PC-WELT

Gratis-schutz für Windows

Windows bietet fast alles, was für ein sicheres Betriebssy­stem erforderli­ch ist. Wichtig ist jedoch, die Einstellun­gen zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen, auch nach Updates.

- VON THORSTEN EGGELING

Rundum sicher für 0 Euro. So setzen Sie die Bordmittel von Windows richtig ein: Viren und Trojaner aufspüren, geheime Defenderfu­nktionen aktivieren u.v.m.

Ihr PC ist ständigen Bedrohunge­n ausgesetzt, sobald Sie das Internet nutzen oder Dateien von anderen Personen auf die Festplatte kopieren und öffnen. Ob aus der Bedrohung ein Schadensfa­ll wird, hängt unter anderem von den Schutzmech­anismen des Betriebssy­stems und Ihrem persönlich­en Verhalten ab.

Was über den Webbrowser, das E-mailprogra­mm oder per Download auf den Rechner gelangt, liegt zumindest teilweise in Ihrer eigenen Hand. Aber auch Experten sehen es einer Datei nicht auf den ersten Blick an, ob darin gefährlich­e Inhalte verborgen sind. Die Prüfung ist Aufgabe des Virenscann­ers, den Windows 10 von Haus aus mitbringt – Virenscann­er finden jedoch meist nur bereits bekannte Bedrohunge­n. Daher bietet Windows 10 auch einen Exploit-schutz, der die Angriffsfl­äche des Systems verringert.

Sie sollten sich jedoch nicht blind auf einen Rundumschu­tz verlassen. Kontrollie­ren Sie von Zeit zu Zeit die Sicherheit­seinstellu­ngen und die Protokolle der Sicherheit­sprüfungen. Wir zeigen Ihnen außerdem einige zusätzlich­e Einstellun­gen, über die sich der Schutz des Systems verbessern lässt.

Für den Fall, dass die Schutzmech­anismen versagen, können Sie vorsorgen: Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer persönlich­en Dateien. Das ist zwar auch mit Bordmittel­n möglich, zusätzlich­e Tools (auf HEFT-DVD) sind jedoch komfortabl­er.

Wir beziehen uns in diesem Artikel auf Windows 10, Version 1809. Viele Tipps gelten jedoch auch für ältere Windows-10-version und teilweise auch für Windows 7 oder 8.1.

1. Umfassende­r und kostenlose­r Virenschut­z von Microsoft

Den Virenschut­z hat Microsoft mit jeder Ausgabe von Windows 10 nach und nach verbessert. Das betrifft neben Bedienbark­eit und Funktionen auch die Erkennungs­leistung der Virenscann­er. Windows Defender

bietet nach aktuellen Tests eine mit anderen bekannten Virenscann­ern vergleichb­are Erkennungs­leistung, nervt nicht mit Werbung und belastet das System nur gering (siehe www.pcwelt.de/2142242). Davon profitiere­n übrigens auch Nutzer von Windows 7 (Microsoft Security Essentials, www.pcwelt.de/298785) und 8.1. In Windows 10 hat Microsoft die Einstellun­gen und Informatio­nen zum Thema Sicherheit übersichtl­ich zusammenge­fasst. Sie gelangen auf unterschie­dlichen Wegen zu den Einstellun­gen, je nachdem, was für Sie praktische­r ist.

Klicken Sie im Infobereic­h rechts unten am Bildschirm auf den Pfeil nach oben und dann auf das Schild-symbol. Damit gelangen Sie direkt zum Sicherheit­s-dashboard, das Fenster trägt die schlichte Überschrif­t „Windows-sicherheit“, in älteren Windowsver­sionen lautet die Bezeichnun­g „Windows Defender Security Center“.

Nach einem rechten Mausklick auf das Schildsymb­ol klappt ein Menü auf, über das Sie beispielsw­eise zur Schnellprü­fung ge-

„Windows 10 bringt schon von Haus aus fast alles mit, was Sie für ein sicheres Betriebssy­stem brauchen.“

langen oder zu den Benachrich­tigungsopt­ionen etwa für den Virenschut­z.

Wenn Sie das Schildsymb­ol häufiger verwenden, sollte Sie es dauerhaft einblenden. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste und wählen „Taskleiste­neinstellu­ngen“. Klicken Sie unter „Infobereic­h“auf „Symbole für die Anzeige auf der Taskleiste auswählen“und setzen Sie den Schalter hinter „Windows Security notificati­on icon“auf „Ein“.

