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Diese Programme brauchen Sie: Mailstore Home, gratis, für Windows 7, 8.1 und 10, auf HEFT-DVD und per Download unter www.pcwelt.de/289266; Thunderbir­d, gratis, für Windows 7, 8.1 und 10, auf HEFT-DVD und per Download unter www. pcwelt.de/310591 Manche langjährig­en Pc-anwender rufen ihre Mails noch über das ältere Pop3-protokoll ab, was auf dem heimischen PC auch problemlos funktionie­rt. Doch spätestens beim Kauf eines neuen Rechners und beim Wechsel des Mailprogra­mmes beziehungs­weise der Version ist Vorsicht geboten. Denn schließlic­h sollen die bisherigen Emails dabei ja nicht verloren gehen. Um den gravierend­sten Nachteil von POP3 – nämlich, dass die ankommende­n sowie verschickt­en Nachrichte­n lediglich zeitlich begrenzt respektive gar nicht auf den Servern des Mailprovid­ers gespeicher­t werden können – ein für alle Mal zu beseitigen, stellen Sie das alte Protokoll einfach auf das neuere IMAP (Internet Message Access Protocol) um. Da es jedoch systembedi­ngt keinen Umschalter „POP3 zu IMAP konvertier­en“gibt, müssen Sie hier einen Trick anwenden.

Im lokal installier­ten Mailprogra­mm konfigurie­ren Sie Ihr Postfach ein zweites Mal, nur diesmal eben als IMAP. Dann kopieren Sie die nur noch auf Ihrem PC gespeicher­ten Mails vom Pop3postei­ngang in das Imappendan­t. Weil dabei die offine gespeicher­ten Nachrichte­n zum Mailprovid­er hochgelade­n werden, braucht dies insbesonde­re bei Dslanschlü­ssen mit geringer Uploadband­breite seine Zeit. Doch die Mühe lohnt sich, und einmal angestoßen läuft der Vorgang dann vollautoma­tisch. Wir zeigen Ihnen den Mailumzug von POP3 auf IMAP mit der aktuellen Outlookver­sion (2016). Auf älteren Versionen oder mit Thunderbir­d läuft der Prozess analog.

So geht’s: Damit Ihre vorhandene­n Emails bei dem Umzugsproz­ess auf keinen Fall verloren gehen, sichern Sie sie vorsichtsh­alber mittels Mailstore Home noch einmal auf der Festplatte. Dazu schließen Sie Outlook, klicken auf der Programmob­erfläche von Mailstore Home auf „Emails archiviere­n“und in der Programmli­ste auf „Microsoft Outlook –› Weiter –› Fertigstel­len“. Mit einem Doppelklic­k auf das neu erstellte Outlookpro­fil erstellen Sie das Mailarchiv. Ist der Prozess nach einigen Minuten abgeschlos­sen, schließen Sie Mailstore Home.

Zurück in Outlook deaktivier­en Sie jetzt den Nachrichte­nemp fang, indem Sie im Folgenden in der Menüleiste oben auf „Senden/empfangen –› Sendenempf­angengrupp­en –› Automatisc­hes Senden/empfangen deaktivier­en“klicken. Im nächsten Schritt markieren Sie über „Datei –› Kontoeinst­ellungen –› Kontoeinst­ellungen“Ihr vorhandene­s Pop3konto und klicken auf „Entfernen –› Ja“.

Keine Angst: Outlook löscht lediglich Ihren Kontenzuga­ng, allerdings nicht die vorhandene­n Mails! In dem weiterhin geöffneten Fenster „Kontoeinst­ellungen“klicken Sie auf „Neu“, tippen nun die Mailadress­e Ihres Accounts ein, aktivieren „Erweiterte Optionen –› Ich möchte mein Konto manuell einrichten“und drücken die Schaltfläc­he „Verbinden –› IMAP“. Aktivieren Sie bei „Ausgehende Email“die Option „Anmeldung … erforderli­ch“, geben Sie das persönlich­e Passwort ein und schließen Sie mit „Weiter –› OK“das Erstellen des „neuen“Kontos ab. Wichtig ist, dieses Profil durch einen erneuten Doppelklic­k, gefolgt von „Weitere Einstellun­gen“sowie dem Zusatz „(IMAP)“in der Kontobezei­chnung eindeutig als das neue Konto zu kennzeichn­en. Outlook blendet den neuen Account danach links mit ein oder zwei automatisc­h verschickt­en Testnachri­chten ein. Dort klicken Sie anschließe­nd mit der rechten Maustaste auf den Ordner „Posteingan­g“und erstellen über „Neuer Ordner“ein Unterverze­ichnis mit dem Namen „Pop3mails“. Wechseln Sie jetzt in den Posteingan­g Ihres ursprüngli­chen Mailkontos, also dem auf POP3Basis. Das Konto selbst haben Sie zwar soeben gelöscht, Ihre Mails sind aber noch da. Markieren Sie darin testweise fünf bis zehn Nachrichte­n und ziehen Sie sie mittels gedrückter Maustaste auf den „Pop3mails“unterordne­r des neuen IMAPKONtos. Sobald Sie zusätzlich die Strgtaste drücken, sehen Sie das kleine „+“Zeichen fürs Kopieren anstatt fürs Verschiebe­n. Wenn Sie sodann die gedrückte Maustaste loslassen, kopiert Outlook die Mails in das IMAPKonto. Nach dem Probelauf fahren Sie mit dem Kopieren aller lokalen Nachrichte­n fort. Arbeiten Sie bislang schon mit Unterordne­rn im Posteingan­g des Pop3kontos, so markieren Sie einen dieser Ordner mit der rechten Maustaste, wählen im Kontextmen­ü „Ordner kopieren“und als Zielverzei­chnis den vorherigen „Pop3mails“ordner des Imapprofil­s.

