Neue Einstellungen
Die als „Windows-einstellungen“bezeichnete Schaltzentrale des Betriebssystems wurde im Rahmen des Windows 10 Spring Creators Updates erneut überarbeitet. Einige Funktionen wurden entfernt, andere kamen neu hinzu.
Auf den ersten Blick sieht der Dialog „Windows-einstellungen“unverändert aus. Lediglich die Bezeichnung „Handy“wurde in „Telefon“geändert. Und der erste Eindruck täuscht nicht: Die Änderungen, die das Windows 10 Spring Creators Update mit sich bringt, sind deutlich geringer, als dies beim letzten großen Update im Herbst 2017 der Fall war. Was sich bei den „Windows-einstellungen“getan hat, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Neuer Benachrichtigungsassistent
Wechselt man in den „Windows-einstellungen“in eine beliebige Rubrik, zum Beispiel zu „System“, fällt sofort auf, dass die Darstellung ein wenig modifiziert wurde. Die linke Spalte, in der alle in dieser Rubrik zusammengefassten Funktionen aufgelistet sind, ist jetzt dunkelgrau hinterlegt. Ob diese Farbgebung die Übersicht auch wirklich erhöht, sei dahingestellt. Uns gefiel die alte Darstellung besser. Apropos „System“: In dieser Rubrik sind nun 13 – anstatt wie bislang elf – Funktionen zusammengefasst. Neu hinzugekommen sind „Sound“(bisher ausschließlich über die klassische „Systemsteuerung“zu erreichen) und „Benachrichtigungsassistent“.
Bei der letztgenannten Funktion, die die schnelle Aktion „Ruhezeiten“ersetzt, handelt es sich um eine Neuerung, die verhindern soll, dass das permanente Einblenden von Benachrichtigungen Sie von der Arbeit ablenkt oder beim Spielen stört. Interessant ist auch, dass Sie im gleichnamigen Abschnitt automatische Regeln festlegen können. Dabei lässt sich nicht nur eine Zeitspanne definieren, etwa von 23 bis 6 Uhr, um in der Nacht nicht gestört zu werden. Es stehen Ihnen zudem drei vorgefertigte Profile zur Auswahl. Damit können Sie bequem einstellen, was passieren soll, wenn der Bildschirm dupliziert wird, wenn Sie Ihr Windows-10-gerät zum Spielen benutzen und wenn Sie zu Hause sind. Über den Befehl „Prioritätsliste“legen Sie fest, welche Benachrichtigungen, die von „Anrufe, SMS und Erinnerungen“, „Kontakte“und „Apps“stammen, angezeigt werden. Alle Benachrichtigungen, die durch eine der automatischen Regeln unterdrückt wurden, werden übrigens im Info-center gesammelt, sodass Sie nichts verpassen.
Erweiterte Anzeigeoptionen
Windows 10 ist nunmehr in der Lage, die Bildschirmskalierung von Desktop-anwendungen automatisch anzupassen. So etwas spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn Sie auf Ihrem PC ältere Programme nutzen, deren Bedienoberfläche nach einem Wechsel der Anzeigeeinstellungen unscharf dargestellt wird. Über „Windows-einstellungen –› Anzeigen“und durch einen Klick auf den im Abschnitt „Skalierung und Anordnung“platzierten, blau eingefärbten Befehl „Erweiterte Skalierungseinstellungen“gelangen Sie zu dem entsprechenden Dialog, in dem Sie diese Funktion einschalten. In besonders hartnäckigen Fällen kann die „Benutzerdefinierte Skalierung“, die im selben Dialog zu finden ist, weiterhelfen. Hierzu tippen Sie einen Wert zwischen 100 und 500 ein und bestätigen im Anschluss daran mit „Anwenden“, um den Skalierungsfaktor entsprechend anzupassen.
Eine weitere Möglichkeit, um die Anzeige von Anwendungen anzupassen, führt über das Kontextmenü. Klicken Sie die Exe-datei des gewünschten Programms mit der rechten Maustaste an, wählen Sie „Eigenschaften“, bringen Sie das Register „Kompatibilität“nach vorne und klicken Sie auf die Schaltfläche „Hohe Dpi-einstellungen än-
dern“. Die auf diese Art und Weise geänderten Einstellungen überschreiben – für diese Anwendung – die über „Erweiterte Skalierungseinstellungen“vorgegebenen Werte. Neu ist zudem, dass Sie im Bereich „Anzeigen“nach einem Klick auf den am unteren Ende des Dialoges zu findenden Befehl „Erweiterte Anzeigeeinstellungen“einen Blick auf die wichtigsten Grafikkarteninformationen werfen können. Im Zusammenhang mit den neuen Hdr-fähigkeiten von Windows 10, auf die wir im Beitrag auf Seite 11 eingehen, ist die Angabe bei „Farbraum“von Interesse. Denn wenn hier „SDR (Standard Dynamic Range)“steht, dann unterstützt Ihr Monitor kein HDR.
