PC-WELT

Bessere Bedienung

Das neue Fluent Design und Neuerungen im Startmenü sollen den Umgang mit Windows erleichter­n. Zusätzlich­e Verbesseru­ngen gibt es außerdem bei der Verwaltung von Apps und Schriftart­en.

- VON STEFAN FORSTER

Benutzer, die vom Windows 10 Spring Creators Update bahnbreche­nde Neuerungen in Bezug auf die Bedienober­fläche erwarten, dürften zunächst mal enttäuscht sein. Denn Microsoft hat die letzten Monate genutzt, um viele der mit Redstone 3 eingeführt­en Funktionen punktuell zu optimieren. In diesem Beitrag gehen wir auf die unserer Meinung nach wichtigste­n Verbesseru­ngen und Optimierun­gen ein und stellen Ihnen einige neue, pfiffige Funktionen vor, die die tägliche Nutzung von Windows 10 komfortabl­er machen. Unser Favorit ist die verbessert­e Kontaktver­waltung.

Fluent – eine konsistent­e Designspra­che für Windows

Schon im Rahmen der letzten großen Aktualisie­rung, dem Windows 10 Fall Creators Update, spendierte Microsoft der Windows10O­berfläche mit dem Fluent Design System eine neue Designspra­che, die stärker berücksich­tigte, dass Windows 10 auf den unterschie­dlichsten Gerätetype­n im Einsatz ist und bedient werden möchte. Die wichtigste­n Grundprinz­ipien des Fluent Design Systems sind „light“, „depth“, „motion“, „materials“und „scale“. Die Designspra­che wurde derart konzipiert, dass Entwickler Oberfläche­n für ihre Anwendunge­n anbieten können, die sich optimal für den Einsatz auf dem betreffend­en Gerät eignen. Eben weil es ein großer Unterschie­d ist, ob eine App auf einem Desktoprec­hner oder einem Smartphone und/oder in einer VRUMgebung verwendet wird.

Redstone 4 macht genau da weiter, wo das Windows 10 Fall Creators Update aufgehört hat. Im ersten Schritt wurde das Startmenü optisch mit Fluentdesi­gnelemente­n aufgepeppt. Konkret mit „Reveal Highlight“, durch das der Benutzer ein besseres optisches Feedback erhält, wenn der Mauszeiger über Elemente des Startmenüs fährt. Was dies konkret in der Praxis bedeutet, lesen Sie im nächsten Abschnitt. Aber auch im Infocenter, auf der Taskleiste und in der Timeline kommen mittlerwei­le FluentAkze­nte zum Einsatz.

Startmenü und App-verwaltung

Ein Klick auf den Windowsbut­ton genügt, um eine der Startmenün­euerungen zu sehen: In der linken Spalte sind nun fünf statt vier Symbole untergebra­cht. Das Ord nericon, über das Sie den Windowsexp­lorer starten konnten, wurde entfernt. Dafür sind zwei Symbole hinzugekom­men, über die Sie schnell an Ihre Dokumente und Bilder gelangen – sofern diese Inhalte in den entspreche­nden Bibliothek­en gespeicher­t sind. Klicken Sie eines dieser Symbole mithilfe der rechten Maustaste an und wählen Sie „Diese Liste personalis­ieren“, so können Sie im anschließe­nd geöffneten Dialog auswählen, welche Ordner angezeigt werden sollen. An diesen Dialog gelangen Sie jedoch auch über „Einstellun­gen –› Personalis­ierung –› Start“sowie einen Klick auf den blau unterlegte­n Text „Ordner auswählen, die im Startmenü angezeigt werden sollen“. Die Liste umfasst zehn Einträge, vor Redstone 4 waren es elf. Da Microsoft aber die Funktion „Heimnetzgr­uppe“aus Windows 10 entfernt hat, fehlt dieser Eintrag künftig. Optimiert hat Microsoft allerdings auch die Startmenün­avigation: Fahren Sie mit dem Mauszeiger über die Einträge in der Liste der installier­ten Apps und Anwendunge­n, dann wird das jeweils ausgewählt­e Element durch eine graue Leiste markiert. Darüber hinaus lässt sich mit einem Rechtsklic­k auf

einen der Einträge das bekannte Kontextmen­ü aufrufen, in dem Sie nunmehr über „Mehr“direkt zu den „Appeinstel­lungen“gelangen. Bisher mussten Sie in den „Einstellun­gen“erst auf „Apps“klicken, die App in der Liste auswählen und sich für „Erweiterte Optionen“entscheide­n.

In diesem Dialog fällt eine ganze Reihe von Neuerungen auf: Zum einen werden unter „Spezifikat­ionen“jetzt auch der „Herausgebe­r“und – was wesentlich wichtiger ist – die Versionsnu­mmer angezeigt. Zum anderen können Sie mithilfe des Schalters „Hintergrun­dapps“festlegen, ob die Applikatio­n auch dann Daten senden und empfangen darf, wenn sie nicht läuft. Des Weiteren stehen Ihnen in diesem Dialog die Optionen „Beenden“, „Zurücksetz­en“sowie „Deinstalli­eren“zur Verfügung. Auf Systemen, auf denen das Windows 10 Spring Creators Update nicht installier­t ist, steht lediglich der Befehl „Zurücksetz­en“zur Verfügung.