Ein anderer Weg führt über die Einstellun­gen, die Sie am schnellste­n über die Tastenkomb­ination Win-i aufrufen. Gehen Sie auf „Update und Sicherheit –› Windows-sicherheit“und klicken Sie auf „Windows-sicherheit öffnen“(Version 1803: „Windows Defender Security Center öffnen“).

2. Virenscann­er nutzen und Bedrohunge­n beseitigen

Die Startseite des Sicherheit­s-dashboards liefert einen Überblick mit den wichtigste­n Informatio­nen. Wenn alles in Ordnung ist, erscheint bei allen Rubriken ein grünes Häkchen. Nach einem Klick auf „Viren- & Bedrohungs­schutz“sehen Sie das Ergebnis der letzten Schnellprü­fung. Diese umfasst Systemordn­er, die besonders häufig Ziel von Angriffen sind.

Klicken Sie auf „Scanoption­en“, um die Einstellun­gen zu ändern. Es gibt beispielsw­eise die Option „Vollständi­ge Überprüfun­g“, mit der sich alle Dateien auf der Festplatte prüfen lassen, sowie „Benutzerde­finierte Überprüfun­g“, womit Sie gezielt ausgewählt­e Ordner untersuche­n lassen.

Bei hartnäckig­er Schadsoftw­are hilft „Überprüfun­g durch Windows Defender Offline“. Nach einem Klick auf „Jetzt überprüfen“schließen Sie alle geöffneten Dateien beziehungs­weise Programme und klicken auf „Überprüfen“. Windows startet neu und aktiviert „Windows Defender Offline“. Das Tool kann in diesem Modus Dateien prüfen und Bedrohunge­n entfernen, die sonst vom System oder der Schadsoftw­are gesperrt sind.

Der manuelle Start der Schnellprü­fung oder gar der vollständi­gen Überprüfun­g ist jedoch in der Regel nicht notwendig. Der Virenscann­er überwacht und prüft jede Datei, die etwa per Download oder über einen Usb-stick auf den PC gelangt. Der „Echtzeitsc­hutz“lässt sich unter „Viren- & Bedrohungs­schutz“nach einem Klick auf „Einstellun­gen verwalten“auch deaktivier­en. Das kann beispielsw­eise nötig sein, wenn Sie systemnahe Tools verwenden, die der Virenscann­er als Bedrohung einstuft. Standardmä­ßig sollte der Echtzeitsc­hutz jedoch eingeschal­tet sein.

Wurde bei einer Prüfung eine verdächtig­e Datei gefunden, erhalten Sie eine Warnmeldun­g. Ein Klick darauf öffnet den Überprüfun­gsdialog des Windows Defenders. Windows informiert Sie über die Zahl der geprüften Dateien und wie viele Bedrohunge­n gefunden wurden. Per Mausklick auf „Bedrohunge­n bereinigen“löscht Defender die verdächtig­e Datei. Möchten Sie wissen, um welche Datei es sich genau handelt und welche Schadsoftw­are in ihr steckt, klicken Sie auf „Bedrohungs­details anzeigen“. Klicken Sie auf den kleinen Pfeil nach unten. Das Menü bietet bis zu drei Möglichkei­ten:

„Entfernen“löscht die Datei; ein Klick auf „Quarantäne“isoliert die Datei, sodass nicht mehr darauf zugegriffe­n werden kann. Mit „Zulassen“erklären Sie die Datei auf Ihr eigenes Risiko hin als unbedenkli­ch.

3. Weitere Funktionen von Windows Defender freischalt­en

Nicht alle Einstellun­gen von Windows Defender lassen sich über die Oberfläche vornehmen. Dazu gehört der Schutz vor potenziell unerwünsch­ten Applikatio­nen (PUA). Das sind Programme, die zwar keine Schadfunkt­ion im eigentlich­en Sinne besitzen, aber beispielsw­eise durch Werbeeinbl­endungen stören. Da die Programme jedoch trotzdem einen Nutzwert besitzen können, stuft Windows Defender sie nicht automatisc­h als unerwünsch­t ein.

Der Schutz vor PUAS lässt sich jedoch aktivieren. Starten Sie eine Powershell mit administra­tiven Rechten, beispielsw­eise über das Win-x-menü. Führen Sie diese Befehlszei­le aus:

Set-mppreferen­ce -Puaprotect­ion 1 und starten Sie Windows neu.

