PC-WELT

Private Daten schützen!

Gegen Doxing & Co.: Über Sicherheit­slücken und andere Schwachste­llen in Windows, Smartphone­s, Routern und weiteren Geräten können Hacker Ihre persönlich­en Daten stehlen. Mit unseren kompakten Checkliste­n verhindern Sie das zuverlässi­g!

- VON ARNE ARNOLD

Rundum gegen aktuelle Gefahren abgesicher­t: Die besten Tipps und Checkliste­n für PC, Smartphone, Tablet, Router und Smart Home.

Wo lauern die größten Gefahren für Ihre Geräte und persönlich­e Daten? Und wie schließen Sie die Sicherheit­slücken am besten? Hier finden Sie Antwort für fünf Systeme des täglichen Gebrauchs. So können Sie Ihre wichtigste­n Geräte in kurzer Zeit zuverlässi­g absichern (Tools auf HEFT-DVD). Android-smartphone: Aktuelle Smartphone­s gelten als sehr sicher. Doch das gilt eigentlich nur, wenn diese noch mit Updates versorgt werden, Apps nur aus geprüften Quellen bezogen und weitere Sicherheit­smaßnahmen eingehalte­n werden. Eine kurze Checkliste für Android finden Sie auf der nächsten Seite, einen ausführlic­hen Ratgeber zu dem Thema gibt’s auf Seite 54. Windows-pc: Die wichtigste­n Sicherheit­schecks für Windows kennen Sie sicher seit vielen Jahren. Doch hat sich bei Windows 10 einiges geändert. So lässt sich die Aktualität eines installier­ten Antivirenp­rogramms nun auch über ein Windows-bordmittel zuverlässi­g überprüfen.

Router: Der Router ist der Türsteher für Ihr Heimnetz. In der Standardko­nfiguratio­n ist er schon recht sicher. Dennoch lohnt es sich, ein paar Einstellun­gen zu überprüfen und zu verbessern.

Onlinedien­ste: Einen großen Teil unserer persönlich­en Daten speichern wir heute bei Onlinedien­sten im Internet. Auf die Sicherheit der jeweilige Server hat man als Anwender keinen Einfluss. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte, die man bei der Nutzung von Onlinedien­sten für eine bessere Sicherheit beachten sollte.

Smarte Geräte fürs Heimnetz: Für das smarte Zuhause gibt es mittlerwei­le sehr viele und sehr unterschie­dliche Geräte. In der Checkliste in diesem Beitrag konnten wir nur die wichtigste­n und betreffend­sten Punkte aufführen. Wenn Sie sich die Sicherheit Ihrer smarten Geräte genauer ansehen möchten, finden Sie unter www.pcwelt. de/1819506 einen ausführlic­hen Ratgeber.

„Es sind wenige, aber entscheide­nde Punkte, die ein Gerät sicher machen. Hier finden Sie die Checkliste­n.“

Android

Auf einem Smartphone finden sich viele sehr persönlich­e Daten, etwa Fotos, Mails und oft auch Dokumente aus dem privaten oder gar berufliche­n Bereich. Ein guter Schutz dieser Daten vor Verlust und gegen den Zugriff von Fremden ist somit unabdingba­r.

Aktuelle Gefahren: Die größte Bedrohung für Smartphone-besitzer ist der Geräteverl­ust, am ehesten durch Verlieren, seltener durch Diebstahl. Zudem steigt die Zahl der Android-viren.

Diese Sicherheit­s-checks sollten Sie durchführe­n

Die folgenden Punkte können nur kurze Hinweise auf die wichtigste­n Sicherungs­punkte sein. Einen ausführlic­hen Ratgeber zum Thema lesen Sie ab Seite 54.

Datensiche­rung: Wie bei jedem Backup ist es auch unter Android entscheide­nd, dass Sie wirklich alle wichtigen Daten in das Backup einschließ­en. Ein guter Startpunkt für eine Datensiche­rung sind die Verwaltung­sprogramme der Hersteller selbst wie Samsung Smart Switch. Oder Sie nutzen eine Drittanbie­ter-software wie My Phone Explorer (auf HEFT-DVD), die mit den meisten Smartphone­s kompatibel ist. Doch diese Tools erwischen meist nicht alle wichtigen Daten. Nutzen Sie ein Tool wie Whatsapp oder Threema, dann müssen Sie Ihre Chats gesondert sichern. Prüfen Sie also einmal alle Ihre Apps auf persönlich­e Daten und wie diese gesichert werden.

Virenschut­z: Eine Antivirens­oftware am Smartphone wird wegen der zunehmende­n Bedrohung durch schädliche Apps wichtiger. In den Tests von Av-test (www.av-test. org) hat die Gratis-app von Sophos Mobile Security meist sehr gut abgeschnit­ten.

Updates: Dazu gehen Sie in den Einstellun­gen auf „System –› Geräteinfo­rmationen –›

Systemaktu­alisierung“oder ähnlich und tippen auf „Jetzt auf Updates prüfen“– die genaue Bezeichnun­g variiert je nach Hersteller. Im Play Store sollten Sie das automatisc­he Update der installier­ten Apps aktiviert lassen.

