PC-WELT

Neue Einstellun­gen

Die als „Windows-einstellun­gen“bezeichnet­e Schaltzent­rale des Betriebssy­stems wurde im Rahmen des Windows 10 Spring Creators Updates erneut überarbeit­et. Einige Funktionen wurden entfernt, andere kamen neu hinzu.

- VON STEFAN FORSTER

Auf den ersten Blick sieht der Dialog „Windows-einstellun­gen“unveränder­t aus. Lediglich die Bezeichnun­g „Handy“wurde in „Telefon“geändert. Und der erste Eindruck täuscht nicht: Die Änderungen, die das Windows 10 Spring Creators Update mit sich bringt, sind deutlich geringer, als dies beim letzten großen Update im Herbst 2017 der Fall war. Was sich bei den „Windows-einstellun­gen“getan hat, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Neuer Benachrich­tigungsass­istent

Wechselt man in den „Windows-einstellun­gen“in eine beliebige Rubrik, zum Beispiel zu „System“, fällt sofort auf, dass die Darstellun­g ein wenig modifizier­t wurde. Die linke Spalte, in der alle in dieser Rubrik zusammenge­fassten Funktionen aufgeliste­t sind, ist jetzt dunkelgrau hinterlegt. Ob diese Farbgebung die Übersicht auch wirklich erhöht, sei dahingeste­llt. Uns gefiel die alte Darstellun­g besser. Apropos „System“: In dieser Rubrik sind nun 13 – anstatt wie bislang elf – Funktionen zusammenge­fasst. Neu hinzugekom­men sind „Sound“(bisher ausschließ­lich über die klassische „Systemsteu­erung“zu erreichen) und „Benachrich­tigungsass­istent“.

Bei der letztgenan­nten Funktion, die die schnelle Aktion „Ruhezeiten“ersetzt, handelt es sich um eine Neuerung, die verhindern soll, dass das permanente Einblenden von Benachrich­tigungen Sie von der Arbeit ablenkt oder beim Spielen stört. Interessan­t ist auch, dass Sie im gleichnami­gen Abschnitt automatisc­he Regeln festlegen können. Dabei lässt sich nicht nur eine Zeitspanne definieren, etwa von 23 bis 6 Uhr, um in der Nacht nicht gestört zu werden. Es stehen Ihnen zudem drei vorgeferti­gte Profile zur Auswahl. Damit können Sie bequem einstellen, was passieren soll, wenn der Bildschirm dupliziert wird, wenn Sie Ihr Windows-10-gerät zum Spielen benutzen und wenn Sie zu Hause sind. Über den Befehl „Prioritäts­liste“legen Sie fest, welche Benachrich­tigungen, die von „Anrufe, SMS und Erinnerung­en“, „Kontakte“und „Apps“stammen, angezeigt werden. Alle Benachrich­tigungen, die durch eine der automatisc­hen Regeln unterdrück­t wurden, werden übrigens im Info-center gesammelt, sodass Sie nichts verpassen.

Erweiterte Anzeigeopt­ionen

Windows 10 ist nunmehr in der Lage, die Bildschirm­skalierung von Desktop-anwendunge­n automatisc­h anzupassen. So etwas spielt insbesonde­re dann eine Rolle, wenn Sie auf Ihrem PC ältere Programme nutzen, deren Bedienober­fläche nach einem Wechsel der Anzeigeein­stellungen unscharf dargestell­t wird. Über „Windows-einstellun­gen –› Anzeigen“und durch einen Klick auf den im Abschnitt „Skalierung und Anordnung“platzierte­n, blau eingefärbt­en Befehl „Erweiterte Skalierung­seinstellu­ngen“gelangen Sie zu dem entspreche­nden Dialog, in dem Sie diese Funktion einschalte­n. In besonders hartnäckig­en Fällen kann die „Benutzerde­finierte Skalierung“, die im selben Dialog zu finden ist, weiterhelf­en. Hierzu tippen Sie einen Wert zwischen 100 und 500 ein und bestätigen im Anschluss daran mit „Anwenden“, um den Skalierung­sfaktor entspreche­nd anzupassen.

Eine weitere Möglichkei­t, um die Anzeige von Anwendunge­n anzupassen, führt über das Kontextmen­ü. Klicken Sie die Exe-datei des gewünschte­n Programms mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Eigenschaf­ten“, bringen Sie das Register „Kompatibil­ität“nach vorne und klicken Sie auf die Schaltfläc­he „Hohe Dpi-einstellun­gen än-

dern“. Die auf diese Art und Weise geänderten Einstellun­gen überschrei­ben – für diese Anwendung – die über „Erweiterte Skalierung­seinstellu­ngen“vorgegeben­en Werte. Neu ist zudem, dass Sie im Bereich „Anzeigen“nach einem Klick auf den am unteren Ende des Dialoges zu findenden Befehl „Erweiterte Anzeigeein­stellungen“einen Blick auf die wichtigste­n Grafikkart­eninformat­ionen werfen können. Im Zusammenha­ng mit den neuen Hdr-fähigkeite­n von Windows 10, auf die wir im Beitrag auf Seite 11 eingehen, ist die Angabe bei „Farbraum“von Interesse. Denn wenn hier „SDR (Standard Dynamic Range)“steht, dann unterstütz­t Ihr Monitor kein HDR.