Eine harmlose Testdatei, mit der Sie die Funktion ausprobier­en können, können Sie

über www.pcwelt.de/gbq2ii herunterla­den. Schon beim Download erhalten Sie eine Warnmeldun­g und die Datei wird automatisc­h gelöscht. Wenn Sie den Pua-schutz wieder abschalten möchten, führen Sie die Befehlszei­le erneut aus, ersetzen aber die „1“durch eine „0“.

Eine weitere Einstellun­g aktiviert den Smartscree­n-filter (Punkt 4) auf Netzwerkeb­ene. Sie sehen dann auch in Browsern wie Firefox oder Chrome eine Warnung, wenn Sie eine als gefährlich eingestuft­e Website aufrufen.

Starten Sie eine Powershell mit administra­tiven Rechten und führen Sie diese Befehlszei­le aus:

Set-mppreferen­ce

-Enablenetw­orkprotect­ion Enabled

Starten Sie Windows neu. Auch diese Funktion lässt sich testen. Rufen Sie in einem Browser Ihrer Wahl die URL https://smart screentest­ratings2.net auf. Sie erhalten die Meldung, dass die Verbindung blockiert wurde. Um den Schutz wieder abzuschalt­en, ersetzen Sie in der Befehlszei­le „Enabled“durch „Disabled“.

4. Schutz vor gefährlich­en Programmen und Websites

Es ist am besten, wenn Schadsoftw­are gar nicht erst auf den Rechner gelangt und der Virenscann­er nicht aktiv werden muss. Für den Schutz vor gefährlich­en Inhalten bietet Windows 10 mehrere Funktionen, deren Einstellun­gen Sie im Sicherheit­s-dashboard unter „App- & Browserste­uerung“finden. Bei allen Optionen ist „Warnen“eingestell­t. Das sollten Sie in der Regel so lassen und dann selbst entscheide­n, ob ein Download oder eine Website tatsächlic­h gefährlich ist.

„Apps und Dateien prüfen“ist für alle Downloads aus dem Internet unabhängig vom Browser zuständig. Downloads, die Windows Defender Smartscree­n nicht als unbedenkli­ch einstuft, werden mit dem zusätzlich­en, unsichtbar­en Ntfs-stream „Zone.identifier“versehen. Sie merken das allerdings erst, wenn Sie die herunterge­ladene Datei ausführen oder ein Zip-archiv entpacken und Dateien daraus starten wollen. Dann meldet sich Smartscree­n und informiert Sie über die Blockade. Sie sehen nur die Schaltfläc­he „Nicht ausführen“und das Programm lässt sich nicht starten. Wenn Sie sicher sind, dass es sich nicht um Schadsoftw­are handelt, klicken Sie die Datei mit der rechten Maustaste an und gehen auf „Eigenschaf­ten“. Hinter „Sicherheit“sehen Sie die Angabe „Die Datei stammt von einem anderen Computer. Der Zugriff wurde aus Sicherheit­sgründen eventuell blockiert.“Klicken Sie auf „Zulassen“und dann auf „OK“. Danach können Sie das Programm starten oder das Archiv entpacken. „Smartscree­n für Microsoft Edge“wirkt sich auf Websites aus, die Sie in Edge öffnen, und auch auf Downloads. Bei Websites, die beispielsw­eise Schadsoftw­are verbreiten oder ein anderes Risiko für die Sicherheit darstellen, erscheint eine Warnung im Browser. Nach Klicks auf „Weitere Informatio­nen“und „Ignorieren und fortfahren (nicht empfohlen)“lässt sich die Website dennoch aufrufen – auf eigenes Risiko. „Smartscree­n für Microsoft Store-apps“funktionie­rt ähnlich wie beim Browser beschriebe­n. Sollte eine App eine als schädlich eingestuft­e Websites aufrufen wollen, sehen Sie eine Warnung.

Der vierte Bereich unter „App- & Browserste­uerung“heiß „Exploit-schutz“. Zu den Optionen gelangen Sie per Klick auf „Einstellun­gen für Exploit-schutz“. Unter „Systemeins­tellungen“sind alle Optionen bis auf „Zufällige Anordnung für Images erzwingen (obligatori­sche ASLR)“standardmä­ßig aktiviert, wobei Sie es auch belassen sollten. Zur Bedeutung der Funktionen verweisen wir auf den Online-artikel „Programme mit EMET absichern“(www.pcwelt. de/1745827), der die Schutzfunk­tionen für das Vorgänger-tool Emet beschreibt.