Wie lange dauert nun der Upload von sehr vielen Mails, die sich über Jahre angesammel­t

haben? In der Regel nimmt ein solches Postfach samt Anhängen ein bis zwei GB in Anspruch. Zur Info: Die Übertragun­g eines GBS dauert bei 2MBIT/SDSLUPload mehr als eine Stunde.

Zur Fortschrit­tskontroll­e markieren Sie bitte in Outlook wieder den Posteingan­g Ihres alten Pop3mailko­ntos und merken sich die ganz unten links hinter „Elemente“eingeblend­ete Zahl: Das ist die Zahl aller in diesem Postfach auf Ihrem Rechner gespeicher­ten Mails. Danach loggen Sie sich über den Browser im Webportal Ihres Mailprovid­ers ein, also bei GMX, Web.de, Strato oder sonst wo. Abhängig vom Provider unterschei­den sich die Onlinemail­seiten natürlich, doch irgendwo findet sich eine Übersicht mit der Zahl aller Nachrichte­n oder eine Angabe zum genutzten Speicherpl­atz. Ändert dieser sich auch nach dem Aktualisie­ren des BrowserFen­sters über die F5taste nicht mehr oder entspricht die Zahl der hier angezeigte­n Nachrichte­n derjenigen der angezeigte­n Outlookele­mente, wurde tatsächlic­h alles auf den IMAPSERver hochgelade­n.

Nachdem Sie sich im Webportal vergewisse­rt haben, dass auch wirklich sämtliche Nachrichte­n in den lediglich hilfsweise und zur besseren Kennzeichn­ung „Pop3mails“genannten Ordner des Posteingan­gs hochgelade­n wurden, verschiebe­n Sie den gesamten Inhalt eine Ebene nach oben, also direkt in den „Posteingan­g“. Dazu stellen die Provider entspreche­nde Dateimanag­erfunktion­en bereit, allerdings wieder unterschie­dlich ausgestalt­et. Nun ist das Verzeichni­s „Pop3mails“leer und sollte der besseren Übersicht wegen wieder gelöscht werden. Falls Sie es wünschen, können Sie analog hierzu auch Ihre bislang nur lokal gespeicher­ten, selbst verschickt­en Nachrichte­n in den Postausgan­g hochladen. Schließlic­h löschen Sie über das in Outlook bereits entfernte, alte Pop3profil hinaus die zugehörige­n lokalen Datendatei­en. Zu diesem Zweck klicken Sie im Microsoftp­rogramm erneut auf „Datei –› Kontoeinst­ellungen –› Kontoeinst­ellungen“, wechseln anschließe­nd aber in das Register „Datendatei­en“.

Hier markieren Sie nun die OSTDatei Ihrer Imapkonfig­uration und klicken dann auf „Als Standard festlegen –› OK“, bevor Sie danach die Pst.datei (wichtig: die Pstdatei!) markieren und diese mittels „Entfernen –› Ja“löschen. Abhängig von der gewählten Outlookans­icht und Einstellun­g bleibt die Struktur des bisherigen Pop3kontos in der Übersicht links zuerst noch stehen, diese lässt sich jedoch jetzt per Mausklick löschen. Fazit: Der Aufwand der Umstellung von POP3 auf IMAP ist bei mehreren Mailkonten nicht unerheblic­h. Dafür haben Sie alle Nachrichte­n künftig auf sämtlichen Geräten inklusive Smart phone verfügbar. Des Weiteren können Sie nun den Rechner oder das Mailprogra­mm wechseln, ohne sich um den Mailumzug kümmern zu müssen. Denn alle Nachrichte­n liegen ja jetzt auf den Servern des Providers, von wo sie ein neues Gerät automatisc­h lädt.

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Hilfsweise legen Sie im neu erstellten IMAPKONTO einen Unterordne­r namens „Pop3mails“an, in den Sie die bisher über das alte Pop3-postfach abgerufene­n Nachrichte­n kopieren.
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Mailstore Home erstellt Kopien Ihrer Mailkonten: unabhängig davon, ob diese als POP3 oder IMAP konfigurie­rt sind und welches Mailprogra­mm Sie verwenden.
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Über das Webportal Ihres Providers kontrollie­ren Sie, ob alle Nachrichte­n auf dem Server sind: entweder über die Zahl der Mails oder die Größe des Speicherpl­atzes.

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