Die besten Tipps zu Irfanview So bearbeiten Sie Ihre Bilder mit dem kostenlosen Grafiktool
Seit es Smartphones gibt, hat die Bilderflut noch einmal deutlich zugenommen, und das nicht nur wegen der Selfies. Um die Fotos zu sortieren und zu bearbeiten, bietet sich das kostenlose und äußerst beliebte Grafiktool Irfanview an.
„Die Freeware Irfanview ist nicht nur ein Klassiker, sondern bietet auch viele nützliche Funktionen.“
Smartphones haben die kleinen Kompaktkameras mittlerweile beinahe vollständig vom Markt verdrängt. Auch wenn die Bildqualität aufgrund der meist festeingestellten Brennweite und der winzigen Bildsensoren begrenzt ist, sind die Ergebnisse häufig durchaus vorzeigbar und für Gelegenheitsknipser, die einfach Fotos schießen wollen, auch völlig ausreichend. So sammeln sich mit der Zeit im internen Speicher der Telefone bald Hunderte oder gar Tausende von größtenteils ungeordneten Aufnahmen. Um die Bilder zu archivieren und auf einem größeren Display anzuschauen, sollten Sie sie von Zeit zu Zeit auf den PC übertragen. Dort gilt es dann zum einen, die Fotos nach Motiven oder Anlässen zu ordnen und sie so zu kennzeichnen, dass sie schnell wieder auffindbar sind. Bei alledem hilft die Bildverwaltung Irfanview (kostenlos, für Windows 7, 8 und 10, auf HEFTDVD und unter www.pcwelt.de/304243). Auch beim Benennen der Bilddateien und bei der Organisation einer Diashow kann Ihnen Irfanview helfen. Laden Sie sich die Software nun herunter und installieren Sie sie. Dabei sollte es zu keinerlei Problemen kommen. Achten Sie lediglich darauf, dass Sie die zu Ihrem PC passende Version erwischen: Irfanview gibt es für 32 und 64Bitsysteme.
1. Bilder aussortieren und taggen
Um Fotos später schnell wiederfinden zu können, sollten Sie sie mit Tags versehen. Bei diesen Tags handelt es sich um MetaDaten, die Sie sowohl in JPEG als auch in Tiffbilder schreiben können. Das Datenformat ist standardisiert und trägt den Na men IPTCIIM (International Press Telecommunications Council – Information Interchange Model) oder auch kurz IPTC. Für die Eingabe der Daten sind zahlreiche Anwendungen verfügbar, und auch Irfanview beherrscht diese Funktion.
Klicken Sie in der Software links oben in der Symbolleiste auf den gelben Ordner, um zum Fenster „Öffnen“zu gelangen. Gehen Sie zu Ihrem Bilderverzeichnis und klicken Sie rechts oben auf das Icon mit dem kleinen nach unten weisenden Pfeil. Wählen Sie entweder eine der angebotenen Symbolgrößen oder den Eintrag „Kacheln“aus, um eine Vorschau auf die Fotos angezeigt zu bekommen. Klicken Sie doppelt auf eine Datei, um sie auf die Arbeitsfläche zu holen. Drücken Sie sodann die Taste T; Irfanview wechselt zur Thumbnailansicht. Markieren Sie alle Bilder, denen Sie ein gemeinsames Schlagwort zuweisen möchten. Dazu halten Sie die Strgtaste gedrückt und klicken die Fotos nacheinander an. Klicken Sie nun mit der rechten Maustaste auf eines der Bilder und wählen Sie „JPG – verlustfreie Opera
tionen –› IPTCDATEN schreiben (selektierte Bilder)“. Im folgenden Fenster können Sie die einzelnen Felder ausfüllen und sich zum Beispiel im Register „Description“als „Author“eintragen. Wechseln Sie zum Register „Keywords/categories“und tippen Sie dort das oder die Schlagwörter sowie eventuell eine Kategorie ein, der Sie die Fotos zuordnen wollen. Achten Sie darauf, dass Sie die Eingabe jedes Schlagworts mit der Entertaste abschließen, und übernehmen Sie die Einträge zum Schluss mit „Write“.
