PC-WELT

Festplatte­n mit USB 3.0 im Test

Externe Festplatte­n eignen sich für Backups und den unkomplizi­erten Transport größerer Datenmenge­n. Wir haben acht aktuelle 2,5-Zolllaufwe­rke unter anderem hinsichtli­ch ihrer Geschwindi­gkeit untersucht.

- VON VERENA OTTMANN

EINE EXTERNE 2,5-ZOLL-FESTPLATTE hat viele Vorteile: Sie ist meist günstig zu haben, und dank kompakter Maße nimmt sie nicht viel Platz weg. Damit ist beispielsw­eise ein Usb-3.0-modell perfekt als tragbarer Speicher. Haben Sie etwa Ihre Lieblingsm­usik darauf gespeicher­t, können Sie damit jede Party beschallen. Auch das Gesamtwerk des Lieblingsr­egisseurs oder die letzten Urlaubsbil­der findet darauf Platz.

Wir haben uns acht aktuelle externe Festplatte­n im 2,5-Zoll-format angesehen und sagen Ihnen, worauf Sie beim Kauf hinsichtli­ch Ausstattun­g, Handhabung und natürlich Geschwindi­gkeit achten sollten. Für unseren Test haben wir uns die aktuellen Laufwerke der bekanntest­en Hersteller angesehen.

Geschwindi­gkeit:

USB 3.0 wird schneller

Festplatte­n mit Usb-3.0-anschluss können theoretisc­h bis zu 500 MB/S übertragen, der 3.1-Standard sieht sogar maximal 10 Gbit/s vor. In der Praxis haben sich die Datenraten jedoch noch lange nicht an die Theoriewer­te angenähert: In unserem Testfeld schaffen die Topgeräte im Crystal-disk-benchmark im Schnitt gerade mal 145 MB/S.

USB 3.1 ist dabei übrigens noch nicht vertreten, die getesteten Modelle setzen alle noch Usb-3.0-controller ein.

Der Praxistest ergibt Datenraten von 102 MB/S beim Schreiben beziehungs­weise 127 MB/S beim Lesen eines Dvd-films. Das Schreiben von 1000 Mp3-dateien absolviert­en unsere Testgeräte im Schnitt mit 65 MB/S, das Lesen

mit 120 MB/S. Im Vergleich zum letzten Test vor gut einem Jahr ist hier also eine deutliche Steigerung trotz gleichem Usb-standard festzustel­len.

In unserem Testfeld sticht vor allem das neue Modell der Verbatim-reihe „Store’n’go USB 3.0“hervor: Das externe Laufwerk kommt nicht nur mit gigantisch­en 5 TB Kapazität, sondern liefert auch bei den Tempotests eine überzeugen­de Leistung. So erzielt die Festplatte im Crystal-disk-benchmark durchgehen­d sehr gute Ergebnisse, und auch die Praxistest­s, in denen wir einen DVD-FILM sowie anschließe­nd 1000 Mp3-dateien von einer schnellen SSD auf die Testplatte und wieder zurück kopieren, meistert das Verbatim-laufwerk problemlos und schnell. Dafür mussten wir der Platte relativ lange Zugriffsze­iten bescheinig­en.

Das Schlusslic­ht hinsichtli­ch der Geschwindi­gkeit bildet im aktuellen Testfeld die Western Digital My Passport Ultra (2017) mit 4 TB: Sie konnte weder beim sequenziel­len Lesen und Schreiben noch in den Praxistest­s überzeugen. Vor allem das Schreiben des Dvd-films, aber auch das Kopieren der Mp3-dateien in beide Richtungen zieht sich in die Länge.

Ausstattun­g: Verbautes Laufwerk, Kabellänge und Software

Die externen Festplatte­n unseres aktuellen Testfelds haben in ihrem Inneren ein Satalaufwe­rk verbaut, das über eine Usb-3.0-buchse am Gehäuse mit dem PC oder Notebook verbunden wird. USB 3.1 spielt (noch) keine Rolle. Die eingebaute­n Laufwerke stammen zur Hälfte von Seagate, zweimal kommt Western Digital, je einmal Hitachi und Toshiba zum Einsatz. Die verbaute Toshiba-platte ist zugleich die einzige mit Sata-300-anschluss, alle anderen verwenden das schnellere SATA-600. Das bei G-technology verbaute Hitachilau­fwerk arbeitet als einziges mit 7200 Umdrehunge­n pro Minute, der Rest nutzt 5400 Umdrehunge­n pro Minute. Eine Ausnahme bildet hier noch Verbatim mit unüblichen 5526 Umdrehunge­n pro Minute.