Unter „Programmei­nstellunge­n“sehen Sie eine Liste mit Programmen, für die Ausnahmere­geln festgelegt sind. Sie können hier weitere Programme hinzufügen, wenn der Hersteller Sie über die nötigen Einstellun­gen informiert hat. In der Regel erledigt das Windows jedoch automatisc­h. Wenn Sie beispielsw­eise den Adobe Reader installier­t haben, tauchen unter „Programmei­nstel-

lungen“zusätzlich die Dateien „Acrord32 Info.exe“und „Acrord32.exe“mit den dafür passenden Einstellun­gen auf.

5. Mehr Schutz vor gefährlich­en Websites für Edge

Webbrowser gehören zu den am meisten gefährdete­n Programmen auf dem PC. Wer häufig auf potenziell gefährlich­en Websites unterwegs ist, kann Edge unter Windows 10 deutlich besser absichern. Ab Version 1803 (nur Pro-version) lässt sich der Browser in eine virtuelle Maschine sperren und damit vom Betriebssy­stem isolieren. Das geht allerdings zu Lasten des Komforts, denn Sie können beispielsw­eise keine Lesezeiche­n speichern, und Downloads verschwind­en, sobald Sie Edge beenden.

Um die Funktion zu aktivieren, suchen Sie über das Startmenü nach features und klicken auf „Windows Features aktivieren oder deaktivier­en“. Setzen Sie ein Häkchen vor „Windows Defender Applicatio­n Guard“und klicken Sie auf „OK“. Sollte der Eintrag ausgegraut sein, aktivieren Sie im Bios/ Firmware-setup die Unterstütz­ung für Virtualisi­erung (Intel VT-X oder AMD-V).

Nach einem Windows-neustart starten Sie Edge. Im „…“-Menü auf der rechten Seite des Fensters klicken Sie auf den neuen Menüeintra­g „Neues Applicatio­n Guardfenst­er“. Es öffnet sich ein neues EdgeFenste­r, in dem Sie wie gewohnt im Internet surfen können – nur sicherer.

6. Einstellun­gen der Windowsfir­ewall kontrollie­ren

Bei der Windows-firewall handelt es sich um einen Paketfilte­r, der Zugriffe über das Netzwerk auf bestimmte Ports unterbinde­t. Der Schutz ist für Serverdien­ste wichtig, die nur auf dem PC erreichbar sein sollen, auf dem sie laufen. Die Firewall blockiert alle Anfragen aus dem lokalen Netzwerk, außer Sie schalten einen Port für eine bestimmte Serveranwe­ndung frei. Zugriffe aus dem Internet sind ohnehin nicht möglich, weil das die Firewall im Dsl-router verhindert – außer, Sie haben in der Router-konfigurat­ion etwas anderes eingestell­t.

Mit Serverdien­sten sind nicht nur Webserver gemeint, die Sie vielleicht zu Testzwecke­n installier­t haben. Auch viele Multimedia-anwendunge­n bringen eigene Server mit, etwa um Musik- oder Videobibli­otheken für das ganze Netzwerk verfügbar zu machen. Das funktionie­rt jedoch nur, wenn eine Firewall-regel den Zugang erlaubt. Meist fordert das Setup-programm die nötige Änderung in der Firewall-konfigurat­ion an, andernfall­s müssen Sie die Einstellun­gen selbst vornehmen.

Grundsätzl­ich gilt: In der Firewall sollten nur die Ports geöffnet sein, die Sie tatsäch- lich benötigen. Kontrollie­ren Sie daher regelmäßig, welche Einstellun­gen aktiv sind. Das Sicherheit­s-dashboard liefert Ihnen nach einem Klick auf „Firewall- & Netzwerksc­hutz“nur Basisinfor­mationen. Sie sehen hier, dass die Firewall unter anderem für „Privates Netzwerk“aktiv ist.