2. Explorer sucht nach Tags
Um die Fotos anhand ihrer Tags wiederzufinden, können Sie ganz einfach den Windowsexplorer nutzen. Gehen Sie mit dem Programm in den Ordner, in dem Ihre Bilder gespeichert sind, und tippen Sie jetzt rechts oben in das Suchfenster das Schlagwort ein. Sie können auch mehrere Schlagwörter eingeben. Der Explorer zeigt Ihnen sofort die zugehörigen Dateien an.
Das funktioniert allerdings nur dann, wenn Windows die Bilder in seinen Index aufgenommen hat. Um dies zu überprüfen, öffnen Sie die Systemsteuerung und rufen die „Indizierungsoptionen“auf. Klicken Sie gegebenenfalls auf „Ändern“, um die Auswahl zu erweitern. Beachten Sie darüber hinaus, dass Windows erst mit der Indizierung beginnt, wenn es an Ihrem Computer einige Minuten lang keine Maus und Tastatureingaben registriert hat.
Falls die Fotos noch nicht indiziert wurden, können Sie auch mittels Irfanview nach den Schlagwörtern suchen. Rufen Sie dazu wieder die Thumbnailansicht auf und gehen Sie auf „Optionen –› Dateien suchen“. Setzen Sie ein Häkchen vor „In IPTCDATEN suchen (IPTC Plugin benötigt)“und geben Sie bei „Text suchen“das oder die Schlagwörter ein. Klicken Sie nun auf „Suche starten“.
3. Mehrere Dateien umbenennen
Um Fotos schnell einem bestimmten Ereignis oder einem Datum zuordnen zu können, ist es oft am besten, sie entsprechend umzubenennen. Der klassische Weg dazu führt über den Windowsexplorer, wo Sie den Dateinamen einmal kurz anklicken, um diesen zu markieren, und anschließend die neue Bezeichnung eintragen.
Bei größeren Fotosammlungen ist das jedoch ein langwieriges Verfahren. Schöner wäre es, wenn man einfach alle zusammengehörigen Bilder markieren und sie von der Software durchnummerieren lassen könnte, wie etwa nach dem Muster „Venedig001. jpg“, „Venedig002.jpg“, „Venedig003.jpg“et cetera. In Irfanview können Sie dies über die Batchbearbeitung realisieren.
Klicken Sie bitte auf „Datei –› Batch(stapel)Konvertierung/umbenennung“oder drücken Sie einfach die Taste B. Es öffnet sich das Fenster „Batch/stapelkonvertierung“, über das Sie Bilddateien in andere Formate überführen und/oder umbenennen können. Um den Fotos lediglich andere Namen zu geben, markieren Sie links oben die Op tion „Batchumbenennen“und wählen als Nächstes in der Exploreransicht auf der rechten Seite die gewünschten Files aus. An dieser Stelle lassen sich die gleichen Befehle und Tastenkombinationen benutzen wie im Windowsexplorer, Sie können zum Beispiel bei gedrückter Strgtaste mit der Maus mehrere Dateien markieren. Die so ausgewählten Files erscheinen jetzt in einer Liste. Gehen Sie anschließend auf der linken Seite zum Abschnitt „Optionen für Batchumbenennen“und klicken Sie auf „Optionen“. Voreingestellt ist in Irfanview das Namens
muster „image####“. Jedes Doppelkreuz steht für eine Ziffer. Wenn Sie die Einstellung nicht verändern, so werden auf diese Weise Ihre Bilddateien in „image0001.jpg“, „image0002.jpg“, „image0003.jpg“et cetera umbenannt. Um das gewünschte Schema „Venedig001.jpg“und eine Nummerierung zu bekommen, tippen Sie nun ganz einfach in dem Fenster „Optionen fürs Umbenennen“im Feld „Name (Muster)“das neue Schema Venedig### ein. In den beiden Fel dern darunter geht es dann darum, bei welcher Zahl die Nummerierung beginnen soll – für den Fall, dass beispielsweise bereits entsprechend bezeichnete Files vorhanden sind –, sowie darum, wie groß die Schritte bei der Nummerierung sein sollen.