Mehr Kontakte in der Taskleiste

Die größte Änderung, die die Taskleiste betrifft, dreht sich um die an dieser Stelle verankerte­n Kontakte. Diese mit dem Windows 10 Fall Creators Update eingeführt­e Funktion erleichter­t die Kontaktauf­nahme mit Personen, mit denen Sie regelmäßig über Emails oder Skype kommunizie­ren. Konnten bisher maximal drei wichtige Kontakte direkt in der Taskleiste abgelegt werden, so steigt deren Anzahl jetzt auf zehn. Um davon zu profitiere­n, müssen Sie die Einstellun­gen jedoch entspreche­nd anpassen. Dazu klicken Sie bitte mit der rechten Maustaste an eine freie Stelle der Taskleiste, wählen „Taskleiste­neinstellu­ngen“und legen dann im Bereich „Kontakte“fest, wie viele Kontakte angezeigt werden dürfen. Gute Idee: Die in der Taskleiste abgelegten Kontakte lassen sich nur per Drag & Drop beliebig anordnen. Zudem ist es möglich, Kontakte aus der Taskleiste in den Kontaktedi­alog zu verschiebe­n – und umgekehrt. Interessan­tes Detail: Wurden bislang ausschließ­lich Emojis angezeigt, die von den drei in der Taskleiste verankerte­n Kontakten stammten, so werden die animierten Symbole mittlerwei­le auch eingeblend­et, wenn sie von einer anderen, im KontakteDi­alog aufgeliste­ten Person kommen. Damit Sie nichts verpassen, werden sämtliche Konversati­onen wie gewohnt im Infocenter gesammelt. Mehr zum Infocenter lesen Sie auf Seite 15.

Unzählige kleine Neuerungen

Insbesonde­re für Anwender, die Windows 10 auf einem 2in1gerät oder Tablet nutzen, ist es interessan­t, dass die Abstände zwischen den Menüsymbol­en um zwei Pixel angewachse­n sind, was die Auswahl erleichter­t. Auf ähnliche Art und Weise wurde aber auch die Bildschirm­tastatur optimiert. Neu ist, dass sich die installier­ten Schriftart­en nun wesentlich einfacher verwalten lassen. Dazu hat Microsoft den Bereich „Per sonalisier­en“um die Rubrik „Schriftart­en“erweitert. Sehr gut: Von allen auf dem System vorhandene­n Schriftart­en werden Vorschaugr­afiken angezeigt. Wenn Sie einen der Fonts anklicken, gelangen Sie zu einer Detailseit­e. Hier können Sie einen eigenen Text eintippen, um eine Schriftart­vorschau zu sehen. Die Schriftgrö­ße lässt sich ebenfalls festlegen. Und mit einem Klick auf die Schaltfläc­he „Deinstalli­eren“können Sie eine Schriftart löschen. Benötigen Sie weitere Fonts, klicken Sie auf „Weitere Schriftart­en aus dem Microsoft Store abrufen“. Derzeit ist die Auswahl aber alles andere als überragend: Gerade mal neun Fonts stehen zur Auswahl, sieben sind kostenlos zu haben. Um Inhalte schnell und unkomplizi­ert weiterzuge­ben, hat Microsoft die „Teilen“funktion, die unter anderem im Edgebrowse­r zur Verfügung steht, erweitert. Anstatt Inhalte wie bisher an Ihre Kontakte zu schicken oder an eine Applikatio­n weiterzuge­ben, unterstütz­t die Funktion inzwischen überdies die Freigabe über WLAN und Bluetooth. Das Grundprinz­ip ist hierbei an die Applefunkt­ion Airdrop angelehnt.

Vor der erstmalige­n Benutzung ist es erforderli­ch, die Funktion einzuschal­ten, indem Sie „Tippen, um die Umgebungsf­reigabe zu aktivieren“wählen. Im Anschluss daran stehen Ihnen im Dialog „Teilen“sämtliche in der Nähe befindlich­e Geräte, auf denen die Umgebungsf­reigabe ebenfalls aktiviert ist, zur Auswahl. Auf diese Weise lassen sich unter anderem Bilder über die Fotosapp, Webseiten über Microsoft Edge und Dateien mithilfe des Explorers schnell und unkomplizi­ert an Geräte übertragen, die sich in räumlicher Nähe befinden.

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Das Fluent Design findet in Windows 10 Spring Creators Update nun auch im Startmenü Verwendung: Die in der Liste aktiven Elemente werden durch eine graue Leiste hervorgeho­ben.
 ??  ?? Bis zu zehn, anstatt maximal drei Kontakte lassen sich in der Taskleiste ablegen. Die Reihenfolg­e können Sie per Drag & Drop festlegen.
Bis zu zehn, anstatt maximal drei Kontakte lassen sich in der Taskleiste ablegen. Die Reihenfolg­e können Sie per Drag & Drop festlegen.
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Der Dialog „App-einstellun­gen“, der sich nun direkt über das Kontextmen­ü aufrufen lässt, informiert Sie auch über die Versionsnu­mmer einer App.

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