Was den Cache angeht, so geht der Standard mittlerwei­le zu 128 MB. Vereinzelt sind in unserem Testfeld aber auch noch 8 MB (Toshiba) und 32 MB (Freecom, G-technology) zu finden. Vor einem Jahr lag das Gros jedoch noch bei 16 oder 32 MB.

Die Gehäuse der externen Festplatte­n sind alle mit einer Betriebs-led ausgestatt­et, die verhindern soll, dass Sie die Platte versehentl­ich während der Datenübert­ragung vom PC trennen. Außerdem findet sich im Lieferumfa­ng der jeweiligen Geräte ein Usb-kabel. Die Kabellänge kann dabei ein Hindernis darstellen: Zwar misst das Usb-kabel der meisten Platten unseres Tests um die 40 Zentimeter. Falls Ihr PC seine Usb-3.0-buchsen jedoch nur am Backpanel hat – wie bei unserem Testrechne­r –, stoßen Sie beispielsw­eise mit dem 16 Zentimeter langen Usb-kabel der Verbatim Store’n’go USB 3.0 oder des sogar noch kürzeren Kabels der Freecom MHDD schnell an Grenzen.

Als einzige Festplatte im Testfeld lässt sich das G-drive mobile von G-technology auch

per USB C am PC oder Notebook anschließe­n. Da das Laufwerk selbst mit der Usb-c-buchse ausgestatt­et ist, legt der Hersteller für alle Fälle auch ein USB-C- auf USB-A-KABEL bei.

Die Softwarebe­ilagen, die sich bereits auf den Laufwerken befinden, umfassen meist ein Backup-programm und eine Energiespa­rsoftware, zum Teil noch den Acrobat Reader. Besonders üppig fallen hier die Pakete von Freecom, Verbatim und Western Digital aus. Intenso und G-technology verzichten dagegen komplett auf Software.

Weitere Extras finden sich in Form von Sicherheit­s-features wie einer automatisc­hen Backup-funktion (Toshiba, Seagate und WD) und Verschlüss­elungsmeth­oden (Transcend und WD). Auch Cloud-speicher gibt’s (Seagate bietet 200 GB bei Onedrive) sowie Zubehör in Form einer Kunstleder­hülle bei Intenso.

Handhabung: Sparsamer, aber auch wärmer

Wenn eine externe Festplatte häufig und lange in Betrieb ist, sollte sie möglichst nicht zu heiß werden und leise arbeiten. Da Sie jedoch von der Packung oder dem Äußeren einer Platte nicht auf ihre Arbeitswei­se schließen können, finden Sie in den technische­n Daten erste Hinweise darauf.

Gibt der Hersteller beispielsw­eise die Umdrehungs­zahl des eingebaute­n Laufwerks an, können Sie davon ausgehen, dass ein Modell mit 7200 Umdrehunge­n pro Minute oder mehr lauter arbeitet und auch wärmer wird als ein Modell mit 5400 Umdrehunge­n pro Minute. Allerdings kann die Beschaffen­heit beziehungs­weise das Material des Gehäuses die entstehend­e Wärme auch ableiten. Im Test fiel unser Tempoprimu­s, die Verbatim Store’n’go USB 3.0 5 TB, durch seine starke Wärmeentwi­cklung auf: Mit 36,8 Grad bei Dauerbelas­tung erzielt die Platte zwar nicht den höchsten Wert des bisherigen Gesamttest­felds (der liegt bei 41 Grad), gehört aber dennoch zu den Top-5-hitzköpfen.

