Sicherheitspakete im Test
In diesem Härtetest mussten elf Antivirenprogramme zeigen, wie gut sie Windows-pcs gegen Schädlinge abschirmen können. Dabei zeigte sich: Das Bordmittel von Windows, der Defender, hat gepatzt. Zwei andere Tools schneiden aber noch schlechter ab.
Antivirenprogramme auf dem Prüfstand: Hier mussten elf Internet-sicherheitspakete zeigen, wie gut sie Windows-pcs vor Schädlingen schützen können.
Vier der elf Programme im Test blockierten 100 Prozent aller Viren. Sehr gut! Vier weitere Tools erkannten 99,3 bis 100 Prozent der getesteten Malware. Damit bieten acht Programme einen sehr guten Virenschutz. Wieso infizieren sich aber dennoch so viele PCS mit einem Schädling? Die Antwort auf diese Frage liefert zum einen ein Blick in die Statistik. Laut Av-test tauchen jeden Tag rund 350 000 bis 400 000 neue Schädlinge auf. Ein Programm, das „nur“99,3 Prozent Erkennungsleistung hat, verpasst bis zu 2800 Schädlinge pro Tag. Allerdings muss man hier einschränkend sagen: Kein normales System wird im täglichen Einsatz mit so vielen Schädlingen konfrontiert. Zum anderen optimieren die kriminellen Verbreiter ihre Viren immer schneller und ar- beiten verstärkt mit Techniken des Social Engineering. Durch überzeugende Nachrichten, etwa in einer Mail, bringen sie ihre Opfer dazu, den Schadcode selber auszuführen und dabei auch noch Warnungen wegzuklicken. Das macht es einem Schutztool natürlich schwer, einen hundertprozentigen Schutz zu liefern.
Elf Sicherheitspakete im großen Vergleichstest
Gewinner: Auf den ersten Platz schaffen es dieses Mal gleich zwei Programme: Bitdefender Internet Security und Kaspersky Internet Security. Beide erhalten die Gesamtnote
„Sehr guter Virenschutz ist möglich. Das zeigt unser ausführlicher Test von elf Antivirenprogrammen.“
1,54. Weitere Infos zu den beiden Testsiegern finden Sie im Kasten rechts.
Auf Platz 3 kommt Norton Security Deluxe. Das Programm entdeckte wie die beiden Testsieger 100 Prozent der Virenangriffe und lieferte dabei nur einen Fehlalarm. Allerdings fehlt Norton in der Deluxe-version eine Kindersicherung, was die Gesamtnote verschlechtert. Zur Info: Die Premium-version von Norton bietet einen Kinderschutz. Verlierer: Der größte Verlierer dieses Tests findet sich auf Platz 9. Es ist der Windows Defender, also das Bordmittel von Windows 10. Eigentlich hatte Microsoft beim Thema Virenschutz mächtig aufgeholt. Nachdem der Windows-konzern sich jahrelang erst gar nicht für die Abwehr von Schädlingen zuständig zeigte, dann nur Tools für einen absoluten Basisschutz einführte, war er schließlich mit dem Defender doch sehr erfolgreich beim Blockieren von Pc-viren. Die meisten Tests im Jahr 2018 zeigten: Der Defender kann beim Malwareschutz mit vielen Kaufprogrammen mithalten. Doch im aktuellen Test wiederholte er diese gute Leistung nicht: Die Note in der Kategorie Virenschutz liegt mit 1,68 deutlich hinter den besten. Dafür entschädigt dann auch die gute Note im Geschwindigkeitstest nicht. Hier liegt der Defender mit 2,15 auf dem zweiten Platz. Immerhin schneidet das Tool mit der Gesamtnote von 1,95 immer noch gut ab.
Auf Platz 10 landet das Tool AVG Internet Security. Das liegt hauptsächlich an fehlenden Zusatzfunktionen und einer schlechten Geschwindigkeitsnote. Auf dem letzten Platz liegt Malwarebytes Premium, das die Note 3 beim Virenschutz hinnehmen musste und insgesamt auch nur auf die Note 3,17 kommt. Malwarebytes bemängelte allerdings die Methoden des Tests und begründet das auf seiner englischsprachigen Website unter www.pcwelt.de/psg1tj. Gratis oder kostenpflichtig: Im Test findet sich neben dem Bordmittel Windows Defender noch ein weiteres kostenloses Tool: Avast Free Antivirus. Es schneidet beim Virenschutz mit der Note 1,18 nicht nur sehr gut ab, sondern auch besser als fünf der kostenpflichtigen Tools. Die Freeware landet mit der Gesamtnote 1,74 auf Platz 5. Wer also nicht den allerbesten Schutz für seinen Rechner benötigt, kann sich auch kostenlos schützen. Wer lieber auf eines der etwas besseren, dafür kostenpflichtigen Programme setzt, kann sich diese meist vergünstigt über diverse Onlineshops besorgen. Auf den Websites der Hersteller selber gibt es dagegen nur hin und wieder Rabatte, meist werden dort die recht hohen unverbindlichen Preisempfehlungen verlangt. So kostet der Testsieger Kaspersky beim Hersteller für fünf Geräte und ein Jahr rund 90 Euro (UVP). In anderen Onlineshops ist die Software schon ab 25 Euro zu haben (Stand Dezember 2018). So lassen sich in diesem Fall 72 Prozent sparen!