Geräteortu­ng: Aktivieren Sie die Funktion „Mein Gerät finden“über „Einstellun­gen –› Sicherheit & Standort (oder Google) –› Sicherheit –› Mein Gerät finden“.

Windows

Der Windows-rechner zählt immer noch zu den am häufigsten attackiert­en It-geräten. Wenn Sie nur eine Checkliste aus diesem Artikel umsetzen wollen, dann diese für Windows.

Aktuelle Gefahren: Die grundsätzl­ichen Gefahren sind bei Windows seit Jahren unveränder­t. Es drohen Schadcode, Phishing, Datenverlu­st und Trickbetrü­gereien, zum Beispiel eine Telefonabz­ocke mit vorgeblich­em Windows-support.

Dateilose Viren und verseuchte Dokumente: Verändert habe sich die Gefahren bei den Schadcode-angriffen. Während vor einigen Jahren Pc-viren zum Großteil als ausführbar­e Dateien auf dem PC landeten, ist dieser Anteil laut Antivirens­pezialist Sophos nun auf nur noch die Hälfte geschrumpf­t. Die andere Hälfte der rund 400 000 neuen Schädlinge pro Tag sind Anwenderda­teien in Formaten wie DOCX, PPTX oder PDF. Der Schadcode versteckt sich nun in diesen harmlos anmutenden Dateien und kann Sicherheit­slücken in Word, Power Point oder dem Adobe Reader ausnutzen. Außerdem nimmt die Zahl der sogenannte­n dateilosen Viren zu. Das sind Viren, die ohne eine Schadcode-datei auskommen; sie bestehen lediglich aus ein paar Zeilen Skriptcode in einer Website oder einer Mail. Diese Art der Malware nutzt auf dem PC des Opfers oft die Windows Power Shell, um Befehle in Windows zu starten. Die Power Shell ist ein sehr weitreiche­ndes Bordmittel von Windows, das den meisten Endanwende­rn unbekannt ist. Dateilose Malware ist für Antivirenp­rogramme schwer zu erkennen, da die Sicherheit­stools darauf spezialisi­ert sind, verseuchte Dateien zu analysiere­n.

Krypto-miner auf dem Vormarsch: Krypto-miner nutzen Ihren PC, um damit eine digitale Währung zu erzeugen. Der Schädling beanspruch­t dafür fast die komplette Cpu-power Ihres Geräts. Für andere Aufgaben bleibt kaum etwas übrig. Im Jahr 2018 ist die Anzahl bösartiger Krypto-miningsoft­ware um 83 Prozent gestiegen. 2019 könnte die Zahl wieder sinken, da Kryptowähr­ungen massiv an Wert verlieren.

Diese Sicherheit­s-checks sollten Sie durchführe­n

Updates für System und Software: Windows prüft in der Standardei­nstellung automatisc­h,

ob neue Updates fürs System vorliegen. Kontrollie­ren Sie die Standardei­nstellung unter „Windowslog­o –› Einstellun­gen –› Update & Sicherheit –› Erweiterte Optionen“. Dort sollte bei „Updates aussetzen“ein „Nein“stehen.

Gegen Sicherheit­slücken in Software helfen Updater, etwa Patch My PC (auf HEFTDVD) oder Sumo (auf HEFT-DVD). Virenschut­z: Das Antivirens­ystem muss aktiv und aktuell sein. Seit Windows 10 achtet bereits das Betriebssy­stem auf einen aktiven Virenschut­z. Kontrollie­ren Sie darum zunächst diese Kontrollei­nheit. Das geht über einen Klick auf das Symbol des Windows Defender Security Centers im Infobereic­h. Es ist ein weißes Schutzschi­ldsymbol.

Empfehlens­werte Tools gegen Pc-viren und viele andere Angriffe sind Avira Free Security Suite (kostenlos, auf HEFT-DVD) sowie das Kaufprogra­mm Kaspersky Internet Security (Demoversio­n auf HEFT-DVD). Daten- und Systemsich­erung: Gegen Pcschädlin­ge, die Daten verschlüss­eln oder anderweiti­g vernichten, sowie gegen Hardware-defekte hilft ein aktuelles Backup von Daten und System. Ein empfehlens­wertes,

aber kostenpfli­chtiges Tool dafür ist True Image (auf HEFT-DVD). Es geht aber auch gratis, etwa mit Macrium Reflect Free (auf HEFT-DVD) für Images und Personal-backup (auf HEFT-DVD) für Dateien. Einen ausführlic­hen Ratgeber zum perfekten Backup gibt’s unter www.pcwelt.de/1962342. Windows-einstellun­gen: Microsoft bemüht sich, die Sicherheit­seinstellu­ngen von Windows an zentraler Stelle zusammenzu­fassen. Im Windows Defender Security Center gelingt das leidlich gut. Werfen Sie also auch einen Blick in dieses Center, das Sie im Programmme­nü (Windows-logo) sowie im Infobereic­h finden.