Ganz unten stellen Sie schließlich ein, was geschehen soll, wenn ein Dateiname bereits vergeben ist. Darüber hinaus können Sie hier einen Profilnamen eintragen, unter dem Sie Ihre Einstellungen speichern, so dass Sie diese schnell auf weitere Bildersammlungen übertragen können. Empfehlung: Geben Sie für den ersten Versuch lediglich ganz oben ein Namensschema vor und belassen Sie sämtliche andere Einstellungen so, wie sie sind. Schließen Sie das Fenster danach mit „OK“.
Wählen Sie im nächsten Schritt ein Zielverzeichnis aus, in dem Irfanview die umbenannten Dateien speichern soll. Klicken Sie dazu auf „Durchsuchen“, markieren Sie den gewünschten Ordner und bestätigen Sie mit „OK“. Falls Sie die Fotos einfach im aktuellen Ordner belassen wollen, so klicken Sie auf „Aktuelles Verzeichnis verwenden“, um den Pfad zu übernehmen. Klicken Sie auf „Umbenennen testen“, um zu überprüfen, ob Ihre Einstellungen die gewünschten Effekte haben. Irfanview simuliert sodann die Umbenennung in einem Textfenster. Mit „Text kopieren“können Sie die Ergebnisse in die Zwischenablage kopieren und daraufhin in eine Textdatei einfügen, um sie zu begutachten. Wenn alles stimmt, beginnen Sie mit einem Klick auf „Starten“.
4. Mehrere Dateien bearbeiten
Auf die gleiche Weise wie die selbsttätige Umbenennung funktioniert die Konvertierung in ein anderes Format. Markieren Sie hierzu im Fenster „Batch/stapelkonvertierung“bitte nun die Option „Batchkonvertierung“oder „Batchkonvertierung + Umbenennen“und stellen Sie unter „Zielformat“das gewünschte Dateiformat ein. Um die Bilder auch gleich noch zu bearbeiten, setzen Sie zusätzlich ein Häkchen vor „Spezialoptionen aktiv“und klicken auf „Setzen“. Das folgende Fenster bietet Ihnen zahlreiche Bearbeitungsfunktionen an, von der Wahl eines Ausschnitts über automatische Größenänderungen bis hin zur Anwendung verschiedener Farbfilter. Nach der Bestätigung mit „OK“und einem Klick auf „Starten“werden die Funktionen auf alle Dateien in der Liste angewandt.
5. Bilder verlustfrei rotieren
Beim Spiegeln und Rotieren von JPEGDAteien konvertieren zahlreiche Programme die Bilder zunächst in ein unkomprimiertes Format, führen daraufhin die Umwandlung aus und erzeugen wieder ein JPEG. Da dieses Bildformat jedoch mit einer verlustbehafteten Komprimierung arbeitet, gehen bei diesem Vorgang Bildinformationen verloren, die Qualität nimmt also ab.
Irfanview bietet Ihnen daher an, beide Bearbeitungen verlustfrei durchzuführen. Dazu markieren Sie ein oder mehrere Bilder in der Thumbnail-ansicht, klicken diese mit der rechten Maustaste an und wählen „JPG – Verlustfreie Operationen“. Im nachfolgenden Fenster geben Sie unter „Transformation“an, was Sie machen wollen. Die übrigen Einstellungen können Sie in der Regel übernehmen. Klicken Sie auf „Starten“, um mit der Bearbeitung zu beginnen.
6. Mit Original vergleichen
Sie können zwei oder mehr Instanzen von Irfanview parallel starten und in allen Kopien das gleiche Bild laden. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn Sie das Ergebnis einer Bildbearbeitung ständig mit dem Original vergleichen wollen.
Rufen Sie die Software auf und öffnen Sie das gewünschte Foto. Passen Sie den Fensterrahmen des Programmes an das Format des Bildes an und wiederholen Sie den Vorgang. Das Original sollten Sie auf der rechten Seite des Windows-desktops platzieren, das Bearbeitungsfenster auf der linken – Irfanview verschiebt sein Fenster nach jedem Bearbeitungsschritt selbsttätig an den linken Bildschirmrand. Jetzt können Sie das Foto mittels der Funktionen im Menü „Bild“bearbeiten sowie anhand eines Vergleichs mit dem Foto auf der rechten Seite abschätzen, welche Wirkung Sie erzielt haben. Mit „Zurück zu Batch“landen Sie wiederum im Fenster „Batch/stapel-konvertierung“.
