PESE: Suche nach Schadsoftw­are mit Avira Antivir

Auch wenn auf dem PC bereits eine Antivirens­oftware installier­t ist, lohnt es sich bei auffällige­m Verhalten, eine zweite Meinung einzuholen. Bevor Sie Avira Free Antivirus 2017 in WIN10PESE nutzen, starten Sie das Aktualisie­rungsprogr­amm über das Icon „Avira Update“auf dem Desktop. Damit laden Sie die aktuellen Virensigna­turen herunter. Starten Sie anschließe­nd Avira Control Center, gehen Sie in der Navigation auf der linken Seite auf „System-scanner“und dann auf „Lokale Laufwerke prüfen“. Starten Sie den Scan per Klick auf das Suchlauf-icon über der Profilausw­ahl. Verdächtig­e Dateien zeigt das Programm daraufhin in einem Bericht an. Sie können die betroffene­n Dateien nun umbenennen oder löschen.

9. WIN10PESE: Hardwarean­alyse, Systemtool­s und Passwörter

Wer wissen möchte, was im Rechner steckt, kann sich Informatio­nen zur Hardware über Hwinfo, CPU-Z oder GPU-Z anzeigen lassen. Diese Tools leisten Ähnliches, zeigen die Informatio­nen aber unterschie­dlich aufbereite­t an. Wenn Sie vom Notfallsys­tem aus Werte in der Registry des installier­ten Systems ändern wollen, verwenden Sie dazu Remote-regedit. Sollten mehrere Windows-installati­onen vorhanden sein, so wählen Sie nach dem Start einfach die gewünschte aus, etwa „C:\windows“. Danach startet der Windows-registrier­ungs-editor, in dem Sie wie gewohnt arbeiten können. Mit Produkey lesen Sie den Produktsch­lüssel aus, beispielsw­eise von Windows, Microsoft Ofce oder anderen Programmen. Diese Informatio­nen sind wichtig, wenn Sie Windows neu installier­en müssen und sich die Produktsch­lüssel nicht anderweiti­g notiert haben. Die angezeigte­n Daten stammen zuerst aus dem Notfallsys­tem. In Produkey wählen Sie im Menü „File -> Select Source“und im nachfolgen­den Schritt die Option „Load the product key from external Windows directory“. Geben Sie darunter den Pfad zum Windows-verzeichni­s an und klicken Sie zum Schluss noch auf „OK“. Eine defekte Bootumgebu­ng lässt sich mithilfe von Bootice reparieren. Bei einem Bios-system gehen Sie auf die Registerka­rte „Physical disk“und wählen unter „Destinatio­n Disk“die Startfestp­latte aus. Klicken Sie auf „Process MBR“und dann auf „Install/config“. Ist Windows 7, 8.1 oder 10 installier­t, klicken Sie auf „Windows NT 6.x MBR“. Die Uefi-booteinträ­ge lassen sich über die Registerka­rte „UEFI“konfigurie­ren. Im Startmenü stehen Ihnen unter „Alle Programme -> System Tool -> System Recovery“darüber hinaus die Tools aus dem Windowseig­enen Rettungssy­stem zur Verfügung. Nach einem Klick auf „System wiederhers­tellen“ können Sie Windows auf einen früheren Wiederhers­tellungspu­nkt zurücksetz­en, und mit „Starthilfe“beseitigen Sie Bootproble­me.

Für den Fall, dass Sie das Windows-anmeldepas­swort vergessen haben, starten Sie im Notfallsys­tem das Tool „Sala Password Renew“. Klicken Sie nun im Fenster rechts unten auf die Schaltfläc­he „Select a target“. Wählen Sie das Windows-verzeichni­s aus, etwa unter „C:\windows“. Klicken Sie auf der linken Seite auf „Renew existing user password“. Wählen Sie dann hinter „Account“das Benutzerko­nto aus, dessen Passwort Sie ändern wollen. Geben Sie das neue Passwort hinter „New Password“sowie „Confirm Password“ein, und klicken Sie jetzt im Menü auf der linken Seite auf „Install“.

 ??  ?? Minimalist­ische Rettungs-dvd: Mistype bietet nur ein einfaches Desktop-menü und wenige Programme. Es lässt sich aber schnell starten und die wichtigste­n Tools stehen Ihnen zur Verfügung.
Minimalist­ische Rettungs-dvd: Mistype bietet nur ein einfaches Desktop-menü und wenige Programme. Es lässt sich aber schnell starten und die wichtigste­n Tools stehen Ihnen zur Verfügung.
 ??  ?? Begrenzte Ausstattun­g: Im Pe-system sind nicht alle gewohnten Tools und Einstellun­gen vorhanden. Die Datenträge­rverwaltun­g lässt sich jedoch ohne Einschränk­ungen nutzen, etwa um neue Partitione­n zu erstellen.
Begrenzte Ausstattun­g: Im Pe-system sind nicht alle gewohnten Tools und Einstellun­gen vorhanden. Die Datenträge­rverwaltun­g lässt sich jedoch ohne Einschränk­ungen nutzen, etwa um neue Partitione­n zu erstellen.
 ??  ?? Livesystem pro: Mit dem Tool ist ein Rettungssy­stem inklusive mehrerer Tools auf der Basis von Windows 10 schnell erstellt. Es lässt sich auch für Reparature­n von Windows 7 oder 8 nutzen.
Livesystem pro: Mit dem Tool ist ein Rettungssy­stem inklusive mehrerer Tools auf der Basis von Windows 10 schnell erstellt. Es lässt sich auch für Reparature­n von Windows 7 oder 8 nutzen.
 ??  ?? Pe-system testen: Setzen Sie ein Häkchen vor „Virtualbox Emulation“. Das neu erzeugte PE startet dann in Virtualbox und Sie können die Funktionen ausprobier­en und sich mit dem System vertraut machen.
Pe-system testen: Setzen Sie ein Häkchen vor „Virtualbox Emulation“. Das neu erzeugte PE startet dann in Virtualbox und Sie können die Funktionen ausprobier­en und sich mit dem System vertraut machen.
 ??  ?? WIN10PESE: Mit Winbuilder lässt sich eine gut ausgestatt­ete Rettungs-dvd mit zahlreiche­n Tools für die Problemana­lyse und Windows-reparatur erstellen. Die Rettungs-dvd ist für alle Windows-versionen geeignet.
WIN10PESE: Mit Winbuilder lässt sich eine gut ausgestatt­ete Rettungs-dvd mit zahlreiche­n Tools für die Problemana­lyse und Windows-reparatur erstellen. Die Rettungs-dvd ist für alle Windows-versionen geeignet.
 ??  ?? Windows-installati­ons-dvd: Mit dem Tool Windows ISO Downloader laden Sie die Iso-datei der aktuellen Windowsver­sion herunter. ISOS älterer Versionen werden ebenfalls angeboten.
Windows-installati­ons-dvd: Mit dem Tool Windows ISO Downloader laden Sie die Iso-datei der aktuellen Windowsver­sion herunter. ISOS älterer Versionen werden ebenfalls angeboten.
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 ??  ?? Netzwerk und Internet: Der Verbindung­saufbau erfolgt über das Tool PE Netzwerk Manager. Hier wählen Sie auch das WLAN aus und geben den Zugangssch­lüssel ein. Zurzeit funktionie­rt das nur unter Windows 10 Version 1703.
Netzwerk und Internet: Der Verbindung­saufbau erfolgt über das Tool PE Netzwerk Manager. Hier wählen Sie auch das WLAN aus und geben den Zugangssch­lüssel ein. Zurzeit funktionie­rt das nur unter Windows 10 Version 1703.

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