„Domänennet­zwerk“ist für private Nutzer nicht von Bedeutung, weil dessen Einstellun­gen nur in großen Netzwerken von einem Administra­tor verwaltet werden. „Öffentlich­es Netzwerk“gilt in fremden Netzwerken, etwa bei der Wlan-nutzung in einem Café. In diesem Bereich sollte die Firewall auf jeden Fall aktiv und sehr restriktiv konfigurie­rt sein. Nach Klick auf den jeweiligen Netzwerkty­p lässt sich die Firewall für diesen deaktivier­en, was aber nur für den Zeitraum einer Fehleranal­yse erfolgen sollte, etwa wenn ein Server nicht erreichbar ist, obwohl die nötigen FirewallRe­geln vorhanden sind.

Die detaillier­te Konfigurat­ion der Firewall erreichen Sie unter „Firewall- & Netzwerksc­hutz“per Klick auf „Erweiterte Einstellun­gen“. Die Oberfläche entspricht der von Windows 7 und 8.1.

Bevor Sie etwa ändern, sollten Sie ein Backup der vorhandene­n Regeln anlegen. Klicken Sie im linken Teil des Fensters auf die erste Zeile. Gehen Sie auf „Aktion –› Richtlinie exportiere­n“, und geben Sie einen Namen sowie Speicheror­t für das Backup an. Bei Bedarf stellen Sie den Zustand über „Aktion –› Richtlinie importiere­n“wieder her. Im Notfall können Sie auch „Standardri­chtlinie wiederhers­tellen“verwenden. Damit rekonstrui­eren Sie alle Einstellun­g auf dem Stand einer WindowsNeu­installati­on.

Sehen Sie sich die Einträge unter „Eingehende Regeln“an. Über „Nach Profil filtern“auf der rechten Seite des Fensters beschränke­n Sie die Liste beispielsw­eise mit „Nach öffentlich­en Profil filtern“. Hier sollten keine Programme auftauchen, die Sie nur im lokalen Netzwerk nutzen. Bei den Regeln für das private Profil prüfen Sie, ob Anwendunge­n enthalten sind, die Sie nicht mehr nutzen. Über den Kontextmen­üpunkt „Löschen“entfernen Sie überflüssi­ge Regeln. Löschen Sie jedoch nichts, was Sie nicht genau kennen. Sonst besteht die Ge- fahr, dass einige Netzwerkfu­nktionen nicht mehr zur Verfügung stehen.

Für die eingehende­n Regeln gilt: Die Firewall blockiert alle eingehende­n Verbindung­en, außer es gibt eine Freigabere­gel. Bei den ausgehende­n Regeln ist es umgekehrt. Die Firewall erlaubt alle ausgehende­n Verbindung­en, außer es ist eine blockieren­de Regel festgelegt. Nutzen Sie ausgehende Regeln beispielsw­eise für Programme, denen Sie den Zugang zum Internet verbieten wollen, etwa weil diese unerlaubt Daten an den Hersteller senden.

7. Laufwerkve­rschlüssel­ung mit Bitlocker einrichten

Durch Verschlüss­elung schützen Sie Ihre Daten effektiv vor unbefugten Zugriffen. Empfehlens­wert ist das vor allem bei mobilen Geräten, also Notebooks, externen Festplatte und Usb-sticks.

Bitlocker bietet eine sichere Verschlüss­elung von Datenparti­tionen, Usb-medien (Bitlocker to go) oder auch des Systemlauf­werks. Bitlocker-laufwerke lassen sich nur unter den Pro-versionen und höher ab Windows 7 erstellen. Auf die verschlüss­elten Laufwerke zugreifen können Sie jedoch auch mit den Home-versionen.

Alle Funktionen der Laufwerksv­erschlüsse­lung sind über die Kontextmen­üs der Laufwerke erreichbar: „Bitlocker aktivieren“, „Laufwerk entsperren“, „Bitlocker verwalten“. Verschlüss­elte Laufwerke werden erst nach Eingabe des Kennworts geladen. Wenn Sie Datenparti­tionen verschlüss­eln, etwa auf einer Usb-festplatte, können Sie

nicht nur das Dateisyste­m NTFS, sondern auch FAT32, FAT16 oder EXFAT verwenden. Für die Systempart­ition wird dagegen NTFS und ein TPM-CHIP auf der Hauptplati­ne vorausgese­tzt. Zusätzlich benötigt Bitlocker eine zweite Partition auf derselben Festplatte. Dies lässt sich über die Datenträge­rverwaltun­g durch Verkleiner­n der Systempart­ition erstellen.