7. In den Explorer einbinden
Um eine schnelle, effiziente Arbeit mit Irfanview zu gewährleisten, können Sie einige der wichtigsten Befehle dieses Tools in das Kontextmenü des Windows-explorers einbauen. Hierzu benötigen Sie das Plug-in Irfanview Shell Extension. Dieses Plug-in ist allerdings nicht Teil der allgemeinen Plugin-sammlung des Bildverwaltungsprogrammes, Sie müssen es gesondert herunterladen und installieren. Zu finden ist es – wie die anderen Plug-ins auch – auf der Webseite www.irfanview.com/plugins.htm. Nachdem Sie das Plug-in eingerichtet haben, erscheint im Kontextmenü des Explorers der neue Eintrag „Irfanview operations“, der eine Reihe zusätzlicher Befehle zugänglich macht. So können Sie nach einem Rechtsklick eine Bilddatei beispielsweise in ein anderes Format umwandeln oder mehrere Fotos verlustfrei rotieren.
8. Screenshots mit Mauszeiger
Um den aktuellen Bildschirm oder ein einzelnes Fenster abzufotografieren, benutzen Sie in Windows die Taste Druck beziehungsweise die Tastenkombination Alt-druck. Dabei bleibt der Mauszeiger aber außen vor, Windows blendet ihn einfach aus. In manchen Fällen ist der kleine Pfeil jedoch recht hilfreich, etwa wenn es darum geht, auf ein bestimmtes Detail hinzuweisen.
Irfanview bietet Ihnen umfangreiche Optionen für das Anfertigen von Screenshots, darunter eine Funktion, um den Mauszeiger einzufangen. Klicken Sie auf „Optionen –› Fotografieren/screenshot“und setzen Sie im folgenden Fenster bei „Optionen“noch ein Häkchen vor „Mauszeiger fotografieren“. Passen Sie die restlichen Optionen an und lösen Sie den Screenshot mit „Start“und der Tastenkombination Strg-f11 aus.
9. Diashow aus mehreren Ordnern
Fotos zeigt man am einfachsten auf dem Notebook oder projiziert sie per Beamer an die Wand. Um mit Irfanview eine Präsentation mit Bildern aus verschiedenen Ordnern anzulegen, klicken Sie bitte auf „Datei –› Slideshow“oder drücken die Taste W. Im nächsten Fenster können Sie die gewünschten Bilder über die Explorer-ansicht mittels Doppelklick oder den Button „Hinzufügen“in die Präsentation einsetzen und sie nach dem Markieren mit den Auf- und Ab-tasten sortieren. Mit den Optionen links wählen Sie etwa aus, ob und wann das nächste Bild automatisch erscheinen soll. Der Button „Vollbild-optionen“führt zu einem Fenster, in dem Sie etwa einen Überblendeffekt einschalten und den Umgang mit übergroßen Bildern regeln. Zurück im Fenster „Slideshow“lassen Sie die Diashow mit „Starten“beginnen oder legen über „Speichern als EXE/SCR“eine selbstablaufende Show an.
10. Diashow mit Musik
Um die Bilderpräsentation mit Hintergrundmusik aufzupeppen, müssen Sie das Mp3plug-in installieren. Es ist Bestandteil des großen Plug-in-pakets, das Sie unter www. Irfanview.com/plugins.htm gratis downloaden können. Zur Installation führen Sie einfach die Exe-datei aus. Daraufhin können Sie im Fenster „Slideshow“auf der rechten Seite im Dropdown-menü „Dateityp“das Format „MP3/M3U – MPEG Audio Dateien“einstellen. Fügen Sie als Nächstes über die Explorer-ansicht die gewünschte(n) Mp3datei(en) in Ihre Bilderliste ein. In der Voreinstellung werden die Stücke immer wieder von vorn abgespielt. Das Deaktivieren der Option „MP3S wiederholen (Hintergrund-musik)“auf der linken Seite ändert dieses Verhalten jedoch. Achtung: Der Mp3player von Irfanview ist etwas heikel und spielt nicht jede Datei ab. Führen Sie daher vor Ihrer Präsentation einen Test durch.