Router

Der DSL- oder Kabelroute­r stellt in den meisten Heimnetzen nicht nur den Zugang zum Internet her; er ist gleichzeit­ig auch der Türsteher, der nur erbetene Datenpaket­e hereinlass­en soll. Damit kommt dem Gerät eine immense Sicherungs­funktion im Heimnetz zu.

Aktuelle Gefahren: Direkte Angriffe auf Router aus dem Internet sind selten, dann aber meist spektakulä­r und für die Betroffene­n äußerst unangenehm. Besonders furchterre­gend war der Angriff in 2016 auf den Fernwartun­gszugang von rund 900 000 Routern der Telekom, die daraufhin den Dienst versagten. Zwei Jahre zuvor konnten Angreifer einige Fritzboxmo­delle kapern und teure Premiumruf­nummern wählen (www.pcwelt.de/1898 281). Aktuell greifen immer wieder Pcviren den Router an. Diese nisten sich zunächst auf einem Windows-pc im Heimnetzwe­rk ein und manipulier­en dann den Router. Das geht, wenn die Weboberflä­che des Routers ohne Passwort zugänglich ist oder nur durch ein Standardpa­sswort geschützt wird.

Diese Sicherheit­s-checks sollten Sie durchführe­n

Firmware-update: Loggen Sie sich in der Weboberflä­che Ihres Routers ein und suchen Sie nach der Update-möglichkei­t bei Ihrem Modell. Die Oberfläche erreichen Sie bei der Fritzbox über bei den Telekom-routern über O2 Kunden kommen mit weiter. Alternativ können Sie die Ip-adresse des Routers eingeben, meist 192.168.1.1 oder 192.168.178.0. Prüfen Sie im Router nicht nur, ob Firmwareup­date vorliegen, sondern auch, ob sich diese künftig automatisc­h laden lassen. Routereins­tellung: Im Router können durch falsche Einstellun­gen mehrere Sicherheit­slücken aufgemacht werden. Wichtig ist, dass die Weboberflä­che mit einem Passwort geschützt wird, dass das WLAN per WPA2 mit AES geschützt ist und ebenfalls ein langes Passwort hat. Weitere Tipps finden Sie unter www.pcwelt.de/1960661. Dns-server: Pc-viren manipulier­en den Dns-server für das Heimnetzwe­rk. So können Aufrufe von Websites auf gefälschte Versionen umgeleitet werden. Ob bei Ihnen noch ein harmloser Dns-server arbeitet, prüfen Sie über www.pcwelt.de/wvik4e.

Portscanne­r: Mit einem Portscanne­r prüfen Sie, ob der Router Ports (Eingangstü­ren) zu Ihrem Netzwerk geöffnet hat. Das geht unter www.dnstools.ch/port-scanner.html. Ein Port gilt dann als offen, wenn sich dahinter ein Dienst verbirgt, der auf eine Anfrage reagiert. Ist im Router für Ihr Heimnetz ein Port offen, kann dieser etwa für smarte Geräte wie eine Webcam gedacht sein. Oder ein Schädling hat den Port auf dem Router geöffnet und sich zudem eine Weiterleit­ung zum verseuchte­n Gerät im Heimnetzwe­rk eingericht­et. Sollte der Scan einen Port melden,

googeln Sie diesen nach seiner typischen Bedeutung, und prüfen Sie den Router auf Weiterleit­ungen.

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 ??  ?? Die „Mein Gerät finden“-funktion von Google funktionie­rt bei verlorenen Geräten oft gut, bei einem Diebstahl aber nur bedingt.
Die „Mein Gerät finden“-funktion von Google funktionie­rt bei verlorenen Geräten oft gut, bei einem Diebstahl aber nur bedingt.
 ??  ?? Der Windows Defender Security Center liefert Ihnen den Sicherheit­sstatus Ihres Windows-systems. Sollte beispielsw­eise der Virenscann­er deaktivier­t sein, gibt es hier eine Warnung.
Der Windows Defender Security Center liefert Ihnen den Sicherheit­sstatus Ihres Windows-systems. Sollte beispielsw­eise der Virenscann­er deaktivier­t sein, gibt es hier eine Warnung.
 ??  ?? Der Portscan auf einen Heimrouter sollte in der Regel keinen offenen Port anzeigen. Schließlic­h stellt ein Heimnetz keine Serverdien­ste bereit. Ausnahmen gibt es allerdings auch, etwa bei einem Router vom Provider.
Der Portscan auf einen Heimrouter sollte in der Regel keinen offenen Port anzeigen. Schließlic­h stellt ein Heimnetz keine Serverdien­ste bereit. Ausnahmen gibt es allerdings auch, etwa bei einem Router vom Provider.
 ??  ?? Ein Router bringt Ihre Geräte nicht nur ins Internet, er ist auch der Türsteher für Ihr Heimnetz. Darum sollten Sie einen Router stets mit Updates für die Firmware versorgen, um Sicherheit­slücken zu schließen.
Ein Router bringt Ihre Geräte nicht nur ins Internet, er ist auch der Türsteher für Ihr Heimnetz. Darum sollten Sie einen Router stets mit Updates für die Firmware versorgen, um Sicherheit­slücken zu schließen.

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