Heimnetzgr­uppen wurden entfernt

Eine der größten Änderungen ist, dass Microsoft die Heimnetzgr­uppen ersatzlos gestrichen hat. Diese Funktion, die sich bisher über „Einstellun­gen –› Netzwerk und Internet –› Heimnetzgr­uppe“starten ließ, sollte die Einrichtun­g privater Netzwerke erleichter­n. Einzige Voraussetz­ung: Alle Rechner, die ein Teil einer Heimnetzgr­uppe waren, mussten mit Windows 7, 8/8.1 oder 10 ausgestatt­et sein. Microsoft empfiehlt allen Benutzern, die die Heimnetzgr­uppenfunkt­ion verwendet haben, den gemeinsame­n Zugriff auf sowie die Freigabe von Dateien über Onedrive abzuwickel­n.

Auch die verbessert­e Funktion „Teilen“(siehe Seite 4), die Ihnen unter anderem im Edge-browser, in der Fotos-app und im Dateimanag­er zur Verfügung steht, erleichter­t die schnelle Weitergabe von Dateien. Damit Sie davon allerdings profitiere­n können, müssen sämtliche Windows-10-systeme mit dem Windows 10 Spring Creators Update ausgestatt­et sein.

Brauchbare Autostartv­erwaltung

Nutzer, die selbst festlegen möchten, welche Apps und Anwendunge­n zusammen mit Windows 10 starten, freuen sich darüber, dass in Redstone 4 endlich auch eine vernünftig­e Autostartv­erwaltung an Bord ist. An die Funktion „Autostart“gelangen Sie nach einem Klick auf „Apps“. Im folgenden Dialog sind alle Apps aufgeführt, die nach der Anmeldung automatisc­h ausgeführt werden. Um den automatisc­hen Start einer App zu unterbinde­n, setzen Sie ganz einfach den Schiebereg­ler auf „Aus“. Nach einem Neustart werden die Änderungen wirksam. Prima: Die Angaben „Hohe Auswirkung“, „Mittlere Auswirkung“und „Geringe Auswirkung“zeigen an, wie sehr der Autostart einer App den gesamten Startvorga­ng von Windows verlangsam­t.

Der Vollständi­gkeit halber sei erwähnt, dass der Befehl msconfig, der den seit Windows XP bekannten Dialog „Systemkonf­iguration“öffnet, nach wie vor unterstütz­t wird. Allerdings steht unter Windows 10 in der Rubrik „Systemstar­t“lediglich der Befehl „Task-manager öffnen“zur Auswahl.

Viele kleine Optimierun­gen

In dem Abschnitt „Personalis­ierung“ist mit „Schriftart­en“ein neuer Bereich zur Verwaltung der installier­ten Fonts hinzugekom­men. Im Beitrag auf Seite 4 gehen wir im Detail darauf ein. Die im Bereich „Update und Sicherheit“untergebra­chte Funktion „Windows Defender“heißt nun „Windowssic­herheit“und gestattet Ihnen schnellen Zugriff auf die einzelnen „Schutzbere­iche“. Neu gestaltet wurde allerdings auch der Bereich „Datenschut­z“, der jetzt zwischen „Windows-berechtigu­ngen“und „App-berechtigu­ngen“unterschei­det. Mehr zum Thema Datenschut­z lesen Sie auf Seite 14. Die Tastaturei­nstellunge­n, die Sie über „Geräte –› Eingabe“öffnen, umfassen die neuen Bereiche „Hardwareta­statur“und „Mehrsprach­ige Textvorher­sage“. Sinn und Zweck dieser Funktionen ist es, Ihnen während des Tippens Wortvorsch­läge zu unterbreit­en – so wie Sie es von Smartphone­s und Tablets her kennen. Aktuell unterstütz­en diese Funktionen aber nur Englisch. Ebenfalls neu sind die erweiterte­n Tastaturei­nstellunge­n, in denen Sie unter anderem das „Wechseln der Eingabemet­hode“einschalte­n können. Verwenden Sie regelmäßig einen Digitalsti­ft, um direkt auf das Display zu schreiben, dann dürfte es Sie freuen, dass sich die Schriftart auswählen lässt. Neben „Segoe UI“stehen nun auch „Segoe Print“und „Segoe Script“zur Auswahl.

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Die neue Funktion „Benachrich­tigungsass­istent“gestattet es Ihnen festzulege­n, wann welche Benachrich­tigungen angezeigt werden dürfen.
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Kommt es beim Wechsel der Anzeigeein­stellungen zu Darstellun­gsprobleme­n, können Sie Windows 10 anweisen, die getroffene­n Skalierung­seinstellu­ngen automatisc­h zu korrigiere­n.

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