Bunt gemischt
Kritik an Online-vergleichsportalen, Verbot für Dash-button – und mehr
„Hier check ich alles“, heißt es in den allgegenwärtigen Werbespots des Vergleichsportals Check24. Doch genau das ist häufig nicht der Fall, wie eine Untersuchung von drei Dutzend Vergleichsportalen aus den Dienstleistungsbereichen Reisen, Energie, Versicherungen, Telekommunikation und Finanzen jetzt zeigt. Darin deckt das Bundeskartellamt erhebliche Defizite auf, die zu „Fehleinschätzungen der Verbraucher“führen könnten. So haben die von den Anbietern gezahlten Entgelte und Provisionen Einfluss auf die vom Portal voreingestellte Ergebnisdarstellung und das Ranking. Hinzu kommt, dass die Vergleichsportale in einigen Branchen den Anbietermarkt nur zu einem geringen Teil abdecken, teilweise repräsentieren sie weniger als die Hälfte aller existierenden Offerten. Der Hintergrund ist: Zahlt ein Anbieter dem Vergleichsportal bei Vertragsabschluss durch einen Kunden keine Provision, wird er im Ranking nicht aufgelistet. Genau hier setzt ein weiterer Kritikpunkt der Behörde an: Viele Verbraucher wüssten gar nicht, wie die Onlinevergleiche arbeiteten und sich finanzierten. Darüber aber würden die Nutzer häufig nicht angemessen informiert. „Es fehlt oft an einer Aufklärung der Verbraucher darüber, wie die Reihenfolge der Suchergebnisse und die Empfehlungen der Vergleichsportale im Einzelnen zustande kommen“, rügt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Vergleichsportale gibt es aber nicht nur für Dienstleistungen, sondern auch fürs Onlineshopping. Auch hier stellt sich die Frage, ob man über solche Preisvergleiche wirklich die billigsten Angebote findet. Unser Ratgeber ab Seite 64 erläutert, wie Sie wirklich den besten Preis finden und was es mit den „dynamischen“und individualisierten Preisen auf sich hat.