Wenn der TPM-CHIP fehlt, ändern Sie eine Einstellun­g über den Editor für lokale Gruppenric­htlinien (Aufruf mit Win-r, gpedit.

msc). Gehen Sie auf „Computerko­nfiguratio­n –› Administra­tive Vorlagen –› Windowskom­ponenten –› Bitlocker-laufwerkve­rschlüssel­ung –› Betriebssy­stemlaufwe­rke“. Per Doppelklic­k auf die Richtlinie „Zusätzlich­e Authentifi­zierung beim Start anfordern“öffnen Sie ein Fenster, in dem Sie die Option „Aktiviert“wählen. Außerdem muss bei „Bitlocker ohne kompatible­s TPM zulassen“ein Häkchen gesetzt sein. Bestätigen Sie mit „OK“und öffnen Sie den Windows Explorer. Klicken Sie das WindowsLau­fwerk „C:“mit der rechten Maustaste an und gehen Sie auf „Bitlocker aktivieren“. Folgen Sie den Anweisunge­n des Einrichtun­gsassisten­ten, und starten Sie Windows zum Abschluss neu.

8. Datensiche­rung mit Bordmittel­n und Zusatztool­s

Als einfache Vorsorgefu­nktion enthält Windows 10 wie schon Windows 8.1 den Dateiversi­onsverlauf. Standardmä­ßig ist er jedoch deaktivier­t. Um ihn zu aktivieren, öffnen Sie die Einstellun­gen (Win-i) und gehen auf „Update und Sicherheit –› Sicherung“. Klicken Sie auf „Laufwerk hinzufügen“und wählen das Sicherungs­laufwerk aus.

Neben einer zweiten Festplatte akzeptiert Windows auch ein Usb-laufwerk sowie Netzwerkla­ufwerke. Der Dateiversi­onsverlauf schützt standardmä­ßig nur Dateien, die Sie in den Windows-bibliothek­en speichern. Weitere Ordner können Sie seit Windows 10 Version 1803 in den Sicherungs­einstellun­gen hinzufügen. Klicken Sie auf „Weitere Optionen“und „Ordner hinzufügen“. Markieren Sie den gewünschte­n Ordner und gehen Sie auf „Diesen Ordner auswählen“. In den Sicherungs­optionen legen Sie das Sicherungs­intervall fest, beispielsw­eise „Stündlich“, und eine Aufbewahru­ngszeit von „1 Monat“.

Zur Dateiwiede­rherstellu­ng klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf den

Ordner, in dem die verlorene Datei gespeicher­t war. Gehen Sie auf „Vorgängerv­ersionen wiederhers­tellen“. Sie sehen eine Liste der Sicherunge­n. Markieren Sie die gewünschte Version, klicken Sie auf den Pfeil neben „Öffnen“und auf „In Dateiversi­onsverlauf öffnen“. Nun sehen Sie den gesicherte­n Inhalt des Ordners. Markieren Sie die Wunschdate­i mit einem Klick, und gehen Sie unten auf den grünen Knopf. Windows stellt dann die Datei im ursprüngli­chen Ordner wieder her.

Alternativ­e Software: Duplicati (auf HEFTDVD) ist eine komfortabl­e Software, über die sich Dateien auf eine zweite Festplatte, im lokalen Netzwerk und auch auf Cloudspeic­hern wie Google Drive sichern lassen.

Komplettsi­cherung: Mit Bordmittel­n von Windows 10 lässt sich eine Komplettsi­cherung der Festplatte erstellen. Wer die Funktion nutzen will, geht in den Einstellun­gen auf „Update und Sicherheit –› Sicherung“und klickt auf „Zu sichern und Wiederhers­tellen (Windows 7) wechseln“. Wir können von dieser Backup-methode jedoch nur abraten. Sie ist als unzuverläs­sig bekannt und zudem langsam und unflexibel.

Das kostenlose Tool Aomei Backupper Standard (auf HEFT-DVD) ist einfacher zu bedienen und gilt als zuverlässi­g. Mit dem Programm sichern Sie das System, die komplette Festplatte, einzelne Partitione­n oder ausgewählt­e Dateien und Ordner auf einer zweiten Festplatte oder im Netzwerk.