Heimnetzgruppen wurden entfernt
Eine der größten Änderungen ist, dass Microsoft die Heimnetzgruppen ersatzlos gestrichen hat. Diese Funktion, die sich bisher über „Einstellungen –› Netzwerk und Internet –› Heimnetzgruppe“starten ließ, sollte die Einrichtung privater Netzwerke erleichtern. Einzige Voraussetzung: Alle Rechner, die ein Teil einer Heimnetzgruppe waren, mussten mit Windows 7, 8/8.1 oder 10 ausgestattet sein. Microsoft empfiehlt allen Benutzern, die die Heimnetzgruppenfunktion verwendet haben, den gemeinsamen Zugriff auf sowie die Freigabe von Dateien über Onedrive abzuwickeln.
Auch die verbesserte Funktion „Teilen“(siehe Seite 4), die Ihnen unter anderem im Edge-browser, in der Fotos-app und im Dateimanager zur Verfügung steht, erleichtert die schnelle Weitergabe von Dateien. Damit Sie davon allerdings profitieren können, müssen sämtliche Windows-10-systeme mit dem Windows 10 Spring Creators Update ausgestattet sein.
Brauchbare Autostartverwaltung
Nutzer, die selbst festlegen möchten, welche Apps und Anwendungen zusammen mit Windows 10 starten, freuen sich darüber, dass in Redstone 4 endlich auch eine vernünftige Autostartverwaltung an Bord ist. An die Funktion „Autostart“gelangen Sie nach einem Klick auf „Apps“. Im folgenden Dialog sind alle Apps aufgeführt, die nach der Anmeldung automatisch ausgeführt werden. Um den automatischen Start einer App zu unterbinden, setzen Sie ganz einfach den Schieberegler auf „Aus“. Nach einem Neustart werden die Änderungen wirksam. Prima: Die Angaben „Hohe Auswirkung“, „Mittlere Auswirkung“und „Geringe Auswirkung“zeigen an, wie sehr der Autostart einer App den gesamten Startvorgang von Windows verlangsamt.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Befehl msconfig, der den seit Windows XP bekannten Dialog „Systemkonfiguration“öffnet, nach wie vor unterstützt wird. Allerdings steht unter Windows 10 in der Rubrik „Systemstart“lediglich der Befehl „Task-manager öffnen“zur Auswahl.
Viele kleine Optimierungen
In dem Abschnitt „Personalisierung“ist mit „Schriftarten“ein neuer Bereich zur Verwaltung der installierten Fonts hinzugekommen. Im Beitrag auf Seite 4 gehen wir im Detail darauf ein. Die im Bereich „Update und Sicherheit“untergebrachte Funktion „Windows Defender“heißt nun „Windowssicherheit“und gestattet Ihnen schnellen Zugriff auf die einzelnen „Schutzbereiche“. Neu gestaltet wurde allerdings auch der Bereich „Datenschutz“, der jetzt zwischen „Windows-berechtigungen“und „App-berechtigungen“unterscheidet. Mehr zum Thema Datenschutz lesen Sie auf Seite 14. Die Tastatureinstellungen, die Sie über „Geräte –› Eingabe“öffnen, umfassen die neuen Bereiche „Hardwaretastatur“und „Mehrsprachige Textvorhersage“. Sinn und Zweck dieser Funktionen ist es, Ihnen während des Tippens Wortvorschläge zu unterbreiten – so wie Sie es von Smartphones und Tablets her kennen. Aktuell unterstützen diese Funktionen aber nur Englisch. Ebenfalls neu sind die erweiterten Tastatureinstellungen, in denen Sie unter anderem das „Wechseln der Eingabemethode“einschalten können. Verwenden Sie regelmäßig einen Digitalstift, um direkt auf das Display zu schreiben, dann dürfte es Sie freuen, dass sich die Schriftart auswählen lässt. Neben „Segoe UI“stehen nun auch „Segoe Print“und „Segoe Script“zur Auswahl.