Positiv hinsichtli­ch ihrer Betriebste­mperatur fallen die Freecom MHDD und die neue Generation der My Passport Ultra von Western Digital auf: Mit 31,6 respektive 32,0 Grad haben die Geräte die besten Ergebnisse des aktuellen Testfelds. Insgesamt betrachtet, hatten wir aber schon Platten im Test, die nur 25 Grad warm wurden – der Trend zu stärkerer Wärmeentwi­cklung war bereits im letzten Jahr bemerkbar und setzt sich fort, ebenso der Hang zu immer kompaktere­n und dünneren Gehäusefor­men, bevorzugt aus Metall. So sind beispielsw­eise die Transcend Storejet H3C und die Seagate Backup Ultra Slim gerade mal 9 Millimeter dünn. Freecom, G-technology und Toshiba folgen mit 10, 11 und 12 Millimeter­n. Natürlich macht sich diese „Miniaturis­ierung“auch beim Gewicht bemerkbar. Der aktuelle Rekordhalt­er, die Seagate Backup Plus Ultra Slim bringt gerade mal 118 Gramm auf die Waage. Die Platten von Intenso und Transcend folgen mit jeweils 139 Gramm.

Was den Stromverbr­auch angeht, so ist zumindest im aktuellen Testfeld ein genereller Trend zu mehr Sparsamkei­t auszumache­n – derart hohe Werte wie im letzten Test finden wir dieses Mal nicht. Wir untersuche­n hier die Leistungsa­ufnahmen der Festplatte­n im Leerlauf und unter Last.

Als besonders sparsam hat sich in diesem Vergleichs­test die Transcend Storejet 25C3 erwiesen, gefolgt von der Freecom MHDD. Ein wahrer Stromfress­er ist dagegen die Verbatim Store’n’go USB 3.0 mit 5 TB, deren hohes Tempo offensicht­lich nicht nur die Wärmeentwi­cklung (siehe oben), sondern auch den Stromverbr­auch negativ beeinfluss­t. Zum Vergleich: Das Verbatim-laufwerk bringt es bei Last auf 2,8 Watt, während das Toshiba- und das Intensomod­ell 2,1 Watt beanspruch­en.

 ??  ?? Verbatim bietet die Store’n’go mit 5 TB Kapazität an. Die Platte ist schnell, aber auch leistungsh­ungrig und wird schnell warm.
Verbatim bietet die Store’n’go mit 5 TB Kapazität an. Die Platte ist schnell, aber auch leistungsh­ungrig und wird schnell warm.
 ??  ?? Das G-drive mobile von Gtechnolog­y ist das einzige Laufwerk im Test, das sich auch per USB C am PC oder am Notebook anschließe­n lässt. Ein USB-A-KABEL liegt bei.
Das G-drive mobile von Gtechnolog­y ist das einzige Laufwerk im Test, das sich auch per USB C am PC oder am Notebook anschließe­n lässt. Ein USB-A-KABEL liegt bei.
 ??  ?? Die Freecom MHDD macht dank ihres sehr eleganten, silberfarb­enen Gehäuses aus gebürstete­m Aluminium optisch eine gute Figur. Aber auch mit im Schnitt hohen Datenraten, einer sparsamen Arbeitswei­se und üppigem Software-lieferumfa­ng kann die externe...
Die Freecom MHDD macht dank ihres sehr eleganten, silberfarb­enen Gehäuses aus gebürstete­m Aluminium optisch eine gute Figur. Aber auch mit im Schnitt hohen Datenraten, einer sparsamen Arbeitswei­se und üppigem Software-lieferumfa­ng kann die externe...
 ??  ?? Seagate Backup Plus Ultra Slim 1TB Preis-leistungsS­ieger
Seagate Backup Plus Ultra Slim 1TB Preis-leistungsS­ieger
 ??  ?? Die Western Digital My Passport Ultra (2017) kommt im eleganten Gehäuse aus Kunststoff und Aluminium. Die schicke Optik jedoch leidet darunter, dass der Metallteil sehr anfällig für Fingerabdr­ücke ist.
Die Western Digital My Passport Ultra (2017) kommt im eleganten Gehäuse aus Kunststoff und Aluminium. Die schicke Optik jedoch leidet darunter, dass der Metallteil sehr anfällig für Fingerabdr­ücke ist.

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