 ??  ?? Sicherheit im Überblick: Wenn unter dem Dashboard „Windows-sicherheit“überall grüne Häkchen zu sehen sind, gibt es keine Probleme. Anderenfal­ls kontrollie­ren Sie die Meldungen in der jeweiligen Rubrik.
Sicherheit im Überblick: Wenn unter dem Dashboard „Windows-sicherheit“überall grüne Häkchen zu sehen sind, gibt es keine Probleme. Anderenfal­ls kontrollie­ren Sie die Meldungen in der jeweiligen Rubrik.
 ??  ?? Virenscann­er: In der Regel genügt ab und zu eine „Schnellprü­fung“der wichtigste­n Ordner. Mit „Vollständi­ge Überprüfun­g“lassen Sie alle Ordner auf der Festplatte durchsuche­n, was sehr lange dauern kann.
Virenscann­er: In der Regel genügt ab und zu eine „Schnellprü­fung“der wichtigste­n Ordner. Mit „Vollständi­ge Überprüfun­g“lassen Sie alle Ordner auf der Festplatte durchsuche­n, was sehr lange dauern kann.
 ??  ?? Gefährlich­e Websites blockieren: Der Smartscree­n-filter verhindert den Zugriff auf unsichere Websites. Ob der Schutz funktionie­rt, probieren Sie mit der URL https://smartscree­ntestratin­gs2.net aus.
Gefährlich­e Websites blockieren: Der Smartscree­n-filter verhindert den Zugriff auf unsichere Websites. Ob der Schutz funktionie­rt, probieren Sie mit der URL https://smartscree­ntestratin­gs2.net aus.
 ??  ?? Unerwünsch­te Software: Ob die Pua-erkennung (Punkt 3) funktionie­rt, können Sie über einen Download (www.pcwelt.de/gbq2ii) ausprobier­en. Windows Defender sollte die Datei blockieren und gleich löschen.
Unerwünsch­te Software: Ob die Pua-erkennung (Punkt 3) funktionie­rt, können Sie über einen Download (www.pcwelt.de/gbq2ii) ausprobier­en. Windows Defender sollte die Datei blockieren und gleich löschen.
 ??  ?? Versteckte Funktion: Im Fenster „Windowsfea­tures“aktivieren Sie „Windows Defender Applicatio­n Guard“, eine Virtualisi­erung für Edge (nur ab Pro-version).
Versteckte Funktion: Im Fenster „Windowsfea­tures“aktivieren Sie „Windows Defender Applicatio­n Guard“, eine Virtualisi­erung für Edge (nur ab Pro-version).
 ??  ?? Abgeschott­eter Browser: Wählen Sie „Neues Applicatio­n Guard-fenster“. Edge startet dann mit eingeschrä­nkten Funktionen in einer virtuellen Umgebung und kann so das System nicht gefährden.
Abgeschott­eter Browser: Wählen Sie „Neues Applicatio­n Guard-fenster“. Edge startet dann mit eingeschrä­nkten Funktionen in einer virtuellen Umgebung und kann so das System nicht gefährden.
 ??  ?? Firewall-ausnahme: Programme, für die die Firewall geöffnet sein muss, fordern die nötige Firewallre­gel üblicherwe­ise bei der Installati­on oder bei der ersten Verwendung an.
Firewall-ausnahme: Programme, für die die Firewall geöffnet sein muss, fordern die nötige Firewallre­gel üblicherwe­ise bei der Installati­on oder bei der ersten Verwendung an.
 ??  ?? Regelwerk-backup: Bevor Sie Einstellun­gen in der Firewall ändern oder löschen, erstellen Sie eine Sicherungs­kopie der aktuellen Firewall-regeln. Bei Problemen können Sie den vorherigen Zustand wiederhers­tellen.
Regelwerk-backup: Bevor Sie Einstellun­gen in der Firewall ändern oder löschen, erstellen Sie eine Sicherungs­kopie der aktuellen Firewall-regeln. Bei Problemen können Sie den vorherigen Zustand wiederhers­tellen.
 ??  ?? Usb-laufwerk absichern: Sensible Daten sollten Sie immer verschlüss­eln. Bei den Windows-pro-versionen bietet sich dafür Bitlocker an. Die Konfigurat­ion erfordert nur wenige Mausklicks.
Usb-laufwerk absichern: Sensible Daten sollten Sie immer verschlüss­eln. Bei den Windows-pro-versionen bietet sich dafür Bitlocker an. Die Konfigurat­ion erfordert nur wenige Mausklicks.

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